Erdbeben-Signale in der Ostsee bei Nord Stream

Gestern Abend um 17:03:50 UCT wurden in der Ostsee seismische Signale registriert, die zunächst an schwache Erdbeben denken ließen. Das stärkste Signal hatte eine Magnitude von 2,2 und ein Hypozentrum in 0 km Tiefe. Das Epizentrum lag 61 km südlich von Karlskrona in Schweden. Die genauere Analyse der aufgezeichneten Signale ergaben aber, dass es sich nicht um tektonisch bedingte Erdbeben handelte. Außerdem wurden die Signale nur von Messstation des norwegischen Erdbebendienstes NORSAR registriert. Die Vermutung liegt nah, dass die Signale künstlichen Ursprungs waren.

Seismische Signale in der Ostsee könnten von Explosionen stammen

Gestern Abend wurde auch bekannt, dass die deutsch-russischen Gas-Pipelines von Nord Stream größere Leckagen aufweisen und Gas aus tritt. Die Röhren verlaufen am Grund der Ostsee in dem Gebiet, aus dem die seismischen Signale stammten. So liegt die Vermutung nahe, dass es einen Zusammenhang zwischen den seismischen Signalen und den Lecks an den Pipelines gibt. Ob die Signale durch Explosionen eines möglichen Sabotage-Aktes verursacht wurden, ist bis jetzt spekulativ, wenn auch nicht unwahrscheinlich. Allerdings sollen die Lecks an Nord-Stream 1 bereits vor der Registrierung der Signale bekannt gewesen sein. Nord-Stream 2 schlug wohl erst nach Nord-Stream 1 leck.

Ähnlichkeiten mit submarinen Vulkanausbruch

Der vermeintliche Sabotage-Akt gegen die Nord-Stream Pipelines verursachte nicht nur ein seismisches Signal ähnlich wie bei einem Erdbeben, sondern verursachte Folgen, die an einen submarinen Vulkanausbruch erinnern. Luftaufnahmen der Ostsee über den Leckagen zeigen recht große Gebiete mit Blasenbildungen. Zwar fehlen die für submarine Vulkanausbrüche typischen Wasserverfärbungen und schwimmende Bimssteine gibt es auch nicht, doch die Gasaustritte erinnern stark daran. Mit dem Unterschied, dass in der Ostsee das organische Methangas austritt, was als eines der potentesten Treibhausgase gilt. Vulkanische Gase sind hingegen überwiegend anorganischer Natur und verursachen in der Atmosphäre abkühlende Effekte.

Verpfuschte Energiepolitik

Obwohl die beiden Pipelines kein Gas nach Deutschland transportierten, standen sie unter Druck. Aktuell beeinflussen die Sabotage-Akte die Energiesituation in Deutschland nicht, trotzdem schnellte der Gaspreis gestern erneut in die Höhe, da skrupellose Rohstoff-Spekulanten Kasse machten. Dass Deutschland nun mit dem Rücken zur Wand steht, ist auch eine Folge katastrophaler Energiepolitik und eine verkackte Energiewende: jüngst gab es Aufrufe von Politikern eine Solardachpflicht einzuführen. Selbst wenn sie nur für Neubauten gelten sollte: woher sollen plötzlich so viele Solaranlagen kommen und wer soll sie montieren? Es würde längst mehr private Solaranlagen geben, wenn die Politik nicht so versagt hätte! Ich stell mir die Frage, warum private Solarstrom-Einspeiser nur 8 Cent für die Kilowattstunde Strom bekommen, ihn aber für mehr als 30 Cent zurückkaufen müssen, wenn sie mehr verbrauchen, als sie erzeugen? Warum bekommen professionelle Energieerzeuger bis zu 50 Cent für die Kilowattstunde Solarstrom und werden nach der Merit-Order bezahlt?

In der Anfangsphase wurden private Solaranlagen noch gut gefördert und es gab einen Boom in der deutschen Solarbranche. Dieser Boom wurde jäh abgewürgt, als man billige Solar-Asia-Importe ins Land ließ und private Anlagen nicht mehr förderte, sondern abstrafte. Nur ein kleines Beispiel dafür, was hier in den letzten Jahren so alles schief ging. Wissen unsere Politiker, was sie tun, oder sind sie nur Spielbälle der Lobbiesten?

Ein Kind des Ruhrgebiets

Als Kind des Ruhrgebiets bin ich zwischen Zechen, Kokereien und Stahlwerken groß geworden. Man atmete Feinstaub und Schwefelgase, ganz wie an einem Vulkan. Erdbeben gab es auch, wenn sich durch die Bergschäden der Boden senkte und es einen neuen Riss im Haus gab. Die Geräusche der Anlagen nervten jede Nacht. Umso erstaunter bin ich über die massive Gegenwehr einiger Bundesländer und natürlich von privaten Grundbesitzern, die sich mit allen Mitteln gegen Stromtrassen, Windrädern und Solarparks wehren. Sicherlich, keiner will sein Stück Natur vor der Haustür verschandelt sehen, aber als Kind hätte ich gerne mit Euch getauscht, selbst wenn ein Windrad in 500 m Entfernung zum Haus gestanden hätte! By the Way, ähnlich weit entfernt war die Zeche Osterfeld, in deren Schatten ich aufgewachsen bin. Wir im Pott haben unsere Opfer zum Wohlstand des Staates gebracht. Jetzt sind alle gefragt!

Asteroiden: NASA spielt DART

Was ich hier so lapidar nach einem Spiel betitele, ist nicht nur ernst, sondern hoch wissenschaftlich. Hinter dem DART-Spiel der Nasa verbirgt sich eine hoch komplexe Weltraummission, die darauf abzielt das Überleben der Menschheit zu sichern. DART steht für „Double Asteroid Redirection Test“, bei dem gestern eine 330 Millionen Dollar teurer Raumsonde einen Asteroiden rammte. Bei dem gerammten Himmelskörper handelte es sich um Dimorphos, der zusammen mit seinem Bruder Didymos einen Doppelasteroiden bildet. Während Didymos einen Durchmesser von 780 Meter hat, beträgt der Durchmesser von Dimorphos gerade einmal 160 m. Für die Wissenschaftler war es eine Herausforderung den kleinen Himmelskörper zu treffen, denn er befindet sich in 11 Millionen Kilometern Entfernung zur Erde. Der Anflug der Sonde geschah mit einer Geschwindigkeit von 24.000 km/h. Ein Dart trifft den Bullseye!

Versuch der planetaren Verteidigung vor Asteroiden

Warum die Nasa eine Raumsonde auf einen Asteroiden stürzen lässt, mag zunächst merkwürdig erscheinen, doch hinter dieser Aktion verbirgt sich ein ernsthafter Versuch zur Asteroidenabwehr. Während man normale Raumsonden möglichst leicht konstruiert, entwickelten die Nasa-Ingenieure mit der DART-Sonde ein regelrechtes Schwergewicht von 610 kg. Die Sonde wurde als Rammbock eingesetzt und brauchte 2 Dinge: Schwung und Masse. Damit sollte sie den Asteroiden möglichst aus der Bahn werfen. Damit man das kosmische Angriffsmanöver gut verfolgen konnte, setzte die Sonde kurz vor ihrem Aufprall einen kleinen Kamerasatelliten ab, der Livebilder vom Armageddon des Asteroiden zur Erde funkte. Auch der kosmische Rammbock selbst war mit Kameras bewaffnet und funkte Sekunden vor dem Aufprall fantastischen Bilder zur Erde.

Die Raumsonde wurde bereits am 24. November 2021 von Kalifornien aus gestartet. Als Trägerrakete diente eine Falcon-9. Es wurde extra eine Flugbahn gewählt, die die Raumsonde so einschlagen ließ, dass die Kollision auch von erdgestützten Teleskopen aus beobachtet werden konnte. Doch damit ist die Mission noch nicht zu Ende.

Im Dezember 2026 soll die ESA-Sonde Hera beim Doppelasteroiden ankommen und die Folgen des Impakts genauer untersuchen. So lange brauchen wir aber nicht zu warten, um herauszufinden, ob der planetare Verteidigungsversuch erfolgreich war, denn schon in einigen Tagen sollte sich zeigen, ob es zu einer Bahnänderung von Dimorphos gekommen ist. Hoffentlich löste man kein Asteroiden-Billiard aus. Die Wissenschaftler betonten, dass das Asteroiden-Paar keine Gefahr für die Erde darstellt. Dennoch gilt es als sicher, dass irgendwann ein großer Asteroid auf der Erde einschlagen wird und dann große Zerstörungen verursacht. Asteroiden mit einem Durchmesser von mehr als 100 m treffen die Erde ca. alle 10.000 Jahre.

Erdbeben-News 27.09.22: Türkei

Türkei: Erdbeben Mw 5,3

Datum: 27.09.22 | Zeit: 14:08:34 UTC | Lokation: 40.72 N ; 42.89 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,3

Im Nordosten der Türkei ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,3. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurden 21 km west-nord-westlich von Kars lokalisiert. Die Grenzen zu den Nachbarländern Georgien und Armenien sind nicht fern. Der Erdstoß war mit den Erdkrustenbewegungen entlang der Nordanatolischen Verwerfungszone assoziiert.

Vulkan-News 27.09.22: Piton Fournaise

Alaid emittiert hohe Wärmestrahlung

Staat: Russland | Koordinaten: 50.85 ,155.55 | Eruption: Ascheeruption

Der Kurilenvulkan Alaid eruptiert Vulkanasche. Seit gestern brachte das VAAC 4 Warnungen heraus, nach denen die Asche bis auf einer Höhe von 5500 m aufgestiegen ist und in Richtung Nordosten driftete. KVERT weist darauf hin, dass eine moderate Eruption im Gange sei und mit Aschewolken zu rechnen ist, die bis auf 6000 m Höhe aufsteigen könnten. Der Eruptionstypus wird als strombolianisch eingestuft. Darüber hinaus emittiert Alaid eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 654 MW. Damit ist sie ähnlich hoch, wie am Piton de la Fournaise, bei dem nicht nur ein Schlackenkegel Lava spattert, sondern auch Lavaströme unterwegs sind.


Piton Fournaise: Lava fließt noch

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Spalteneruption

Um meine Andeutung von oben zu konkretisieren: Der Fournaise emittiert eine Wärmestrahlung mit 636 MW Leistung . Sie wurde von MIROVA ermittelt. Die Eruption veränderte sich seit meinem letzten Update nur geringfügig und wird von den Vulkanologen des OVPFs als stabil beschrieben. Gestern Abend gab es einen kleinen Peak in der Tremor-Amplitude, der sich auch in der Lava-Förderrate widerspiegelte. Es wurde kurzfristig eine Steigerung der Förderrate auf 8 Kubikmeter pro Sekunde festgestellt. Ansonsten lag der Wert bei ca. 3 Kubikmetern.


Sangay mit Aschewolken

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Ein ähnliches Bild wie der Alaid liefert der Sangay in Ecuador. Er emittiert eine Wärmestrahlung mit 197 MW Leistung, was immer noch als hoch eingestuft wird. Der Vulkan ist ebenfalls strombolianisch aktiv und es wird glühende Tephra gefördert. Vulkanasche erreicht heute eine Höhe von 7000 m und driftet nach Westen. Die Vulkanologen vom IGEPN registrierten gestern rekordverdächtige 1152 Explosionssignale. Außerdem gab es 58 langperiodische Erdbeben und 51 Tremorphasen. Dem Vulkan wird eine gute Form attestiert.