Vulkan-News 18. Februar 2023: Suwanose-jima

Suwanose-jima sehr aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Aktivität: Vulcanianisch

Der südjapanische Inselvulkan Suwanose-jima (Archivbild) steigerte seine Aktivität weiter. Das VAAC Tokio brachte seit gestern 11 VONA-Warnungen heraus, nach denen der Vulkan Asche ausstößt, die bis auf einer Höhe von 3400 m aufsteigen. Die Aschewolken werden vom Wind in Richtung Nordosten geweht. Die Seismizität ist deutlich erhöht. Vorgestern wurden vom JMA mehr als 60 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Außerdem gab es einige Tremorphasen.

Im aktuellen JMA-Bulletin zum Suwanose-jima für den Beobachtungszeitraum 14. bis 18. Februar heißt es, dass 17 Explosionen festgestellt wurden. Bei den stärksten Eruptionen wurden vulkanische Bomben und Blöcke bis zu 1000 m weit ausgestoßen. Sie landeten zum Teil auf dem Weg, der um den Kraterbereich herumführt.

Seit Januar wird eine Bodenhebung mit Ausdehnung in westlicher Richtung gemessen. Sie wurde vom Nabetao-Observatorium registriert, das sich ca. 2,2 km südwestlich des Mitake-Kraters befindet. Die Vulkanologen gehen davon aus, dass sich die Bodendeformation infolge von Magmenaufstieg ereignet.

Das JMA warnt vor verschiedenen Gefahren des Vulkanismus am Suwanose-jima. Besonders gefährdet ist ein Bereich mit einem Radius von 1 km um den aktiven Krater Mitake. Es gilt eine entsprechende Sperrzone. eine besondere Gefahr geht von größeren Lavablöcken aus, die von den Explosionen ausgespien werden. Besonders auf der Lee-Seite des Vulkans können kleinere Bomben und Lapilli vom Wind getragen werden und dort größere Entfernungen zurücklegen.

Über den Suwanose-jima

Beim Suwanose-jima handelt es sich um einen 799 m hohen Stratovulkan, der eine Vulkaninsel im Ryukyu-Archipel bildet. Der Vulkan ist überwiegend explosiv tätig und fördert andesitische Lava. Die vorherrschenden Eruptionsformen sind strombolianisch und vulcanianisch. Im Kraterbereich gibt es 4 Krater, die entlang einer Störungszone aufgereiht sind. Der aktuell aktive Krater ist der Otake. Er befindet sich im Osten des Gipfelareals.


Weitere Kurzmeldungen:

Shiveluch eruptiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka brach der Shiveluch aus und eruptierte Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4600 m. Die Aschewolke driftete in Richtung Nordwesten. KVERT bestätigt Domwachstum.


Cotopaxi stößt Asche aus

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Aktivität: Ascheeruptionen

In Ecuador ist es der Cotopaxi, der Vulkanasche eruptiert. Sie erreicht eine Höhe von 6700 m und wird vom Wind in Richtung Südosten verfrachtet. Bei einem Überwachungsflug Anfang Februar wurden heiße Fumarolen am äußeren Kraterrand detektiert.

Erdbeben-News 18.02.23: Costa Rica

Erdbeben Mb 5,2 erschüttert Vulkan Poas

Datum: 18.02.23 | Zeit: 08:24:12 UTC | 10.22 N ; 84.17 W | Tiefe: 8 km | Mb 5,2

Heute Morgen erschütterte ein Erdbeben der Magnitude 5,2 das lateinamerikanische Land Costa Rica. Das Erdbeben ereignete sich nicht in der Küstenregion, sondern im Landesinneren, genauer auf der Linie des Vulkangürtels. Dem nicht genug manifestierte sich der Erdstoß an der unteren Ostflanke des Vulkans Poas. Das Hypozentrum lag vergleichsweise flach in einer Tiefe von 8 km. Das Epizentrum wurde 33 km nord-nordwestlich der Landeshauptstadt San José verortet. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor. Die Daten stammen auch vom Europäischen Erdbebendienst. Die Erdbebenwarte von Costa Rica gibt eine Magnitude Mw 5,3 für den Erdstoß an. Die Daten könnten noch korrigiert werden, da die Meldung frisch eingegangen ist.

Meldungen über Schäden liegen noch nicht vor, theoretisch war das Beben stark genug um leichte Gebäudeschäden zu verursachen. Denkbar sind Fassadenrisse, herabgestürzte Dach- und Fassadenteile und beschädigte Fahrbahnen.

Tektonische Situation der Erdbebenregion in Costa Rica

Vordergründig wird die tektonische Situation Costa Ricas durch die Subduktion der Cocos-Platte und die Platte der Karibik geprägt, wobei sich die Vulkankette im Landesinneren aufspannt. Sie verläuft parallel zum Mittelamerika-Graben in einer Entfernung von ca. 250 km zu dieser Subduktionszone. Da sich das Beben aber in geringer Tiefe ereignete, kann es sich nicht an einem Stück des subduzierten Ozeanbodens ereignet haben. Der Poas befindet sich im zentralen Bereich der Vulkankette, der sich wiederum im costa-ricanischen Zentraltal befindet. Nordöstlich des Tals liegt die Siquirres-Matina Fault. Im Südwesten wird das Zentraltal durch mehrere Blattverschiebungen begrenzt, die ebenfalls parallel zum Mittelamerika-Graben verlaufen. Diese dominierenden Störungszonen zeichneten sich aber nicht für das aktuelle Beben verantwortlich. Wahrscheinlich manifestierte es sich an einer kleinen lokalen Störungszone, die den Nordosthang des Poas durchzieht. Hierbei handelt es sich um die Angel-Störung. Es ist denkbar, dass die Störung durch eine Änderung des Spannungsfeldes infolge von Magmenaufstieg ausgelöst wurde. In diesem Fall müssten wir bald eine Bodenhebung am Poas sehen. Es könnte auch sein, dass das Beben einen Vulkanausbruch triggern wird. Die letzte größere Aktivitätsphase der Poas ereignete sich 2017.

Hier findet ihr Karten und eine genaue Beschreibung der tektonischen Situation.