Vulkan Kilauea am 19. Februar 2023

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Aktivität: Hawaiianisch

Östlicher Lavasee am Kilauea ist fast aus

Gestern nahm die Lavasee-Aktivität am Kilauea stark ab und heute ist der östliche Lavasee zum größten Teil inaktiv. Einzig im Areal des Förderschlots gibt es noch einen Hotspot und etwas Lava. Im letzten Update vom HVO ist noch die Rede davon, dass der Lavasee eine Fläche von 25 Hektar hatte und Lava aus dem Förderschlot gepumpt wurde, sodass eine kleine Lavafontäne entstand. Ich würde solche Fontänen eher als aufströmende Lavakuppeln bezeichnen.

Der Lavasee im Westen des Halema’uma’u-Kraters ist noch aktiv, wobei sich auch dort bereits eine größere Scholle aus erstarrter Lava gebildet hat. Diese kann aber schnell wieder schmelzen.

Die Bodendeformation war in den letzten Tagen gering und ging gegen Null. Im HVO-Update ist die Rede davon, dass sich Deflation und Inflation die Waage hielten. Schaut man sich die entsprechende Grafik heute an, erkennt man, dass vorgestern dann doch ein neues Deflations-Ereignis begann, in dessen Folge sich der Boden um 6 µ-rad senkte. Diese Deflation könnte schuld daran sein, dass der östliche Lavasee seine Aktivität fast eingestellt hat. Seit kurzem ging die Deflation wieder in Inflation über und es besteht Hoffnung, dass der östliche Lavasee wieder aktiv werden wird, wenn wieder mehr Magma in das Fördersystem einströmt.

Heute morgen (Ortszeit, siehe Bild) ist die starke Dampfentwicklung auffällig: praktisch aus jeder Ritze in der Erstarrungskruste des Kraterbodens steigt Dampf auf. Dieses Phänomen kann außergewöhnlichen meteorologischen Bedingungen geschuldet sein. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug zuletzt 2000 Tonnen am Tag.

Entlang des Ostrifts gibt es keine ungewöhnliche Aktivität und der Puʻuʻōʻō-Krater bleibt inaktiv. Seit September 2021 herrscht dort Deflation vor und der Boden senkt sich. Es sieht nicht so aus, als würde der Krater in der nächsten Zeit wieder aktiv werden.

Erdbeben-News 19: Februar 2023: Türkei

Nachbeben Mb 5,2 erschüttert Zentraltürkei

Datum: 18.02.23 | Zeit: 19:31:32 UTC | 38.02 N ; 36.65 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,2

Morgen ist es zwei Wochen her, dass die beiden Starkbeben mit den Magnituden 7,8 und 7,5 den Südwesten der Türkei erschütterten. Die Beben manifestierten sich an den beiden Westarmen der Ostanatolischen Verwerfung und wirkten sich bis nach Syrien aus. Hunderte Nachbeben folgten. In der Türkei wurden 200.000 Gebäude stark beschädigt oder stürzten wie Kartenhäuser zusammen und begruben Zehntausende Menschen unter sich. Die vorläufige Opferbilanz: Mehr als 46.000 Tote und über 80.000 Verletzte. Alleine in Syrien sollen Millionen Menschen ihre Unterkunft verloren haben und Hunderttausende sind bereits geflohen. Es droht eine weitere humanitäre Katastrophe, deren Ausmaß bis jetzt entweder noch nicht absehbar ist, oder von unseren Politikern falsch eingeschätzt wird, denn ich kann keine Maßnahmen erkennen, wie man sich bei uns erfolgreich auf immer weiter steigende Flüchtlingszahlen einstellt. Im Gegenteil, die meisten Kommunen sind bereits mit den ukrainischen Kriegsflüchtlingen überlastet und da sie mit deutschen Staatsbürgern quasi gleichgestellt sind, drohen Verteilungskämpfe in praktisch jedem sozialen Bereich, einschließlich Kita- und Schulplätzen!

Obwohl in der letzten Woche Anzahl und Stärke der Nachbeben entlang der Ostanatolischen Verwerfung nachgelassen haben, gibt es immer noch viele davon. Das Stärkste gestern hatte eine Magnitude von 5,2 und einen Erdbebenherd in 10 km Tiefe. Das Nachbeben manifestierte sich am nördlichen Arm der Verwerfung, an dem es das Beben Mw 7,5 gegeben hatte. Das Epizentrum wurde 13 km östlich von Göksun verortet. Dort in der Nähe wurde letzte Woche auch von einem vermeintlichen Vulkanausbruch berichtet, dessen Ursache immer noch nicht geklärt ist. Ich halte es für wahrscheinlich, dass es sich dabei um eine Schlammeruption gehandelt hatte.

Auf der Shakemap erkennt man, dass praktisch die gesamte Ostanatolische Verwerfung von den Nachbeben betroffen ist. Man kann sich die Frage stellen, ob es Nachbeben sind, oder eigenständige Beben, die durch die starken Erschütterungen im Südwesten ausgelöst wurden.

Im Katastrophengebiet werden immer noch vereinzelt Überlebende aus den Trümmern geborgen, doch im Wesentlichen geht es mittlerweile darum, die Toten zu bergen und die Trümmer zu beseitigen. Es wird Monate bis Jahre dauern, um die Schäden zu beseitigen. Bleibt zu hoffen, dass die neuen Gebäude erdbebensicher gebaut werden, ansonsten erlebt man in einigen Jahrzehnten die nächste Katastrophe dort. Einstweilen drohen Seuchen und Unruhen. Themen, die uns in den nächsten Wochen bestimmt weiterhin beschäftigen werden.


Weitere Meldungen:

Chile: Erdbeben Mw 5,3

Datum: 19.02.23 | Zeit: 02:40:41 UTC | 19.98 S ; 71.09 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,3

Vor der chilenischen Küste bebte es mit Mw 5,3. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum befand sich 102 km westlich von Iquique. Entlang der chilenischen Subduktionszone gibt es aktuell viele Beben.


Kreta: Erdbeben Mb 4,8

Datum: 18.02.23 | Zeit: 17:32:57 UTC | 35.76 N ; 25.48 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,8

Gestern Nachmittag bebte es nördlich von Kreta mit einer Magnitude von 4,8. Der Erdbebenherd lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 57 km nord-nordöstlich von Heraklion verortet. Zwischen Kreta und dem Ägäischen Vulkanbogen ereigneten sich mehrere schwache-moderate Erdstöße.


Ionisches Meer: Erdstoß Mw 4,5

Datum: 18.02.23 | Zeit: 20:14:32 UTC | 37.38 N ; 20.80 E | Tiefe: 10 km | M3 4,5

Gestern Abend gab es dann noch ein Erdbeben Mw 4,5 vor der Ostküste Griechenlands, genauer im Ionischen Meer. Südlich der Insel Zakynthos bebte es mit Mw 4,5. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 45 km südlich von Zakynthos festgestellt. Es gab mehrere Nachbeben.