Anak Krakatau mit neuer Eruptionsserie am 13.12.23

Anak Krakatau mit neuen Eruptionen – Pause währte nicht lange

Heute begann der indonesische Inselvulkan Anak Krakatau mit einer erneuten Eruptionsserie. Das geht aus mehreren VONA-Meldungen und Berichten vom VSI hervor. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 1200 m. In den VSI-Berichten heißt es hingegen, dass die Aschewolken bis zu 600 m über Kraterhöhe erreichen, was 757 m über dem Meeresspiegel entspricht. Solche Diskrepanzen in den Messungen kommen häufiger vor. Das liegt daran, dass die Satelliten kleiner Mengen Vulkanasche in größerer Distanz zum Vulkan detektieren, die mit dem Wind verweht wurde und so auch höher aufsteigen kann, während Grundbeobachter die Höhe der sichtbaren Eruptionswolke abschätzen. Heute wurden bislang 3 Eruptionen gemeldet. Die Aktivitätssteigerung kam nicht überraschend, da die Erdbebentätigkeit in den letzten Tagen vergleichsweise hoch war. Die Eruptionspause währte auch nicht lange, denn die letzten Explosionen wurden am 7. Dezember festgestellt. Kurzzeitig befürchtete man eine weitere Aktivitätssteigerung, da man zu Beginn der Phase Explosionen bis nach Sumatra hören konnte. Die Küstenbewohner sind schon nervös geworden und patrouillierten nachts am Strand, um ggf. vor einem Tsunami warnen zu können, falls es am Vulkan zu einem Flankenkollaps kommen sollte. Momentan gibt es für so ein Ereignis aber keine Warnzeichen, obwohl immer eine latente Gefahr besteht, dass sich etwas Unvorhergesehenes ereignet. Aber meistens passiert sowas ja, wenn man damit nicht rechnet.

Es gibt noch andere Vulkanaktivitätsmeldungen von Indonesien, die z.B. die beiden namensähnlichen Vulkane Marapi (Sumarta) und Merapi (Java) betreffen. Der erst genannte Feuerberg eruptiert Vulkanasche, die bis auf 3400 m Höhe aufsteigt. Der Merapi auf Java baut an seinem Lavadom und es gehen glühende Schuttlawinen ab. Gestern wurden 138 Abgänge registriert. Was nicht registriert wurde, waren vulkanisch bedingte Erdbeben. Seit 3 Tagen gibt es keine mehr, was recht ungewöhnlich ist.

Während Marapi und Merapi ausgewachsene Vulkane sind (was nicht heißen soll, dass sie nicht noch größer werden können), steckt Anak Krakatau noch in den Kinderschuhen. Der Flankenkollaps von 2018 kostete dem Vulkan den größten Teil seines Kegels und es wird einige Zeit dauern, bis er seine ursprüngliche Größe zurückerlangt haben wird.

Island: Neues zur Bodenhebung

Bodenhebung noch höher als vor dem 10. November – Servercrash auf Island

Gestern Abend brachte IMO ein neues Statement zu den Geschehnissen bei Grindavik heraus. Demnach hält die Bodenhebung bei Svartsengi an und wäre noch höher als vor dem 10. November. Meiner Meinung nach hat sie aber noch etwas nachgelassen und dürfte sich jetzt auf ähnlichem Niveau wie vor dem besagten Stichtag der Dyke-Intrusion und dem Rifting liegen. Grund zu dieser Annahme liefert ein neuer GPS-Messwert von Svartsengi, der gestern Abend noch auf der Seite der Uni-Reykjavik aktualisiert wurde. Es war die erste Messung seit 2 Tagen. Es fehlen noch ca. 1,5 cm Bodenhebung, um das Niveau wie vor dem 10. November zu erreichen. Es könnte also stündlich zu einem neuen Ausbruchsversuch des Magmas kommen. Als wahrscheinlichster Ausbruchsort steht weiterhin die Region östlich von Thorbjörn im Fokus. Es ist gut möglich, dass sich eine Eruptionsspalte in der Gegend von Sundhúksgíga bildet.

Tatsächlich hat mir ein Vnet-Leser geschrieben, dass ein isländischer Geowissenschaftler gepostet hat, dass es einen schwerwiegenden Crash in der Datenverarbeitung gegeben hätte, von dem sich die digitale Infrastruktur nur langsam erhole.

Die Anzahl der detektierten Erdbeben auf Reykjanes sieht heute recht mager aus, allerdings ist das Wetter schlecht und es gibt starke Niederschläge und Wind. Von daher ist es gut möglich, dass schwache Erdbeben im Rauschen untergehen und nicht detektiert werden. In den letzten Tagen verhielt sich die Seismizität ähnlich wie die Bodenhebung: Sie war im Großen und Ganzen stabil mit einer leicht abnehmenden Tendenz.

IMO kündigt Ausbau der Naturgefahren-Überwachung an

Gestern kam es dann auch zur erwähnten Bürgerversammlung in Grindavik. Es sprach IMO-Direktor Árni Snorrason, der meinte, dass die Geschehnisse vom 10. November in ihrer Schnelligkeit und Stärke die Experten vom IMO überraschten. Sie würden ein neues Bild dessen prägen, was in der Natur möglich ist. Obwohl IMO die verschiedensten Prozesse rund um die Uhr überwacht, die zu Naturkatastrophen führen können, wurde beschlossen, die Überwachungen noch einmal auszubauen und auch Personal aufzustocken. Das wäre wohl bereits mit Einverständnis der Regierung beschlossen. Er betonte auch noch einmal, dass man sehr wahrscheinlich am Anfang einer mehrjährigen Aktivitätsphase auf Reykjanes stehe. Offenbar hat sich in den letzten Tagen hinter verschlossenen Türen einiges getan und man ist nicht ganz so ruhig, wie es den Anschein hat.

Ubinas mit Aschewolken am 12.12.23

Ubinas eruptiert Vulkanasche bis auf 7000 m Höhe – Ascheregen in 10 km Umkreis

Der Vulkan Ubinas liegt in der peruanischen Andenregion Moquegua und zeigte heute Morgen eine erhöhte Aktivität: Es kam zu Ascheeruptionen und intensiven Gasemissionen, die vom VAAC Bournes Aires detektiert wurden. Das geophysikalische Institut von Peru (IGP) bestätigte die Eruption. Ascheregen wurde für den Bezirk San Juan de Tarucani in Arequipa vorausgesagt, wobei es auch in andere umliegende Siedlungszentren Beeinträchtigungen gegeben haben könnte. Die Asche sollte in einem 10-Kilometer-Radius um den Vulkankrater niedergehen.

Die Aktivität des Vulkans begann gegen 5:15 Uhr. Aufgrund der Winde driftete die Vulkanasche in Richtung Nordosten und stellte eine Gefahr für tieffliegende Flugzeuge dar. Es wurde eine gelbe VONA-Warnung für den Flugverkehr herausgegeben.

Das geophysikalische Institut warnte vor potenziellen Umweltproblemen und gesundheitlichen Auswirkungen aufgrund der Asche. Es wurde empfohlen, die Augen mit einer Schutzbrille zu bedecken und Masken zu tragen, um Atemwegsschäden zu verhindern.

Es war die erste Ascheeruption am Ubinas seit dem 7. Oktober. Davor gab es eine Phase regelmäßiger Eruptionen. Im November wurde die Alarmstufe von „Orange“ auf „Gelb“ gesenkt. Dieser Alarm wurde trotz der aktuellen Eruption aufrechterhalten und nicht erhöht. Im November war der Ubinas überwiegend seismisch aktiv und es wurden täglich ca. 150 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert.

Die Webseite des IGP ist recht gut ausgebaut und es gibt neben Livecambildern auch Liveseismogramme und Bulletins in spanischer Sprache. Leider sind die Texte der Bulletins so eingebunden, dass sie sich nicht kopieren lassen, was die automatische Übersetzung erschwert. Leider ein Trend, den man auch bei anderen Instituten beobachten kann. Die Indonesier sind da mittlerweile super drin. Oft werden auch nur noch Texte als Bildgrafiken über soziale Medien wie Twitter-X und Facebook in Landessprache geteilt, was natürlich für Ausländer bzw. Touristen nicht immer hilfreich ist.

Vulkan Poás mit Eruptionen – Bericht vom 12.12.23

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 0.2, -84.23 | Aktivität: Phreatisch

Vier phreatische Eruptionen am Poás

Am Sonntagabend gab es am Poás in Costa Rica eine Serie von 4 phreatischen Eruptionen. Wie das zuständige Observatorium ORVISCORI-UNA in einer Kurzmitteilung schrieb, begann die Eruptionsphase um 22:14 Uhr Ortszeit und wurde anhand seismischer Signale festgestellt. Außerdem wurde auch Infraschall aufgezeichnet, der von den Dampfexplosionen ausgelöst wurde. Da es dunkel und bewölkt war, gab es keine visuellen Beobachtungen des Geschehens. Bereits Mitte November gab es eine ähnliche Sequenz von vier Eruptionen, die sich aber über einen mehrstündigen Zeitraum verteilt ereigneten. Zwei der Eruptionen waren kleiner als die beiden anderen. Sie störten das Gleichgewicht des Kratersees und verursachten Wasserverfärbungen durch aufgewirbelte Sedimente und Turbulenzen.

Am Poás gibt es häufiger phreatische Eruptionen und im Oktober hieß es noch, dass der Kratersee kurz vor dem Austrocknen stünde. Offenbar hat es aber wieder geregnet und die Gefahr einer Austrocknung scheint gebannt.

Interessant ist die Meldung, dass Anfang Dezember weitere Messgeräte am Poás installiert wurden. Hierbei handelt es sich um vier Seismometer, drei Magnetometer, eine GNSS-Station und eine Bodensonde zur Messung des CO2-Flusses am Vulkan Poás. Es gab sogar zwei kleine Eruptionen am zentralen Schlot! Die Geräte wurden in einer Kooperation von ORVISCORI-UNA und AVERT installiert. Das Installationsteam beobachtete bereits während der Arbeiten zwei kleine Schlammeruptionen, die aber noch keine gesonderte Erwähnung in einem Bulletin fanden. Dafür wurde auf Twitter-X ein kurzer Videoclip des Ereignisses geteilt.

Der Poás ist ein 2.697 m hoher Komplexvulkan mit drei Kratern und mehreren anderen vulkanischen Erscheinungsformen entlang einer Störungszone. Er ist der zweitgrößte Vulkan des lateinamerikanischen Staates und und einer der aktivsten Feuerberge der Region. Der letzte größere Ausbruch manifestierte sich in 2017.

Island: Bodenhebung und Seismizität am 12.12.23

Bodenhebung und Erdbeben auf Reykjanes halten an – Datenlage unsicher

Die isländischen Forscher scheinen sich nach der medialen Aufregung um die Magmenintrusion im letzten Monat in ihr Schneckenhaus zurückgezogen zu haben und veröffentlichen praktisch keine Statements mehr. Ob es daran liegt, dass es nichts zu sagen gibt, oder weil ihre Prognosen so daneben gingen, bleibt spekulativ. Leider hat man alle anderen auch von den Daten zur Bodenhebung gekappt, und die entsprechende Seite bei IMO präsentiert sich zerschossen. Bis vorgestern wurden wenigstens noch äquivalente Seiten der Universität Reykjavik gepflegt, doch ausgerechnet die Grafik zur Messstation Svartsengi wird seit dem 10. Dezember nicht mehr aktualisiert. Wir fliegen also praktisch blind und es stellt sich die Frage, ob es eine technische Störung gibt oder ob man die Daten nicht mehr übermittelt, damit andere außerhalb des elitären Wissenschaftsclubs nicht mehr fundiert spekulieren können. Denn eins haben die Geschehnisse der letzten Wochen gezeigt: Zuverlässige Prognosen zu Vorgängen im Erdinneren lassen sich nach wie vor nicht anstellen. Dafür gibt es einfach zu viele unbekannte Faktoren, die darüber entscheiden, ob ein Magma an der Erdoberfläche eruptiert oder nicht.

Wie dem auch sei, bis zum 10. Dezember hielt die Bodenhebung bei Svartsengi an. Allerdings zeigte sie eine leicht nachlassende Tendenz, die sich bis jetzt an benachbarten Messstationen fortsetzt. Die Geschwindigkeit der Bodenhebung ist also zurückgegangen, hat bei Svartsengi aber fast das Niveau wie vor dem 10. November erreicht. Die Frage ist natürlich die, ob die Schmelze im Sill noch größtenteils fließfähig ist oder nicht? Das dürfte der entscheidende Faktor zur Einschätzung des Eruptionsrisikos sein. Bei weniger flachen Magmenkörpern bleibt die Schmelze im Erdinneren über Jahre hinweg fließfähig. Bei einem linsenförmigen Sill von wenigen Metern Höhe muss das nicht unbedingt der Fall sein. Anhaltende Bebentätigkeit im Bereich zwischen Thorbjörn und Hagafell zeugt aber davon, dass es noch Magmenbewegungen zu geben scheint. IMO schreibt zu den Erdbeben, dass die Tätigkeit konstant ist. Gestern gab es ca. 350 Erschütterungen im Bereich des magmatischen Gangs.

In Grindavik gehen die Aufräumarbeiten weiter und man hat damit begonnen, einen fast 2 km langen Riss im Boden zu verfüllen. Heute Nachmittag soll es eine Bürgerversammlung geben, auf der weiteres Vorgehen besprochen wird. Vielleicht gibt es dort dann wieder eine Lageeinschätzung der IMO-Forscher, über die ich hier berichten kann.

Ätna: Erdbeben am 11.12.23

Erdbeben M 2,9 am Ätna – Seismizität steigt kurzfristig an

Datum 11.12.2023 | Zeit: 11:03:08 UTC | Lokation: 37.818 ; 15.071 | Tiefe: 1,2 km | Mb 2,9

Nach einer ungewöhnlich langen Phase ohne besondere Erdbeben, die über die üblichen Erschütterungen hinausgingen, scheint sich die Seismizität zumindest kurzfristig zu erhöhen. Wie das INGV heute Mittag meldete, ereignete sich um 11:03:08 Uhr UTC ein Erdstoß der Magnitude 2,9. Das Hypozentrum lag in nur 1,2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde vom EMSC 14 km nordwestlich von Giarre verortet. Tatsächlich lag es in der Nähe der Piano Pernicana im Norden des Vulkans. Pernicana heißt auch eine der prominentesten Störungszone des Ätnas, und die Vermutung liegt nahe, dass sich der Erdstoß an diesem Störungssystem ereignete. Selbst wenn es ein tektonisches Erdbeben war, kann es sein, dass es durch Spannungen infolge von Magmenaufstieg getriggert wurde. Vor den großen Flankeneruptionen Anfang des Jahrtausends sah man häufige Erdbeben entlang dieser Störung. Das Beben ist noch nicht auf der Shakemap eingezeichnet, und daher ist es mir nicht bekannt, ob noch schwächere Erdbeben auftraten. In der INGV-Meldung wird nur dieses Beben erwähnt. Auf der Karte ist aber ein kleiner Erdbebenschwarm markiert, der sich bereits gestern im Südwesten des Ätnas zutrug. Es gab 10 Beben im Bereich von Ragalna. Der stärkste Erdstoß brachte es auf M 2,8. Auch hier gilt, dass es wahrscheinlich tektonische Erdbeben waren, die durch magmatisch bedingte Spannungsänderungen ausgelöst worden sein könnten. Die Beben sind nun nicht gleich als Anzeichen einer unmittelbar bevorstehenden Eruption zu deuten, zeigen aber, dass der Ätna weiter auflädt und sich auf neue Eruptionen vorbereitet.

Im Tremorgrafen erkennt man die drei stärksten Erschütterungen mit Magnitude über 2 als Spitzen. Der Tremor selbst bewegt sich seit dem letzten Paroxysmus in der unteren Hälfte des gelben Bereichs und ist recht unauffällig. Bevorstehende Eruptionen lassen sich hieraus nicht ablesen. Zum Vergleich habe ich noch eine Tremorgafik von letzter Woche eingebunden. Links vor dem Tremoranstieg des Paroxysmus sieht man die Pulse der frequenten Phasen mit gesteigerter strombolianischer Aktivität, rechts vom Paroxysmus den normalen Verlauf des Tremorgrafen.

Übrigens wurden gestern wieder Dampfringe am Ätna gemeldet.

Merapi mit thermischer Anomalie am 11.12.23

Merapi mit hoher Wärmestrahlung – Seismizität hat nachgelassen

Der indonesische Vulkan Merapi liegt auf der Insel Java und gibt heute eine hohe Wärmestrahlung ab. MIROVA zeigt eine Leistung von 120 MW an, was deutlich über dem Durchschnitt der letzten Monate liegt. Zugleich ist die Anzahl hybrider Erdbeben gegen Null gefallen. Ein deutlicher Rückgang der Seismizität war bereits seit Anfang des Monats verzeichnet worden. Noch im November gab es täglich um 200 Hybriderdbeben. Sie zeugten vom langsamen Aufstieg eines Magmenkörpers, der nun beendet zu sein scheint. Sehr wahrscheinlich trat die Schmelze am Dom aus und sorgte für das Domwachstum und den Abgang pyroklastischer Ströme Anfang Dezember. Die erhöhte Wärmestrahlung heute könnte ein Indiz dafür sein, dass glühende Lava an der Oberfläche des Doms ausgetreten ist, bzw. dass es vermehrt zu Abgängen glühender Schuttlawinen kam. Tatsächlich wurden in den ersten 6 Tagesstunden 40 Schuttlawinenabgänge registriert. Ob der Magmenaufstieg nun beendet ist, oder ob die Aufstiegswege frei sind und weiterhin Schmelze aufsteigt, ist momentan unklar. Sollte es in den nächsten Wochen weiteres Domwachstum auftreten, dann könnte das zweite Szenario eingetreten sein.

Der Merapi ist ein dombildender Stratovulkan mit einem sehr großen Gefahrenpotenzial. Alle paar Dekaden kommt es zu großen Eruptionen, die Todesopfer fordern. Allerdings muss man berücksichtigen, dass Dörfer bis in den Bereich der unteren Vulkanflanken gebaut wurden und dass sich landwirtschaftliche Nutzflächen weit oben am Vulkan befinden. Eine besonders große Gefahr geht von pyroklastischen Strömen und Lahren aus.

Der Merapi ist derzeit nicht der einzige Vulkan Indonesiens, der für Schlagzeilen sorgt. Auch der namensverwandte Marapi steht in den Schlagzeilen und heute auch in den VONA-Meldungen, da er Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3300 m ausspie. Auch der Anak Krakatau emittierte heute wieder eine kleinere Aschewolke. Hier ist ein Anstieg der Seismizität auffällig. So gab es gestern gut 70 vulkanisch bedingte Erschütterungen. Die jüngsten Eruptionen gab es am 7. Dezember. Anak Krakatau liegt zwischen den beiden großen Inseln Sumatra und Java.

Mayon eruptiert am 11.12.23 Vulkanasche

Mayon eruptiert nach Pause Aschewolke

Am Mayon wurde die Alarmstufe vor einigen Tagen  von „3“ auf „2“ reduziert, da die Aktivität rückläufig war. Zwar gab es noch leichtes Domwachstum, aber die Fronten der 3 Lavaströme, die monatelang aktiv waren, zogen sich zurück und sind inaktiv geworden. Dennoch wird weiterhin Inflation beobachtet und die Vulkanflanken versteilen sich weiter. Das deutet darauf hin, dass der Aktivitätsrückgang nur temporär sein könnte. Tatsächlich gab es heute zum ersten Mal seit 26. November wieder eine VONA-Meldung, nach der eine kleine Aschewolke vom Mayon aufstieg. Bereits gestern steigerte sich der Schwefeldioxid-Ausstoß auf über 1200 Tonnen am Tag und verdoppelte sich somit gegenüber dem Vortag. Es könnte also sein, dass der Vulkan wieder munterer wird. Generell besteht an aktiven Domvulkanen die Gefahr, dass es zu Kollapsereignissen kommt und pyroklastische Ströme entstehen. Starke Regenfälle könnten zudem Lahare erzeugen. Hierbei handelt es sich um Schlammströme, die vor allem entlang von Flussläufen und Schluchten unterwegs sind.

Hohe Schwefeldioxid-Emissionen am Taal

Auf den Philippinen stößt der Taalvulkan wieder große Mengen Schwefeldioxid aus. In den letzten Tagen lagen die Emissionen bei mehr als 8000 Tonnen am Tag. Allerdings wird scheinbar nur noch einmal die Woche gemessen, so dass es unentdeckte Schwankungen geben kann. Das Gas strömt überwiegend aus dem Krater auf Volcano Island und wird mit der Dampfwolke aus dem Kratersee ausgestoßen. Das Wasser des Sees ist turbulent aufgewühlt und es gibt warme Strömungen vom Grund des Sees. Gestern wurden zudem 20 Phasen mit Tremor aufgezeichnet, die zwischen 3 und 6 Minuten lang anhielten. Die Nordflanke von Volcano Island hebt sich weiter an, während sich der Rest der Caldera abzusenken scheint. Trotz des hohen Schwefeldioxid-Ausstoßes steht der Alarmstatus nur auf „1“. Offenbar hat man sich an die latente Ausbruchsgefahr gewöhnt, die seit der Eruption von 2020 permanent gegeben ist, da sich der Vulkan seitdem nicht mehr ganz beruhigt hat.

Kanlaon bleibt unruhig

Auf den Philippinen sind nicht nur die beiden oben genannten Vulkane unruhig, sondern auch der Kanlaon. Hier gibt es einige vulkanotektonische Erdbeben und ebenfalls eine steigende Schwefeldioxid-Emission. Gestern betrug sie 692 Tonnen am Tag, was für einen aktuell nicht eruptierenden Vulkan bereits viel ist. Zum Vergleich: Der Kilauea auf Hawaii stößt aktuell nur ein Zehntel der Menge aus.

USA: Tornados verwüsten Kleinstadt

Tornados zerstören Kleinstand in den USA – Mindestens 6 Todesopfer

Am Samstag gab es im US-Bundesstaat Tennessee starke Unwetter, in deren Folge mehrere Tornados entstanden. Sie zogen vor allem über das Montgomery County hinweg und verursachten schwere Verwüstungen. Mindesten 6 Menschen kamen ums Leben. Außerdem wurde von 36 verletzten Personen berichtet, die in Krankenhäusern behandelt werden mussten. Alleine im Montgomery County starben drei Menschen und 23 wurden verletzt. Nach Angaben des Sheriffbüros handelte es sich bei den Todesopfern um zwei Erwachsene und ein Kind. In Nashville kamen drei weitere Menschen ums Leben. Bei dem Einsturz eines Kirchdaches wurden 13 Personen verletzt, konnten von Rettungskräften aber geborgen und stabilisiert werden.

Der nationale Wetterdienst in Nashville hat die Schäden der Tornados untersucht und die Tornados genau beobachtet. Unter ihnen befand sich ein Tornado, der in der EF-Klasse als ein Sturm der Kategorie 3 eingestuft wurde. Er wütete in Clarksville und brachte es auch mit Spitzenwindgeschwindigkeiten von 241 km/h. Ein weiterer Tornado in den nördlichen Vororten von Nashville erhielt eine vorläufige EF-2-Bewertung und brachte es auf 201 km/h. Die erweiterte Fujita-Skala klassifiziert Tornados von null bis fünf basierend auf Windgeschwindigkeiten und Schäden.

Die Gemeinde äußerte ihre Trauer über die Ereignisse, während Bürgermeister Wes Golden von Montgomery County und Bürgermeister Joe Pitts von Clarksville ihr Beileid ausdrückten und Unterstützung für die Betroffenen versprachen.

Weitere Langstreckentornados wurden im Nordwesten von Tennessee gemeldet, während die Wirbelsturmgefahr bis in den Abend anhielt. In Clarksville wurden beträchtliche Schäden gemeldet, nachdem ein Tornado die Stadt getroffen hatte, etwa 75 Kilometer nordwestlich von Nashville.

Tornados bilden sich im Winter besonders häufig in den südöstlichen US-Bundesstaaten, während die Tornadosaison im Mittleren Westen meistens im Frühjahr stattfindet.

Auch bei uns in Deutschland ist es momentan sehr stürmisch. Allerdings noch ohne Unwetterpotenzial. Anders sieht es dagegen mit der Hochwasserlage in Süddeutschland aus. Hier verursacht nach dem Wintereinbruch der letzten Woche Tauwetter eine Menge Schmelzwasser, das zusammen mit dem Dauerregen die Pegel der Bäche und Flüsse steigen läßt.