Update 05.01.21: Kilauea. Ätna, Pacaya

Der Spiegel des Lavasees im Krater des Kilauea-Vulkans stieg um 1 m an. Ätna macht mit seiner Pyro-Show aus 2 Kratern weiter. Von den Lavaströmen am Pacaya gibt es neue Bilder. Darüber hinaus generierten Karysmky, Popocatepetl und Sakurajima weitere Aschewolken.

Kilauea: Lavasee leicht angestiegen

Die letzte Messung des Pegels des Lavasees im Hameam’uma’u-Krater zeigte, dass er am Sonntag bei 190 m stand und damit um 1 m angestiegen ist. Entsprechendes spiegelt sich im leicht deflationären Trend der Bodendeformation des Gipfelbereichs wider. Aus dem Hornito in der Westwand spattert Tephra. Aus einem weiteren Schlot unter dem Lavasee quillt Lava. Die Seismizität ist weiter leicht erhöht, wobei sich die meisten Erdbeben auf das untere Westrift bei Pahala konzentrieren. Dort dringt frisches Magma in die Erdkruste ein.

Ätna veranstaltet Pyro-Show

Gestern Abend machte der Ätna mit seiner Show aus 2 Kratern weiter und verzauberte den Nachthimmel mit seinem Feuerwerk. Die größeren strombolianischen Eruptionen generierte der Südostkrater. Hier wurde die glühende Tephra über 200 m hoch ausgeworfen. Die Voragine eruptierte nicht ganz so stark. Tremor und Seismik sind dieser Tage unauffällig. Heute Morgen emittiert der Südostkrater wieder eine Aschewolke.

Pacaya: Situation unverändert

Der Pacaya in Guatemala eruptiert weiter effusiv und ejektiv. Explosionen fördern glühende Tephra bis zu 150 m über den McKenney-Krater. Das Lavafeld auf der Südwestflanke ist immernoch präsent. Allerdings verhinderten Wolken gestern visuelle Observierungen. Dafür wurden schöne Fotos veröffentlicht, die die Aktivität der letzten Tage dokumentieren. Weitere Bilder findet ihr in unserer Gruppe bei Facebook.

Karymsky mit weiterer Aschewolke

Auf Kamtschatka eruptierte der Karymsky weitere Aschewolken. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m über dem Meeresspiegel. Die Wolken drifteten in südwestlicher Richtung.

Popocatepetl eruptiert

Auch der mexikanische Popocatepetl stieß Vulkanasche aus. Sie erreichte eine Höhe von 6100 m und wurde in Richtung Nordosten verfrachtet. CENAPRED berichtet von 164 Ascheexhalationen und 856 Minuten Tremor.

Update 03.01.21: Kilauea, Ätna und Soufrière

Am Kilauea auf Hawaii ist der Lavasee etwas aktiver geworden. Am Ätna erzeugt die Voragine Strombolianer und der Dom des Vulkans Soufrière wächst weiter. Darüber hinaus eruptierte der Sakurajima Aschewolken.

Kilauea: Spiegel des Lavasees gestiegen

Der Kilauea auf Big Island Hawaii ist weiterhin effusiv tätig. Der Pegel des Lavasees im Halema’uma’u-Krater ist auf 189 m gestiegen. Bei den letzten Messungen am 30. Dezember hatte er die Maße von 800 x 530 Meter. Am verkrusteten Rand bildete sich ein Hornito über den Westschloten. Auf aktuellen Thermalbildern erkennt man, dass sich unterhalb des Hornitos ein neuer Schlot gebildet haben muss, der unterhalb des Lavaseespiegels liegt. Dort ist die Oberfläche des Sees aufgewühlt, was auf einen Lavasprudel hindeutet. Von ihm geht ein Lavakanal aus, der die Oberfläche des Lavasees durchschneidet. Die bis dato recht großen Schollen aus erstarrter Lava sind zum Teil zerbrochen. Die gesteigerte Aktivität spiegelt sich auch in leichter Deflation des Gipfelbereichs wider.

Ätna: Voragine aktiv

Der Ätna auf Sizilien ist strombolianisch aktiv. Die Eruptionen werden zur Zeit überwiegend aus der Voragine generiert. Glühende Tephra wird gut 150 m hoch ausgeworfen. Auf Sentinel-Sattelitenfotos erkennt man eine ausgeprägte thermische Anomalien, die von der Voragine ausgeht. MIROVA zeigt an, dass die Thermalstrahlung eine Leistung von 57 MW hat. Seit gestern Abend gab es 3 weitere Erdstöße mit Magnituden über 2. Sie lagen in der Nähe des astronomischen Observatoriums auf der Ätna-Südseite. Auch wenn es in den letzten Tagen keine neuen Paroxysmen mehr gab, hat sich Ätna noch lange nicht ausgepowert. Die mächtige Dame sammelt sich nur ein wenig, um uns demnächst mit weiteren Eruptionen zu überraschen.

Soufrière: Dom wächst weiter

Auf der Karibikinsel St. Vincent wächst der Lavadom im Krater des Vulkans Soufrière. Die Daten der UWI geben wenige Informationen preis, dafür wird berichtet, dass Vulkanologen dabei sind ein neues Monitoring-System zu installieren. Dazu gehören eine seismische Messstation und eine Webcam. Allerdings ist es fraglich, ob die Daten öffentlich online gehen werden.

Sakurajima eruptierte Aschewolken

Der japanische Vulkan Sakurajima eruptierte heute 2 Aschewolken, die vom VAAC detektiert wurden. Vulkanasche stieg dabei bis zu 1800 m hoch auf und driftete in südwestlicher Richtung.

Eruptionen am 01.01.2021: Kilauea, Ätna und Pacaya

Während wir uns schon im Jahr 2021 befinden, vollzieht man auf Hawaii in diesen Minuten (in denen ich den Artikel schreibe) den Jahreswechsel. Die Vulkane zeigen sich davon relativ unbeeindruckt, allerdings Sprutz der Kilauea etwas Lava. Auch der Ätna präsentierte ein moderates Feuerwerk zum Jahreswechsel. Der Pacaya in Guatemala setzt seine Lavastrom-Tätigkeit unbeeindruckt fort.

Kilauea: Happy new year

Der Kilauea begrüßt das neue Jahr mit Lavaspattering aus dem Hornito, der sich mittlerweile um die westlichen Schlote bildete. Der größere Schlot in der Nordwand des Kraters bleibt inaktiv. Die Vulkanologen vom HVO überflogen den Lavasee und stellten fest, dass die Situation stabil ist. Die Tiefe des Lavasees schwankt zwischen 181 und 185 Metern. Der Randbereich kühlte ab und es bildete sich eine dicke Kruste. Ansonsten schaut der Lavasee mäßig aktiv aus. Es wird weder Inflation, noch Deflation gemessen. Die Erdbebentätigkeit ist erhöht, aber ohne besonders stark zu sein. By the way, die Seismizität am benachbarten Mauna Loa stabilisierte sich ebenfalls wieder auf dem Niveau der Vormonate, nachdem es Anfang Dezember eine Hochphase der Tätigkeit gegeben hatte.

Kilauea und Mauna Loa sind beides Schildvulkane auf Big Island Hawaii. Lange Zeit wurde der Kilauea für einen Nebenvulkan des größeren Mauna Loa gehalten. Neuere Forschungen belegen aber, dass es sich um zwei unabhängige Vulkansysteme handelt, deren Eruptionen nicht gekoppelt sind. Allerdings werden sie beide vom gleichen Hotspot im Erdmantel mit Magma versorgt. Bei einem Hotspot handelt es sich um ein schlauchartiges Gebilde, dass  magma aus dem Erdmantel bis in ein Magmenreservoire unter dem Vulkan aufsteigen lässt. Von dort aus steigt das Magma unter bestimmten Bedingungen weiter auf und eruptiert am Vulkan.

Nicht alles Schildvulkane werden von einem Hotspot gespeist, es gibt auch andere Schildvulkane wie den Ätna auf Sizilien. Hier entsteht das Magma auf anderer Weise, nämlich durch partielles Schmelzen subduzierter Erdkruste. Auch der Ätna ist dieser Tage aktiv und sorgt für Schlagzeilen.

Ätna: Voragine und Nordost-Krater stimmen ein

Am Ätna auf Sizilien gab es ein moderates Silvesterfeuerwerk: der Südostkrater erzeugte strombolianische Eruptionen und die Voragine steigerte ihre Aktivität. Tatsächlich gibt es auch Fotos, auf denen man Eruptionen aus dem Nordostkrater sieht. Nur die Bocca Nuova blieb faul. Der Tremor fluktuierte und drang im Laufe der Nacht wieder bis in den roten Bereich vor. Es bleibt spannend, ob der Vulkan genug Druck aufbauen kann, um weitere Paroxysmen zu erzeugen.

Antonio von Droneflyreport generierte aus Drohnenfotos, die in den vergangenen Tagen entstanden, ein 3-D-Modell des neuen Hauptkraters des Südostkegels. Die Paroxysmen der vergangenen Wochen verschmolzen mehrere Schlote miteinander und der berühmte Sattelvent ist Geschichte. Ein schönes Zeugnis darüber, dass wir an Vulkanen „Geologie im Zeitraffer“ erleben! Das Animations-Video seht ihr in unserer Fb-Gruppe.

Pacaya erzeugt Lavastrom

In Guatemala ist der Pacaya weiterhin effusiv aktiv. Im Westen fließen mehrere verzweigte Lavaströme. Sie haben eine Länge von 650 m. Die Vulkanologen von INSIVUMEH warnen vor den Gefahren, die von den Lavaströmen ausgehen: es könnten Schuttlawinen und Ascheströme abgehen. Außerdem eruptiert der McKenney-Krater strombolianisch. Glühende Tephra steigt bis zu 100 m hoch auf.

Vulkannachrichten Update 31.12.2020: Soufrière, Merapi, Karymsky und Kilauea

Im letzten Update des Jahres geht es um die anhaltende Aktivität des Vulkans Soufrière auf St. Vincent, der hohen Seismik am Merapi, einem weiteren Knall am Karymsky und um den Lavasee am Kilauea.

Außerdem möchte ich die Gelegenheit nutzen, allen Leserinnen und Lesern von vnet einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen. Hoffen wir, dass 2021 besser wird als 2020, besonders in Bezug auf die Corona-Pandemie. Bedanken möchte ich mich auch bei dem Facebook-Team, dass in unserer Gruppe immer für die neusten Nachrichten sorgt und administrative Arbeit leistet.

Soufrière: Dom wächst weiter

Der Lavadom im Krater des Vulkans Soufrière auf St. Vincent in der Karibik wächst weiter. Das bestätigten die Wissenschaftler der Universität der Westindischen Inseln in ihrem letzten Update. Der Dom ist fumarolisch tätigt und emittiert eine geringe Wärmestrahlung mit 9 MW Leistung. Die Seismographen registrieren eine erhöhte Erdbebentätigkeit. Der Dom wird aus der Luft überwacht und auf Bildern erkennt man, dass er an Volumen zugenommen hat. Genaue Daten wurden bislang nicht publiziert. Seiten mit Livedaten sind mir leider nicht bekannt.

Merapi: Neuer Erdbeben-Rekord

In den letzte Tagen zog die Seismik am Merapi (Indonesien) wieder deutlich an. Das Tief vom 17. 12.20 mit weniger als 180 Erschütterungen ist vergessen, statt dessen wurde am 29. Dezember ein neues Hoch mit über 600 Beben eingestellt. Der Wert gestern war nur etwas niedriger. Besonders auffällig ist eine Zunahme der vulkanotektonischen Erdbeben. Sie werden von Magma verursacht, dass sich einen Weg bahnt und dabei umliegendes Gestein zerbricht. Von diesem Erdbebentyp wurden erstmalig fast 100 registriert.

Karymsky eruptiert Aschewolke

Auf Kamtschatka startete der Karymsky ein vorgezogenes Silvesterfeuerwerk und eruptierte eine Aschewolke. Sie erreichte eine Höhe von 4600 m und driftete in südwestlicher Richtung.

Kilauea: Lavasee weitestgehend stabil

Der Lavasee im Halema’uma’u-Krater ist weiterhin aktiv. Der Spiegel des Lavasees änderte sich nicht signifikant, kühlte am Rand aber weiter ab. Die Förderrate der beiden Schlote in der Westwand ist gering. Es herrscht ein inflationärer Tend vor. Dementsprechend hebt sich der Boden im Gipfelbereich des Vulkans wieder an. Es wird weniger Lava gefördert, als Magma in das flach gelegenen Reservoir aufsteigt.

Update 30.12.2020: Karymsky, Popocatepetl, Ätna und Kilauea

Die heutigen News werden von dem neuen Lavadom am Soufrière auf St. Vincente bestimmt, doch auch die Dauerbrenner sind weiter aktiv und um diese geht es in diesem Update: Karymsky, Popocatepetl, Ätna und Kilauea geben den Ton der Meldung an.

Karymsky eruptiert Asche bis auf 4600 m Höhe

Im russischen Kamtschatka eruptierte der entlegenen Vulkan Karymsky. Das VAAC brachte heute 4 Vona-Meldungen heraus, nach denen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4600 m aufgestiegen ist. Die Wolken wurden vom Wind in Richtung Westen verfrachtet. In diesem Jahr wurde 137 Mal vor Aschewolken des Karymskys gewarnt. Die Eruptionen erfolgen phasenweise. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Popocatepetl: Vulkanasche in 6700 m Höhe

Der mexikanische Popocatepetl ist ebenfalls fleißig und eruptiert Vulkanasche. Heute gab es 2 Vona-Warnungen, nach denen die Asche bis auf 6700 m aufstieg und sich mit drehenden Winden in verschiedenen Richtungen ausbreitete. Neben Asche wird auch glühende Tephra gefördert, die um den Krater niedergehen kann. CENAPRED berichtet von 22 Asche-Dampf-Exhalationen und 1007 Minuten Tremor, was ein sehr hoher Wert ist.

Ätna: Weitere Strombolianer

Der Ätna auf Sizilien bleibt aktiv. Das INGV meldete gestern Abend eine weiter Phase intensiver strombolianischer Tätigkeit, die auch von Ascheausstoß begleitet war. Der Höhepunkt der Aktivität wird von einer kleinen Tremorspitze markiert, die andeutet, dass der Vulkan versuchte zu einem Paroxysmus durchzustarten, was allerdings bisher nicht klappte. Aktuell fluktuiert der Tremor recht stark und dringt dabei immer wieder in den „roten Bereich“ ein. Es sieht so aus, als würde der Vulkan nicht aufgeben und weiterhin versuchen ordentlich Dampf abzulassen. Die automatisch generierte Vorwarnstufe beim LGS steht auf „gelb“, was der Normzustand ist. Aufgrund starker Bewölkung geben die LiveCams derzeit nichts her.

Kilauea: Lavasee bleibt aktiv

Am Kilauea auf Hawaii bleibt der Lavasee aktiv. Die Situation ist gegenüber dem Vortag praktisch unverändert. Der Seespiegel schwankt zwischen 178 und 180 m Tiefe. Die beiden kleinen Schlote in der Krater-Westwand fördern etwas Lava. Momentan herrscht Inflation vor. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Lava entlang der Riftzonen abfließt. Livecam und Daten findet ihr unter dem Link.

Update 29.12.2020: Sakurajima und Shiveluch

In den letzten Stunden war wieder einiges los in Bezug auf vulkanischer Aktivität. Der Sakurajima erzeugte mehrere Aschewolken und Neuigkeiten vom benachbarten Kirishima gibt es ebenfalls. Hinzu kommen News vom Shiveluch, Nyamuragira, Kilauea und Ätna.

Sakurajima eruptiert mehrere Aschewolken

 

Der Sakurajima steigerte seine Aktivität deutlich und eruptierte seit gestern 13 Aschewolken, die vom VAAC registriert wurden. Sie erreichten Höhen von bis zu 4600 m über dem Meeresspiegel und drifteten in Richtung Nordost. In den letzten Tagen zog auch die seismische Aktivität etwas an und es wurden mehrere vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Es steigt also Magma auf und mit weiteren Eruptionen muss gerechnet werden. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Kirishima mit Seismik

Der Kirishima liegt in direkter Nachbarschaft zum Sakurajima, genauer, in der südjapanischen Präfektur Kagoshima. Über Weihnachten verzeichnete man hier einen deutlichen Anstieg vulkanisch bedingter Erdbeben. Heiligabend wurden 64 Erschütterungen detektiert. Generell war die Seismizität in diesem Jahr recht hoch und mich würde es nicht wundern, wenn wir bald wieder einige nette Eruptionen von diesem Komplexvulkan erleben würden.

Shiveluch mit Aschewolken

Auf Kamtschatka ist es heute der Shiveluch, der von sich Reden macht und hoch aufsteigende Aschewolken eruptierte. Das VAAC meldete heute 2 Aschewolken in einer Höhe von 7300 m. Sie drifteten in westlicher Richtung. Auf einem Sentiel-Foto von gestern erkennt man eine schwache thermische Anomalie am Lavadom.

Nyamuragira mit thermischer Anomalie

Heute zeigt MIROVA eine hohe Wärmestrahlung am Nyamuragira im Kongo an. Sie hat eine Leistung von 631 MW. Sehr wahrscheinlich sind Lavaströme im Krater unterwegs. Es könnte sich auch wieder ein Lavasee gebildet haben.

Kilauea: Lavasee weiter aktiv

Der Lavasee im Halema’uma’u-Krater brodelt weiter vor sich her. Die Inflation wurde von einer kurzen Deflations-Phase unterbrochen, um dann erneut einzusetzen. Der Spiegel des Lavasees fiel noch etwas ab, scheint derzeit allerdings recht stabil zu sein. Der Schlot im Norden ist inaktiv, aus den beiden kleinen Schloten in der Westwand strömt etwas Lava. Die Seeoberfläche sieht kühler aus und es bildeten sich größere Schollen aus erstarrter Lava.

Ätna macht weiter

 

Der Ätna auf Sizilien war die ganze Nacht über fleißig und erzeugte kontinuierliche Strombolianer. Involviert sind 2 Schlote im Neuen Südostkrater und auch die Voragine produziert alle paar Minuten Eruptionen. Heute Morgen wird mehr Asche ausgestoßen. Ein Paroxysmus ist bisher ausgeblieben.

Drohnenaufnahmen zeigen, wie sehr sich die Morphologie des Neuen Südostkraters verändert hat. Der Sattelvent hat sich deutlich vergrößert und ist mit dem Hauptkrater verschmolzen. Eine Differenzierung in „Alten Südostkrater“ und „Neuen Südostkrater“ macht auch kaum noch Sinn, da der „Neue Südostkrater“ die dominierende Struktur geworden ist und sich den „Alten Südostkrater“ immer mehr einverleibt. In künftigen Berichten spare ich mir die Differenzierung. Aus Gründen des Copyrights kann ich das Video hier leider nicht einbetten, es kann aber in unserer Fb-Gruppe angeschaut werden.

Ätna: ein Update zum nahenden Jahresende

Der Ätna auf Sizilien hat ein feuriges Jahr hinter sich: zuerst die lange anhaltende Tätigkeit im Zentralkrater, bei der ein neuer Kegel in der Voragine entstand, der jetzt wahrscheinlich den höchsten Punkt des Ätnas markiert, dann die strombolianische Tätigkeit im Neuen Südostkrater, die letztendlich in einer Serie von Paroxysmen endete. Was wir uns nun fragen ist, ob es in den letzten 3 Tagen des Jahres ein Jahresabschluss-Feuerwerk geben wird? Die Frage lässt sich nicht beantworten, doch es gibt ein wenig Grund zur Hoffnung, denn gestern Abend wurde wieder strombolianische Tätigkeit im Neuen Südostkrater beobachtet. Die Eruptionen waren sehr schön durch die neue Scharte im Kraterrand zu sehen gewesen und MIROVA registrierte eine moderate Wärmesignatur, wie sie für solche Eruptionen am Ätna typisch ist. Das LGS zeichnete Infraschallsignale auf. Allerdings reduzierte sich dort die automatisch generierte Vorwarnstufe von „rot“ auf „gelb“. Die Seismik zog in den letzten 2 Tagen wieder deutlich an und das INGV verzeichnete 23 leichte Erdbeben. Der Tremor ist relativ unauffällig. Es bleibt spannend am mächtigsten Vulkan Europas.

Kilauea: Lavasee bleibt aktiv

Die Situation am Kilauea auf Hawaii ist praktisch unverändert: Im letzten HVO-Update von gestern Abend unserer Zeit heißt es, dass die Inflation anhält (was sie immer noch tut) und das der Lavasee 177 m tief war. Sein Volumen wird mit 21 Millionen Kubikmeter angegeben und seine Abmessungen betragen  790 x 520 m. An einem Rand aus erstarrter Lava erkannte man, dass der Seespiegel bereits höher stand. Aktuell sieht man auf der Livecam, dass es am Rand im Südwesten einen Bereich gibt dessen Oberfläche erstarrt ist. Der Westschlot scheint weniger aktiv zu sein. Ob sich ein permanenter Lavasee etablieren wird ist weiter ungewiss.

[twenty20 img1=“811912″ img2=“811917″ offset=“0.5″ before=“Der Lavasee am 27. Dezember UCT…“ after=“… und 1 Tag später. © USGS“]

Sakurajima mit Eruptionsserie

Seit heute Nacht ist der japanische Sakurajima wieder aktiver und erzeugt eine Eruptionsserie. Das VAAC meldete 4 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 1500 m aufstiegen und vom starken Wind in Richtung Nordwest gedrückt wurden.

Klyuchevskoy: Aschewolken bis zu 7600 m Höhe

Im fernen Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiter explosiv und effusiv tätig. Das VAAC registrierte heute mehrere Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 7600  m aufstiegen und sich in Richtung Norden und Westen ausbreiteten. Zudem zeigt MIROVA eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von maximal 226 MW an. Das lässt vermuten, dass wenigstens ein kleinerer Lavastrom unterwegs ist. Der Klyuchevskoy zählt zu den aktivsten Vulkanen des ausklingenden Jahres. Bereits zwischen März und Juli war er sehr aktiv. Die aktuelle Eruptionsphase begann im Oktober. Das Bild stammt aus meinem Archiv.

Kilauea: Lavasee fällt

Der neue Lavasee im Halema’uma’u -Krater des Vulkans Kilauea auf Hawaii ist weiter aktiv. Allerdings fiel der Spiegel des Lavasees heute um einige Meter. Das geschah (und geschieht) im Zuge eines DI-Events, das im letzten HVO-Update auch bestätigt wurde. Demnach läuft die Lava durch dem Hauptschlot in der Nordwand des Kraters ab. Dennoch gibt es Lava-Nachschub durc die beiden kleineren Schlot in der Krater-Westwand. Der Zyklus dürfte bald Enden und der Seespiegle wieder ein paar Meter ansteigen. Somit verhält sich der neue Lavasee, wie der Alte, der im Zuge der Leilani-Eruption im Mai 2018 ausgelaufen ist. Das ist allerdings noch kein Garant dafür, dass sich der Lavasee bereits als permanent etabliert hat.

Pacaya: Lavastrom fließt

Am guatemaltekischen Pacaya fließt weiterhin Lava. Der Strom auf der Westflanke ist 525 m lang und verkürzte sich somit um 100 m gegenüber dem letzten Update. MIROVA registriert eine thermische Strahlung mit 269 MW Leistung. Strombolianische Eruptionen schmeißen glühende Tephra 125 m hoch aus.

Suwanose-jima weiter munter

Über die Feiertage war der japanische Inselvulkan Suwanose-jima recht munter und auch heute meldete das VAAC 3 Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 1200 m auf. Auf einem Video ist zu erkennen, dass der Suwanose-jima permanent strombolianisch aktiv ist und gelegentlich größere explosive Eruptionen erzeugt. Sie decken den Kraterbereich mit glühenden Lavabomben ein und lassen die Aschewolken aufsteigen.

Kilauea: Gleichgewicht erreicht

Die Eruption am Kilauea auf Hawaii geht auch am 6. Tag weiter. In den letzten 24 Stunden stieg der Spiegel des Lavasees nur noch wenig und hält das Niveau des Hauptförderschlots in der Nordflanke. Der kleinere Schlot im Westen scheint derzeit mehr Lava zu Fördern, als der größere Schlot in der Nordflanke. MIROVA registrierte heute eine Thermalstrahlung mit 1866 MW Leistung. Es sieht so aus, als hätte sich ein Gleichgewicht eingestellt, denn die Deflation stoppte und ändert den Trend in Inflation. Möglicherweise stimmt der Lavasee in das Muster seines Vorgängers ein und erzeugt DI-Events, bei denen sich Deflation und Inflation zyklisch abwechseln. Dabei pendelt die Höhe des Lavaseespeigels um einige Meter hin und her. Stellt sich die Frage, ob die Lava dann wieder über den Förderschlot in das Magmen-Reservoir zurückfließt, oder ob es durch das Ostrift Richtung Pu’u’O’o abfließt. Vermutlich werden wir in einigen Tagen sehen, ob es Inflation am Pu’u’O’o geben wird.

Karymsky eruptiert Aschewolke

Auf Kamtschatka (Russland) eruptierte der Karymsky erneut eine Aschewolke. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4900 m auf. Der Wind ließ sie in nördliche Richtung driften. Weitere Explosionen sind durchaus möglich.

Popocatepetl eruptiert

In Mexiko war es der Popocatepetl, der wieder ausbrach und eine Aschewolke bis auf einer Höhe von 6100 m aufsteigen ließ. Sie wurde in Richtung Südost verfrachtet. Außerdem registrierte CENAPRED 148 Asche-Dampf-Exhalationen und 79 Minuten Tremor.

Sakurajima mit Eruptionen

Der japanische Vulkan Sakurajima hat einen neuen Eruptionsschub bekommen und brach in den letzten 24 Stunden vier Mal aus. Vulkanasche stieg dabei bis zu 2400 m hoch auf und driftete in östlicher Richtung. Auf dem letzten Sentinel-Satellitenfoto vom 22 Dezember erkennt man 2 kleine thermische Anomalien. Sie markieren heiße Schlote im zentralen Kraterbereich.