Shishaldin mit Vulkanausbruch- News vom 05.08.23

Hoch aufsteigende Aschewolken und extrem hohe Thermalstrahlung am Vulkan Shishaldin

Gestern gab es eine intensive explosive Eruptionsphase am Vulkan Shishaldin in Alaska, bei der Vulkanasche bis zu einer Höhe von 9400 m aufgestiegen ist. Kurzzeitig registrierte MIROVA eine extreme Thermalstrahlung von mehr als 11000 MW. Diese hohe Thermalstrahlung deutet auf eine große Menge an Schmelze oder extrem heiße Gase in pyroklastischen Strömen hin, die bei der Eruption freigesetzt wurden. Der Vulkanausbruch wurde bereits vor mehreren Tagen durch erhöhte Seismizität, Tremor und kleinere Ascheemissionen angekündigt.
Der 2857 m hohe Stratovulkan ist von Gletschern bedeckt und liegt abgelegen auf der Insel Unimak. Sie gehört zum vulkanischen Inselbogen der Aleuten. Der Shishaldin befindet sich in relativer Nähe zum Erdbebengebiet von Point Sand, wo es vor 3 Wochen einen Erdstoß der Magnitude 7,2 gegeben hatte. Es gab auch vorgestern ein Nachbeben mit der Magnitude 5,6. Es ist nicht auszuschließen, dass die Erdbeben das Ausbruchsverhalten des Vulkans beeinflusst haben.

Das AVO berichtete in seinen Updates zum Vulkan, dass um 9:00 Uhr AKDT (17:00 UTC) eine Aschewolke vom Shishaldin beobachtet wurde, die eine Höhe von 9 km über dem Meeresspiegel erreichte. Zuvor war eine mehrstündige Zunahme der Eruptionsaktivität festgestellt worden, woraufhin der VONA-Farbcode für die Luftfahrt auf Rot erhöht wurde. Basierend auf den Erfahrungen früherer Eruptionszyklen gingen die Vulkanologen davon aus, dass erhebliche Ascheemissionen mehrere Stunden lang anhalten würden, was sich auch bewahrheitete. Außerdem warnte man vor pyroklastischen Strömen und Laharen. Erst am Abend entspannte sich die Situation, als der Ascheausstoß und der Tremor deutlich nachließen.

Der Vulkan Shishaldin wird vom AVO mit einem lokalen Netzwerk aus Seismometern, Infraschallsensoren, Webkameras und einem telemetrischen geodätischen Netzwerk überwacht. Zusätzlich zum lokalen Überwachungsnetzwerk nutzt das Vulkanobservatorium von Alaska nahegelegene geophysikalische Netzwerke, regionale Infraschall- und Beleuchtungsdaten sowie Satellitenbilder, um Ausbrüche zu erkennen.

Der Name des Vulkans Shishaldin stammt übrigens aus der Sprache der Unangan, einer indigenen Gruppe in der Aleuten-Region.

Ol Doinyo Lengai: Neue Fotos am 05. August

Kraterübersicht Ol Doinyo Lengai. © Jochen Felkl

Vereinsmitglieder bestiegen Ol Doinyo Lengai und brachten Bilder mit

Die beiden VGeV-Mitglieder Sandra und Jochen befinden sich derzeit auf Safari in Tansania und nutzten die Gelegenheit, den Ol Doinyo Lengai zu besuchen. Vorgestern unternahmen sie einen kurzweiligen Aufstieg zum Krater. Die Tour begann gegen 23 Uhr und endete am nächsten Vormittag. In den Morgenstunden ließ Jochen seine Drohne kreisen und dokumentierte schwache Eruptionen der einzigartigen Lava des Vulkans. Es waren zwei Hornitos des zentralen Komplexes aktiv. Während aus einem Hornito nur schwache Rotglut über der Öffnung sichtbar war, klaffte in der Spitze eines anderen ein größeres Loch, aus dem man Lava brodeln sah. Die Aktivität verursachte eine schwache Wärmeanomalie, die auch auf einem Sentinel-Foto im Infrarotbereich sichtbar ist. Die beiden Abenteurer berichteten auch von anhaltender Trockenheit in der Region um den Vulkan.

Generell ist es in diesem Teil des ostafrikanischen Rifvalleys immer noch sehr trocken. Das erlebte ich selbst während meines Kenia-Aufenthaltes in der letzten Woche, als ich eine komplett vertrocknete Vegetation am Lake Magadi vorfand. Von meinem Grundstück im Süden des kenianischen Riftvalleys aus erkundete ich, ob es einen Weg vom Lake Magadi zum Nordufer des Lake Natron gibt, um von dort weiter bis zum Lengai zu gelangen. Satellitenkarten zeigten Wege bis zum Nordufer des Lake Natrons, wo sich die Grenze zwischen Kenia und Tansania befindet. Allerdings gibt es keine Wege, die weiter führen, vermutlich um illegale Grenzübertritte zu verhindern.

Jedoch kam ich erst gar nicht so weit, da ich bereits am Lake Magadi von recht aufdringlichen Masai gestoppt wurde. Sie erklärten, dass dieses Land im Besitz der Masai-Community sei und bestanden darauf, dass nur mit einem Masai-Führer weitergefahren werden dürfe. Sie boten mir touristische Sehenswürdigkeiten wie Flamingos und heiße Quellen am Lake Magadi an, doch ich lehnte dankend ab. Daraufhin blockierten sie meine Weiterfahrt und versuchten, Geld zu erpressen. Ich weigerte mich natürlich, darauf einzugehen, und beschleunigte den Wagen trotz der Blockade langsam, sodass der Blockierer zur Seite springen musste. Natürlich warf er mir eine Handvoll Steine hinterher. Alles in allem war es eine sehr unschöne Erfahrung, die mein Vorhaben scheitern ließ.

Unwetter verursachen Naturkatastrophe in Österreich und Slowenien

Überflutungen nach Unwettern in Österreich und Slowenien

In der Nacht zum Freitag wüteten im Süden Österreichs und in Slowenien starke Unwetter, die von einem Tiefdruckgebiet verursacht, das über Italien heranzog. Sturmböen und Starkregen verursachten große Schäden. Es kam zu Überflutungen und Erdrutschen. In Slowenien starben drei Menschen in den Fluten, darunter zwei niederländische Touristen die vom Blitz getroffen wurden.

Nachdem innerhalb weniger Stunden so viel Regen fiel wie sonst in einem ganzen Monat, spielten sich Szenen ab, die früher nur in Katastrophenfilmen zu sehen waren, jedoch mittlerweile immer häufiger auftreten: Kleine Bäche verwandelten sich in reißende Ströme, die ihre Begrenzungen überschritten, Brücken wurden weggerissen und ganze Ortschaften überflutet. Wassergetränkte Berghänge gerieten ins Rutschen und verursachten Murenabgänge. Straßen wurden unterbrochen und Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten.

Besonders stark betroffen war in Österreich das Bundesland Kärnten, wo innerhalb von 24 Stunden 200 Liter Wasser pro Quadratmeter niedergingen. Einige Wetterdienste bezeichneten dies als Rekord und als die stärksten Niederschläge, die jemals in der Region dokumentiert wurden. In der Gemeinde Sankt Paul drohte ein Rückhaltebecken überzulaufen, weshalb mehr als 70 Häuser evakuiert werden mussten. Auch in der Ortschaft Sankt Paul bei Klagenfurt mussten Gebäude geräumt werden.

Die Regierung Sloweniens sprach von dem schlimmsten Hochwasser seit 1991 und bezeichnete die Fluten als Jahrhunderthochwasser. Besonders stark betroffen waren Gemeinden am Ufer des Flusses Savinja. In der Stadt Celje mussten 4000 Personen evakuiert werden. Hart traf es auch die Region Koroska im Norden Sloweniens. Dort wurde viel Infrastruktur zerstört und die Wasser- und Stromversorgung fiel aus.

In der letzten Nacht gab es weitere Regenfälle. Sie waren zwar nicht so ergiebig wie befürchtet, dennoch entspannte sich die Hochwassersituation nicht. Erst wenn die Regenfälle aufhören, ist mit einer Normalisierung zu rechnen. Dann können die Räumarbeiten beginnen.

Auch in Deutschland kam es wieder zu heftigen Unwettern. In Reutlingen kam es zu einem Hagelsturm, der die Straßen mit einer 30 cm dicken Hagelschicht bedeckte. Räumfahrzeuge mussten anrücken, um den Eismassen Herr zu werden.