Fuego euptiert 2 Lavaströme

Der guatemaltekische Vulkan Fuego steigerte erneut seine Aktivität und eruptiert explosiv und effusiv. INSIVUMEH registriert pro Stunde zwischen 11 und 15 Explosionen. Teilweise haben die Explosionen einen hohen akustischen Druck und erzeugen auf dem Seismogramm deutliche Spitzen. Ohrenzeugen berichten von lauten Explosionsgeräuschen, die noch in den Ortschaften am Fuß des Vulkans zu hören sind. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4700 m auf und driftet bis zu 15 km weit in östlicher Richtung. Glühende Tephra wird ausgestoßen und geht auf den Flanken nieder. Dort erzeugt sie heiße Schuttlawinen. Sie stehen in Konkurrenz zu 2 kurzen Lavaströmen: der Längere fließt durch die Schlucht La Trinidad und hat etwa 250 Meter zurückgelegt. Der kürzere Lavastrom bringt es auf 100 m und ist in der Cenzia-Schlucht unterwegs.

Der Fuego ist ein 3.763 m hoher Stratovulkan, der überwiegend aus Basalt und Andesit besteht. Er ist daueraktiv und ein beliebtes Zeil von Touristen, die auf den gegenüberliegenden Vulkan Acatenango steigen können, um die Eruptionen zu beobachten.

Pacaya mit Lavaströmen

Der Pacaya liegt in Sichtweite des Vulkans Fuego und ist ebenfalls daueraktiv. Er erzeugt bis zu 100 m hohe strombolianische Eruptionen, aus einem neu gewachsenen Kegel im McKenney-Krater. Zudem ist ein Lavastrom auf der Nordostflanke unterwegs. Er hat eine Länge von 1200 m erreicht und ist sogar von der Hauptstadt Guatemala City aus zu sehen.

Wie am Fuego auch, war der Vulkantourismus am Pacaya vor der Pandemie gut ausgebaut. Stellt sich die Frage, wie es aussehen wird, wenn wir wieder Reisen können? Vor einigen Jahren war die Situation labil und man musste mit Raubüberfällen rechnen, wenn man in der Gegend unterwegs war. Ich befürchte, dass es nach Corona aufgrund steigender Armut wieder unsicherer sein wird. Das wird nicht nur ein Problem in Guatemala sein. Zudem leidet die touristische Infrastruktur. Wenn schon bei uns viele Hoteliers und Gastronomen vor dem Aus stehen, wird es in Schwellenländern kaum besser sein. Keine rosigen Zeiten für Vulkanreisen. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten, wie sich die Situation entwickelt.

Ätna glüht am 07.09.2020

Der Ätna auf Sizilien führt seine schwache Aktivität fort. Ein italienischer Vulkanbeobachter teilte in den Sozialen Medien einen Aufnahme, die von Linguaglossa im Nordosten des Vulkan aus aufgenommen wurde. Auf dem Bild sieht man, dass aus 2 Kratern rot illuminierter Dampf aufsteigt. Bei den Kratern handelt es sich um den Nordostkrater und dem Neuen Südostkrater. Beide Schlote zeigen auf Satellitenaufnahmen thermische Anomalien. Wahrscheinlich gibt es im Neuen Südostkrater auch tief sitzende strombolianische Eruptionen, die momentan allerdings so klein sind, dass die Tephra nicht über den Kraterrand hinaus aufsteigt. Doch dem nicht genug: Eine Sentinel-Aufnahme vom Sonntag enthüllt auch eine thermische Anomalie in der Bocca Nuova. Sie ist sogar die ausgeprägteste der 3 Anomalien. Es könnte also sein, dass der Zentralkrater bald wieder eine zentrale Rolle im Ausbruchsgeschehen spielen könnte.

Der Tremor bewegt sich im gelben Bereich seitwärts und fluktuiert gelegentlich. Die Bebentätigkeit ist in den letzten 3 Tagen wieder zurückgegangen und ist als moderat zu bezeichnen.

Copahue eruptiert Vulkanasche

Der chilenische Vulkan Copahue eruptierte gestern eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 3700 m aufstieg und in südöstlicher Richtung driftete. Bereits in der letzten Woche gab es eine vergleichbare Asche-Emission.

Der Copahue liegt in der Region Bio Bio und an der Grenze zu Argentinien. Der komplexe Stratovulkan besteht überwiegend aus Andesit. Von gut einem Dutzend Krater ist momentan der El Agrio aktiv. In diesem Krater brodelt ein saurer Kratersee. Der Copahue ist von einem Gletscher bedeckt. Bei größeren Vulkanausbrüchen drohen Lahare. Der Alarmstatus steht auf „gelb“.

Ebeko auf Paramushir eruptiert

Auf der Kurileninsel Paramushir ist der Ebeko weiter aktiv. Das VAAC brachte gestern eine Meldung heraus, nach der Vulkanasche in einer Höhe von 2700 m detektiert wurde. Die Aschewolke driftete in Richtung Norden.

Ebeko ist einer der aktivsten Vulkane der Kurilen und seit gut 3 Jahren permanent aktiv. Allerdings kann es mehrtägige Pausen zwischen den Eruptionen geben.

Semeru speit Asche

Vom indonesischen Semeru liegt eine weitere VONA-Meldung vor. Hier wurde Vulkanasche in einer Höhe von 4300 m festgestellt. MAGMA berichtet von mehreren Asche-Dampf-Exhalationen und einigen tektonisch bedingten Erdbeben. Zudem hat es im ersten Tagesviertel 2 Erdbeben mit niedrigen Frequenzen gegeben, die auf Magmenbewegungen hindeuten. Gestern wurde ein Tornillo aufgezeichnet. Alles in allem ist die Aktivität des Vulkans rückläufig.

Yasur: Spektakuläres Drohnenvideo

Der Yasur liegt auf der Insel Tanna (Vanuatu) und ist einer der wenigen verbliebenen daueraktiven Vulkane der Erde. Obwohl er gelegentlich Phasen erhöhter Aktivität hat, während der vulcanianische Eruptionen generiert werden, ist er die meiste Zeit über strombolianisch aktiv. Zeitweise brodelte in seinem Schlot auch ein kleiner Lavasee. Momentan steht der Alarmstatus auf „2“ und auf dem Seismogramm erkennt man viele schwache Signal, aber keine, die auf ungewöhnlich starke Explosionen hindeuten. Diese Phase der „normalen“ Aktivität nutzte ein chinesischer Drohnenpilot, um sein Fluggerät ganz nahe an den aktiven Schlot zu steuern und ein spektakuläres Video zu drehen, dass ihn beinahe seine Drohne kostete.

https://www.facebook.com/vulcanologia.esia/posts/3272270906224761

Der Yasur ist ein kleiner Stratovulkan von 405 m Höhe, der eigentlich ehr einem Schlackenkegel gleicht. er gilt als einer der wenigen „drive in“ Vulkanen der Welt. Eine Schotterpiste führt bis wenige Meter unterhalb des Kraters und kann mit einem Jeep befahren werden. So wurden bis zum Beginn der Pandemie täglich Touristen auf den Vulkan gefahren. Ungefährlich war so ein Trip allerdings nicht, denn unvermittelt auftretende Eruptionen kosteten schon so manchen Touristen und Guide das Leben.

Erdbeben erschüttern Vanuatu

Darüber hinaus steht das Archipel von Vanuatu weiter in den Schlagzeilen, weil sich erneut ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,2 ereignete. Das Epizentrum wurde 89 km nordwestlich von Port-Vila lokalisiert. Der Erdbebenherd lag 10 km tief.

Reventador: Anhaltende Ascheeruptionen

In Ecuador ist der Reventador weiterhin aktiv und eruptiert explosiv. Dabei werden glühende Tephra und Vulkanasche gefördert. Letztere stieg gestern bis auf einer Höhe von 4600 m auf.

Sangay weiter Aktiv

Mit dem Sangay ist ein weiterer Vulkan in Ecuador aktiv. Auch er eruptiert Asche. Sie erreicht laut Angaben des VAACs eine Höhe von 6700 m über dem Meeresspiegel. MIROVA registrierte heute Nacht eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 65 MW. Möglicherweise ist noch ein kurzer Lavastrom aktiv.

Fuego: Erhöhte Aktivität am 05.09.20

Auf unserer Fuego-Livecam sieht man derzeit sehr schön, dass der guatemaltekische Vulkans sehr aktiv ist. Strombolianische Eruptionen folgen schnell hintereinander und schleudern glühende Tehpra mehrere Hundert Meter hoch. Es fällt viel Material auf die Westflanke des Feuerbergs und geht in Form von glühenden Schuttlawinen ab. Es könnte auch ein kleiner Lavastrom unterwegs sein. In Richtung Süden entstehen ebenfalls kleine glühende Lawinen. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 4700 m. MIROVA verzeichnet eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 20 MW. Der akustische Explosionsdruck ist hoch und verursacht auf dem Seismogramm teilweise starke Spitzen.

Ätna: Strombolianische Aktivität

Der Ätna auf Sizilien hat in den vergangenen Tagen zwar keine Aschewolken eruptiert, ist aber dennoch strombolianisch tätig. Aufnahmen von Dr. Boris Behncke dokumentieren die milde Aktivität aus dem Sattelvent des Neuen Südostkraterkegels. Darüber hinaus ereigneten sich am 03. September zahlreiche leichte Erdbeben unter verschiedenen Lokalitäten des Vulkans. Die meisten Beben gab es allerdings unter den Gipfelkratern und dem Valle del Bove. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 1,7 in 4,3 km Tiefe. Derzeit werden 15 Beben angezeigt. Satellitenfotos enthüllen 2 thermische Anomalien. Eine im erwähnten Sattelvent, eine Zweite im Nordostkrater.

Popocatepetl eruptiert

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl eruptierte Vulkanasche. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Die Asche driftete in westlicher Richtung. Die Vulkanologen von CENAPRED berichteten gestern von 383 Asche-Dampf-Exhalationen und 13 Minuten Tremor. Der geringe Tremor zeigt an, dass vergleichsweise wenig Magma unter dem Vulkan in Bewegung ist. In den vergangen Tagen war der Vulkan verhältnismäßig still.

Sinabung eruptiert Asche

Nach einigen Tagen der Ruhe, ist der Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra wieder ativ geworden. Das VAAC Darwin meldet Vulkanasche in einer Höhe von 3400 m über dem Meeresspiegel. Die Aktivität ging einher mit einem leichten Anstieg der Seismik. So wurde ein Erdbeben mit niedriger Frequenz und eine Tremorphase detektiert. Über potenzielles Domwachstum wurde nichts berichtet. Es sieht momentan nicht danach aus, als würde die Aktivität signifikant steigen, allerdings sind immer plötzliche Explosionen möglich.

Sakura-jima eruptiert am 04.09.20

Der japanische Feuerberg Sakura-jima meldet sich nach einer Pause zurück und eruptiert Vulkanasche. Das VAAC Tokio detektierte seit gestern 3 Eruptionswolken und brachte entsprechende VONA-Warnungen heraus. Demnach stieg die Asche bis auf einer Höhe von 3000 m über dem Meeresspiegel auf. Die restlichen Parameter wie Seismik und Gasausstoß sind unauffällig, um nicht zu sagen niedrig.

Sakura-jima liegt auf einer fast-Insel in der Bucht von Kagoshima. Rund um den Vulkan gibt es kleinere Ortschaften. Die größte Stadt der Region ist Kagoshima, sie liegt 10 km vom Vulkan entfernt. Stärkere Eruptionen sorgen dort für Ascheniederschlag. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Suwanose-jima macht weiter

Der Suwanose-jima ist weiterhin aktiv und lässt Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2100 m aufsteigen. Strombolianische Eruptionen fördern rotglühende Tephra. In diesem Jahr brachte das VAAC bereits 142 VONA-Warnungen zu diesem Vulkan heraus.

Suwanose-jima ist eine der Inseln des Ryukyu-Archipels, zu dem auch die japanische Insel Okinawa gehört. Weiter südlich liegt dann Taiwan.

Stromboli: Neue Fotos

Tatsächlich wurden in unserer Fb-Gruppe Bilder abendlicher Eruptionsfotos vom Stromboli geteilt, die mal nicht mit der Webcam aufgenommen wurden. Die Bilder wurden von einem Vulkanolgen des INGV Palermo gemacht, der sich am Rand der Cima aufhielt.

Nach wie vor bleibt es Normalsterblichen untersagt bis in die Kraterregion aufzusteigen, obwohl die Aktivität derzeit als gering eingestuft wird. Praktisch alle Parameter stehen auf „niedrig“, außer die Anzahl der seismischen VLP-Ereignisse. Sie zeigen an, dass sich magmatische Fluide im Untergrund bewegen. Den Verantwortlichen scheint die Gefahr einer unerwarteten starken Eruption zu groß zu sein, obwohl dieses Risiko schon immer bestand: alle paar Jahre kam es zu Verletzten. Sogar Todesopfer waren gelegentlich zu beklagen gewesen.

Die Neueinschätzung des Gefahrenpotenzials ist vor allem der Eruption vom Juli letzten Jahres geschuldet. Allerdings scheint es auch einen gesellschaftlichen Wandel mit einem immer höheren Sicherheitsbedürfnis zu geben, dem hier Rechnung getragen wird. Dieses Sicherheitsbedürfnis und die Delegierung der Eigenverantwortung bedingt auch, dass sich Bürgermeister und andere Verantwortliche im Kreuzfeuer der Anwälte sehen, wenn doch mal was passieren sollte. Die Zeit der Pioniere und Entdecker (selbst wenn man nur für sich selbst Neues entdecken konnte) scheint endgültig vorbei zu sein.

Sangay: Es wurde vor Laharen gewarnt

Am ecuadorianischen Vulkan Sangay gingen gestern Lahare ab. Gegen 10.30 Uhr (Ortszeit) wurden entsprechende seismische Signale mit einer niedrigen Frequenz registriert. Die Seismologen des Geophysikalischen Instituts in Ecuador sprachen daraufhin eine Warnung aus. Seit dem Beginn der Aktivität im Mai 2019, lösen starke Regenfälle regelmäßig Lahare aus. Die Schlammlawinen stellen nicht nur eine ernste Gefahr für Menschen in unmittelbarer Nähe zum Vulkan dar, sondern ändern auch die Hydrologie der Gegend: Wasser wird aufgestaut und es kommt zu Kontaminationen von Flusswasser. Die Lahare entstehen, wenn Wasser abgelagerte Vulkanasche auf dem Vulkanhang mobilisiert. Das Material stammt nicht nur von explosiven Eruptionen, sondern auch von pyroklastischen Strömen. Aktuell liegt eine VONA-Warnung vor Vulkanasche in einer Höhe von 6400 m vor.

Ol Doinyo Lengai: Thermische Anomalie

In den vergangenen Wochen tauchte der Vulkan in Tansania immer wieder in den News auf, so auch heute. Grund hierfür ist eine größere thermische Anomalie im Krater. Sie ist auf Sentinel-Satelittenfotos zu sehen und wird von der kältesten Lava der Welt erzeugt. Sie fließt über den Kraterboden. Die Anomalie liegt am nordwestlichen Kraterrand und es könnte sein, dass dort ein neuer Hornito entstanden ist. In diesem Jahr war überwiegend ein großer Hornito im Zentrum des Kraters aktiv. Dort erkennt man noch erkaltete Lava.

Vesuv: Zunahme der Seismik

In den letzten Monaten war der Vesuv seismisch relativ still, doch seit Ende August zeichnet sich eine Umkehrung des Trends an und es wird eine Zunahme der seismischen Aktivität registriert. Seit dem 31. August wurden 15 schwache Beben festgestellt. Das Stärkste brachte es auf M 2,0. Der Erdbebenherd wurde in nur 130 m Tiefe lokalisiert. Auch die anderen Beben lagen nahe der Oberfläche. Über den Grund für diese Beben kann nur spekuliert werden. Einige Vulkanologen gehen davon aus, dass die Beben mit Schrumpfungsprozessen zusammenhängen. Die Schlotfüllung könnte noch in einem Abkühlungsprozess begriffen sein. Andere meinen, dass gravitative Kräfte am Werk sind und den locker aufgeschütteten Gipfelkegel komprimieren. Eine Änderung im hydrothermalen System ist ebenfalls denkbar. Magmatische Fluide könnten im Untergrund unterwegs sein. In diesem Fall würde es sich allerdings nicht um Magma handeln, sondern um wässrige Lösungen. Anzeichen für Magmenaufstieg gibt es nicht, dafür sind die Beben zu nahe an de Oberfläche. Inflation wurde ebenfalls nicht beobachtet. Im Gegenteil, seit 2012 wird eine leichte Subsidenz beobachtet. Der Vulkan schrumpft um ca. 7 mm pro Jahr.

Rincon de la Vieja: 3 Eruptionen

Der Vulkan Rincon de la Viejá (Costa Rica)  begann am Sonntag  mit einer Eruptionsserie. Innerhalb von 15 Stunden wurden 3 phreatische Eruptionen generiert. Die letzte dieser Eruptionen manifestierte sich am Montagmorgen und war die Stärkste der Serie. Sie förderte nicht nur Wasserdampf, sondern auch Tephra, die bis zu 500 m über Kraterhöhe aufstieg. Bereits in der Vorwoche gab es mehrere Ausbrüche.

Der Vulkan liegt in der Provinz Guanacaste. An seinen Hängen breitet sich ein wunderbarer Trockenwald aus. Ich bestieg den Vulkan im Jahr 1994 und kann mich gut an den Artenreichtum des Waldes erinnern: Brüllaffen, Faultiere, Gürteltiere und Nasenbären begegneten mir auf Schritt und Tritt. Die Nasenbären sind äußerst gefräßig und plünderten damals meinen Lebensmittelvorrat, den ich extra an einem Seil zwischen 2 Bäumen befestigt hatte. Trotzdem erreichten die Nasenbären den Proviant und ich erlebte 3 ziemlich hungrige Tage. Den Krater sah ich leider nicht, denn der Gipfel hüllte sich während meines 3-tägigen Aufenthalts am Vulkan in Wolken.

Fuego weiter aktiv

In Guatemala ist der Fuego weiter aktiv und eruptiert Aschewolken und glühende Tephra. Das VAAC brachte gestern eine VONA-Warnung über eine Aschewolke heraus, die eine Höhe von 4900 m ü.N.N. erreichte. Glühende Tephra stieg bis zu 250 m über Kraterhöhe auf. Auf unserer LiveCam sieht man die Eruptionen sehr schön. Seit einiger Zeit ist die Seite von INSIVUMEH nur noch bedingt online, von daher gibt es keine regelmäßigen Updates der Daten. Das Gleiche gilt auch für den Vulkan Pacaya.

Pacaya eruptiert Lavastrom

Ein Video, das in unserer FB-Gruppe geteilt wurde, dokumentiert einen Lavastrom, der über die Nordflanke des Vulkans fließt. Der Lavastrom setzt sich aus A’a-Lava zusammen. Thermalaufnahmen, die letzte Woche via Sentinel-Satellit gemacht wurden, zeigen 2 thermische Anomalien. Neben dem Lavastrom ist auch der McKenny Krater weiter aktiv.

Ätna: Zunahme des Tremors am 31.08.20

Update 15:00 Uhr: Offenbar gab es heute Nacht eine Episode stärkerer Aktivität in die auch der Nordostkrater involviert war. Ein Livecambild zeigt eine doppelte Lavafontäne aus dem Neuen Südostkrater und dem Nordostkrater.

Originalmeldung: In den vergangenen Stunden hat der Tremor am Ätna deutlich zugelegt und bewegt sich nun im roten Bereich. Gleichzeitig stufte das LGS die automatisch generierte Vorwarnstufe auf „orange“ hoch. Seit gestern Mittag werden vermehrt Signale im Infraschallbereich detektiert. Sie haben vereinzelt einen relativ hohen akustischen Druck von 3-4 bar und kommen aus Richtung des Neuen Südostkraters. Auf der Livecam sieht man heute Morgen nur Dampf aufsteigen. Es ist aber nur mäßig windig, von daher gehe ich nicht davon aus, dass die Messwerte vom Wind verfälscht werden. Tatsächlich beobachteten gestern Wanderer, die auf dem Rand der Bocca Nuova unterwegs waren, das plötzliche einsetzten einer Ascheeruption aus dem Sattelvent des Neuen Südostkraters. Auf Satellitenbildern erkennt man neben den Ascheemissionen aus dem Neuen Südostkrater auch eine thermische Anomalie im Nordostkrater. Es würde mich nicht wundern, wenn wir in den nächsten Wochen hier ebenfalls Aktivität erleben würden.

Sabancaya speit Asche

In Peru hat die Aktivität des Vulkans Sabancaya etwas zugenommen. INGEMET berichtete von 37 explosiven Eruptionen, die sich in den letzten 24 Stunden ereigneten. Die Vulkanologen beobachteten, dass die Höhe der Aschewolken zugenommen hat. Die Bevölkerung der angrenzenden Ortschaften wurde vor möglichen Ascheniederschlag gewarnt und angewiesen sich mit Atemmasken zu schützen. Das VAAC registrierte Vulkanasche in 8200 m Höhe. Damit stieg die Asche um 900 m höher auf als sonst. Die Aschewolke driftete in südöstlicher Richtung.

Sinabung wieder aktiver

Heute meldet das VAAC Darwin wieder Ascheemissionen, die vom Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra ausgingen. Vulkanasche wurde in 3700 m Höhe detektiert. Das zugehörige seismische Signal hatte eine Maximalamplitude von 2 mm und dauerte 490 Sekunden. Es wurden einige vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Der generelle Trend ist deutlich rückläufig.

Ebeko machts wieder

Der Kurilenvulkan Ebeko ist wieder aktiver geworden. Das VAAC Tokio registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m über dem Meeresspiegel. Seit gestern brachte das VAAC 4 VONA-Warnungen heraus. Der Vulkan liegt auf der Insel Paramushiri und ist momentan der aktivste Vulkan der Region.

Ätna: Update am 30.08.20

Gestern hielten die permanenten Ascheeruptionen am Ätna an. Heute schwächelt der Vulkan ein wenig und emittiert nur etwas Vulkanasche aus dem Neuen Südostkraterkegel, was sich aber wieder schnell ändern könnte. Der Tremor fluktuiert weiterhin stark und bewegt sich im gelben Bereich. Die Seismik zog zuletzt wieder etwas an. Am 27. August wurden 13 Erschütterungen registriert. Die Stärkste hatte eine Magnitude von 1,9, mit einer Herdtiefe von 9,5 km. Das Epizentrum befand sich am Monte Palestra, auf der Westflanke des Vulkans. Es gab aber auch Erschütterungen im Valle del Bove und unter dem Hauptkrater. Bedauerlicherweise gibt das INGV die seismischen Daten nur noch zeit-verzögert heraus. Die Verzögerung wächst mit Zunahme der Aktivität. Welchen Grund so eine Taktik haben kann, überlasse ich euren eigenen Schlussfolgerungen.

Dafür arbeiten lokale Fotografen umso schneller und teilen ihre Bilder in den sozialen Medien. Hier zeigen ich Euch eine Bilderserie, die vom Fotografen Gio Giusa aufgenommen wurde. Leider lassen sich die Facebook-Beiträge seit dem Update letzter Woche in WP nicht mehr vernünftig anpassen. Facebook arbeitet an einer Lösung des Problems.

Stromboli: Geringe Aktivität

Obwohl die eruptive Aktivität am Stromboli vom LGS als gering eingestuft wird, gelangen einigen LiveCam-Beobachtern eindrucksvolle Screenshots der strombolianischen Eruptionen. Sie belegen, dass Messdaten und visuelle Wahrnehmung der Ereignisse nicht immer korrespondieren müssen. Die Vulkanologen ermittelten einen maximalen akustischen Explosionsdruck von 0,3 bar. Aus dem nordöstlichen Kraterbereich wurden 83 Eruptionen registriert. Einzig die seismischen VLP-Ereignisse zeigten überdurchschnittliche Werte. Hier registrierte das LGS 16,7 Ereignisse pro Stunde. Die Gase-Emissionen bewegten sich ebenfalls im normalen Bereich. Die Daten deuten also nicht auf eine besonders starke Aktivität hin. Trotzdem könnte sich jederzeit eine größere Eruption ereignen. Stromboli bleibt unberechenbar. Ich gehe nicht von einer baldigen Öffnung des Aufstiegs in die Kraterregion aus. Ein Spiegel für den Wandel in unserer Gesellschaft, die ein immer steigendes Sicherheitsbedürfnis zu haben scheint. Das zeigt sich auch im Umgang mit der Corona-Krise.

Sinabung: Aktivität rückläufig

Auf der indonesischen Insel Sumatra scheint sich die Lage am Sinabung etwas beruhigt zu haben. Seit 2 Tagen gibt es keine VONA-Meldungen über Aschewolken mehr.