Vulkanologische Gesellschaft traf sich zur Hauptversammlung

Gestern traf sich unsere Vulkanologische Gesellschaft e.V. zur Jahreshauptversammlung. Als Vorstandsvorsitzender konnte ich da natürlich nicht fehlen und obwohl sich bereits mehrere Mitglieder nach La Palma abgesetzt hatten, traf sich eine beschlussfähige Mannschaft im Vulkanbrauhaus. Die Versammlung ergab, dass wir für die Betroffenen der Vulkankatastrophen vom Kongo (Nyiragongo) und La Palma (Cumbre Vieja) spenden werden. Darüber hinaus laufen die Vorbereitungen für die Bilderausstellung in Oberhausen weiter. Sie soll nun am 30.5.22 eröffnet werden. Christof Ewald stellte uns Magnetschilder mit unserem Logo vor. Mirko Weide wurde neben Andreas Brenneke in den Vorstand gewählt und Jochen Felkel ist Kassenwart und Pressesprecher.

Vulkan-News 26.09.21: Cumbre Vieja

Die Lage am Cumbre Vieja eskalierte gestern Nachmittag, als es zum partiellen Kollaps kam. Am Merapi steigt die Seismizität weiter.

Cumbre Vieja: partieller Kollaps des Kegels

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern spitzte sich die Situation am Vulkan auf La Palma weiter zu, als es nachmittags zu einem partiellen Kollaps des neuen Schlackenkegels kam. Die Westflanke des Kegels war abgerutscht, genauso, wie es die Vulkanologen von INVOLCAN befürchtet hatten. Teils glühende Hangrutschmassen wälzten sich die Vulkanflanke hinab und die effusive Tätigkeit verstärkte sich. Vulkanasche verteilte sich über weite Teile der Insel und der Flughafen musste wieder schließen. Die Gesundheitsbehörde warnte vor schädlichen Folgen, wenn Aschepartikel und Gase eingeatmet werden. Es wurde empfohlen Schutzmasken zu tragen. Der Tremor sackte etwas ab und befindet sich nun auf dem Niveau, wie wir es am ersten Eruptionstag vor einer Woche gesehen haben. Es wurde leichte Deflation registriert. Die Bodenhebung beläuft sich nun auf ca. 22 cm. Manfred Betzwieser berichtet in seinem Blog, dass das Forschungsschiff Ramón Margalef vor La Palma eintraf und dort nach evtl. submarinen Ereignissen horchen soll. Es wurde bereits 2011 vor El Hierro eingesetzt. Unten eingebettet ein Livestream.

Merapi: weiterer Anstieg der Seismizität

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi auf Java hat die Erdbebentätigkeit weiter zugenommen. Vorgestern wurden gut 500 vulkanische bedingte Erschütterungen registriert. Gestern erschütterten 200 Beben den Berg und es wurden wieder glühendes Schuttlawinen gesichtet. Das VSI meldet für die ersten 6 Tagesstunden heute bereits 43 Abgänge von Schuttlawinen. Die Dome wachsen und es ist mit einem weiteren Anstieg der Tätigkeit zu rechnen. Die Gefahr, dass Pyroklastische Ströme abgehen steigt wieder.

Vulkan-News 25.09.21: Cumbre Vieja auf La Palma

Am Cumbre Vieja auf La Palma öffneten sich weitere Schlote und ein neuer Lavastrom fließt in besiedeltes Gebiet.

Cumbre Vieja: 2 neue Schlote

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern öffneten sich mindestens 2 neue Schlote am Cumbre Vieja. Sie lagen am Fuß des Hauptschlotes, um den bereits ein Kegel entstanden ist. Aus einem der Schlote sprudelt ordentlich Lava und es entstand ein weitere Lavastrom. Zunächst hieß es, dass der Ort El Paso evakuiert werden soll. Am Abend kam dann das Dementi. Statt dessen wurden erst einmal die kleinen Gemeinden Tajuya und Tacand geräumt. Die Lava bewegte sich mit ca. 60 m pro Stunde fort. Aufgrund der starken Explosionen gestern Mittag, wurde der Flugverkehr eingestellt. Temporär können auch Flüge zu anderen Kanareninseln ausfallen. Medien berichteten, dass die Vulkanasche bis auf 8500 m Höhe gestiegen sei. Das VAAC Toulouse registriert die Vulkanasche nach wie vor in 3000 m Höhe. Die Bodenverformung ist weiter hoch, doch die letzte Messung zeigte eine leichte Abnahme. Die Inflation beläuft sich nun auf 23 cm. Die Tremor-Amplitude fluktuiert, ist momentan niedriger, als gestern während der explosiven Phase.

Karymsky eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf Kamtschatka ist es der Karymsky der Vulkanasche eruptiert. Das VAAC meldete seit gestern 11 Eruptionen, bei denen die Aschewolken bis zu 8000 m aufstiegen. Sie drifteten in südwestlicher Richtung. Für den entlegenen Vulkan sind das schon kräftige Eruptionen, doch da die Gegend nicht besiedelt ist, werden keine Menschen gefährdet. Allerdings könnten die Aschewolken den Flugverkehr beeinträchtigen.

Sakurajima mit sporadischen Ausbrüchen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch

Zwischen all den Meldungen (von denen ich hier nur ein Teil wiedergebe) beim VAAC Tokio ist ab und an der Name Sakurajima zu lesen. Der Südjapanische Vulkan emittiert sporadisch Aschewolken. Ihre Höhe konnte nicht ermittelt werden. Es handelt sich wohl nur um kleine Eruptionen, doch sie liefern ein Indiz dafür, dass der Vulkan bald stärker explodieren könnte.

Shiveluch in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Mit dem Shiveluch ist ein zweiter Vulkan Kamtschatkas aktiv. Ein seinem hufeisenförmigen Krater wächst ein Lavadom. Gestern wurde Asche eruptiert, die bis auf einer Höhe von 5200 m aufstieg.

Vulkane am 24.09.21: Cumbre Vieja, Fuego

Die Eruption am Cumbre Vieja ist stabil und es ist ein 2. Lavastrom unterwegs. Der Fuego eruptiert einen Lavastrom und der Fagradalsfjall pausiert.

Cumbre Vieja: 2. Lavastrom unterwegs

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Im Tagesverlauf spitzte sich die Situation auf La Palma weiter zu. Die Tremoramlitude hat einen neuen Höchststand erreicht gehabt und dementsprechend aktiv war der Vulkan. Es kam zu starken Explosionen, die nicht nur Schockwellen im Dampf erzeugten, sondern auf Fensterscheiben platzen ließen. Es sind bis zu 4 Förderschlote aktiv, darunter befindet sich ein neuer Schlot, aus dem ein Lavastrom fließt. Er bewegt sich recht schnell in Richtung El Paso und es sollen bis zu 15.000 Personen evakuiert werden.

Gestern begann ein 2. Lavastrom an Fahrt zuzulegen. Er schlug einen südlicher gelegenen Weg ein und bewegte sich auf der steilen Flanke zunächst recht schnell. Inzwischen verlor er etwas an Schwung. Der 1. Hauptstrom floss gestern nur noch wenige m pro Stunde. Insgesamt wurden ca. 28 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Sie bedeckt eine Fläche von 160 Hektar und zerstörte rund 350 Häuser. Der bisher entstandene Schaden wird auf 430 Millionen Euro geschätzt. Nicht nur die Lavaströme, sondern auch die Vulkanasche verursacht Probleme. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4500 m auf und wurde vom Ostwind in den Westen verfrachtet. Daher wurde der Flughafen der Insel temporär gesperrt. Am Nachmittag landete dann nicht nur das spanische Königspaar, um den Betroffenen Beistand zu leisten, sondern auch Hilfsgüter und Löschflugzeuge, die zur Brandbekämpfung eingesetzt werden. Über der betroffenen Region wurde eine Flugverbotszone eingerichtet, um Rettungsflüge zu ermöglichen.

Heute Morgen präsentiert sich die Eruption stabil und die mittlerweile gewohnte Lavafontäne steht am Himmel. Der Tremor ist recht konstant, bei geringer Erdbebentätigkeit. Die Inflation ist weiter leicht gestiegen und beträgt an der Messstation LP03 nun ca. 25 cm. Es strömt also mehr Magma aus der Tiefe nach, als eruptiert wird.

Die nächste Woche werde ich voraussichtlich vor Ort sein und direkt vom Cumbre Vieja auf La Palma berichten.

Fagradalsfjall: Da war doch was?

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Die Ereignisse auf La Palma laufen der Berichterstattung zum Fagradalsfjall den Rang ab. Allerdings pausiert der isländische Vulkan auch, seitdem der Feuerberg auf La Palma ausgebrochen ist. Der Tremor bewegt sich auf niedrigem Niveau seitwärts. Heute Morgen kommt es am Krater zu Dampfentwicklung. Rotglut ist nicht zu sehen. Dennoch ist es gut möglich, dass der Vulkan in den nächsten Tagen wieder mit einer neuen Eruptionsphase beginnt.

Fuego weiter aktiv

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Effusiv

Am Fuego wird weiterhin ein Lavastrom gefördert und über dem Gipfelkrater erkennt man rot illuminierten Dampf. MIROVA registriert eine hohe Wärmestrahlung mit 208 MW Leistung. Vulkanasche steigt bis zu 4800 m auf und driftet Richtung Südwesten. Inzwischen wurden in den Sozialen Medien Bilder der Pyroklastischen Ströme von gestern geteilt. Sehr wahrscheinlich standen sie im Zusammenhang mit dem zähen Lavastrom in der Ceniza-Schlucht und wurden durch Kollaps-Ereignisse an der Lavafront ausgelöst. Es ist ehr unwahrscheinlich, dass sie infolge starker Explosionen entstanden.

Vulkan-News 23.09.21: Cumbre Vieja, Fuego

Die Aktivität am Cumbre Vieja wird explosiver. Am Fuego scheint sich eine Eruption aufzubauen. Im Krater des Erta Alé köchelt Lava und am Merapi zog die Seismik an. Der Artikel erhielt ein Update zum Fuego!

Cumbre Vieja zeigt sich explosiver

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern Abend wandelte sich der Eruptionscharakter ein wenig und die Tätigkeit der Lavafontäne wurde mit einigen Explosionen durchmischt. Das Magma wird in solchen Phasen durch platzende Gasblasen aus dem Schlot geschleudert. Oft geht dies einher mit einer Änderung der chemischen Zusammensetzung der Schmelze, die in späteren Eruptionsphasen kühler wird und oft mehr Wasser enthält. Wasserreiche Schmelze neigen dazu explosiv gefördert zu werden. Bei vergleichbaren Eruptionen transformierte sich die Lavafontänen-Tätigkeit nach und nach und es wurden vermehrt strombolianische-vulcanianische Explosionen generiert. Lavaströme werden dann oft in Schüben gefördert. Die Vulkanologen haben ihre Prognosen in Bezug auf einen Ocean Entry weiter zurückgeschraubt: der bis zu 12 m mächtige Lavastrom bewegte sich zuletzt nur noch mit 4 m pro Stunde. Statistische Modellrechnung prognostizieren eine Eruptionsdauer von 24-84 Tagen. Ob sich der Vulkan an seine eigene Vorgaben halten wird? Unten eingebettet seht ihr einen LiveStream der Eruption.

Erta Alé mit thermischer Anomalie

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Im Südkrater des äthiopischen Vulkans Erta Alé scheint wieder ein kleiner Lavasee zu brodeln. Auf Sentinel-Aufnahmen ist eine entsprechende thermische Anomalie zu erkennen. MIROVA detektiert temporär eine moderate Wärmestrahlung. In den letzten Monaten waren vergleichbare Ereignisse nur von kurzer Dauer. Ein stabiler Lavasee etablierte sich bisher nicht mehr.

Fuego mit Lavastrom

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

Update: Am Morgen steigerte sich die Aktivität am Fuego weiter und ab 5.40 Uhr Ortszeit gingen pyroklastische Ströme ab. Sie glitten durch die Schlucht von Ceniza und legten Strecken zwischen 4-6 km zurück. Der Gipfel förderte eine kleine Lavafontäne. Es handelte sich zwar nicht um einen typischen Paroxysmus, dennoch würde ich die Episode als paroxysmal bezeichnen. Wahrscheinlich gingen die Dichteströme vom Lavastrom aus. Möglicherweise öffnete sich eine Spalte im oberen Bereich der Schlucht.

Originalmeldung: Seit einigen Tagen ist das Wetter am guatemaltekischen Fuego ungewöhnlich schön und auf der LiveCam lassen sich die strombolianischen Eruptionen sehr gut beobachten. INSIVUMEH meldete gestern zwischen 6-10 Explosionen pro Stunde. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 4700 m auf. In der Ceniza-Schlucht ist wieder ein Lavastrom unterwegs. Er bringt es auf 400 m Länge. Aktuell erkennt man auf unserer LiveCam, dass es zu kontinuierlichem Lavaausstoß am Gipfel kommt. Möglicherweise baut sich eine größere Eruption (Paroxysmus) auf. Seit gestern Nacht steigt auch der Tremor an und die Explosivität der Eruptionen steigert sich.

Merapi: Zunahme der Seismizität

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Nach ein paar recht ruhigen Wochen, nahm gestern die Seismizität am Merapi zu. Das VSI registrierte gut 175 vulkanisch bedingte Erdbeben, die entweder eine geringe Frequenz hatten, oder bei denen es sich um hybride Erdbeben handelte. Sie zeugen von der Bewegung Magmatischer Fluide im Untergrund. Sollte sich daraus ein neuer Trend ergeben, dann könnte vermehrt Magma aufsteigen und die Dome schneller wachsen lassen.

Vulkan-Nachrichten 22.09.21: Cumbre Vieja

Die Eruption auf La Palma geht weiter und die Lava nähert sich dem Ozean. Der Bericht erhielt ein Update!

Cumbre Vieja macht weiter

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Update 18:30 Uhr: Wie angekündigt, folgt hier noch ein Update zu den Daten von heute: der Schwefeldioxidausstoß betrug in den letzten 24 Stunden 11500 Tonnen. Laut dem Blog lapalma1.net beläuft sich die Inflation auf 28 cm und ist somit weiter gestiegen. Die mir zugänglichen Grafiken beim IGN zeigen mir allerdings nur eine Inflation von 23 cm an. Im Vergleich zu gestern ist sie somit leicht rückläufig. Das Voranschreiten der Lavafront erfüllt nicht die Prognosen und ich glaube nicht, dass es in nächster Zeit zu einem Ocean Entry kommen wird. Die Lava verteilt sich mehr in die Breite, so dass weitere Gemeinden evakuiert werden müssen. Das VAAC registrierte heute Nachmittag Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Im Westen der Insel kam es zu Tephra-Fallout.

So war die Nacht am Cumbre Vieja auf La Palma

Originalmeldung: Die Eruption am Cumbre Vieja auf La Palma ist weiterhin stabil und geht ohne große Schwankungen weiter. Es wird eine Lavafontäne gefördert, die Lavaströme speist. Aus einem 2. Schlot gibt es gelegentliche strombolianische Eruptionen. Ein 3. Schlot ist effusiv tätig. Gestern Abend wurde eine stärkere Explosion beobachtet, die glühende Tephra kugelförmig verteilte. Solche Explosionen sind u.a. vom Ätna bekannt. Dort entstehen sie überwiegend während der Schlussphase von Paroxysmen. Sie wurden bereits als phreatomagmatisch beschrieben.

Der Lavastrom durchquert die Gemeinde Todoque und steht kurz vor einem Schlackenkegel an der Küste. Dieser blockiert den Weg ins Meer und muss umflossen werden. Neuste Prognosen besagen, dass es dann in der nächsten Nacht zum Ocean Entry kommen könnte. Diese „Veranstaltung“ wurde allerdings schon mehrmals verschoben, da sich das Voranschreiten der Lavafront auf dem flacheren Gelände im Küstenbereich verlangsamte. Wenn es zum Ocean Entry kommt, dann könnte es ein spektakuläres Ereignis werden, da es sich um eine Steilküste handelt.

Seit gestern Nachmittag ist die Seismizität rückläufig und es wurden nur noch einzelne Erdbeben registriert. Dafür stieg der Tremor deutlich an, was für zusätzliche Beunruhigung sorgte. Es wurde darüber spekuliert, ob der Vulkan möglicherwiese in eine explosivere Eruptionsphase eintritt. Neue Daten der Vulkanologen stehen noch aus und werden in einem Update nachgeliefert.

Erdbeben-News 22.09.21: Nicaragua, Australien

Heute gab es ein starkes Erdbeben vor der Küste von Nicaragua. In Australien richtete ein Erdbeben Schäden an.

Nicaragua: Erdbeben Mw 6,5

Datum: 22.09.2021 | Zeit: 09:57:08 UTC | Lokation: 12.16 N ; 87.78 W | Tiefe: 35 km | Mw 6,5

Vor der Pazifikküste Nicaraguas bebte es heute mit einer Magnitude von 6,5. Der Erdbebenherd befand sich in 35 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 75 km südwestlich von Corinto verortet. Es gab mehrere Nachbeben, darunter eines mit Mw 5,8. Die Beben manifestierten sich an der Subduktionszone der Kokosplatte mit der Karibischen Platte. Entlang der Subduktionszone gibt es sehr viele Erschütterungen.

Australien: Erdbeben Mw 5,9

Datum: 23.09.2021 | Zeit: 23:15:53 UTC | Lokation: 37.50 S ; 146.34 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,9

Weniger häufig sind Erdbeben im Süden von Australien, dennoch manifestierte sich gestern Abend ein Erdstoß Mw 5,9. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum befand sich 40 km südlich von Mount Buller und 126 km von Melbourne entfernt. Es wurden leichte Schäden an Infrastruktur gemeldet. Im altkontinentalen Australien sind Erdbeben vergleichsweise selten. Der Erdstoß gestern zählte zu den stärksten des Kontinents. Entsprechend panisch reagierte ein Teil der Bevölkerung. Plattengrenzen gibt es in der Region nicht. Das Beben manifestierte sich an einer lokalen Störungszone, die mit den Mount Skene assoziiert ist. Dort befindet sich ein gut 400 Millionen Jahre alter Gebirgsrücken. Die Gesteine gerieten sehr wahrscheinlich unter Druck, weil Zealandia auf Australien zu driftet. Auch bei diesem Erdbeben gab es einige Nachbeben.

Panama: Erdstoß Mw 5,2

Datum: 22.09.2021 | Zeit: 01:25:08 UTC | Lokation: 7.45 N ; 82.71 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,2

Südlich von Panama manifestierte sich ein moderater Erdstoß der Magnitude 5,2. Die Tiefe des Hypozentrums betrug 10 km. Das Epizentrum befand sich 67 km südlich von Punta de Burica. Auch dieses Beben stand -wie jenes in Nicaragua- im Zusammenhang mit der Subduktion in Mittelamerika.

Vulkan-Update 21.09.21: La Palma

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Die Lage am Cumbre Vieja auf La Palma spitzt sich weiter zu: der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei ca. 10.000 Tonnen am Tag. Die Inflation verstärkte sich wieder und beträgt nun 25 cm. Es sammelt sich also mehr Magma im Untergrund, als durch die Eruption gefördert wird. Es sind mehrere Szenarien denkbar: die Eruption könnte stabil bleiben, sich an der bestehende Spalte verstärken, oder es öffnen sich anderswo weitere Spalten. Dass die Eruption kurzfristig stoppt ist angesichts der weiteren Inflation unwahrscheinlich. Zudem nahm auch die Seismizität wieder leicht zu. Erdbeben nahe der Oberfläche signalisieren, dass sich das Magma neue Wege suchen könnte. Bei vorangegangenen Eruption war das durchaus üblich.

Derweilen steht der Hauptlavastrom kurz vor dem Zentrum der Gemeinde Todoque. Dort verläuft eine wichtige Straße, deren Unterbrechung durch den Lavastrom weitere Gemeinden abschneiden würde, was Evakuierungen behindern könnte. Die Lava schritt in den letzten Stunden wieder schneller voran. Ein Teil der Schmelze stammt aus dem neuen Schlot, der sich gestern öffnete. Insgesamt sind bislang mehr als 100 Hektar Land von Lava bedeckt worden. 166 Häuser wurden zerstört. Die Lava strömt weiter auf die Küste zu und es könnte sich ein Ocean Entry bilden. Auf der Küstenebene wird sich der Lavastrom allerdings verlangsamen und es wird einige Tage dauern, bis der Lavastrom das Meer erreicht, wenn er es denn überhaupt tut. Ein Ocean Entry ist nicht nur ein spektakuläres Naturereignis, sondern auch ein gefährliches: es können saure Gase und Dämpfe entstehen, die für Lebewesen gefährlich sind. Saurer Regen könnte die Bananenplantagen gefährden.

Die Karte unten zeigt den Lavastrom mit Stand von gestern Nacht. Ein User unserer Fb-Gruppe zeichnete auf der Lava-Flow-Hazard-Map oben den aktuellen Stand der Lavafront ein.

Erdbeben-News 21.09.21: Chile

In Chile manifestierte sich heute das stärkst Erdbeben der letzten Tage. Weitere signifikante Erschütterungen wurden aus Tonga und Myanmar gemeldet.

Chile: Erdbeben Mw 6,4

Datum: 21.09.2021 | Zeit: 13:14:32 UTC | Lokation: 36.79 S ; 73.96 W | Tiefe: 17 km | Mw 6,4

Vor der Küste der chilenischen Region Bio Bio bebte es mit einer Magnitude von 6,4. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 17 km. Das Epizentrum wurde 75 km westlich von Talcahuano lokalisiert. Es gab mehrere Vor- und Nachbeben mit moderaten Magnituden. Weitere Erschütterungen sind gut möglich. In Chile gibt es nicht nur Erdbeben, sondern auch Vulkanausbrüche.

Tonga: Erdstoß Mw 5,8

Datum: 20.09.2021 | Zeit: 18:34:50 UTC | Lokation: 21.09 S ; 173.78 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,8

Am Tonga-Graben ereignete sich gestern ein Erdstoß der Magnitude 5,8. Die Tiefe des Hypozentrums wurde auf 10 km bestimmt. Das Epizentrum lag 124 km östlich von Ohonua. In der Region sind Erdbeben keine Seltenheit.

Myanmar: Erdbeben Mb 5,1

Datum: 20.09.2021 | Zeit: 19:24:06 UTC | Lokation: 25.19 N ; 94.95 E | Tiefe: 100 km | Mb 5,1

Im Grenzgebiet zwischen Myanmar und Indien kam es zu einem Erdbeben Mb 5,1. Der Erdbebenherd lag 100 km tief und damit bereits in der Asthenosphäre. Das Epizentrum wurde 70 km südöstlich von Phek (Indien) verortet.

Myanmar taucht vergleichsweise selten in den erdbeben-Meldungen auf. Das Land war früher unter dem Namen Burma bekannt und grenzt an Indien. Eine der wichtigsten Störungszonen ist die Sagaing-Verwerfung. sie markiert die Plattengrenze zwischen der indonesischen Sundaplatte und dem Indischen Subkontinent. Hier löste ein Erdbeben im Jahr 1930 einen Tsunami aus, bei dem es auch zu Todesopfern kam.

Philippinen: Erdbeben Mb 5,0

Datum: 21.09.2021 | Zeit: 16:43:03 UTC | Lokation: 13.32 N ; 120.73 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,0

Beim philippinischen Mindoro gab es ein Erdbebend er Magnitude 5,0. Das Hypozentrum lag 35 km tief. Das Epizentrum wurde 16 km südlich von Wawa festgestellt.