Naturkatastrophen-News 21.10.21: Sturm nebst Tornado über Deutschland

Deutschland: Sturmtief Ignatz verursacht Tornado

Seit der Nacht wütet Sturmtief Ignatz über Deutschland. Der erste Herbststurm des Jahres zog im Westen auf und befindet sich nun im Osten der Republik. Der Sturm erreichte Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h und entwurzelte zahlreiche Bäume. Die Bäume stürzten auf Autos und Gebäude und richteten Schäden an. Es kam zu Verkehrsbehinderungen. So stelle die Bahn teilweise den Fernverkehr ein und es kam an Flughäfen zu Flugausfällen. Derzeit werden am Hauptstadtflughafen Flüge gecancelt. Das Tief brachte auch Starkregen mit sich und die Pegel zahlreicher Flüsse steigen. Davon betroffen ist auch die Elbe.

Tornado bei Kiel

Bei Kiel bildete sich im Ort Schwentinental ein Tornado. Der Wirbelsturm hinterließ eine gut 100 m breite Schneise der Verwüstung und knickte nicht nur Bäume um, sondern beschädigte auch Häuser. Der Einsatzleiter der örtlichen Feuerwehr wurde Augenzeuge des Geschehens. Er entdeckte den Rüssel des Tornados gegen 7.30 Uhr und zeigte sich von dem Geschehen überrascht. Die Wetterdienste warnen, dass es auch in anderen Regionen Deutschlands zu Tornados kommen könnte.

Der Sturm wütete zuvor auch über mehrere Länder Europas und richtete in Frankreich und Großbritannien Schäden an. Nicht nur in Europa stürmt es: Unwetter werden auch aus anderen Erdteilen gemeldet.

Thailand, Indien und Nepal mit Überschwemmungen

Im thailändischen Buri ist der Fluss Chao-Phraya über die Ufer getreten und verursacht starke Überflutungen. Bereits Mitte des Monats wurde das Land vom Sturm Kompasu heimgesucht. Es kam zu Erdrutschen und Überschwemmungen. Noch schlimmer traf es gestern Nepal und Indien. Starkregen verursachte dort ebenfalls Erdrutsche und Fluten. Insgesamt wurden bislang 128 Todesopfer gemeldet. Viele Personen werden vermisst. In den betroffenen Gebieten wurde die Ernte vernichtet.

Erdbeben-News 21.10.21: Kreta, Fidschi

Heute kam es bisher zu 2 starken Mantelbeben und zu weiteren Erschütterungen auf Kreta. Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel bleibt die Seismizität hoch.

Fidschi: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 21.10.2021 | Zeit: 08:10:44 UTC | Lokation: 25.32 S ; 179.66 E | Tiefe: 497 km | Mw 6,0

Südlich von Fidschi manifestierte sich ein Mantelbeben der Magnitude 6,0. Das Hypozentrum befand sich in 497 km Tiefe.  Das Epizentrum wurde 701 km südwestlich von Nuku‘alofa (Tonga) lokalisiert. Beben in so großen Tiefen sind selten, dennoch gab es heute eine weitere Erschütterung im Erdmantel, und zwar vor Japan.

Japan: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 21.10.2021 | Zeit: 08:36:47 UTC | Lokation: 32.11 N ; 138.23 E | Tiefe: 337 km | Mw 5,5

Vor der japanischen Südküste kam es zu einem Mantelbeben der Magnitude 5,7. Das Hypozentrum lag in 337 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 277 km östlich von Shingū festgestellt.

Iran: Erdbeben Mb 4,9

Datum: 21.10.2021 | Zeit: 06:05:11 UTC | Lokation: 27.79 N ; 58.48 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,9

Im Südosten des Irans ereignete sich ein Beben der Magnitude 4,9. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird vom EMSC mit 10 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 147 km süd-süd-östlich von Bam.

Kreta: Erdstoß Ml 4,5

Datum: 21.10.2021 | Zeit: 09:38:44 UTC | Lokation: 35.49 N ; 25.06 E | Tiefe: 8 km | Ml 4,5

Kurz vor der Nordküste von Kreta kam es zu einem weiteren spürbaren Erdstoß. Er hatte die Lokalmagnitude 4,5 und ein Erdbebenherd in nur 8 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich unweit der Inselhauptstadt Heraklion und lag 20 km nord-nord-westlich der Stadt. Vor dem beschriebenen Erdstoß gab es eine Erdbebenserie im Zentrum der Insel. Die Erschütterungen hatten geringere  Magnituden.

Island: Erdbeben M 3,6

Datum: 21.10.2021 | Zeit: 05:17:39 UTC | Lokation: 63.92 N ; 22.19 W | Tiefe: 5 km | Ml 3,6

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 3,6. Es wurde in einer Tiefe von 5 km verortet. Das Epizentrum lag 20 km süd-süd-westlich von Hafnarfjörður und damit im Bereich von Grindavik und dem Fagradalsfjall. Die Daten stammen vom EMSC. Beim IMO wird das Beben bislang nicht angezeigt. Allerdings wurden innerhalb der letzten 48 Stunden 127 Beben auf Reykjanes registriert.

Update: Nun wird bei IMO ein Erdbeben M 3,2 angezeigt. Die Isländer verorteten es offshore, genauer, am Reykjanes-Rücken.

Vulkan-News 21.10.21: Ätna, Cumbre Vieja

Am Ätna werden Explosionen registriert. Auf La Palma zerstörte die Lava eine weitere Ortschaft. Manam und Shiveluch eruptierten Aschewolken und unter der Campi Flegrei gab es ein Schwarmbeben.

Ätna: thermische Anomalien und Explosionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Fumarolisch

Seit Beginn der Eruption auf La Palma, ist der Ätna ein wenig aus dem Fokus der Berichterstattung gerückt, obwohl es am Vulkan noch thermische Anomalien gibt, die auf einem Sentinel-Foto der letzten Woche zu sehen sind. Die Stärkste befindet sich im Nordostkrater und ich gehe davon aus, dass es dort zu kleinen strombolianischen Eruptionen kommt. Auf der Nordseite des Neuen Südostkraters gibt es eine langgestreckte Anomalie, die auf einen Riss hindeutet und ein schwacher Hot Spot in der Bocca Nuova signalisiert heiße Entgasungen. Tatsächlich berichtet das LGS über sehr viele Infrasound-Ereignisse, die auf strombolianische Aktivität aus dem Neuen Südostkrater hindeutet. Es ist von 6004 Ereignissen die Rede, bei denen ein akustischer Druck von  bis zu 3.21 Pa erzeugt worden sein soll. MIROVA detektiert eine thermische Strahlung mit 9 MW Leistung. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich der Ätna auf einen neuen Paroxysmus vorbereitet.

Cumbre Vieja: Lava erreicht La Laguna

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern erreichte ein Lavastrom den Ort La Laguna und richtete im Ortszentrum große Schäden an. Einige Medien titelten heute, dass es sich bei der Eruption des Cumbre Vieja um den folgenschwersten Vulkanausbruch der letzten 50 Jahre handelt und sogar die Leilani-Eruption von 2018 auf Hawaii übertrifft, zumindest, was die angerichteten Zerstörungen betrifft. Die Daten deuten nicht auf ein baldiges Ende des Ausbruchs hin: die Seismizität bleibt hoch! Gestern wurden ca. 110 Erdstöße registriert, dass war der dritthöchste Wert seit Eruptionsbeginn. Halten die Beben heute weiter an, dann könnte dieser Wert getoppt werden. Die Deflation hat sich stabilisiert und es gab sogar wieder eine leichte Inflation. Die Bodenhebung liegt bei etwas über 18 cm. Der Tremor bewegt sich seitwärts.

Campi Flegrei: Schwarmbeben

Staat: Italien | Koordinaten: 40.826, 14.138 | Eruption: Fumarolisch

Heute Nacht manifestierte sich unter dem italienischen Calderavulkan ein kleiner Erdbebenschwarm. Das INGV registrierte 10 schwache Erschütterungen im Bereich der Mikroseismizität. Der stärkste Erdstoß hatte eine Magnitude von 1,5 und einen Erdbebenherd in 1,7 km Tiefe. In der letzten Woche hat die Seismizität generell wieder zugenommen: es wurden 34 Erschütterungen detektiert. Die Bodenhebung blieb bei ca. 1 cm im Monat.

Manam mit Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Effusiv

Am Manam in Papua Neuguinea wurde wieder eine Aschewolke beobachtet. Sie erreichte eine Höhe von 2400 m und driftete in Richtung Westen. Leider hängt der Gipfel in Wolken, so dass keine weiteren Daten vorliegen.

Update: Nun kommen weitere Informationen zum Manam herein. Demnach hat es gestern eine größere Eruption gegeben, bei der Asche bis zu 15 km hoch aufgestiegen ist. Bilder der Eruptionswolke wurden ebenfalls veröffentlicht.

Shiveluch in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Das VAAC Tokio brachte heute 2 neue VONA-Warnungen zum Shiveluch auf Kamtschatka heraus. Demnach steigt Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4300 m auf und wird in Richtung Osten geweht.

Erdbeben-News 20.10.21: Karpathos

Die griechische Inselwelt wurde einmal mehr von einem starken Erdbeben erschüttert. Auch in Japan bebte es. Erwähnenswert ist ein schwacher Erdstoß bei Vulcano.

Karpathos: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 19.10.2021 | Zeit: 05:32:32 UTC | Lokation: 34.60 N ; 28.30 E | Tiefe: 44 km | Mw 6,0

Die Region des östlichen Mittelmeeres wird weiterhin von zahlreichen Beben heimgesucht. Im Fokus steht dabei eine Region im Bereich der griechischen Inseln Kreta ud Karpathos. Südöstlich der Inseln ereignete sich gestern ein Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Epizentrum befand sich 141 km südöstlich von Karpathos. Das Hypozentrum lag 44 km tief. Auf Karpathos und an verschiedenen Orten auf Kreta gab es weitere Erdstöße. Ein Blick auf die Karte enthüllt, dass die Seismizität der Region momentan sehr hoch ist. Mit weiteren Erdbeben muss gerechnet werden.

Japan: Erdstoß Mw 5,1

Datum: 19.10.2021 | Zeit: 12:36:39 UTC | Lokation: 41.55 N ; 142.87 E | Tiefe: 50 km | Mw 5,1

Südlich der japanischen Insel Hokkaido bebte es mit einer Magnitude von 5,1. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 50 km. Das Epizentrum wurde 97 km südöstlich von Shizunai-furukawachō verortet. Es gab moderat Vor- und Nachbeben.

Russland: Erdbeben Mb 4,7

Datum: 20.10.2021 | Zeit: 04:45:43 UTC | Lokation: 43.24 N ; 45.66 E | Tiefe: 50 km | Mw 5,1

Ein moderater Erdstoß der Magnitude 4,7 erschütterte die russische Kaukasus-Region. Das Epizentrum wurde 8 km südlich von Groznyy lokalisiert. Das Hypozentrum lag 10 km tief.

Sizilien: Erdbeben Ml 3,6

Datum: 20.10.2021 | Zeit: 12:08:22 UTC | Lokation: 38.59 N ; 15.45 E | Tiefe: 193 km | Ml 3,6

Im Tyrrhenischen Meer nördlich von Sizilien kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 3,6. Es ereignete sich in einer Tiefe von 193 km und befand sich somit bereits im Bereich des oberen Erdmantels. Das Epizentrum wurde 43 km westlich von Gioia Tauro verortet. Bereits gestern gab es ein weiteres Erdbeben vor der Westküste von Vulcano. Es hatte eine Magnitude von 2,3 in 13 km Tiefe. Die Seismizität im Bereich der Liparischen Inseln ist erhöht.

Vulkan-News 20.10.21: Aso

Der Aso auf Kyushu eruptierte explosiv und förderte Tephra. Der Karymsky eruptierte Aschewolken und auch der Cumbre Vieja macht weiter. Der Artikel erhielt um 15:00 Uhr ein Update zum Cumbre Vieja.

Aso-san: Explosive Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 32.88, 131.11 | Eruption: Ascheemissionen

Am Mount Aso in Japan ereignete sich heute eine größere explosive Eruption. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4900 m. Die Aschewolke driftete in Richtung Osten. Eine VONA-Meldung wurde um 2:47 UCT veröffentlicht. In Japan war es 12:47 Uhr. In Bodennähe entstanden aus der kollabierenden Eruptionswolke pyroklastische Dichteströme, die sich nach allen Richtungen ausbreiteten und erst kurz vor der Seilbahnstation stoppten. Zuvor stieß der Krater viel Dampf aus und das Gebiet wurde evakuiert. Auch vom nahe gelegenen Visitor-Center flüchteten Menschen mit ihren Autos. Die Eruption kam nicht überraschend, denn bereits vor 2 Tagen begann der Tremor stark zu steigen. Mit weiteren Eruptionen muss gerechnet werden. Einen Livestream und Daten gibt es auch.

Karymsky in Eruption

Im fernen Kamtschatka ist der Vulkan Karymsky wieder munter geworden. Das VAAC Tokio veröffentlichte seit gestern 3 VONA-Warnungen zu Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 4600 m auf und bewegten sich in östlicher Richtung. In diesem Jahr wurden bereits 266 Meldungen zum Karymsky veröffentlicht.

Cumbre Vieja: Hohe Thermalstrahlung

Der Vulkan auf La Palma emittiert heute eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 4515 MW. Es sind multiple Lavaströme unterwegs und die Förderrate ist größer, als der Magmenaufstieg aus der Tiefe. Das sieht man an der weiter abnehmenden Bodenhebung, die heute einen der tiefsten Werte seit Eruptionsbeginn erreicht und ca. 18 cm beträgt. Nachts gab es ein vergleichsweises starkes Erdbeben mit einer Magnitude von 4,5. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 40 km. Gestern wurden ca. 75 Erdbeben unter der Insel registriert. Der Tremor ist praktisch unverändert und stabil.

Update 15:00 Uhr: Im Laufe des Tages hat die Seismizität erneut zugelegt und befindet sich derzeit auf hohem Niveau. Der Erdstoß von letzter Nacht, der vom EMSC mit einer Magnitude von 4,5 eingestuft wurde, erhielt bei den spanischen Kollegen eine Mb von 4,8 in 39 km Tiefe. Damit war es das stärkste Beben seit einsetzten der Seismizität auf La Palma. Inzwischen hat die Lava den Stadtteil La Laguna erreicht und richtet große Schäden an.

Herculaneum: Neuer Skelettfund


Die antike römische Stadt Herculaneum liegt nicht nur im Schatten des Vesuvs, sondern auch im medialen Schatten von Pompeji. Anders als Pompeji, wird über Herculaneum wenig berichtet. Dieser Umstand wird sich nun ändern, da zum ersten Mal seit 25 Jahren eine neue Grabungskampagne gestartet wurde. Die Archäologen erforschen ein Gebiet nahe des ehemaligen Hafens der Stadt, der sich heute über 1 km von der Küste entfernt befindet. Unter den ersten Funden befindet sich das Skelett eines Mannes.

Das Opfer flüchtete zum Hafen von Herculaneum

Das Skelett stammte von einem Mann, dessen Alter auf 40-45 Jahre geschätzt wurde. Die Lage der Knochen deutet darauf hin, dass er in Richtung Hafen rannte, als er von einem Pyroklastischen Strom zu Boden geworfen wurde und verbrannte. Sein Schädel wurde teilweise von einem verkohlten Holzbalken zerquetscht. Seine Knochen weisen eine Rotfärbung auf, die vom Blut des Opfers herrühren soll. Ein Teil des Skelettes ist in einem Ignimbrit-Block eingeschlossen und soll nun an einem Stück geborgen werden, damit Skelett und Lavagestein in einem Labor untersucht werden können.

Stoff- und Metallreste von den Habseligkeiten des Mannes sind ebenfalls erhalten geblieben. Von ihnen hoffen sich die Wissenschaftler neue Erkenntnisse über die Herkunft des Mannes zu erhalten. Bisher gibt es 2 Szenarien: a) es kann sich um einen Bewohner Herculaneums handeln, der auf seiner Flucht vor dem Vulkanausbruch, kurz vor erreichen des rettenden Hafens getötet wurde. Szenario b) spekuliert darüber, ob es sich bei dem Mann um einen Retter handelte, der selbst zum Opfer wurde. In diesem Fall könnte er zur Mannschaft des Schiffes von Plinius dem Älteren gehört haben. Plinius selbst soll an den Folgen der Eruption umgekommen sein. Die Überlieferung besagt, dass er an giftigen Gasen erstickte. Dass es sich bei dem gefundenen Skelett um Plinius handelt, ist allerdings unwahrscheinlich.

Vulkan-News 19.10.21: Cumbre Vieja, Manam

Der Vulkan auf La Palma bleibt aktiv. Der Erta Alé eruptiert in beiden Kratern effusiv und auch der Manam fördert Lava.

Cumbre Vieja: Lage der Förderschlote

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Am Cumbre Vieja geht die Aktivität auch in der 5. Eruptionswoche weiter. Gestern ist der neue Schlot östlich des Kegels wieder aktiv geworden und förderte temporär eine Aschewolke. Multiple Lavaströme bewegen sich in Richtung Küste, doch bisher hat es kein weiterer Strom geschafft einen Ocean Entry zu bilden. Die Inflation hat wieder etwas zugenommen und die Bodenhebung beträgt 20 cm. Heute Nacht war die Seismizität rückläufig, doch ein Ende der Eruption ist nicht in Sicht.

Eine neue Grafik schematisiert die Lage der Förderschlote in Relation zum Grundwasserspiegel und klärt damit nicht nur die Frage der Lage der Schlote, sondern auch, woher das Wasser kommt, wenn sich phreatomagmatische Eruptionen ereignen. Diese sind allerdings relativ selten, erzeugen dann aber starke Explosionen mit Druckwellen.

Erta Alé: 2 Krater aktiv

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Ein aktuelles Sentinel-Bild enthüllt, dass am Erta Alé beide Krater effusiv aktiv sind. Während im Südkrater ein Lavapond brodelt, fließt im Nordkrater ein Lavastrom. Für gewöhnlich sind Lavaströme im Nordkrater kurzlebig, doch gelegentlich entwickelt sich ein sekundärer Lavasee. MIROVA detektiert eine Wärmestrahlung mit 159 MW Leistung.

Fagradalsfjall: Reduzierung der Alarmstufe

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern wurde der isländische Vulkan Fagradalsfjall degradiert und von Alarmstufe „orange“ auf gelb“ gesetzt. Die letzten Eruptionen sind nun bereits 4 Wochen her und es sieht nicht so aus, als würde sich der Vulkan bequemen nochmal auszubrechen. Allerdings steigt noch Dampf auf, der anzeigt, dass er noch nicht ganz aufgegeben hat. Als die letzte Eruptionsphase auf Island endete, begann der Ausbruch auf La Palma. Einen Zusammenhang wird es diesbezüglich allerdings nicht geben.

Lewotolok: Tremor hoch

Datum: 18.04.2021 | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Am Vulkan auf der indonesischen Insel Lembata, wurde ein hoher Tremor detektiert. Das VSI meldete gestern gut 150 Ereignisse. Zudem eine hohe Anzahl an Entgasungen. Es wurden 2 Erdbeben aufgezeichnet, die durch Eruptionen hervorgerufen wurden.

Manam mit thermischen Signal

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Effusiv

Auf Papua Neuguinea ist der Manam wieder aktiv. MIROVA detektiert eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 267 MW. Die Wärmestrahlung könnte von einem neuen Lavadom ausgehen, oder ein zäher Lavastrom ist unterwegs. Gestern wurde eine Leistung von 314 MW erreicht. Das VAAC meldete gestern eine Aschewolke in 2400 m Höhe. Sie driftete in Richtung Nordwesten.

Piton Fournaise mit Ladehemmungen

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Seismik

Zum zweiten Mal in Folge hat der Piton de la Fournaise Ladehemmungen: trotz der seismischen Krise gestern, schaffte es das Magma bisher nicht zur Oberfläche. Zuletzt geschah das im September 2020. Doch noch ist nicht aller Tage Abend.

Erdbeben-News 18.10.21: Vanuatu

Wie immer gibt es unzählige schwache Erdbeben. Das stärkste Beben der letzten Stunden ereignete sich auf Vanuatu. Auch auf Kamtschatka manifestierte sich ein erwähnenswertes Erdbeben. In Zentralitalien bebte es mit Mb 4,2.

Vanuatu: Erdbeben Mw 6,1

Datum: 18.10.2021 | Zeit: 07:26:52 UTC | Lokation:  13.66 S ; 167.06 E | Tiefe: 100 km | Mw 6,1

Im Norden des Archipels gab es ein Erdbeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag bereits im Erdmantel, genauer, in einer Tiefe von 100 km. Das Epizentrum wurde 58 km westlich von Sola lokalisiert. In der Region gab es in den vergangenen Tagen mehrere moderate Erdstöße.

Kamtschatka: Erdbeben Mb 5,7

Datum: 18.10.2021 | Zeit: 08:24:30 UTC | Lokation:  54.10 N ; 158.59 E | Tiefe: 164 km | Mb 5,7

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka bebte es mit einer Magnitude von 5,7. Die Tiefe des moderaten Erdstoßes wird mit 164 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 66 km südlich von Mil’kovo. Der Vulkan Karymsky befindet sich in relativer Nähe. Mal sehen, ob er auf den Erdstoß reagiert.

Taiwan: Erdstoß Mb 4,8

Datum: 18.10.2021 | Zeit: 05:49:17 UTC | Lokation:  24.16 N ; 121.80 E | Tiefe: 36 km | Mb 4,8

Vor der Nordostküste von Taiwan ereignete sich ein Erdstoß Mb 4,8. Der Erdbebenherd lag 36 km tief. Das Epizentrum befand sich 28 km nördlich von Hualien City. In der Region Taiwans bebt es öfters.

Italien: Erdbeben Mb 4,2

Datum: 18.10.2021 | Zeit: 12:54:18 UTC | Lokation:   42.92 N ; 13.10 E | Tiefe: 1 km | Mb 4,2

Heute Nachmittag kam es zu einem moderaten Erdstoß in Zentralitalien. Er hatte die Magnitude 4,2 und ein Hypozentrum in 1 km Tiefe. Das Epizentrum lag in dem Areal, in dem es vor 5 Jahre eine starke Erdbebenserie gegeben hatte. Es wurde 14 km nördlich von Norcia lokalisiert. Beim EMSC gibt es mehrere Wahrneumungsberichte.

Island: Schwarmbeben am Keilir und Askja

Datum: 18.10.2021 | Zeit: 02:54:00 UTC | Lokation:  64.608 ; -17.439 | Tiefe: 16 km | Mb 1,9

In den letzten 48 Stunden bebte es auf Island 195 Mal. Die Beben waren von geringen Magnituden und lagen überwiegend im Bereich der Mikroseismizität. Viele Erdstöße manifestierten sich im Bereich des Kegels von Keilir, am Ende des Magmatischen Gangs, der die Eruption vom Fagradalsfjall gespeist hatte. Die Hypozentren befinden sich nahe der Oberfläche. Einen weiteren Bebencluster gibt es am Calderavulkan Askja. Das soweit stärkste Beben ereignete sich am subglazialen Vulkan Bardarbunga und wird hier als Referenz angegeben.

Vulkan-News 18.10.21: Piton Fournaise, Cumbre Vieja

Am Piton Fournaise bahnt sich möglicherweise eine Eruption an. Der Ausbruch auf La Palma geht weiter.

Piton Fournaise vor Eruption

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Seismik

Am Piton de la Fournaise auf La Réunion bahnt sich eine neue Eruption an. Unter dem Vulkan begann heute Morgen um 04,33 Uhr eine seismische Krise. Hunderte Erdbeben signalisieren einen schnellen Magmenaufstieg. Einige LiveCams zoomen wild hin und her, weil man nach ersten Anzeichen einer Spaltenöffnung sucht. Bislang wurden 537 vulkanotektonische- und 81 langperiodische Beben registriert. Die Hypozentren liegen in geringen Tiefen, zwischen 1,2 km unter dem Meeresspiegel und 0,6 km über dem Meeresspiegel. Die Epizentren konzentrieren sich im Nordosten der Caldera, nahe des Kegels Piton de Crac. Das Magma kann zwar immer noch im Boden stecken bleiben, doch eine Eruption innerhalb von Stunden ist wahrscheinlich.

Die Vulkanologen vom OVPF schreiben, dass es nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich eine Spalte in geringer Höhe öffnet. Je länger die seismische Krise dauert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit dafür. Es wurde die Alarmstufe 1 ausgerufen.

Die letzte Eruption ereignete sich im April 2020. Für den Fournaise ist das ein recht langen Pausenintervall, da der Vulkan oft 3-4 Mal im Jahr ausbricht. Magmaaufstieg wurde im September 2020 registriert. Damals kam es nicht zu einer Eruption, obwohl die Erdbeben 2 Tage anhielten.

Cumbre Vieja: Hochauflösendes Foto des Ocean Entrys

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern wurde in den Sozialen Medien ein Foto des Ocean Entrys veröffentlich, das viele Details preisgibt. Besonders schön zu sehen, sind die vielen Kanäle, entlang derer die Lava fließt. Die Aktivität bleibt hoch, was auch für die Seismizität gilt: kurz vor Mitternacht ereignete sich ein besonders starker Erdstoß der Magnitude 4,4. Er zählt damit zu den Stärksten der Krise. Das Hypozentrum wurde in 40 km Tiefe verortet. Ähnlich starke Erdbeben in großen Tiefen konnten wir in den letzten Jahre vor der Insel Mayotte (Madagaskar) beobachten. Dort ereigneten sie sich im Rahmen einer gewaltigen submarinen Eruption. Die Bodendeformation ist weiter leicht rückläufig und liegt nun bei 18 cm.

Update 14:00 Uhr: Auf aktuellen Fotos erkennt man, dass der neue Schlot, der sich am Freitag bildete wieder aktiv ist und eine Aschewolke fördert. Ein weiterer Lava-Arm steht kurz davor in den Ozean zu münden. Tatsächlich hat es bisher nur ein Lavastrom geschafft einen Ocean Entry zu bilden.