Der indonesische VulkanKarangetang liegt auf der Insel Api Siau in der Molukkensee und zeigt Anzeichen einer Aktivitätssteigerung. Das geht aus Medienberichten und Updates der Vulkanologen des örtlichen Observatoriums hervor. Daher erhöhte das BPPTKG den Alarmstatus des Vulkans von Stufe „2“ auf „3“. Indonesien benutzt ein vierstufiges Alarmsystem und Stufe „3“ wird für gewöhnlich nur ausgerufen, wenn der Vulkan bereits in Eruption ist. Und genau das ist der Karangetang: Der amtierende Leiter des BPPTKG, Muhammad Wafid, berichtete von der Emission einer dichten Dampfwolke, strombolianischer Aktivität und Domwachstum. Somit steigt das Risiko für die Abgänge von Schuttlawinen und pyroklastischen Strömen. Tatsächlich gingen in den letzten beiden Tagen viele glühende Schuttlawinen ab. Gestern wurden 62 Abgänge gezählt. Darüber hinaus wurden mehrere Hybriderdbeben detektiert. Es bewegen sich also magmatische Fluide im Untergrund.
Mit der Erhöhung der Alarmstufe ging eine Ausweitung der Sperrzone einher. Sie hat einen Radius von 2,5 Kilometern um die beiden Krater des Karangetangs. In seinem Süden und Südwesten gilt eine erweiterte Sperrzone mit einem Radius von 3,5 km.
Im letzten Monat erschütterte eine Erdbebenserie die Molukkensee. Die beiden stärksten Erdstöße hatten die Magnituden Mw 7,0 und Mw 6,0. Außerdem gab es viele Beben im 5-er-Bereich. Damals mutmaßte ich bereits, dass die Erdbeben einen der nahegelegenen Vulkane wachrütteln könnten und hielt den Karangetang für einen wahrscheinlichen Kandidaten. Aber auch ohne Erdbeben bricht der Vulkan alle paar Jahre aus. Typisch ist die Bildung eines Lavadoms, von dem gerne zähflüssige Lavaströme abgehen. Von ihren Fronten gehen Steinschläge und Schuttlawinen ab und es kann zur Entstehung pyroklastischer Ströme kommen. Tatsächlich sieht es so aus, als würde der Karangetang auf sein typisches Ausbruchsverhalten zusteuern. Eine spannende Entwicklung, von der sich die meisten Bewohner der Insel weniger begeistert zeigen dürften.
Neben dem Vulkan ist Api Siau für den Gewürzanbau bekannt. Hier werden vor allem Muskat und Gewürznelken angebaut.
Mehr als 8600 Todesopfer wurden im Erdbebengebiet bestätigt
Am 2. Tag nach der verheerenden Erdbebensequenz im Südwesten der Türkei steigen die Opferzahlen weiter an und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Bis jetzt wurden insgesamt 8600 Todesfälle bestätigt. Davon fallen mehr als 6200 auf die Türkei. Fast 40.000 Verletzte wurden registriert. Die Opferzahlen werden weiter stark steigen. Tausende Menschen gelten noch als Vermisst. Man steht noch am Anfang der Bergungsarbeiten, die in den entlegeneren Regionen Der Türkei und besonders in Syrien noch nicht einmal voll angelaufen sind: Winterwetter, zerstörte Verkehrswege und mangelnde Ausrüstung sind nur drei der Gründe, warum viele Menschen weiter auf Unterstützung warten müssen. Doch in den zentralen Gebieten der Erdbebenregion sind nach türkischen Angaben mehr als 16.000 Rettungsteams unterwegs. Insgesamt sollen 60.000 Helfer im Einsatz sein. Doch alleine in der Türkei wurde in 10 Provinzen der Notstand ausgerufen. Im gesamten Erdbebengebiet leben mehr als 13,5 Millionen Menschen. Viele von ihnen sich von der Strom, Wasser und Gasversorgung abgeschnitten und das bei strengem Frost. Lebensmittel und Benzin werden ebenfalls knapp. Am Rande Europas droht die nächste humanitäre Katastrophe.
Die starke Erdbebensequenz wirkte sich nicht nur auf Mensch und Infrastruktur aus, sondern versetzte beide beteiligten tektonischen Platten um mehrere Meter. Genaue Werte stehen noch aus, doch es gibt erste Gerüchte, dass der Versatz gut 4 m betragen soll. Auf Bildern einer zerstörten Straße sieht man auch einen vertikalen Versatz von mehreren Metern. Allerdings könnte es sich hier auch um ein lokales Phänomen handeln, da ein Berghang ein Stück abgerutscht sein könnte. Ebenso wissenschaftlich unbestätigt sind Aufnahmen, die überflutete Straßen an der Küste zeigen. Hier soll die Anatolische Platte abgesunken sein, sodass das Meer das Land überflutete. Doch da es sich bei der Ostanatolischen Verwerfung um eine Blattverschiebung handelt, die überwiegend horizontal versetzt, sind so große Höhenunterschiede eher unwahrscheinlich.
Vorprogrammierte Naturkatstrophe durch unsichere Bauten entlang einer Hauptstörungszone
Die Erdbebenkatstrophe macht den Menschen auf einmal bewusst, wie vergänglich sie sind und dass es vielleicht doch nicht klug ist, Megacitys direkt am Rand großer Störungszonen zu bauen! Im Falle des aktuellen Erdbebengebiets baute man Großstädte mit Hochhäusern, die alles andere als erdbebensicher sind, auch noch an einem Kreuzungspunkt wo sich die Ostanatolische Verwerfung in 2 Arme teilt. Sicher gründete man die Städte bereits vor langer Zeit, noch bevor der Verlauf von Störungszonen wissenschaftlich erforscht wurde. Und die Topografie der Landschaft war günstig, weil sich entlang der Störungszone ein langgestrecktes Tal auftut. Doch seit mindestens 50 Jahre weiß man um die realen Gefahren und trotzdem wurde in Sparbauweise gebaut: eine vorprogrammierte Katastrophe. Und sie wird sich widerholen! An der gleichen Stelle wahrscheinlich erst in ein paar Jahrhunderten, doch an anderer Stelle vielleicht schon morgen. Nicht nur hier, im Südwesten der Türkei, sondern auch an der Nordanatolischen Verwerfung, an der gegenüberliegenden Grenze der Anatolischen Platte, dort, wo der Europäische Kontinent beginnt und die Metropole Istanbul liegt. ein Damoklesschwert, dass den Menschen jetzt wieder bewusst wird- trotzdem gelingt es den Menschen immer wieder die Bedrohung zu verdrängen, obwohl sich nicht die Frage stellt, ob es zur Katastrophe kommen wird, sondern nur wann?
Doch nicht nur Megacitys in der Türkei sind bedroht. Davon gibt es leider viele. Die prominentesten Beispiele sind Tokio und San Francisco. Neue Gebäude in den gut entwickelten Metropolen sind zwar nach erdbebensicheren Standards gebaut, doch auch sie haben Grenzen. Außerdem gibt es in den Ballungsräumen noch mehr als genug Häuser, die eben nicht sicher sind. Bleibt zu hoffen, dass man aus der jüngsten Katastrophe Lehren zieht! Am erdbebensichersten wohnt man übrigens in einem Zelt oder Caravan.
Und nein, die Erde geht nicht unter, auch wenn es sich um eine schlimme Naturkatastrophe handelt! Die Erde ist ein dynamischer Planet und Erdbeben und Vulkanausbrüche sind notwendige Manifestationen der Erddynamik. Diese ist auch für unseren Schutzschirm, das Erdmagnetfeld verantwortlich, ohne das es kein Leben auf der Erde geben würde.
In unserer FB-Gruppe „Naturkatastrophen und Naturphänomene“ wurden viele Medien zum Erdbeben in der Türkei geteilt. Ich kann hier immer nur einen Bruchteil einbinden.