Naturkatastrophen: Taifun Hinnamnor trifft Korea

Taifun Hinnamnor fordert koreanisches Leben

Nachdem Taifun Hinnamnor die Insel im Süden Japans traf und China tangierte, zog er gestern über Südkorea hinweg und richtete große Schäden an. Mindestens 10 Personen starben. Mehrere Personen werden vermisst. Hinnamnor wird als der stärkste Taifun beschrieben, der Südkorea in den letzten 20 Jahren traf. Er zog auch über Teile Nordkoreas hinweg. Aktuell befindet sich der Wirbelsturm auf dem Weg nach Japan, schwächte sich aber etwas ab.

Seinen Landfall hatte der Taifun in der Hafenstadt Busan, doch zuerst traf er die vorgelagerte Insel Jeju. Neben starken Winden brachte der Sturm hohen Seegang und lang anhaltende Regenfälle mit sich. Diese lösten Sturzfluten und Schlammlawinen aus. Besonders schlimm traf es die Küstenstädte. Medien berichten, dass in Pohang 2 ältere Frauen getötet wurden. Eine wurde von einer Sturzflut erwischt, als sie auf einer Straße unterwegs war. Eine weitere Frau wurde in einem überfluteten Parkhaus entdeckt. In Gyeongju wurde eine Frau unter Schlammmassen begraben, die in ihrem Haus eindrangen.

Windböen mit Geschwindigkeiten um 180 km/h peitschten meterhohe Wellen gegen Kaimauern, die teilweise beschädigt wurden. Strommasten knickten um und für 20.000 Haushalte fiel der Strom aus. Mehrere Flughäfen stellten ihren Betrieb ein und 250 Flüge wurden gestrichen. Es kam zu Störungen im Bahn- und Straßenverkehr.

Milde Wirbelsturm-Saison 2022

Obwohl die diesjährige Wirbelsturmsaison bis jetzt vergleichsweise mild ausfiel, wurde Korea bereits 11 Mal von Stürmen heimgesucht. Die wenigsten Stürme wurden allerdings als Taifune eingestuft. Im Atlantik bildete sich dagegen im August kein einziger Wirbelsturm, was so ungewöhnlich ist, dass man dieses Phänomen zuletzt vor 25 Jahren beobachtete. Woran liegt es, dass dieses Jahr die Stürme im Atlantik ausbleiben? Eigentlich rechnete man mit einer starken Hurrikan-Saison, zumal die Wassertemperaturen in Richtung 30 Grad streben und gute Sturmbedingung schaffen. Aber damit aus einer Gewitterzelle ein Hurrikan werden kann, bedarf es nicht nur einer hohen Wassertemperatur, sondern auch einer schwachen vertikalen Windscherung, also geringe unterschiedliche Windgeschwindigkeiten in den verschiedenen Stockwerken der Atmosphäre. In diesem Jahr war die Windscherung aber zu hoch für eine Hurrikane-Entstehung. Doch Meteorologen meinen, dass sich das bald ändern könnte.

Vulkan News 07.09.22: Sakurajima

Sakurajima eruptiert Vulkanasche

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

Nach einigen Tagen der Ruhe meldete sich der Südjapanische Vulkan Sakurajima mit 2 VONA-Warnungen zurück. Demnach stieg explosiv geförderte Vulkansache bis auf einer Höhe von 2700 m auf und driftete in Richtung Südosten. Am 5. und 6. September war die Seismizität leicht erhöht. Vielleicht bahnt sich eine neue Eruptionsserie an.


Shiveluch in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschatka (Russland) gab es seit gestern 8 Ascheeruptionen. Das VAAC detektierte die Aschewolken in einer Höhe von bis zu 5200 m. Der Wind verfrachtet sie in Richtung Osten. MIROVA detektierte gestern eine moderate Thermalstrahlung mit 115 MW Leistung. Der Dom wächst und das Signal könnte von Pyroklastischen Strömen stammen.


Popocatepetl mit Aschewolke

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption: Asche-Emissionen

Laut dem VAAC eruptierte der mexikanische Vulkan Popocatepetl eine Aschewolke, die eine Höhe von 6100 m erreicht. CENAPRED informiert darüber, dass gestern 36 Asche-Dampf-Exhalation und 25 Minuten Tremor aufgezeichnet wurden. Ein deutlicher Rückgang gegenüber letzter Woche.

Erdbeben-News 07.09.22: Island

  • Ein Erdbeben Mb 3,1 erschütterte Landmannalaugar
  • In der französischen Auvergne bebte ein 2 Mal mit Magnituden im 2er-Bereich
  • Am Kilauea auf Hawaii bebte es mit M 4,0

Erdbeben Mb 3,1 am Torfajökull

Datum: 06.09.22 | Zeit:13:19:58 UTC | Lokation: 63.98 ; -19.15 | Tiefe: 0.9 km |  Mb 3,1

Gestern bebte es nicht nur am Keilir mit einer Magnitude über 3, sondern auch im Norden der Torfajökull-Caldera, genauer, 4,6 km nordwestlich vom Landmännerbad (Landmannalaugar). Obwohl sich dort praktisch immer Badegäste aufhalten, gibt es keine Berichte darüber, dass man das Beben gespürt hätte. Das Hypozentrum lag  in nur 900 m Tiefe. In dem Areal unweit des Gletschers Myrdalsjökull und der Katla gab es 8 weitere schwache Erdbeben. 3 Beben folgten dem Erdstoß Mb 3,1 an gleicher Stelle.

Torfajökull ist ein Zentralvulkan und zählt für mich zu den schönsten Gegenden auf Island. Außer dem Landmännerbad gibt es hier das Thermalgebiet von Hraftinusker zu bewundern. An klaren Tagen blickt man auf den Myrdalsjökull. Also, wen es mal nach Island verschlägt, sollte diese Ecke besuchen. Mit einem Kleinwagen kommt man dort allerdings kaum hin, dazu bedarf es schon ein wenig mehr Bodenfreiheit. Ein 4×4 wird empfohlen, aber es gibt eine Route, bei der man nicht furten muss. Bei gutem Wetter kommt man auch ohne Allrad durch und lässt den Wagen auf dem Parkplatz vor der Furt bei Landmannalaugar stehen. Doch zurück zu den Erdbeben.

Tatsächlich gab es gestern weitere Erschütterungen im Bereich der Reykjanes-Halbinsel, so dass in den 48-Stunden-Listen vom IMO aktuell 114 Erdbeben angezeigt werden. Die Meisten manifestierten sich in der Nähe des Vulkankegels Keilir. In der Region könnte der Magmatische Gang münden, der die Fagradalsfjall-Eruption mit Magma versorgte. Beben gab es auch bei Grindavik, und bei Reykjanestá.

IMO schreibt zum Fagradalsfjall, dass das Gebiet weiterhin genau beobachtet wird, da die Aktivität wieder zunehmen könnte. Tatsächlich zeigt das Seismogramm vom Fagradalsfjall heute viele Zipper und einige größere Ausschläge, die auf Erdbeben mit Magnituden im 2er-Bereich hindeuten. Die Erdbeben schlagen auch im Tremorgraph als Zipper durch, vulkanischen Tremor gibt es allerdings nicht. So bleibt es weiter unklar, ob -und wann sich die Eruption fortsetzten wird. Offiziell gilt sie erst einmal als beendet.

Weitere Erdbeben in Vulkangebieten

Doch auch außerhalb von Island gab es Erdbeben in Vulkangebieten. Uns am nächsten waren 2 Erdstöße mit Magnituden im 2er Bereich, die sich in der französischen Auvergne zutrugen. Dieses Jahr gab es dort einen deutlichen Anstieg der Seismizität. Ob diese mit Magmenbewegungen assoziiert sind ist unklar.

Auf Big Island Hawaii gab es den stärksten Erdstoß an einem Vulkan. Die Magnitude lag bei 4,0 und der betroffene Vulkan war der Kilauea. Das Epizentrum lag nordöstlich von Pahala. Der Erdbebenherd befand sich in 37 km Tiefe. Der Erdstoß war Teil des Schwarmbebens, das im Jahr 2019 begann.