Vulkan-News am 29.08.23: Popocatepetl

Popocatepetl: Aschewolke und Tremor

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Am mexikanischen Vulkan Popocatepetl bleibt der Tremor weiterhin erhöht. Gestern berichtete CENAPRED von einem insgesamt 349 Minuten lang anhaltenden Tremor. Es wurden jedoch nur 9 Asche-Dampf-Exhalationen beobachtet. Dafür wurde heute eine Aschewolke gemeldet, die laut VAAC eine Höhe von 7600 m erreichte und in nordwestliche Richtung getragen wurde. Auf nächtlichen Live-Webcam-Bildern ist eine beleuchtete Dampfwolke sichtbar, was darauf hinweist, dass sich glühende Lava im Schlot befindet oder sogar ein Lavakuppel wächst.


Phreatische Eruptionen am Rincon de la Vieja

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32 | Aktivität: Phreatisch

Am Rincon de la Vieja in Costa Rica ereigneten sich gestern Abend 2 phreatische Eruptionen, die im Kratersee des Vulkans stattfanden. Diese Eruptionen führten zur Freisetzung von Dampfwolken, die eine Höhe von bis zu 3000 m über der Kraterhöhe erreichten. Normalerweise steigen die Dampfwolken phreatischer Eruptionen nicht in solch große Höhen auf. Jedoch herrschte gestern Windstille, wodurch die Eruptionswolken senkrecht aufstiegen, ohne vom Wind verweht zu werden. Berichten des zuständigen Observatoriums OVISCORI-UNA zufolge lösten die Eruptionen einen kleinen Lahar aus. Dies geschah höchstwahrscheinlich durch die Explosionskraft, die Wasser aus dem Kratersee herausgeschleudert und über den Kraterrand geschwappt hat. Die Explosionen verursachten lediglich schwache seismische Signale. Obwohl es keine Vorwarnungen gab, besteht an aktiven Vulkanen mit Kraterseen immer eine latente Gefahr von phreatischen Ausbrüchen. Ähnliche Eruptionen fanden zuletzt im Mai statt.


Starke Seismizität am Kilauea

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Aktivität: Seismik

Am Kilauea auf Hawaii bleibt die seismische Aktivität auf einem hohen Niveau. Gestern wurden erneut mehr als 200 Erdstöße erfasst. In den meisten Tagen der letzten Woche waren es etwa 150 schwache Erdbeben. Die meisten dieser Beben treten entlang einer Linie südlich der Gipfelcaldera auf und haben Hypozentren in Tiefen von 2-3 km. Zudem wird eine Anhebung des Bodens festgestellt. Die Ausstoßmenge von Schwefeldioxid hat sich leicht auf 75 Tonnen pro Tag erhöht. Die Vulkanologen des HVO geben an, dass ähnliche Ereignisse vor den letzten Ausbrüchen auftraten. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass in den nächsten Tagen oder Wochen ein neuer Ausbruch im Gipfelbereich des Vulkans erfolgt. Vor dem letzten Ausbruch dauerten die Erdbebentätigkeiten mehrere Wochen an, bevor die Lava schließlich den Weg an die Erdoberfläche fand.

Vulkan Popocatepetl mit Aschewolke am 27.08.23

Vulkan: Popocatepetl | Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Aschewolke vom Popocatepetl stieg bis auf 7300 m Höhe auf

Nachdem es in den letzten Wochen vergleichsweise ruhig um den mexikanischen Vulkane Popocatepetl bestellt war, meldet er sich in den letzten Tagen wieder mit häufigeren Ascheeruptionen zurück. Heute gab es eine VONA-Warnung, nach der Vulkanasche bis auf einer Höhe von 7300 m aufgestiegen ist und in Richtung Norden driftete. Die Aschewolke legte mit dem starken Wind eine große Distanz zurück und tangierte sogar die Atlantikküste. Auf ihrem Weg verlor sie Asche und vor allem in Vulkannähe kam es zu Ascheniederschlag.

Die Eruption kam nicht überraschend, denn bereits seit einigen Tagen ist eine Aktivitätssteigerung am Popocatepetl zu beobachten. Diese Steigerung manifestiert sich nicht nur in den Eruptionen, sondern auch in den geophysikalischen Messwerten: vor allem steigerte sich der Tremor, der gestern bis zu 312 Minuten andauerte. Das sind mehr als 5 Stunden. Außerdem meldeten die Vulkanologen von CENAPRED eine langanhaltende Ascheemission von 218 Minuten Dauer. Es wurden 25 Asche-Dampf-Exhalationen festgestellt. Diese enthielten überwiegend Dampf und nur wenig Asche. Die Anzahl der Asche-Dampf-Wolken erscheint vergleichsweise gering, doch bedenkt man, dass es diese langanhaltende Exhalation gab, dann relativiert sich der Wert wieder.

Das letzte wolkenfreie Satellitenfoto stammte vom 19. August und zeigt eine ausgeprägte thermische Anomalie im Krater des Popocatepetl. MIROVA detektierte gestern eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 24 MW. Auf nächtlichen Livecam-Aufnahmen ist eine illuminierte Dampfwolke zu sehen. Das sind Indizien dafür, dass im Förderschlot rotglühende Schmelze steht. Es ist auch denkbar, dass wieder ein kleiner Lavadom wächst. Dafür würde auch der langanhaltende Tremor sprechen. Allerdings gibt es nur relativ selten Inspektionsflüge über den Krater und so könnte der Dom bereits wieder von den Explosionen zerstört werden, bevor es eine visuelle Bestätigung seiner Existenz gibt.

Der Popocatepetl liegt ca. 60 km südöstlich des Stadtzentrums der mexikanischen Hauptstadt. Große Eruptionen könnten sich auf das Ballungsgebiet mit fast 9 Millionen Einwohnern katastrophal auswirken. Entsprechend gut überwacht ist der Vulkan.

Vulkan-News 25.08.23: Ätna

Ätna mit kleiner Aschewolke aus dem neuen Südostkrater

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Explosiv

Der Ätna auf Sizilien zeigte sich heute Morgen mit der Eruption einer kleinen Aschewolke. Diese ist auf einem Foto zu erkennen, das von dem User Μηνάς Κολιογιάννης bei FB geteilt wurde. Weitere Informationen zum Ereignis liegen nicht vor. Den Kommentaren ist zu entnehmen, dass die Anwohner mit einem weiteren Paroxysmus rechnen. In der Vergangenheit gab es vor Paroxysmen kleinere Eruptionen. Hierbei handelte es sich um Ascheemissionen und strombolianischen Ausbrüche. Bei der aktuellen Ascheemission könnte es sich auch um eine Aschewolke handeln, die in erster Linie aus aufgewirbelter Tephra besteht, die bereits abgelagert war. Solche sekundären Aschewolken entstehen öfters durch Kollapsereignisse oder starke Entgasungen. Dagegen spricht, dass es ein schwaches thermisches Signal mit 6 MW-Leistung gibt, das von der Ätna-Gipfelregion ausgeht. Auf dem letzten Sentinel-Satellitenfoto erkennt man drei kleine thermische Anomalien. Zwei befinden sich im Zentralkrater, eine weitere stammt vom NSEC. Es ist also tatsächlich möglich, dass sich Ätna auf einen neuen Paroxysmus vorbereitet. Der Letzte ereignete sich vor 11 Tagen. Der Tremor ist bis jetzt allerdings unauffällig und bewegt sich an der Basis des gelben Bereichs. Ein Paroxysmus scheint zumindest nicht unmittelbar bevorzustehen.

Im letzten Wochenbericht zum Ätna, der am Dienstag veröffentlicht wurde, schrieben die Vulkanologen vom INGV über den letzten Paroxysmus und meinten, dass sich der Vulkan seitdem nicht wieder ganz beruhigt habe. So blieb insbesondere die Infraschalltätigkeit am neuen Südostkrater erhöht und bewegte sich auf einem mittelhohen Niveau. Es wurden im Verlauf der 33. Kalenderwoche bereits einige kleinere Ascheemissionen beobachtet. Während des Beobachtungszeitraums gab es keine signifikante Veränderung der geophysikalischen Parameter. Selbst kurz vor dem Paroxysmus gab es nur eine geringe Bodenhebung von weniger als 1 µrad. Das deutet darauf hin, dass sich die eruptierte Schmelze bereits einige Wochen vor der Eruption im flach gelegenen Magmenkörper angesammelt hat. Dies geschah wahrscheinlich bei den Schwarmbeben im Frühsommer.


Weitere Vulkan-Meldungen:

Anak Krakatau mit Asche-Emission

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Aktivität: Aschewolke

Nicht nur der Ätna stieß Asche aus, sondern auch der Inselvulkan Anak Krakatau, der zwischen den indonesischen Insel Java und Sumatra liegt. Es gab eine VONA-Warnung, nach der die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 1200 m aufgestiegen ist und Richtung Südwesten driftete. Die Seismizität ist unauffällig und es gibt keine Hinweise darauf, dass sich eine größere Eruptionsserie zusammenbraut.


Popocatepetl mit Eruption

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Aschewolke

Am mexikanischen Popocatepetl gab es eine Eruption, bei der Vulkanasche mehrere hundert Meter über Kraterhöhe aufstieg. Außerdem meldete CENAPRED 113 Asche-Dampf-Exhalationen und 28 Minuten Tremor.

Vulkan-News 24.05.23: Klyuchevskoy

Strombolianische Eruptionen am Klyuchevskoy bestätigt

Bereits vor 2 Tagen spekulierte ich über strombolianische Eruptionen am russischen Vulkan Klyuchevskoy, der im Zentrum der sibirischen Halbinsel Kamtschatka liegt. Gründe der Spekulationen waren eine thermische Anomalie die von MIROVA gemeldet wurde und ein kleiner Lichtpunkt am Gipfel des Vulkans, der auf einem Livecambild zu sehen war. Inzwischen bestätigte das zuständige Observatorium die Aktivität des Vulkans und lieferte auch ein Livecambild, auf dem eine strombolianische Eruption zu sehen ist. Auch heute konnte ich wieder Leuchterscheinungen auf der Cam beobachten. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit 12 MW Leistung. Auf einem Sentinel-Foto von gestern kann man eine thermische Anomalie im Infrarotspektrum sehen. Gegenüber der initialen Eruptionsphase scheint die Aktivität deutlich nachgelassen zu haben. Der aktuelle Eruptionsverlauf erinnert an die letzte Phase strombolianischer Eruptionen im November 2022. Diese Episode dauerte nur wenige Tage und größere Eruptionen blieben aus.

Der Klyuchevskoy ist nicht der einzige aktive Vulkan auf Kamtschatka. In Sichtweite liegt der Shiveluch, von dem VONA-Meldungen vorliegen. Demnach stiegen gestern Aschewolken auf, die eine Höhe von 4600 m erreichten und nach Südwesten drifteten. Diese Aschewolken stammten allerdings nicht von aktuellen Eruptionen, sondern von älteren Ablagerungen, die durch starken Wind aufgewirbelt wurden. Auf einem Sentinel-Thermalbild erkennt man nur einige wenige Hotspots. Das Domwachstum scheint eher gering zu sein und Explosionen bleiben aus.

Kamtschatka ist eine Region mit intensivem Vulkanismus. Hier treffen zwei tektonische Platten aufeinander, was zu einer Reihe von aktiven Vulkanen führt. Die vulkanische Aktivität in Kamtschatka ist geprägt von regelmäßigen Ausbrüchen und einer Vielzahl von vulkanischen Formen wie Schichtvulkanen, Domen und Calderen. Die Region beherbergt mehr als 150 Vulkane, darunter der oben genannte Klyuchevskaya Sopka, der höchste Vulkan Russlands. Die reiche vulkanische Aktivität zieht Wissenschaftler und Abenteurer gleichermaßen an und macht Kamtschatka zu einem faszinierenden Ziel für Vulkanologen und Naturliebhaber.


Weitere Meldungen:

Mayon mit langsamen Domwachstum

Auf den Philippinen ist der Mayon weiterhin aktiv und fördert einen Lavadom, von dem zwei zähe Lavaströme ausgehen. Sie fließen in den Schluchten von Mi-isi und Bonga und sind 2,5 km und 1,8 km lang. Gestern gingen 308 Steinschläge bzw. Schuttlawinen ab. Sie legten Strecken von bis zu 3,3 km zurück. Es entstand ein pyroklastischer Dichtestrom. Vulkanasche stieg mehrere 100 Meter hoch auf. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 744 Tonnen am Tag. Die Warnstufe bleibt auf „3“.


Popocatepetl mit weiteren Eruptionen

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl ist weiter aktiv und fördert Vulkanasche bis auf 6700 m Höhe. Sie driftet in Richtung Südwesten. Aufnahmen zeigen, dass auch glühende Tephra gefördert wird. CENAPRED berichtete gestern von 2 Explosionen, 58 Asche-Dampf-Exhalationen und 189 Minuten Tremor. Der Vulkan ist wieder auf dem Aktivitätsniveau, wie vor seiner Steigerung Anfang Mai. Damals wurden bereits die ersten Evakuierungen angeordnet, weil man eine Eskalation der Situation befürchtete.

Vulkan Popocatepetl – News am 07.06.23

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Herabsetzung der Warnstufe am Popocatepetl

Am mexikanischen Vulkan Popocatepetl hat die eruptive Aktivität nachgelassen und ist in etwa auf das Niveau zurückgekehrt, wie es vor der Erhöhung der Warnstufe der Fall war. Es liegt eine aktuelle VONA-Meldung vor, nach der Vulkanasche bis auf einer Höhe von 6100 m aufsteigt und vom Wind in Richtung Süden geweht wird. Ein Teil der Wolke, der vom Hauptstrom abgeschnitten ist, erreicht sogar die Pazifikküste. CENAPRED berichtet von 76 Asche-Dampf-Exhalationen, ein vulkanotektonisches Erdbeben der Magnitude 1,2 und vulkanischen Tremor mit einer Gesamtdauer von 202 Minuten. Das ist immer noch ein recht hoher Wert, beträgt allerdings nur noch ein Fünftel der Tremordauer, die im Mai zur Erhöhung der Alarmstufe geführt hatte. Daher teilte die Nationale Zivilschutzkoordination (CNPC) mit, dass auf der Grundlage der Empfehlung des Wissenschaftlichen Beirats (CCA) des Nationalen Zivilschutzsystems für den Vulkan Popocatepetl die Entscheidung getroffen wurde, die Vulkanalarm-Ampel wieder auf die gelbe Phase 2 zu setzen.

Als Begründung führen die Vulkanologen auf, dass die Beobachtungen der letzten Tage zeigen, dass die Aktivität bei einigen der überwachten Parameter leicht abgenommen hat, eine Aktivität, die sich in einigen Emissionen mit geringem Aschegehalt und dem Ausstoß von glühenden Fragmenten in kleinerem Volumen äußert, verbunden mit einigen Tremor-Episoden von geringer bis mittlerer Amplitude, sowie kleineren sporadischen Explosionen. Die Häufigkeit und Intensität der Exhalationen sind leicht zurückgegangen, ebenso wie die Anzahl der registrierten vulkanotektonischen Erdbeben.

Es wird darauf hingewiesen, dass es auch unter der Alarmstufe „gelbe Phase 2“ Zugangsbeschränkungen zum Krater des Popocatepetl gibt. Die aktuelle Gefahrenzone hat einen Radius von 12 km um den Krater. Außerdem besteht eine erhöhte Gefahr, dass starke Regenfälle Lahare auslösen könnten, da sich in den vergangenen Wochen viel Vulkanasche auf den Hängen des Vulkans abgelagert hat. Bei Laharen handelt es sich um schlammströme, die meistens durch Abflussrinnen und Flusstälern strömen, diese aber auch verlassen können.

Vulkan Popocatepetl mit News am 26.05.23

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Drohnenflug am Krater des Popocatepetls

Die Aktivität am Popocatepetl ist weiterhin erhöht, auch wenn die Aschewolke nicht mehr so hoch aufsteigt, wie es in den letzten Tagen der Fall war. Daran muss nicht unbedingt ein Nachlassen der eruptiven Tätigkeit schuld sein, sondern es kann am starken Wind liegen, der die Aschewolke schnell niederdrückt und verweht. Laut einer aktuellen VONA- Meldung des VAAC Washington, erreicht die Asche aus dem Popocatepetl eine Höhe von 5800 m über dem Meeresspiegel und wird Richtung Süden verfrachtet. Heute Vormittag schaffte es die Eruptionswolke noch auf 9100 m Höhe.

Die Daten der Vulkanologen von CENAPRED deuten kein signifikantes Nachlassen der Seismizität an. In den letzten 24 Stunden wurden durch die Überwachungssysteme des Vulkans 59 Exhalationen und 138 Exhalationen festgestellt. 1101 Minuten Tremor wurden aufgezeichnet. Am Vortag waren es 1089. Allerdings hieß es gestern, dass die Tremoramplitude rückläufig sei, insofern könnte sich der Ascheausstoß abgeschwächt haben. Momentan hängt der Vulkan in den Wolken und es gibt keine visuelle Bestätigung dafür.

Am Donnerstag Vormittag schickte das Marineministerium eine unbemannte Drohne los, um den Krater des Vulkans zu inspizieren. Das Fluggerät wurde recht nahe an den Kraterrand gesteuert, sodass man in den Krater blicken konnte. Aufgrund des starken Ascheausstoßes war der zunächst Schlot nicht gut sichtbar, neue Erkenntnisse zur Morphologie des Schlotes und des Kraterbodens brachte erst der Einsatz einer Wärmebildkamera. Der Schlot liegt nicht zentral, sondern am Rand des Kraterbodens. Ein Lavadom war nicht auszumachen, aber es ist auch unwahrscheinlich, dass eine Staukuppe die explosive Aktivität der letzten Tage überlebte, denn normalerweise werden Lavadome im Popocatepetl-Krater schnell wieder durch Explosionen zerstört. Außerdem sieht man, dass die Kraterterrasse langsam von Tephra zugeschüttet und eingeschrägt wird.

Der wissenschaftliche Beirat des Vulkanobservatoriums belässt den Alarmstatus auf „gelb Phase 3“ und es gilt weiterhin eine 12 Kilometer Sperrzone um den Krater. Der Vulkan darf nicht bestiegen werden.

Vulkan Popocatepetl – News am 25.05.23

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Aktivität am Popocatepetl bleibt hoch

Die Aktivität am mexikanischen Vulkan Popocatepetl bleibt hoch, fluktuiert aber zwischendurch etwas. So gab es gestern eine ruhigere Phase, bevor sich die Aktivität wieder verstärkte. Gestern Nachmittag und in der ersten Nachthälfte hüllte sich der Vulkan überwiegend in Wolken und es liegen nur beschränkte Beobachtungsdaten aus diesem Zeitraum vor. Auf der Livecam sah man eine größere Eruptionswolke, die sich zwischen den meteorologischen Wolken hervorschob. Inzwischen ist die Bewölkung aufgelockert und man kann auf der Livecam wieder einen kontinuierlichen Ausstoß an glühender Tephra und Vulkanasche beobachten. Das VAAC brachte eine VONA-Warnung heraus, nach der die Asche bis auf einer Höhe von 8500 m aufsteigt und in Richtung Süden driftet. Der Wind ist vergleichsweise stark und drückt die Eruptionswolke runter. Ansonsten würde sie sehr wahrscheinlich ähnlich hoch aufsteigen, wie es in den vorherigen Tagen der Fall war. Da der Wind drehte, liegen nun andere Gemeinden im Ascheregen. In lokalen Medien war zu sehen, wie die Katastrophenschutzbehörde Atemmasken und Schmutzanzüge an die Bevölkerung verteilte, damit sich die Betroffenen vor dem Ascheniederschlag schützen können.

CENAPRED berichtet gestern von 10 Asche-Dampf-Exhalationen, 2 Explosionen und 1066 Minuten Tremor. Er hat eine schwache bis moderate Amplitude. Die Anzahl der Exhalationen scheint gering zu sein, da sonst typischerweise über 100 davon am Tag aufgezeichnet werden. Da der Popo aber praktisch kontinuierlich aktiv ist, werden die Phasen entsprechend lange dauern.

Gestern traf auch wieder der Wissenschaftliche Beirat des Vulkans Popocatepetl zusammen und hat auf der Grundlage der Analyse der jüngsten Informationen empfohlen, die Vulkanalarm-Ampel auf der gelben Stufe Phase 3 zu belassen. An anderen Instituten wäre das die zweithöchste Alarmstufe „orange“. Die Gefahr einer weiteren Eskalation der Situation ist also weiterhin groß und es könnte jederzeit zu stärkeren Eruptionen kommen, die eine erste Gefahr für die Anwohner darstellt.

Vulkan Popocatepetl eruptiert weiter – News vom 23.05.23

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Am Popocatepetl werden Evakuierungen vorbereitet

Der Vulkan Popocatepetl ist weiterhin hoch aktiv und erzeugt kontinuierlichen Schlacken- und Ascheauswurf. Während die glühenden Schlacken in strombolianischer Laune einige hundert Meter hoch ausfliegen und teilweise auf der Vulkanaußenflanke landen, steigt die Tephra bis zu 9100 m Höhe auf und verbreitet sich über ein großes Areal in südwestliche Richtung. In zahlreichen Gemeinden kommt es zu Ascheniederschlag. Die gestern angedeutete Lavafontäne konnte so nicht bestätigt werden. In der Morgendämmerung war zu sehen gewesen, dass die glühenden Schlacken zwar nahezu kontinuierlich ausgeworfen werden, aber keine richtige Fontäne bilden. Nachts wurde der entsprechende Bildbereich auf der Livecam überstrahlt, da die Empfindlichkeit der Kamera zu hoch gedreht war.

CENAPRED berichtet von vulkanischem Tremor mit einer Gesamtdauer von 1.389 Minuten. Neben dem kontinuierlichen Tephra-Ausstoß gab es wohl auch zwei Explosionen. In Zusammenarbeit mit der nationalen Katastrophenschutzkoordination planen die Vulkanologen die Evakuierung von Gemeinden im direktem Umfeld des Vulkans. Die Menschen wurden aufgefordert, sich darauf vorzubereiten und sich die Fluchtrouten einzuprägen. Offenbar erwartet man eine weitere Aktivitätssteigerung bis hin zu einem starken Vulkanausbruch.

Die Bevölkerung nahm die Empfehlungen nicht ohne Kritik auf, denn viele sind der Meinung, dass man im Jahr 2000, als es zu einer größeren Eruption kam, die Evakuierungen zu früh eingeleitet habe. Als der Ausbruch dann kam, waren viele der mehr als 25.000 evakuierten Anwohner bereits in ihre Häuser zurückgekehrt. Die Eruption brachte es auf einen VEI 3 und war die stärkste seit Jahrhunderten. Besondere Sorgen bereitete damals der vergletscherte Gipfel. Man fürchtete, dass dieser durch den Vulkanausbruch schmelzen würde und dass das Schmelzwasser einen Lahar auslösen würde, der dann in Richtung Norden abgegangen wäre. Doch inzwischen ist die Vergletscherung infolge des Klimawandels stark zurückgegangen und in den Sommermonaten gibt es keinen nennenswerten Eisflächen mehr.

Vulkanausbruch am Popocatepetl – News am 22.05.23

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Signifikante Aktivitätssteigerung an Popocatepetl verursacht Erhöhung der Warnstufe

In den letzten Wochen berichtete ich über eine leichte, aber kontinuierlich stattfindende Erhöhung der Aktivität am Popocatepetl in Mexiko. Die Aktivitätssteigerung beschleunigte sich in den letzten 2 Tagen deutlich und kumulierte sich in den letzten 24 Stunden zu einem kontinuierlichen Ausstoß von Asche und glühender Tephra. Laut dem VAAC steigt die Asche bis auf einer Höhe von 9100 m auf und verteilt sich über ein sehr großes Gebiet in Richtung Osten. Aus zahlreichen Gemeinden unter der Aschewolke wird Ascheregen gemeldet und die Bevölkerung wurde aufgefordert, sich mit Atemmasken vor den feinen Partikeln zu schützen. Die scharfkantigen Partikel der Vulkanasche können in der Lunge Schäden verursachen. Außerdem droht bei längerer Exponierung eine Steinstaublunge. Darüber hinaus wurde heute Nacht auch der Internationale Flughafen in Puebla geschlossen, da Asche auf dem Flugfeld niederging und auch die Flugzeuge bedeckte.

Auf der Livecam sieht es zeitweise so aus, als würde eine kleine Lavafontäne gefördert werden. Ich formuliere das vorsichtig, da die Verstärkung der Kamera so hoch eingestellt ist, dass der zentrale Basalbereich der Eruptionswolke völlig überstrahlt ist und man schwer erkennen kann, ob es sich bereits um eine Fontäne handelt, oder ob es nur vergleichsweise wenige glühende Schlacken sind, die mit der Asche ausgestoßen werden. Das Material landet größtenteils im Krater, nur vereinzelte Brocken fliegen bis auf die Flanken. Laut dem letzten Bericht der Vulkanologen von CENAPRED, der gestern erschien und die 24 Stunden davor berücksichtigte, wurden neben 6 Explosionen 1136 Minuten Tremor aufgezeichnet, der auf starke Magmabewegungen im Untergrund hindeutet. Dieses Magma hat nun die Oberfläche erreicht und sorgt für die stärkeren Eruptionen.

Bereits am 20. Mai traf sich der wissenschaftliche Beirat von CENAPRED und beriet über die kontinuierliche Aktivitätssteigerung des Popocatepetl. Man beschloss den Alarmstatus auf „gelb Phase 3“ zu erhöhen. Es gilt eine 12 Kilometer Sperrzone um den Vulkan, die nicht betreten werden darf.