Campi Flegrei: Neues Schwarmbeben

Der italienische Caldera-Vulkan Campi Flegrei wurde von einem neuerlichen Schwarmbeben erschüttert. Heute Morgen zeichneten die Seismometer des INGVs 21 Beben auf. Sie hatten alle geringe Magnituden kleiner als 1. Die Erdbebenherde lagen in Tiefen zwischen 0,98 und 2,67 km. Die Epizentren streuten in einem bereich östlich und südlich der Solfatara. Einige Beben manifestierten auch direkt unter dem Krater. Der letzte Erdbebenschwarm ereignete sich erst vor 14 Tagen. Es wird davon ausgegangen, dass die Beben durch die Bewegung magmatischer Fluide ausgelöst werden. Das können hydrothermale Tiefenwässer, Gase, oder auch Magma sein.

Campi Flegrei: Starkes Schwarmbeben

Der italienische Calderavulkan Campi Flegrei wurde von einem starken Schwarmbeben heimgesucht. Die Erdbeben begannen nachts und hielten bis in die frühen Morgenstunden an. 35 Erschütterungen wurden von den Seismometern des INGVs registriert. Die meisten Beben waren von geringer Magnitude, doch mindestens 1 Beben lag im wahrnehmbaren Bereich. Es hatte die Magnitude 3,1. Das Hypozentrum lag in 2460 m Tiefe. Die meisten Epizentren lagen westlich der Solfatara, bzw an deren Westrand im Gebiet der aktiven Fumarole Pisciarelli. Einige schwache Erdstöße gab es auch im Krater des Vulkans. Das Augenmerk der Vulkanologen ist auf die Fumarole Pisciarelli gerichtet, da dieses kleine Thermalgebiet außerhalb des Kraters der Solfatara sehr aktiv ist. Hier werden Gasproben gesammelt und Temperaturen der Gase gemessen. In den letzten 2 Wochen mehren sich Berichte, nach denen sich die Aktivität der Fumarole gesteigert hätte. Es wird von starker Entgasung und der Vergrößerung einer Bocce berichtet. Die Meldungen wurden von den Vulkanologen bisher nicht bestätigt. Es könnte auch sein, dass sich derzeit nur besonders viel Regenwasser im Mudpool sammelte und das die atmosphärische Bedingungen die Kondensation von Dampf fördern.

Update 10:45 Uhr: In der lokalen Presse ist zu lesen, dass sogar 4 der Erdbeben von Anwohnern zu spüren gewesen waren. Das Erste ereignete sich um 4:16 Uhr und hatte die Magnitude 2,0. Der zweite spürbare Erdstoß wurde um 4:41 Uhr registriert und hatte die Magnitude 2,5. Das Epizentrum lag 6 km von Pozzuoli entfernt. Das dritte spürbare beben war weniger intensiv (Magnitude 1,6). Die letzte spürbare Erschütterung des Schwarms war das stärkste Beben mit der Magnitude 3,1. Es trat um 5 Uhr auf.  Dass auch die leichten Erschütterungen mit Magnituden kleiner als 3 zu spüren gewesen war, lag wahrscheinlich an der geringen Tiefe der Erdbebenherde.

In den 1980iger Jahren gab es eine Zeit sehr hoher Seismizität in der Campi Flegrei. Sie ging einher mit starken Bodendeformationen. In der Altstadt von Pozzuoli wurden zahlreiche Häuser beschädigt, die in einem groß angelegten Programm saniert werden mussten. Zu einem Ausbruch kam es damals nicht. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass es diesmal wieder so glimpflich ausgeht: Seit 2011 hob sich der Boden bereits um 61,5 cm an und langfristig gesehen könnten die Ereignisse bei Pozzuoli auf einen Vulkanausbruch hinaus laufen.

Ätna: Neue Spitze sichtbar

Die Aktivität am Ätna zeigt sich vom Corona-Virus unbeeindruckt. Der Vulkan eruptiert weiterhin aus dem Zentralkrater und arbeitet fleißig an seinem neuen Gipfel. Ein Foto, das vom nordwestlich gelegenem Ort Linguaglossa aus aufgenommen wurde, enthüllt nun den Kegel der über den Kraterrand des Zentralkraters ragt. Wahrscheinlich ist er damit der höchste Punkt des Vulkans.
Die strombolianische Tätigkeit geht weiter, doch die Daten des INGV deuten darauf hin, dass die explosive Tätigkeit etwas abgenommen hat. Ähnliches kann man auch von der effusiven Tätigkeit annehmen, denn die thermische Strahlung wurde in den letzten Tagen nur noch als moderat bezeichnet und liegt unter den hohen Werten im März.

Interessant ist ein Diagramm, das vom INGV in seinem wöchentlichen Bericht veröffentlicht wurde. Es zeigt die Lage der Erdbebenherde in einer Grafik des Vulkans. Die Beben manifestierten sich unter dem Valle del Bove und verlagerten sich in den vergangenen Monaten aus Richtung Gipfelkrater kommend. Die Konzentration an Helium-Isotopen ist seit Mai 2019 ebenfalls deutlich gestiegen. Das Edelgas wird von aufsteigendem Magma freigesetzt. Es würde mich nicht wundern, wenn sich im Tal des Ochsen die nächste Eruptionsspalte öffnen würde. Wann der größere Ausbruch kommt lässt sich allerdings nicht vorhersagen.

Campi Flegrei: Erdbeben M 2,9

Der italienische Calderavulkan Campi Flegrei wurde heute Nacht um 02:50 Uhr Ortszeit von einem Erdbeben der Magnitude 2,9 erschüttert. Das Epizentrum lag am Rand der Solfatara. Der Erdbebenherd wurde in der geringen Tiefe von nur 2,4 km lokalisiert. Es war ein Einzelbeben und trat nicht im Zusammenhang mit einem Erdbebenschwarm auf, was eigentlich typisch wäre. Gestern brachte das INGV Neapel sein wöchentliches Bulletin heraus: in der letzten Woche wurden 19 schwache Erdbeben registriert. Die Erdbebentätigkeit wird von Inflation begleitet/hervorgerufen und betrug 0,7 cm. Seit 2011 hob sich der Boden um 61 cm. Die Bodenanhebung wird von magmatischen Fluiden verursacht, wobei nicht klar ist, ob es sich um hydrothermale Tiefenwässer, oder um Magma handelt. Neue Studien tendieren dahin, dass tatsächlich Magma unter dem Vulkan aufsteigt. Einige Kollegen vergleichen die aktuelle Situation mit jener in den 1980iger Jahren. Damals verursachte die Bodenanhebung große Schäden in der Altstadt von Pozzuoli.

Campi Flegrei: 3d Kartierung und Notfallübung

In diesen Tagen machen gleich 2 Nachrichten über den italienischen Calderavulkan Campi Flegrei die Runde: Es wurde eine Notfallübung durchgeführt und Wissenschaftler erstellten eine neue 3 d Karte der Solfatara.

3d-Kartierung der Solfatara

Einem Forscherteam des INGV Neapels gelang es, im Rahmen einer neuen Studie, eine 3 dimensionale Karte des Untergrunds im Bereich der Solfatara von Pozzuoli zu erstellen. An den Untersuchungen waren auch Wissenschaftler des Department of Earth Sciences, Environment and Resources der Universität „Federico II“ von Neapel beteiligt. Zur Anwendung kam ein Verfahren das Elektrotomographie genannt wird und eine Weiterentwicklung der Geoelektrik ist: Über im Boden verankerte Sonden wird elektrischer Strom in den Untergrund geschickt und die Leitfähigkeit des Bodens gemessen. Unterschiedliche Bodenarten, bzw. Gesteinsschichten haben einen spezifischen Widerstand. Je nachdem wie viel Strom an den Empfangssonden ankommt, kann man ableiten, welche Gesteinsschichten der Strom durchlief. Bei der modernen Elektrotomographie werden drahtlose Sonden verwendet. Dem Forscherteam gelang es tatsächlich bis in Tiefen von 500 m vorzudringen. Mittels Computeranalyse wurde ein detailgetreues Bild des Untergrundes im Bereich der Solfatara erstellt. Es wurden nicht nur die unterschiedlichen Ablagerungen identifiziert, sondern auch Störungszonen und die Aufstiegswege magmatischer Fluide aufgespürt. So entdeckte man unter der Fumarole von Pisciarelli ein Gasreservoir. Die Wissenschaftler schließen aus den neuen Daten, dass sich der nächste Ausbruch der Campi Flegrei wahrscheinlich im Bereich der Solfatara manifestieren wird. Antonio Troiano, ein Mitautor der Studie sagt dazu: „die Ergebnisse dieser Forschung werden uns helfen, nützliche Elemente für die Entwicklung und Verbesserung physikalisch-mathematischer Modelle zu liefern, die darauf abzielen, die derzeit stattfindenden fumarolischen, hydrothermalen und seismischen Phänomene und ihre mögliche Entwicklung zu verstehen“. Seit 2011 wird eine rege seismische Aktivität unter der Caldera festgestellt. Zudem nahm der Gasflux zu. Seit über 2 Jahren ist der Zugang zur Solfatara gesperrt.

Notfallübung EXE Flegrei 2019

Bereits am 19. Oktober wurde eine Notfall-Evakuierungsübung der Campi Flegrei durchgeführt. Anwohner wurden dazu aufgerufen, sich am CTP-Busdepot einzufinden, von dort wurden sie dann zum Bahnhof von Napol gefahren. Am Bahnhof stand ein Zug bereit, der sie in Sicherheit bringen sollten. Es wurde eine Abfahrtsimulation durchgeführt. Doch Vincenzo Figliolia, Bürgermeister von Pozzuoli, zeigte sich in einem Zeitungsinterview ernüchtert: nur ein paar Dutzend Leute nahmen an der Übung teil, obwohl mehrere Hundert Personen dazu aufgefordert worden waren. Initiator der Notfalübung war der Zivilschutz. Bei dieser Gelegenheit fand man heraus, dass viele Gemeinden der Region überhaupt keine Notfallpläne haben, sollte es zu einer Eruption des Calderavulkans kommen.

Die Übung zeigt aber, dass sich die Verantwortlichen zunehmend Gedanken darüber machen, was im Fall der Fälle passieren könnte. Das kommt beinahe einem Paradigmawechsel gleich. Er wird von der Arbeit der Wissenschaftler hervorgerufen, die immer mehr Belege dafür finden, wie brisant die Lage am Vulkan tatsächlich ist. Die Anwohnern der Region scheinen das allerdings noch nicht verinnerlicht zu haben, oder verdrängen die potenzielle Gefahr, in der sie ständig leben.

Campi Flegrei: Spuren einer weitere Eruption

Die Campi Flegrei ist ein großer Caldera-Vulkan in der Nähe von Neapel. Schon lange fürchten Forscher ihr großes zerstörerisches Potenzial. Jetzt wurden Hinweise dafür gefunden, dass die Gefahr weitaus größer sein könnte als gedacht.

Forscher um Paul Albert von der University of Oxford fügten dem Puzzle um die Eruptionsgeschichte der Campi Flegrei ein neues Teil hinzu: demnach gab es vor 29.000 Jahren einen weiteren großen Ausbruch des Vulkans, der sich in den Reigen der bisher bekannten Großeruptionen von vor 39.000 und 15.000 Jahren einfügt. Der Ausbruch hatte einen VEI zwischen 6 und 7 und war ähnlich stark wie der des indonesischen Vulkans Tambora im Jahre 1815. Zu diesem Schluss gelangten die Forscher durch die Untersuchung vulkanischer Gesteinsproben, die sie bei Bohrungen in Neapel und nordöstlich der Caldera zutage förderten. Die Bohrkerne enthielten vulkanisches Glas, dessen Ursprung einer Eruption der Campi Flegrei zugeordnet werden konnte. Die neuen Proben weisen die gleiche chemische Signatur auf, wie eine mächtige Tephra-Schicht, die sich im Mittelmeerraum auf einer Fläche von 150.000 Quadratkilometern ausbreitet. Das Alter dieser überwiegend marinen Gesteine wird mit 29.000 Jahren angegeben. Der sogenannte Masseria del Monte Tuff ist schon seit längerem bekannt, doch bisher fehlte der eindeutige Beweis seines Ursprungs.
Abermals muss nun das Gefahrenpotenzial der Campi Flegrei neu eingeschätzt werden: das Zeitintervall zwischen den großen Eruptionen der Caldera verkürzt sich deutlich und wir könnten näher vor einer europaweiten Katastrophe stehen, als befürchtet. Dafür sprechen auch neue Hinweise, dass sich die Magmakammer unter dem Vulkan füllt. In den letzten Monaten änderten sich Gastemperaturen und es werden Bodendeformation und Seismik registriert. Erst vor 1 Woche gab es einen kleinen Erdbebenschwarm.

Seismische Tomografie enthüllt Aufstiegswege des Magmas

Eine Studie aus dem Jahr 2017 geht jetzt wieder durch die Medien, die die Aufstiegsweg von Fluiden enthüllte, die von der Magmakammer aus zur Oberfläche aufsteigen. Dabei wurde eine neue Art der seismischen Tomografie angewendet. Ein Forscherteam um Professor De Siena, nutze seismische Signale, die von der Brandung an der Küste im Golf von Pozuolli ausgeht, um den Untergrund näher zu untersuchen. Dabei wurde offenbar der Aufstiegskanal enthüllt, den magmatische Fluide nutzen. Diese steigen zunächst aus einem Gebiet unter dem Meer auf und folgen dann einem schrägen Kanal in Richtung Caldera-Mittelpunkt und Solfatara. Man vermutet, dass dieser Aufstiegsweg in den 1980’iger Jahre entstand, als die Gegend von einer starken seismischen Krise heimgesucht wurde.

(Quellen: https://www.eurekalert.org/pub_releases/2019-04/gsoa-mec042519.php und https://phys.org/news/2019-04-sea-decades-old-supervolcano-mystery.html)

Phlegräische Felder: Neues vom Magma

Die Phlegräischen Felder (Campi Flegri) bereiten den Vulkanologen des INGV Neapel weiterhin Kopfzerbrechen. Der Caldera-Vulkan gilt als wesentlich bedrohlicher als der bekannte Vesuv. Beide Vulkane sind von Neapel nur ein Katzensprung entfernt und liegen am Rande von Ballungsgebieten. Während es derzeit keine Anzeichen dafür gibt, dass der Vesuv bald aus seiner Ruhe erwacht, sieht es mit den Phlegräischen Feldern anders aus!

Ein Team der ETH Zürich lieferte neue Forschungsergebnisse und damit einen weiteren Puzzle-Stein zum Verständnis des Caldera Vulkans, dessen Geheimnisse noch lange nicht enträtselt sind.

Die Forscher-Gruppen um Francesca Forni vom Institut für Geochemie und Petrologie, hatte für seine Untersuchung etliche Gesteinsproben der Phlegräischen Feldern analysiert. Die Proben stammten von verschiedenen Ausbrüchen. Darunter befanden sich Gesteine, die bei der Eruption vor 39.000 Jahren entstanden. Dieser Ausbruch hatte einen VEI 7 und gilt als Supervulkan-Eruption. Es wurden auch Gesteinsproben von mehreren kleinen Vulkanausbrüchen analysiert, einschließlich der bisher letzten Eruption im 16. Jahrhundert.

Die Forscher ermittelten eine Abfolge unterschiedlicher Magma-Arten aus denen die vulkanischen Gesteine entstanden. Das Magma veränderte über die Zeit seinen Chemismus. Es reifte im Magmenkörper unter dem Vulkan. So konnten die Wissenschaftler eine chemische Signatur erstellen, welche sie mit großen Ausbrüchen korrelieren konnten.

Das beunruhigende Ergebnis der Arbeit zeigt, dass bei der bisher letzten Eruption im Jahre 1538 bereits eine Magma-Art in Aktion trat, welche vor den letzten katastrophalen Eruptionen gefördert wurde. Damit scheint sich anzudeuten, dass der nächste Ausbruch bereits ein katastrophales Großereignis werden könnte, wie jenes, welches zur Calderabildung führte.

Die Folgen wären nicht nur für den Großraum Neapel verheerend. Die Stadt Pozzuoli würde praktisch vernichtet werden, genauso große Teile des Golfs von Neapel. Je nach Windrichtung könnte sich die Eruption noch in mehr als Tausend Kilometern Entfernung auswirken. Der Flugverkehr käme langfristig zum erliegen und das Klima würde beeinträchtigt werden. Und es gibt teils alarmierende Anzeichen, dass sich die Phlegräischen Felder auf eine Eruption vorbereiten: der Boden hebt und senkt sich, zuletzt um 40 cm. Die Häuser der Altstadt von Pozzuoli wurden durch diese Bodendeformationen beschädigt und mussten saniert werden. es gibt immer wieder Erdbebenschwärme und in der Solfatara zischen heiße Fumarolen. Allerdings gab es diese Anzeichen bereits zu Zeiten der Römer und es ist völlig unklar, ob die nächste Eruption im nächsten Monat erfolgt, oder erst im nächsten Jahrtausend.

Campi Flegrei: Neue Forschungsergebnisse zum Hydrothermalsystem

In diesem Video erklärt Marceau Greese (Uni Tokyo) wie er das Hydrothermal System der Solfatara erkundet hat. Die Solfata ist der aktivste Krater der Phlegräischen Felder, welche auf italienisch Campi Flegrei heißen. Die Campi Flegrei liegt in Sichtweite von Neapel und dem Vesuv. Im Gebiet der Campi Flegrei befinden sich 2 verschachtelte Calderen, welche in der Lage sind gewaltige Eruptionen zu erzeugen. Die Stadt Pozzuoli liegt in diesen Calderen. Aufgrund der Nähe zur Millionenstadt Neapel und der exponierten Lage von Pozzuoli wird der Caldera-Vulkan genaustens überwacht. Allerdings gestaltet sich die Prognose von Eruptionen hier besonders schwierig. Zum einen wurde hier noch nie ein Vulkanausbruch mit modernen Messinstrumenten beobachtet, zum anderen ist die gesamte Situation sehr komplex: Es gibt ein sehr aktives hydrothermales System, welches Signale überlagern könnte, die möglicherweise vom aufsteigenden Magma stammen. Daher versuchen Wissenschaftler zu verstehen, wie das Hydrothermal System der Phlegräischen Felder arbeitet.

Marceau Greese hat dazu auf 2 Methoden zurückgegriffen. Mittels Geoelektrik wurde die Leitfähigkeit des Untergrundes untersucht. Je nach Beschaffenheit des Materials ist die elektrische Leitfähigkeit eine andere. So erhält man ein Bild oberflächennaher Strukturen. Um den tieferen Untergrund zu kartieren, wertete der Forscher seismische Daten aus. Laufzeitunterschiede von Erdbebenwellen liefern Hinweise auf verschiedene Materialien, die von den Wellen durchlaufen werden. So gelang es Marceau Greese ein recht detailliertes Bild vom Untergrund der Solfatara zu bekommen. Er hat sich besonders auf das Umfeld der „Fumarole Grande“ konzentriert. Wie es dort aussieht, erfahrt ihr im Video oben. Es gibt englische Untertitel.

Letztes Jahr ereignete sich in der Solfatara ein tragischer Unfall, bei dem fast eine ganze Familie zu Tode kam. Seitdem ist die einstige Touristenattraktion gesperrt. Das Gleiche gilt für den Campingplatz, der sich am Rand des Vulkankraters befindet.

Kilauea: Lavadelta wächst

Die Leilani-Eruption am Kilauea auf Hawaii geht weiter. Der Schlackenkegel um Spalte 8 ist nun 60 m hoch. Die Lavafontänen überragen den Rand des Kegels nur noch selten. Wissenschaftler des HVO haben das Tempo der Lava im oberen Bereich des Lavastroms gemessen: am Wochenende erreichte die Lava eine Geschwindigkeit von 35 km/h. Gestern wurden 25 km/h gemessen. Bei diesen Geschwindigkeiten ist eine Flucht zu Fuß, vor herannahender Lava schwierig. Der kanalisierte Lavastrom ist 14 km lang und mündet bei Kapoho ins Meer. Das Lavadelta wächst mit einer Rate von 50 m pro Tag. Die Wachstumsrate betrug zuvor 200 m am Tag. Das Delta ragt mittlerweile gut 1 km ins Meer hinein und ist 2 km breit. Die Landschaft verändert ihr Gesicht nachhaltig. Allerdings ist es noch unklar, wie beständig das neu geschaffene Land sein wird. Die Kraft des Wassers nagt beständig an der Lava und wird das Delta zum großen Teil wieder abtragen. Auch die Lavaströme auf Land werden im tropischen Klima Hawaii’s schnell mit Vegetation überdeckt.

Campi Flegrei: Zugang zur Solfatara weiterhin gesperrt

Kurz vor Beginn der Reisesaison ist die Solfatara bei Pozuolli weiterhin gesperrt. Das Gleiche gilt für den Campingplatz. Dies berichtet Vereinsmitglied Stefan Tommasini. Die Sperrung wurde im Herbst letzten Jahres eingerichtet, infolge eines dramatischen Unfalls, bei dem fast eine ganze Familie den Tod fand. Damals war ein Kind über die Absperrungen geklettert und ist in der Nähe der Schlammquellen in einem Erdloch eingebrochen. Seine Eltern kamen bei dem Rettungsversuch ebenfalls ums Leben, nur der Bruder überlebte die Tragödie.

Die Solfatara ist ein Vulkankrater in der Caldera Campi Flegrei. In der Solfatara manifestieren sich die Kräfte des Vulkanismus am deutlichsten: Fumarolen und Schlammquellen brodeln in dem Kessel. Bis Dato war sie ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen, die den Golf von Neapel besuchen.

Campi Flegrei und Solfatara: Schwarmbeben

Im Gebiet der Caldera Campi Flegrei bei Pozuolli in Italien manifestierte sich heute Nachmittag ein Schwarmbeben. Bisher wurden 22 schwache Erdstöße in geringer Tiefe registriert. Das stärkste Erdbeben brachte es auf eine Magnitude von 2,8 und wurde von Anwohnern wahrgenommen. Die Epizentren liegen nordöstlich der Solfatara im Stadtteil Antiniana. Ein vulkanotektonischer Ursprung der Beben scheint wahrscheinlich. In den letzten Monaten kam es immer wieder zu solchen Schwarmbeben.