Vulkan-News 02.06.22: Lewotolok

Dempo mit phreatischer Explosion

Staat: Indonesien | Koordinaten: -4.00; 103.10 | Eruption: Asche

Bereits am 31 Mai kam es zu einer phreatischen Eruption am indonesischen Vulkan Dempo. Bereits im Januar wurde die Alarmstufe auf „gelb“ erhöht, da es vulkanotektonische Beben unter de Vulkan gab. Auf Sumatra fürchtet man, dass sich der Dempo auf eine größere Eruption vorbereiten könnte.


Lewotolok mit Lavastrom

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Der Vulkan auf der indonesischen Insel Lembata eruptiert weiter, änderte gestern seinen Eruptionscharakter. Anstatt nur strombolianische Eruptionen zu erzeugen, begann der Vulkan effusiv tätigt zu werden und stießt einen kurzen Lavastrom aus. Die Seismizität war erhöht. Neben zahlreichen Tremorphasen und vulkanotektonischen Erdbeben wurden 2 Tornillos registriert.


Manam mit Eruptionen

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Asche

In Papua Neuguinea gab es eine Ascheeruption am Inselvulkan Manam. Die Eruptionswolke erreichte eine Höhe von 3000 m und wurde vom Wind in Richtung Westen verfrachtet. Es könnte das Vorspiel zu einem Paroxysmus sein.


Ulawun mit Ascheeruptionen

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -5.05, 151.33 | Eruption: Ascheeruption

Noch eine Meldung aus PNG betrifft den Ulawun, der eine kleinere Aschewolke eruptierte. Sie stieg gestern Abend bis auf einer Höhe von 2400 m auf und driftete in Richtung Nordwesten. Es gab eine VONA-Warnung, die inzwischen aufgehoben wurde.

Ätna mit Asche-Emissionen am 02. Juni

  • Der Ätna stößt seit gestern eine Aschewolke aus
  • Der Lavastrom bleibt aktiv
  • Reisen zum Ätna deutlich teurer geworden

Ascheeruptionen am Ätna

Seit gestern Nachmittag hat der Ätna sein Eruptionsverhalten geändert und fördert nicht nur einen Lavastrom, sondern stößt auch permanent Asche aus. Die Asche wird aus dem Neun Südostkrater emittiert. Starker Wind drückt die Aschewolken gen Boden, so dass sie nicht so hoch aufsteigen kann, wie sie es ohne Wind machen würde. Das VAAC Toulouse brachte eine Reihe von VONA-Warnungen heraus, nach denen die Aschewolke bis auf einer Höhe von fast 4000 m aufsteigt.

Das INGV veröffentlichte eine Mitteilung, in der die Asche-Eruption thematisiert wird. Demnach begann sie gegen 17.00 Uhr. Seitdem nimmt der Tremor leicht ab, wird aber noch als hoch bezeichnet. Es wurden keine besondere Bodenverformungen gemessen, so dass die eruptierte Tephra aus fragmentierter Lava stammt, dessen Ausgangsmagma sich bereits im Magmenkörper akkumuliert hatte. Dieser wird vom Tremor lokalisiert, der sich nach wie vor unter dem Neuen Südostkrater manifestiert, genauer, in einer Höhe von 3000 m.

Der Lavastrom, der 2 Förderschloten im Nordosten des beschriebenen Kraterkegels entspringt fließt weiter. Die Lavafront stagniert bei 2100 m Höhe. Der untere Förderschlot befindet sich auf 2800 m Höhe und damit wahrscheinlich an der Basis des Magmenkörpers. Es besteht die Möglichkeit, dass die gesamte fließfähige Schmelze des Magmenkörper durch diesen Schlot abfließt. Es wird eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung um 1500 MW emittiert.

Ascheeruption und der Lavastrom sind auf den LiveCams zu sehen. Darüber hinaus versorgen uns die Ortsansässigen Fotografen mit Bildmaterial, dass u.a. in unserer Vulkangruppe auf Facebook geteilt wird. Hier kann ich immer nur einen kleinen Teil des Materials widergeben.

Reisen zum Ätna deutlich teurer geworden

Wer eine Reise zum Ätna plant, um sich den Vulkanausbruch anzuschauen, muss aktuell ungewöhnlich tief in die Tasche greifen. Das gilt nicht nur für Benzinpreise und Lebensmittel, sondern insbesondere für Flugkosten und Mietwagen. Bei letzteren haben sich die Preise zum Teil verdreifacht und man muss mit mehr als 100 € pro Tag rechnen. Natürlich kosten Kurzfristflüge auch erheblich mehr, als vor der Pandemie. Die Gründe hierfür liegen auf die Hand: viele Anbieter haben ihre Kapazitäten abgebaut, bzw. sind Pleite gegangen, so dass die aktuell gestiegene Nachfrage nicht mehr bedient werden kann. Es stellt sich die Frage, wie sich die Situation langfristig entwickeln wird: Anhaltende Krisen wie der Ukraine-Krieg, Klimawandel und Lieferengpässe lassen mich nicht an eine baldige Besserung der Lage glauben.