- Auf Vulcano wurde ein Anstieg der Mikroseismizität festgestellt
- Parallel dazu stieg der Schwefeldioxid-Ausstoß
- Die Fumarolen am Kraterrand sind sehr heiß
Anstieg von Seismizität und Schwefeldioxid-Ausstoß auf Vulcano
Während der italienische Inselvulkan Vulcano in den vergangenen Wochen ein wenig aus dem Fokus meiner Berichterstattung rückte, so katapultiert er sich heute zurück in die Schlagzeilen! In den letzten Tagen gab es eine Zunahme der Seismizität, was diesmal nicht nur die lokalen Erdbeben betrifft, sondern auch die VLP-Erdbeben mit niedrigen Frequenzen, die vor allem anzeigen, dass sich Magmatische Fluide im Untergrund bewegen. Doch der Reihe nach: Im Erdbeben-Katalog des INGVs werden für diesen Monat 35 Erdbeben im Bereich der Liparischen Inseln gemeldet, von denen 13 angezeigt werden. 8 Beben mit Magnituden im Bereich der Mikroseismizität ereigneten sich unter Vulcano. Darüber hinaus wurden für die letzte Woche gut 40 VLP-Erdbeben bestätigt, die durch die erwähnte Fluidbewegungen verursacht wurden und dem Vulkan ein lebendiges Hydrothermalsystem attestieren. Dazu passt, dass der Schwefeldioxid-Ausstoß der Krater-Fumarolen wieder gestiegen ist, während der Kohlendioxid-Ausstoß auf mittelhohe Werte verharrt. Die Fumarolen entlang der Fraktur am Kraterrand stoßen weiterhin Gase aus, die sehr heiß sind. In der letzten Woche wurden hier Höchsttemperaturen von 382 Grad gemessen, während der Durchschnitt bei 379 Grad lag. Dagegen scheinen die Gastemperaturen im Kraterinneren rückläufig zu sein, doch hier stehen aktuelle Messungen aus. Eine Frage die ich mir stelle, ist, ob es zum Schwefelbrand kommt, denn Schwefel brennt bei Temperaturen ab 250 Grad. Da der Aufstieg zum Krater gesperrt ist, lässt sich das nicht so ohne weiteres nachprüfen. Sollte dem so sein, dürft der blaue Schwefelbrand Fotografenherzen schneller schlagen lassen. Brennenden Schwefel kennen wir vom indonesischen Vulkan Kawah Ijen, wo er zu einem großen Publikums-Magneten wurde, seitdem die Geonauten/Vulkanauten erste Bilder davon publizierten.
Die restlichen geophysikalischen Parameter waren in der letzten Wochen relativ unauffällig. Es wurden keine neuen Bodendeformationen beobachtet und die Wasserverfärbungen bei Porto die Levante haben nachgelassen. Sie waren auf Satellitenfotos bis vor 10 Tagen sichtbar.
Vereinsmitglied Rafael berichtet mir gerade, dass vom Boden aus durchaus noch Wasserverfärbung sichtbar sind. Wissenschaftler sind vor Ort und führen Messungen durch.