Vulkan-News 11.09.22: Alaid

In den Kurznews berichte ich heute von 4 Vulkanen des Pazifischen Feuerrings, die sich in Eruption befinden und Meldungen beim VAAC auslösten.

Alaid eruptiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 50.85 ,155.55 | Eruption: Ascheeruption

Der Kurilenvulkan Alaid taucht seit gestern Abend zum ersten Mal in den VONA-Meldungen des VAAC Tokio auf. Demnach eruptierte der Vulkan eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 3700 m aufstieg und in Richtung Südosten driftete.

Der 2339 m hohe Stratovulkan bildet eine die Vulkaninsel Atlassow vor der Südwestspitze Kamtschatkas und liegt nördlich der Insel Paramushir. Dort befindet sich der Ebeko.


Ebeko mit Eruptionen

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Ascheeruption

Der Ebeko taucht heute häufig in den VONA-Meldungen auf. Seit gestern wurden 7 Warnungen vor Aschewolken veröffentlicht. Die Asche wurde ebenfalls in 3700 m lokalisiert. Es ist nicht ganz ausgeschlossen, dass die Asche eigentlich vom Alaid stammte, da die Wolke von dort über Paramushir driftete.


Sakurajima mit Asche-Emissionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

Der Südjapanische Vulkan bei Kagoshima taucht ebenfalls in den VONA-Meldungen auf. Hier gab es gestern eine Eruption, die Vulkanasche bis zu 3700 m hoch ausstieß. Die Asche konnte nicht via Satellit detektiert werden und die Driftrichtung ist unbekannt. Die Erdbebentätigkeit ist erhöht und mit weiteren Eruptionen muss gerechnet werden.


Suwanose-jima in Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Weiter südlich, genauer, im Ryukyu-Archipel befindet sich der Suwanose-jima. Er stieß mehrere Aschewolken aus, die bis auf 3000 m Höhe aufstiegen. Dieses Jahr gab es bereits 728-VONA Meldungen zum Suwanose. 7 davon wurden heute ausgegeben. Es gibt vulkanotektonische Erschütterungen, aber keinen Tremor.

 

Erdbeben-News 11.09.22: Papua Neuguinea

Gestern ereigneten sich ungewöhnlich viele erwähnenswerte Erdbeben, so dass ich noch eine Meldung dazu bringen muss. Unter den Erdstößen am Abend war das stärkste Erdbeben der letzten Monate. Es hatte eine Magnitude von 7,6 und richtete Zerstörungen an. Es kam auch zu mindestens einem Todesopfer.

Sehr starkes Erdbeben Mw 7,6 erschüttert Papua Neuguinea

Datum: 10.09.22 | Zeit: 23:46:58 UTC | Lokation:  6.22 S ; 146.48 E | Tiefe: 80 km |  Mw 7,6

Kurz vor Mitternacht ereignete sich in Papua Neuguinea ein sehr starkes Erdbeben der Moment-Magnitude 7,6. Das Hypozentrum lag in der relativ großen Tiefe von 80 km. Das Epizentrum wurde 68 km östlich von Kainantu lokalisiert. Zunächst wurde Tsunami-Alarm gegeben, der aber relativ schnell wieder aufgehoben wurde. Trotz der großen Tiefe des Erdbebenherds entstanden in der Region Schäden. Es kam zu Gebäudeschäden und Stromausfällen. Das Erdbeben triggerte vermutlich eine Schlammlawine, in der mindestens ein Mensch den Tod fand. Sie richtete im Bergdorf Matoko große Schäden an.

Die Presse wurde von der Parlamentsabgeordnete Kessy Sawang informiert. Sie teilte mit, dass es entlang der Küste und im Norden des Landes erhebliche Schäden gegeben habe und deshalb mit weiteren Todesopfern zu rechnen ist.

Tektonik der Erdbebenregion

Papua Neuguinea liegt auf dem Pazifischen Feuergürtel, dessen Tektonik von der Subduktion der Pazifischen Platte unter die Platten der umliegenden Kontinente dominiert wird. Papua Neuguinea ist dem Australischen Kontinent vorgelagert und entlang der Nordküsten des Archipels ist die Pazifische Platte in mehrere kleinere Platten zerbrochen. Sie tauchen in mehrere Richtungen ab, wobei es zu komplexen tektonischen Settings kommt. Im Allgemeinen liegt die Konvergenz zwischen Australien und dem Pazifik bei ca. 11 cm im Jahr. Auf der Hauptinsel von PNG gibt es mehrere Störungssysteme, die parallel zur Küstenlinie verlaufen und grob in Richtung Nordwest-Südost streichen. Das aktuelle Erdbeben manifestierte sich unter der Finisterrre-Range. Der Gebirgsrücken wird von der Ramu-Markham Störungszone durchzogen. Dort gibt es eine Schnittstelle mit dem Aure Fold-and-Thrust-Gürtel. In diesem Areal ereignete sich der Erdstoß.

Tektonik der Erdbebenregion. © Paul Tregoning/Research Gate

Port Moresby liegt 370 km vom Epizentrum entfernt. Dort befindet sich die Rabaul-Caldera mit dem Tavuvur. Es gibt aber auch Vulkane, die deutlich näher am Epizentrum liegen, wie die Inselvulkane in der Bismark-See. Starke Erdbeben könnten das Verhalten der Vulkane beeinflussen und Vulkanausbrüche auslösen. Stay tuned!


Indonesien: Erdbeben Mw 6,4

Datum: 10.09.22 | Zeit: 23:24:08 UTC | Lokation: 1.05 S ; 98.78 E | Tiefe: 60 km |  Mw 6,4

Die Mentawai-Inseln gehören zu Indonesien und bilden ein Archipel, dass südwestlich von Sumatra liegt. Dort manifestierten sich gestern Abend noch 2 Erdbeben mit den Magnituden 6,4 und 6,1. Die Hypozentren lagen in der Lithosphäre, genauer in Tiefen von 60 und 20 km.