Von Stürmen und Fluten am 19.10.23

Sturmflut in der Ostsee und extremes Niedrigwassern in der Nordsee aufgrund eines Wetterphänomens erwartet

In Norddeutschland erwartet man ein außergewöhnliches Wetterphänomen, das mit einer starken Springflut und Hochwasser an der Ostsee und extremem Niedrigwasser an der Nordsee. Dies wird durch die kombinierten Wetterlagen von Hoch Wibke und Tief Viktor verursacht, die starke Winde und Stürme mit sich bringen. Eine südöstliche bis östliche Strömung zwischen den beiden gegensätzlichen Wetterlagen führt zu anhaltendem Sturm, was Sturmflutgefahr an der Ostsee und Niedrigwasser an der Nordsee zur Folge hat. Am Freitag erreicht der Sturm seinen Höhepunkt.

Es gibt eine Warnung vor einer schweren Sturmflut an der Ostseeküste in der Nacht zum Samstag, wodurch das Wasser 1,50 bis 2 Meter über dem mittleren Wasserstand steigen könnte. Dies könnte zu Überschwemmungen in Städten wie Kiel, Lübeck und Flensburg führen. Orkanartige Winde sind ebenfalls zu erwarten.

Der Fährverkehr an Nord- und Ostsee wird durch diese Wetterlage erheblich beeinträchtigt. In Lübeck, Eckernförde, um die Schlei und im Flensburger Hafen wird es wahrscheinlich Überschwemmungen geben, während in Kiel noch keine direkten Überschwemmungen erwartet werden. An der Nordsee werden Wasserstände von anderthalb bis zwei Metern unter dem mittleren Niedrigwasser erwartet, was zu Verspätungen und Ausfällen bei Fährverbindungen zu den Ostfriesischen Inseln führt. Juist wird den Fährverkehr vorübergehend einstellen, und auch andere Inseln und Verbindungen sind von Beeinträchtigungen betroffen.

Hurrikane Norma hält auf Baja California zu

Doch nicht nur Norddeutschland wird von einem starken Sturm bedroht: Über dem Pazifik braut sich ein Hurrikane zusammen, der Kurs auf die mexikanische Baja California nimmt und dort in den nächsten Tagen den Landfall proben könnte. Bis jetzt werden im Inneren des Wirbelsturms Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 km/h gemessen, doch man geht davon aus, dass das tropische Sturmtief „Norma“ noch an Kraft gewinnen wird. Es wäre das zweite Mal in diesem Jahr, dass diese Region von einem Hurrikane heimgesucht wird, was normalerweise eher selten vorkommt. 2023 ist wahrlich ein ungewöhnliches Klimajahr.

Vulkan Sakurajima mit stärkerer Explosion am 19.10.23

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Eruption am Sakurajima stößt Vulkanasche bis auf 4900 m Höhe aus

Am japanischen Vulkan Sakurajima ereignete sich heute Morgen eine Eruption, die größer als normal war. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 4900 m Höhe. Es war praktisch windstill, sodass die Eruptionswolke senkrecht aufstieg. Dennoch wurde die Asche in der Höhe in Richtung Osten gedriftet.

Die Seismizität ist leicht gestiegen und es wurden gestern ca. 10 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß bleibt deutlich erhöht und betrug bei der letzten Messung ca. 4000 Tonnen am Tag.

Sobald ein neuer Tätigkeitsbericht vom JMA vorliegt, gibt es ein Update. In den letzten Meldungen war von einer Magmeninflation die Rede gewesen. Der obere Bereich der Vulkanflanke hattes sich zuletzt versteilt.

Der Sakurajima ist ein aktiver Vulkan, der sich auf der Insel Kyushu in Japan befindet. Er ist einer der bekanntesten Vulkane in Japan und gehört zur Region Kagoshima. Der Name „Sakurajima“ bedeutet wörtlich „Kirschblüteninsel“ aufgrund seiner Lage in der Nähe der Stadt Kagoshima und der vielen Kirschbäume in der Umgebung.

Der Vulkan Sakurajima ist dafür bekannt, regelmäßig Asche, Rauch und Lava auszustoßen. Historische Aufzeichnungen zeigen, dass er in der Vergangenheit mehrere Ausbrüche hatte, die beträchtliche Schäden in der Umgebung verursachten. Die Vulkanaktivität hat jedoch auch dazu geführt, dass die Insel im Laufe der Jahre gewachsen ist, da Lavaströme Land in der Bucht abgelagert haben, die die Insel umgibt.

Die Behörden in der Region überwachen den Sakurajima sorgfältig, und es gibt Pläne und Vorkehrungen, um die Sicherheit der Bevölkerung in der Umgebung zu gewährleisten, falls es zu einem größeren Ausbruch kommen sollte. Der Vulkan ist auch ein beliebtes Touristenziel, und Besucher können oft Asche und Rauch aus dem Krater beobachten, ohne sich in Gefahr zu begeben.

Campi Flegrei mit weiteren Erdbeben am 19.10.23

Weiterer Erdbebenschwarm erschüttert den Calderavulkan Campi Flegrei

Datum 19.10.23 | Zeit: 04:00:45 UTC | Lokation: 40.8272 ; 14.1435 | Tiefe: 2,7 km | Md 2,2

Nach zwei Tagen mit geringer seismischer Aktivität zog diese heute wieder an. Heute Nacht begann ein neuer Schwarm bzw. der anhaltende Schwarm intensivierte sich wieder und es ereigneten sich bis Mittags 14 Erschütterungen. Drei hatten Magnituden im 2er-Bereich. Die Hypozentren lagen in Tiefen von weniger als 3 km und befanden sich somit im Bereich der Gesteinsschichten, in denen das Hydrothermalsystem des Vulkans sitzt. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 2,2 und hatte einen Erdbebenherd in 2,7 km Tiefe.

In der Region ist man aktuell so sensibilisiert, dass jeder Schwarm mit Argusaugen betrachtet wird und Pressemeldungen erzeugt. Darüber hinaus springen immer mehr Fernsehsender auf das Thema an und suchen vor Ort Protagonisten für ihre Berichte. Angefeuert wird das Medieninteresse auch davon, dass die zuständigen Behörden angekündigt haben, neue Evakuierungspläne ausarbeiten zu wollen. Die alten Pläne sind offenbar nicht mehr up to date und reichten nicht aus, um so viele Anwohner des Gefahrengebiets in kurzer Zeit zu evakuieren. Außerdem wurden jahrelang keine entsprechenden Maßnahmen geübt. Natürlich ist es da nicht verwunderlich, dass die Menschen immer besorgter reagieren und dann die mainstream-Medien auf die Thematik anspringen. Zurecht fragt man sich, warum neue Pläne ausgearbeitet werden, wenn die Geschehnisse am Vulkan ausschließlich mit dem Bradyseismos zusammenhängen und keine Ausbruchsgefahr besteht.

Im aktuellen Wochenbericht vom INGV berichten die Wissenschaftler von 50 Beben, die während des Beobachtungszeitraums festgestellt wurden. Man weist noch einmal auf die zusätzliche Bodenhebung von 1 cm hin, die sich zwischen dem 21. und 23. September manifestiert. Der monatliche Wert belief sich weiterhin auf 15 mm Bodenhebung. Die restlichen geophysikalischen Parameter blieben unverändert. Die Durchschnittstemperatur der Gase der Pisciarelli-Fumarole lag bei 95 Grad, gemessen in 5 m Entfernung zur Fumarole. Weiterhin ist das Becken des eigentlichen Schlammsprudels trocken und es fehlt an Kondensat und Niederschlag.

Erdbeben und Vulkanausbruch in Tonga am 19.10.23

Erdbeben und Vulkanausbruch im Inselreich Tonga – Gibt es einen Zusammenhang?

Das Inselreich Tonga wurde in den letzten Tagen von mehreren Erdbeben gerockt. Das Stärkere ereignete sich am 10. Oktober und hatte eine Magnitude von 5,7. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Das zweitstärkste Beben brachte es auf M 5,1 und manifestierte sich einen Tag später. Gestern gab es eine weitere Erschütterung mit einer Magnitude von 4,5 und einem Hypozentrum in 80 km Tiefe. Das Brisante daran ist, dass sich der Erdstoß in der Nähe des Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’apai ereignete, der vor 2 Jahren eine verheerende Eruption erzeugte. Der aktuell aktive Vulkan Home Reef, der aufgrund seiner Aktivität ebenfalls für Schlagzeilen sorgt, liegt nur ca. 150 km weit entfernt. Dazwischen befindet sich der Inselvulkan Tofua, der ebenfalls vulkanisch unruhig ist und sporadisch Wärmeanomalien aufweist.

Während nicht bekannt ist, ob der submarine Vulkan Hunga-Hunga Ha’apai Unterwasser postvulkanisch aktiv ist, gibt es vom Home Reef aktuelle Tätigkeitsberichte. Das zuständige Observatorium TGS veröffentlichte heute ein Statement, nachdem es in den letzten 48 Stunden 10 Eruptionen am Vulkan gab. Dabei wurden offenbar kleine Aschewolken freigesetzt. Bisher nahm man an, dass es sich um eine rein effusive Eruption handelt, bei der zähflüssige Lava austritt, die ein Mittelding zwischen Pancake-Lavadom und zähem Lavastrom förderte. Auf Satellitenaufnahmen war eine thermische Anomalie zu sehen gewesen. Außerdem vergrößerte sich die Insel entlang der Südküste. Home Reef misst inzwischen 480 x 250 m.

Die drei hier genannten Vulkane sind Teile des vulkanischen Tonga-Tofua-Vulkanbogens, der sich entlang einer Linie westlich des Hauptarichpels von Tonga aufspannt. Der Inselbogen liegt am Ostrand des Lau Basins. Im Westen von Tonga befindet sich der Tonga-Graben, an dem die pazifische Platte unter die australische Platte abtaucht und subduziert wird. Entlang dieses Grabens ereignen sich die stärkeren Erdbeben, wie jenes vom 10. Oktober. Die schwächeren Erdstöße ereignen sich oft entlang des Inselbogens und könnten direkt oder indirekt mit dem Vulkanismus in Zusammenhang stehen. Generell gilt, dass der Vulkanismus entlang des pazifischen Feuerrings seine Ursache in den gleichen Prozessen findet wie die Erdbeben.