Update 29.12.2020: Sakurajima und Shiveluch

In den letzten Stunden war wieder einiges los in Bezug auf vulkanischer Aktivität. Der Sakurajima erzeugte mehrere Aschewolken und Neuigkeiten vom benachbarten Kirishima gibt es ebenfalls. Hinzu kommen News vom Shiveluch, Nyamuragira, Kilauea und Ätna.

Sakurajima eruptiert mehrere Aschewolken

 

Der Sakurajima steigerte seine Aktivität deutlich und eruptierte seit gestern 13 Aschewolken, die vom VAAC registriert wurden. Sie erreichten Höhen von bis zu 4600 m über dem Meeresspiegel und drifteten in Richtung Nordost. In den letzten Tagen zog auch die seismische Aktivität etwas an und es wurden mehrere vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Es steigt also Magma auf und mit weiteren Eruptionen muss gerechnet werden. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Kirishima mit Seismik

Der Kirishima liegt in direkter Nachbarschaft zum Sakurajima, genauer, in der südjapanischen Präfektur Kagoshima. Über Weihnachten verzeichnete man hier einen deutlichen Anstieg vulkanisch bedingter Erdbeben. Heiligabend wurden 64 Erschütterungen detektiert. Generell war die Seismizität in diesem Jahr recht hoch und mich würde es nicht wundern, wenn wir bald wieder einige nette Eruptionen von diesem Komplexvulkan erleben würden.

Shiveluch mit Aschewolken

Auf Kamtschatka ist es heute der Shiveluch, der von sich Reden macht und hoch aufsteigende Aschewolken eruptierte. Das VAAC meldete heute 2 Aschewolken in einer Höhe von 7300 m. Sie drifteten in westlicher Richtung. Auf einem Sentiel-Foto von gestern erkennt man eine schwache thermische Anomalie am Lavadom.

Nyamuragira mit thermischer Anomalie

Heute zeigt MIROVA eine hohe Wärmestrahlung am Nyamuragira im Kongo an. Sie hat eine Leistung von 631 MW. Sehr wahrscheinlich sind Lavaströme im Krater unterwegs. Es könnte sich auch wieder ein Lavasee gebildet haben.

Kilauea: Lavasee weiter aktiv

Der Lavasee im Halema’uma’u-Krater brodelt weiter vor sich her. Die Inflation wurde von einer kurzen Deflations-Phase unterbrochen, um dann erneut einzusetzen. Der Spiegel des Lavasees fiel noch etwas ab, scheint derzeit allerdings recht stabil zu sein. Der Schlot im Norden ist inaktiv, aus den beiden kleinen Schloten in der Westwand strömt etwas Lava. Die Seeoberfläche sieht kühler aus und es bildeten sich größere Schollen aus erstarrter Lava.

Ätna macht weiter

 

Der Ätna auf Sizilien war die ganze Nacht über fleißig und erzeugte kontinuierliche Strombolianer. Involviert sind 2 Schlote im Neuen Südostkrater und auch die Voragine produziert alle paar Minuten Eruptionen. Heute Morgen wird mehr Asche ausgestoßen. Ein Paroxysmus ist bisher ausgeblieben.

Drohnenaufnahmen zeigen, wie sehr sich die Morphologie des Neuen Südostkraters verändert hat. Der Sattelvent hat sich deutlich vergrößert und ist mit dem Hauptkrater verschmolzen. Eine Differenzierung in „Alten Südostkrater“ und „Neuen Südostkrater“ macht auch kaum noch Sinn, da der „Neue Südostkrater“ die dominierende Struktur geworden ist und sich den „Alten Südostkrater“ immer mehr einverleibt. In künftigen Berichten spare ich mir die Differenzierung. Aus Gründen des Copyrights kann ich das Video hier leider nicht einbetten, es kann aber in unserer Fb-Gruppe angeschaut werden.

Kilauea: Update 25.12.2020

Der Kilauea auf Hawaii ist weiterhin aktiv und baut an seinem Lavasee, der sich seit dem 20. Dezember im Halema’uma’u-Krater bildet. Vor wenigen Stunden erreichte er eine Tiefe von 169 m, bei einer Fläche von 25 Hektar. In Ost-West-Erstreckung maß er 715 m, in Nord-Süd-Richtung brachte er es auf 460 m Länge. Aus zwei Schloten wird Lava gefördert, wobei der Vent in der Nordwand des Kraters nach wie vor der Aktivste ist. Die Deflation hält an und beläuft sich auf gut 15 cm. Es ist seit vielen Jahren der größte Lavasee in der Gipfelcaldera. Das Schiebebild vergleich den letzten Lavasee am 24 Dezember 2017 mit dem Aktuellen am 23. Dezember. Auffällig sind auch die Veränderungen in der Caldera, die durch die Subsidenz im Zuge der Leilani-Eruption 2018 verursacht wurden.

[twenty20 img1=“811820″ img2=“811819″ offset=“0.5″ before=“Der Kilauea am 24.12.2017…“ after=“… und am 23.12.2020. © Sentinel“]

Ätna mit weiterer Aschephase

Nach einer ruhigen Nacht, zog die Aktivität am Ätna auf Sizilien heute Morgen wieder an. Aktuell kommt es zu Ascheemissionen aus dem Neuen Südostkrater. Starker Wind drückt die Asche nieder. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto vom 23.12.2020 sieht man sehr schön die Spuren der Paroxysmen. Drei Lavaströme flossen in Richtung Süden, Osten und Nordosten. Sie erreichten Längen zwischen 1-2,3 km. Darüber hinaus gibt es thermische Anomalien in den Schloten des Neuen Südostkraters, der Bocca Nuova, Voragine und im Nordostkrater. Die Asche lagerte sich überwiegend im Westen ab, eine Wolke ging aber auch nach Süden. Die seismische Aktivität fluktuiert und ist seit 2 Tagen ehr gering.

Klyuchevskoy mit Ascheeruptionen

Die explosive Tätigkeit am russischen Vulkan Klyuchevskoy geht weiter. Das VAAC meldete seit gestern 7 Ascheeruptionen. Die Aschewolken erreichten dabei Höhen von 7000 m über dem Meeresspiegel. Der Wind verfrachtete sie in östlicher Richtung. MIROVA verzeichnet eine hohe Wärmestrahlung mit 172 MW Leistung. Auf der Südwestflanke fließt ein schmaler Lavastrom.

Shiveluch eruptiert Asche

Der Shiveluch, der in Sichtweite des Klyuchevskoy liegt, eruptierte ebenfalls mehrere Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 6000 m auf. Die Aschewolken sind größer, als jene vom Klyuchevskoy, da der Vulkan deutlich niedriger ist.

Weitere Meldungen kompakt zusammengefasst

  • Fuego erzeugt recht starke Explosionen, die Scheiben im Umland vibrieren lassen
  • Pacaya emittiert weiter Lava. Der Lavastrom auf der Westflanke ist 625 m lang.
  • Am Merapi hat die Seismik wieder angezogen
  • Suwanose-jima ist weiter aktiv und eruptiert kleine Aschewolken

Update 22.12.20: Shiveluch und Sinabung

Abseits der ganz großen Schlagzeilen dieser Tage, gibt es auch noch Nachrichten anderer Vulkane. So erzeugten Shiveluch und Klyuchevskoy Aschewolken und der Dom am Sinabung ist bedrohlich angeschwollen.

Sinabung: Dom erreicht kritische Größe

Die Seismik am Sinabung auf Sumatra ist weiter erhöht. In den ersten 6 Tagesstunden wurden 5 Beben mit niedrigen Frequenzen registriert. Sie stammen von Magmenbewegungen im Untergrund. 34 seismische Signale wurden durch den Abgang von Schuttlawinen verursacht. Neue Bilder zeigen wie groß der Lavadom am Gipfel geworden ist. Anders, als es in den vergangenen Jahren der Fall war, handelt es sich nicht mehr um einen recht flachen Dom, von dem eine Lavazunge abging, sondern um ein kuppelförmiges Gebilde mit steilen Flanken. Die Lava ist deutlich zäher und das Gefahrenpotenzial um einiges größer geworden. Wenn es zum Kollaps des Doms kommt, dann drohen gewaltige pyroklastische Ströme. Die aktuelle Sperrzone von 3 km um den Gipfel und 5 km auf der Südflanke reicht meiner Meinung nach nicht mehr aus! Man müsste Fließweiten von mindesten 12 km kalkulieren.

Shiveluch eruptiert Aschewolke

Nachdem es einige Wochen recht ruhig um den Shiveluch auf Kamtschatka bestellt war, eruptiert er heute mehrere Aschewolken. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 7300 m. Es ist wahrscheinlich, dass bei den Eruptionen pyroklastische Ströme erzeugt wurden. Der Spike in Form eines Delfins war allerdings schon vorher wieder verschwunden gewesen. MIROVA meldet eine moderate Thermalstrahlung mit 25 MW Leistung.

Klyuchevskoy ist heiß

Deutlich heißer ist es am Klyuchevskoy. Er ist der Nachbarvulkan des Shiveluch und emittiert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 2813 Mw. Es ist der höchste Wert der aktuellen Eruptionsphase. Das VAAC brachte seit gestern 6 VONA-Warnungen heraus, nach denen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 7600 m aufgestiegen war. Der Wind verfrachtete die Wolken in Richtung Südosten. Dank hartnäckiger Bewölkung ist auf den Livecams nicht zu sehen. Die Daten deuten allerdings auf paroxysmale Eruptionen hin.

Weitere Meldungen kompakt zusammengefasst

  • Der japanische Vulkan Sakurajima generierte in den letzten Stunden mehrere explosive Eruptionen. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 1800 m und wurde in Richtung Südost verfrachtet.
  • Der Pacaya in Guatemala eruptiert weiter. Strombolianische Eruptionen werfen glühende Tephra gut 200 m hoch aus. Der Lavastrom im Westen ist 600 m lang.
  • Vom Domvulkan Santiaguito (Guatemala) geht eine geringe Wärmestrahlung aus. Es kommt zu Ascheeruptionen und dem Abgang von Schuttlawinen.

Telica: Phreatische Aktivität

Der nicaraguanische Vulkan Telica stieß gestern Dampfwolken aus, unter die sich gelegentlich Vulkanasche mischte. Die Eruptionswolken stiegen mehrere Hundert Meter hoch auf und sorgten für Beunruhigung bei den Anwohnern des Vulkans. In einem Medienbericht (100%Noticias) gibt der Meteorologe Agustin Moreira allerdings Entwarnung. Der Experte erklärt, dass starke Regenfälle phreatische Eruptionen ausgelöst hätten. Die Wasserdampfexplosionen fragmentierten altes Vulkangestein zu Asche und pusteten diese aus dem Krater. Neues Magma sei nicht aufgestiegen. Wäre das der Fall gewesen, hätten Seismographen vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Demnach besteht kein Grund für Beunruhigung bei der Bevölkerung.

Die Situation könnte sich allerdings schnell ändern, denn der 1036 m hohe Komplexvulkan Telica ist einer der aktivsten Vulkane Nicaraguas. Im letzten Sommer wurden mehrere Gaseruptionen registriert. Vor 2 Jahren kam es zu kleineren Ascheeruptionen. Der letzte groß Ausbruch hatte einen VEI 3 und ereignete sich 2015.

2 Vulkane Kamtschatka eruptierten gleichzeitig

Heute eruptierten die beiden benachbarten Vulkane Klyuchevskoy und Shiveluch gleichzeitig Aschewolken. Die am Klyuchevskoy erreichte eine Höhe von 5500 m ü.N.N., jene am Shiveluch stieg bis auf einer Höhe von 2500 m auf. Außerdem konnte man nachts am Klyuchevskoy rot illuminierten Dampf über eine der Vulkanflanken aufsteigen sehen. Das deutet darauf hin, dass ein Lavastrom unterwegs ist. MIROVA registriert eine entsprechend hohe thermische Strahlung mit 670 MW Leistung. Der Shiveluch bringt es hingegen auf maximal 14 MW. Dort geht die Wärmestrahlung vom Lavadom aus.

Vulcano: Schwaches Erdbeben

Auf der Lipareninsel Vulcano (Italien) wurde heute ein schwacher Erdstoß der Magnitude 1,2 registriert. Das Epizentrum lag in der Bucht von Ponente. Der Erdbebenherd wurde in einer Tiefe von 7,7 km lokalisiert. In den vergangenen Tagen ereigneten sich im Bereich der Insel 2 weitere Erdstöße, einer davon nahe des Kraters. Da in den letzten Jahren sehr selten Erdbeben auf Vulcano registriert wurden finden sie hier Erwähnung. Die Erschütterungen postulieren nicht gleich ein Erwachen des Vulkans, könnten aber Indikatoren für Fluidbewegungen im Untergrund sein.

Vulcano ist der Namensgeber aller Vulkane. Die kleine Vulkaninsel vor Sizilien ist aufgrund ihres Fangobeckens am Strand bekannt. Dort stinkt es intensiv nach faulen Eiern: ein Indiz für fumarolisches Schwefelwasserstoffgas. Am Krater gibt es ein schönes Schwefelfeld. Der letzte Ausbruch ereignete sich hier im Jahr 1890.

Shiveluch: Neue Fotos vom Lavadom

Gestern wurden neue Fotos vom Lavadom mit dem Namen Delfin veröffentlicht. Sie zeigen das Gebilde von der Seite und enthüllen, dass der Dom weder eiförmig ist, noch etwas mit einem Delfin gemeinsam hat. Es ist ein Spine, wie man ihn etwa auch vom Mount St. Helens her kennt. Dort wuchs so ein Gebilde zuletzt im Jahr 2006. Die weitere Entwicklung am Shiveluch bleibt spannend. Momentan emittiert der Shiveluch auf Kamtschatka nur eine geringe Wärmestrahlung.

Pacaya: Update am 05.10.20

Der Pacaya in Guatemala ist in guter Form und eruptiert effusiv und explosiv. Laut INSIVUMEH fördern strombolianische Eruptionen glühende Tephra bis zu 195 m hoch. Normalerweise werden kaum mehr als 100 m Auswurfshöhe erreicht. Es werden rumpelnde Eruptionsgeräusche gehört. Zudem sind 2 Lavaströme auf den Vulkanflanken unterwegs. Einer fließt Richtung Norden und ist gut 150 m lang. Ein weiterer Strom ist auf der Südflanke unterwegs und hat eine Länge von 200 m erreicht. MIROVA registrierte heute eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 119 MW.

Fuego ist heiß

Der Fuego liegt in Sichtweite des Pacayas und ist explosiv Tätig. Nichtsdestotrotz emittierte er heute eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 151 MW. Wahrscheinlich erfolgte die Messung direkt zum Zeitpunkt einer strombolianischen Eruption, die viel glühende Tephra förderte. Die Vulkanologen berichten von Explosionen, bei denen glühendes Material bis zu 200 m hoch aufsteigt. Vulkanasche schafft es bis 4800 m über dem Meeresspiegel. Pro Stunde wurden zwischen 8 und 13 Eruptionen gezählt.

Langila mit kleiner Aschewolke

Auf Papau Neuguinea eruptierte der Langila eine kleinere Wolke Vulkanasche. Sie stieg bis auf einer Höhe von 1500 m  hoch auf. Das geht aus einer VONA-Meldung hervor.

Ätna mit weiteren Ascheeruptionen

Gestern erzeugte der Ätna mindestens 2 Ascheeruptionen. Starker Wind drückte die Aschewolken nieder und verfrachtete sie ins Valle del Bove. Augenzeuge berichteten, dass die Eruptionen ca. 20 Minuten anhielten und unterschiedlich stark waren. Der Tremor fluktuiert heute wieder munter, bewegt sich überwiegend im gelben Bereich. Die Erdbebentätigkeit war gering. Das INGV zeigt für den 02. und 03. 10 nur 5 Beben an.

Shiveluch: Eiförmiger Dom wächst

Delphin-Dom am Shiveluch. © Yu. Demyanchuk. IVS FEB RAS

Am Shiveluch in Kamtschatka (Russland) wurde ein Foto eines ungewöhnlichen Lavadoms geschossen. Der Dom sieht aus wie ein graues Ei und hat eine ganz glatte Oberfläche. Die Forscher von KVERT vermuten, dass es sich um einen Dom aus dazitischer Lava handelt. Einen Namen hat das Gebilde auch schon: Delphin. Vor Ort assoziiert man weniger ein Ei als einen Delphinrücken. Erste Anzeichen von der Bildung eines neuen Doms gab es bereits im Mai, doch sein größtest Wachstum erfuhr der Delphin in den letzten 4 Monaten. Seitdem ist es auch ungewöhnlich Still am Shiveluch gewesen und es wurde nur gelegentlich eine leichte Thermalstrahlung registriert. Sollte der eiförmige Delphin kollabieren, wird es zu einer sehr starken Eruption nebst großen pyroklastischen Strömen kommen. Dann sollte man sich nicht in Vulkannähe aufhalten!

Piton Fournaise: Weitere Erbeben

Das OVPF meldet für gestern die Registrierung weiterer vulkanisch bedingter Erdbeben. Insgesamt wurden 26 vulkanotektonische Beben, 3 langperiodische Erschütterungen und 15 unklassifizierte Erdbeben festgestellt. Zudem gab es weitere Kollaps-Ereignisse. Der ungewöhnlich lang anhaltenden Seismizität ging ein stärkeres Erdbeben der Magnitude 4,4 voran, dass sich bereites am 21 September vor der Küste von La Réunion ereignet hatte. Es gibt Spekulationen eines Ozeanographen, dass dieses Beben die Geburt eines submarinen Vulkans ankündigen könnte, wie es auf Mayotte der Fall war. Vulkanologen des OVPFs halten dagegen, das sich vor Mayotte nicht ein einzelnes Beben ereignet hatte, sondern eine massive seismische Krise. Falls es einen Zusammenhang zwischen Erdbeben und Vulkan geben sollte, vergleiche ich das mit den Ereignissen am Ätna: möglicherweise stand das Beben im Zusammenhang mit dem Magmenaufstieg, den wir jetzt in höheren Regionen des Fördersystems erleben. Das Magma könnte das Spannungsfeld beeinflusst haben und löste so das moderate Beben an einer Störungszone aus. Auf jeden Fall lässt sich nicht ausschließen, dass sich am Piton Fournaise ein größerer Vulkanausbruch zusammenbrauen könnte.

Popocatepetl eruptiert Aschewolke

Am Popocatepetl kam es zu einer Eruption, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 6700 m förderte. Starker Wind drückte die Asche auf die Vulkanflanke, so dass es aussah, als wäre ein pyroklastischer Strom entstanden. CENAPRED meldete 618 Minuten Tremor. Das deutet auf rege Magmenbewegung im Untergrund hin.

Shiveluch eruptiert am 25.08.20

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka gab der Shiveluch wieder ein Lebenszeichen von sich. Der Vulkan spie eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 3700 m aufstieg und in südöstlicher Richtung driftete. Die Wissenschaftler von KVERT gaben die Höhe der Eruptionswolke mit 2500 m ü.N.N. an. Der Alarmstatus für den Flugverkehr steht auf „orange“. MIROVA registrierte eine schwache thermische Anomalie mit einer Leistung von 8 MW. Entsprechend dünn ist das Wärmesignal, dass man im Infrarotspektrum auf Satellitenfotos erkennen kann. Tatsächlich sieht man bei genauerer Betrachtung nicht nur einen kleinen Hotspot an der Spitze des Lavadoms, sondern auch einen weiteren im nördlichen Kraterrand. Dort könnte sich eine heiße Fumarole gebildet haben. Das Domwachstum ist scheinbar gering, wenn der Dom überhaupt wachsen sollte.

Da auch in Kamtschatka keine Touristen mehr unterwegs sind, gibt es keine aktuellen Fotos des Geschehens. Dank den Anti-Corona-Maßnahmen sehen wir uns um mindestens 30 Jahre zurückversetzt. Damals war die Region für Touristen „off Limit“, was dem „Eisernen Vorhang“ geschuldet war.

Ol Doinyo Lengai: Aktivität hält an

Die effusive Aktivität am Ol Doinyo Lengai geht weiter. Auch hier sieht man auf Satellitenfotos einen schwachen Hotspot im Krater, der von natriumcabonantischer Lava verursacht wird. Wie im letzten Update zu diesem Vulkan geschrieben, gibt es nun einen Augenzeugenbericht vom kanadischen Naturfilmer Michael Dalton-Smith. Er befindet sich in der Serengeti und damit in Sichtweite des Vulkans. Er berichtete, dass er nachts rot illuminierte Wolken über den Krater des Vulkans sah. Mich verwundert das ein wenig, da die Lava normalerweise so kalt ist, dass ihre Rotglut mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist. Massai bestätigten die Aktivität, die von einem zentralen Hornito ausgeht. Michael musste allerdings die geplante Vulkanbesteigung absagen, da sich die Pisten in der Region in extrem schlechten Zustand befinden. Eine Fahrt zum Fuße des Lengais hätte den Zeitrahmen gesprengt. Der schlechte Pistenzustand ist zum einen den starken Regenfällen der letzten Monate geschuldet, zum anderen den geringen Besucherzahlen. Vor Ort fehlt es an Geld die Pisten zu pflegen. Dank Corona sind so wenige Touristen in der Serengeti unterwegs, wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Dem Naturfilmer sind an einem Tag nur 5 weitere Jeeps begegnet. Die Menschen in Tansania zeigen sich indes unbeeindruckt von der Pandemie und leben ihr Leben weiter: Malaria, Dengue und andere Tropenkrankheiten gehören zum Alltag und wüten dort weitaus schlimmer als Covid 19, so dass die Opfer des Virus nicht weiter ins Gewicht zufallen scheinen.

Papua Neuguinea: 2 Vulkane aktiv

In Papua Neuguinea gibt es dieser Tage nicht nur besonders viele Erdbeben, sondern auch 2 aktive Vulkane. Das VAAC Darwin empfing Lebenszeichen der beiden Feuerberge Manam und Langila. Dort stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2400 m auf. Am Manam konnte die Höhe der Aschewolke nicht detektiert werden, dafür kann man sie auf Sentinel-Satellitenfotos sehen. Ob die aktuelle Aktivität letztendlich auf einen Paroxysmus hinaus läuft lässt sich nicht abschätzen. Auf den letzteren Ascheeruptionen folgten keine größeren Ausbrüche mehr. Langila ist ebenfalls immer wieder sporadisch aktiv und hat das Zeug zu größeren Eruptionen.

Karangetang: Seismik hoch

Auf Siau ist der Karangetang seismisch sehr aktiv und es muss damit gerechnet werden, dass der Vulkan in eine neue Eruptionsphase eintritt. Für gewöhnlich beginnen die Eruptionen mit Domwachstum und dem Abgang glühender Schuttlawinen. Bei erreichen einer kritischen Domgröße gehen dann pyroklastische Ströme ab. Zudem sind zähflüssige Lavaströme und strombolianische Eruptionen typisch für den Karangetang.

Popocatepetl in Eruption

Nahe der mexikanischen Hauptstadt eruptiert der Popocatepetl fleißig. Aschewolken stiegen gestern bis zu 7600 m Höhe auf. Der Wind verfrachtete sie in nördlicher Richtung. Auf dem Seismogramm konnte man eine längere Tremorphase erkennen. CENAPRED registrierte Tremor mit einer Dauer von 1159 Minuten. Nachts konnte Rotglut beobachtet werden.

Raung strombolianisch aktiv

Auf der indonesischen Hauptinsel Java ist der Raung weiterhin strombolianisch aktiv. Sentinel-Satellitenfotos enthüllen eine thermische Anomalie. Es wird Tremor registriert, der eine baldige Zunahme der eruptiven Tätigkeit ankündigen könnte.

Shiveluch auf Kamtschatka eruptiert

Im fernen Osten Sibiriens ist der Shiveluch weiter aktiv. In den letzten beiden Tagen wurden Aschewoken beobachtet. Sie erreichten Maximalhöhen von 3700 m. MIROVA registrierte eine moderate Thermalstrahlung. Sie deutet auf schwaches Domwachstum hin. Es besteht ein moderates Risiko für die Entstehung pyroklastischer Ströme.

Sangeang Api meldet sich zurück

Der indonesische Inselvulkan Sangeang Api war mehrere Monate relativ ruhig, doch heute meldete er sich mit einer Ascheeruption zurück. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m über dem Meeresspiegel. Auf einem Satellitenfoto von letzter Woche ist nur eine sehr kleine thermische Anomalie zu erkennen, die auf einen schwach aktiven Lavadom hindeutet. Keine Spur von dem zähen Lavastrom, der über 2 Jahre lang das Eruptionsgeschehen dominierte. Die aktuelle Explosion könnte eine neue Aktivitätsphase einläuten. Vor dem Ausbruch wurde ein Erdbeben mit niedriger Frequenz aufgezeichnet. Zudem gab es 4 vulkanotektonische Beben und 2 Phasen mit harmonischen Tremor. Sangeang ist eine kleine Insel vor der Nordostküste von Sumbawa. Auf dieser relativ großen Insel liegt auch der berüchtigte Vulkan Tambora.

Semeru weiter aktiv

Das VAAC meldet auch eine Aschewolke, die vom Semeru auf Java ausging. Hier erreichte die Asche eine Höhe von fast 4000 m. Die Vulkanologen vom VSI verzeichneten in der ersten Tageshälfte 23 seismische Eruptionssignale. Es wurden vergleichsweise wenige vulkanisch bedingte Erschütterungen registriert. Es scheint sich nur wenig Magma im Untergrund zu bewegen. Dafür präsentierte sich der Vulkan mal wolkenfrei: ein fast perfekter Wandertag, leider ohne Wanderer!

Shiveluch erzeugt Aschewolken

Heute scheint der Tag des Revivals zu sein: nach einer Pause hat der Shiveluch auf Kamtschaka ebenfalls wieder 2 Aschewolken in den Himmel geschickt. Das VAAC verzeichnete Asche in einer Höhe von 3700 m. Die Wolken drifteten in südlicher Richtung. MIROVA detektierte eine moderate thermische Strahlung. Sie deutet an, dass der Lavadom weiterhin aktiv ist. Allerdings scheint die Wachstumsrate in den letzten Wochen nicht sonderlich hoch gewesen zu sein, da es nicht zu größeren Kollaps-Ereignissen gekommen ist. Heute herrscht klare Sicht am Vulkan und man ihn schön via LiveCam beobachten.

Ätna: kurzes Update

In den letzten Stunden gab es 2 Erdbeben mit Magnituden im 2-er Bereich. Sie manifestierten sich im Westen und Südwesten des Vulkans und lagen in 8 und 6 km Tiefe. Der Tremor ist nach wie vor moderat erhöht und bewegt sich seitwärts. Auf der ThermalCam erkennt man 2 heiße Schlotbereiche am Neuen Südostkrater. Am östlichen Krater könnte sich eine strombolianische Eruption ereignet haben.