Naturkatastrophen-News am 14.05.23: Zyklon

Zyklon Mocha verwüsten Küste von Myanmar

Zyklon Mocha hatte heute Morgen seinen erwarteten Landfall in Myanmar und richtete große Schäden an. Nach ersten Angaben forderte er mindestens 5 Todesopfer. Auch das benachbarte Bangladesch wurde vom Tropensturm getroffen, doch dort fielen die Schäden deutlich geringer aus, als man es zuvor erwartet hatte.

Meteorologen bestätigten, dass es der stärkste Sturm in Myanmar seit 20 Jahren ist. Das Global Disaster Alert and Coordination System rechnete vor dem Landfall von Mocha mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 259 km/h und rief die höchste Warnstufe aus. Der Wirbelsturm hatte über dem Golf von Bangladesch enorm viel Energie getankt, da das Ozeanwasser extrem warm ist. Laut Angaben des indischen Wetterdienstes wurden im Wirbelsturm über Land dann Windböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 210 km/h gemessen. Damit erreichte der Zyklon zwar nur die zeithöchste Sturmkategorie 4, aber es reichte aus, nicht nur Bäume zu entwurzeln, sondern auch zahlreiche Gebäude zu zerstören. Die starken Regenschläge verursachten zudem Überflutungen und lösten Erdrutsche aus. Ein Ehepaar starb in seinem Haus, das von einem Erdrutsch erfasst worden war. Drei weitere Personen wurden von umstürzenden Bäumen erfasst und getötet.

Im Vorfeld des Zyklons wurden mehrere 100.000 Menschen aus den Küstenregionen evakuiert und viele Personen flohen noch während der Sturm wütete und suchten in Evakuierungszentren Schutz. Wie viele Gebäude letztendlich zerstört wurden und wie hoch die Zahl der obdachlos gewordenen Menschen ist, wurde noch nicht bekanntgegeben.

Auch in Bangladesch gab es vorsorgliche Evakuierungen. Hier sprechen die Behörden von 750.000 Personen, die in Sicherheit gebracht wurden.

Zwar sind Wirbelstürme zu dieser Jahreszeit nicht ungewöhnlich in Südostasien, doch Anzahl und Stärke der Stürme nimmt zu. Klimaexperten sehen den anthropogenen Klimawandel maßgeblich verantwortlich hierfür. In diesem Frühjahr sind die Wassertemperaturen der äquatornahen Ozeane deutlich zu hoch. Hiervon betroffen ist insbesondere der Indische Ozean, der als Wettermotor der betroffenen Region gilt. Weite Teile Südostasiens leiden unter einer Hitzewelle.

Auch in anderen Erdteilen gibt es aktuell Wetterkapriolen. So kam es gestern in der spanischen Region Murcia Unwetter mit Starkregen, der zu Überflutungen führte. Im italienischen Turin ging ein Hagelsturm nieder und im Norden Sibiriens und in Kanada wüten ausgedehnte Waldbrände, die auch immer früher im Jahr beginnen. Ein gigantisches Problem stellt der tauende Permafrostboden dar, der in den nächsten Jahren soviel Methan freisetzten wird, dass schon alleine das ausreicht um das Klima zu kippen!

Vulkan-News 14.05.23: Krakatau

Staat: Indonesien | Koordinaten: -6.10, 105.42 | Aktivität: Aschewolken

Anak Krakatau mit weiteren Eruptionen am 13.05.23

Gestern gab es weitere Asche-Eruptionen am Anak Krakatau. Wie das VSI berichtete, wurde Vulkanasche bis zu 2150 m über Kraterhöhe ausgeworfen. Es entstanden seismische Signale mit einer Maximalamplitude von 65 mm und bis zu 68 Sekunden Dauer. Die bis jetzt letzte Eruption wurde um 07:10 WIB gemeldet. Heute gab es bislang keine weiteren Ausbrüche und es könnte sein, dass die Eruptionsphase bereits wieder vorbei ist. Solche kurzen Phasen, die oft nur 2 bis 3 Tage dauern, sind in der letzten Zeit typisch für Anak Krakatau. Die Eruptionen stossen nicht nur Vulkanasche aus, sondern auch glühende Tephra. Auf nächtlichen Livecam-Fotos sieht man, dass die Schlacken mehrere hundert Meter hoch ausgestoßen wurden.

Die Eruptionen waren nicht nur auf der Livecam zu sehen gewesen, sondern wurden auch von den Kameras der Satelliten aufgenommen. Das europäische Copernicus-Programm veröffentlichte ein Landsat-Sentinel-Foto, dass die Aschewolke zeigt, die sich in Richtung Südwesten ausbreitete. Sehr schön zu sehen ist das kleine Krakatau-Archipel: die Inseln Rakata, Lang-Island und Sertung gruppieren sich um Anak Krakatau in ihrer Mitte. Während sich Anak Krakatau in der Mitte der Krakatau-Caldera erhebt, markieren die drei anderen Inseln den Rand einer älteren Caldera, die bereits vor der katastrophalen Eruption von 1883 entstanden war. Damals kollabierte etwa nicht der große Urvulkan, sondern bereits ein Nachfolger, der eine Insel mit Rakata bildete. Lang-Island und Sertung waren bereits damals nicht mit dem aktiven Vulkaneiland verbunden gewesen. Ein Foto mit den ungefähren Umrissen der damaligen Insel findet ihr in meinem Bericht zur Katastrophe 1883.

Erst im Jahr 2018 hatte es einen Ausbruch gegeben, bei dem auch Anak Krakatau beinahe von der Landkarte ausradiert worden wäre und der Vulkan über zwei Drittel seiner Höhe einbüßte. Damals entstand ein vergleichsweise kleiner Tsunami, der an den Küsten von Sumatra und Java Schäden angerichtete und 439 Menschen das Leben kostete.

Treffen der Vulkanologischen Gesellschaft in Daun

Gestern traf sich unser Vulkanverein „Vulkanologische Gesellschaft e.V.“ zur Jahreshauptversammlung in Daun in der Vulkaneifel. Es wurde der Geschäftsbericht für 2022 vorgestellt und der Vorstand entlastet. Darüber hinaus diskutierten wir u.a. den Ausbau der LiveCam am Fuego und wir möchten Gelder zur Verfügung stellen, um einen Zoomkamera zu installieren und einen Video Livestream zu starten. Außerdem wird ausgelotet, ob man nicht einen Seismografen installieren kann, dessen Grafik dann auf der Livecam-Seite eingeblendet wird. Auch die bisherige Kamera findet großen Anklang bei den Vulkanologen von INSIVUMEH/CORNED. Über einen Ausbau der Anlage wird man sich vor Ort bestimmt freuen.

Der Abend wurde mit eine Foto/Video-Präsentation von Thomas und Mirko abgerundet, die uns ihre fantastischen Vulkanaufnahmen der letzten zwei Jahre zeigten.

Wer Lust hat Mitglied des Vereins zu werden, kann gerne einmal an einer der nächsten Veranstaltungen teilnehmen.