Erdbeben-Nachrichten 06.06.21: Salton See

In den Erdbeben-Nachrichten steht heute ein Schwarmbeben am US-Amerikanischen Salton-Lake im Fokus der Berichterstattung.

Mittelatlantischer Rücken: Erdstoß Mw 5,3

Datum: 06.06.2021 | Zeit: 01:30:45 UTC | Lokation: 1.41 S ; 14.98 W | Tiefe: 20 km | Mw 5,3

Der Mittelatlantische Rücken zwischen Südamerika und Afrika war Schauplatz einer Erschütterung. Sie brachte es auf die Magnitude 5,3 und lag in einer Tiefe von 20 km. Das Epizentrum wurde 975 km süd-süd-westlich von Monrovia in Liberia verortet.

Indonesien: Erdbeben Mw 5,2 nahe Karangetang

Datum: 06.06.2021 | Zeit: 09:07:32 UTC | Lokation: 3.03 N ; 126.50 E | Tiefe: 60 km | Mw 5,2

Wenige Kilometer östlich der indonesischen Vulkaninsel Karangetang bebte es mit einer Magnitude von 5,2. Das Epizentrum lag im Grenzbereich zwischen der Molukken-See und der Celebres-See, genauer, 222 km west-nord-westlich von Tobelo. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 60 km. Weiter nördlich gab es ebenfalls moderate Erdstöße. Seit Monaten ist die gesamte Region seismisch sehr aktiv. Bisher griff die Aktivität aber nicht auf die Vulkane der Region über. Im Gegenteil, sie sich in den letzten Monaten ehr träge.

Iran: Erdbeben Mw 5,2

Datum: 06.06.2021 | Zeit: 04:54:22 UTC | Lokation: 33.37 N ; 46.26 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,2

Im Grenzgebiet zwischen dem Iran und Irak ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,2. Das Epizentrum wurde 33 km süd-süd-westlich von Īlām im Iran verortet. Der Erdbebenherd lag 10 km tief.

USA: Schwarmbeben am Salton See

Datum: 05.06.2021 | Zeit: 18:21:48 UTC | Lokation: 33.14 N ; 115.63 W | Tiefe: 5 km | Mw 4,2

Seit gestern gibt es ein intensives Schwarmbeben am Salton-See. Dieser liegt im Süden des US-Bundesstaates Kalifornien und war bereits oft Schauplatz interessanter seismischer Ereignisse. Das EMSC registrierte seit gestern gut 200 Erschütterungen mit Magnituden ab 2. Die stärksten Beben lagen im 4-er Bereich. Die Hypozentren liegen in geringen Tiefen um 5 km. Der Erdbeben-Cluster manifestiert sich am Südende des Sees und wurde 20 km nordwestlich von Brawley lokalisiert. In der Gegen gibt es alte Lavadome und postvulkanische Erscheinungen. Am bekanntesten ist der Niland-Geysir. Er verlagert oft seinen Standort und stand zuletzt im März dieses Jahres in den lokalen Schlagzeilen.

Vulkan-News 06.06.21: Fagradalsfjall

Die Vulkan-Nachrichten zum Sonntag, drehen sich um den isländischen Vulkan Fagradalsjfall: Lava überflutete beide Wälle und es gibt neue Analysen der Lava.

Fagradalsfjall: Lava überflutet Westwall

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern geschah das, worauf Viele gewartet hatten: der Westwall wurde massiv von Lava überströmt. Der Lava-Ausstoß war so stark, dass vom Wall praktisch nichts mehr zu sehen ist. Gestern Mittag steigerte sich der Lava-Ausstoß erneut und es floss Lava über beide Wälle. Die Lavafront im Tal rückte weiter vor. Bereits am Freitag wurde endlich auch der Wanderweg zum Aussichtshügel vor dem Krater überflutet. Er war bereits eine Woche lang gesperrt.

Lava-Zusammensetzung am Fagradalsfjall variiert stark

Chemische Analysen der Lava setzten Geochemiker in erstaunen: ihre Zusammensetzung ist extrem inhomogen und veränderte sich im Laufe der Eruption stark. Zur Zeit wird ein sehr primitives Magma gefördert, dass aus großer Tiefe aufsteigt. Es wird nicht in einem Magmen-Reservoire zwischengespeichert, wie es in den meisten Fällen geschieht. Das Magma, dass aus einem Magmenkörper in der Erdkruste eruptiert wird ist normalerweise homogenisiert und zeigt nur geringe Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung. So verhielt es sich bei der Holuhraun-Eruption und genauso bei dem Laki-Ausbruch. Selbst das Magma der Krafla-Eruption (mit dem der aktuelle Ausbruch zu Anfangs gerne verglichen wurde) wurde aus einem krustalen Magemnkörper gespeist. Das Magma der Fagradalsfjall-Eruption kommt direkt aus dem Grenzbereich zwischen Erdkruste und Erdmantel. Die aktuell geförderte Lava unterscheidet sich von allem, was man bisher an Lavaproben von der Reykjanes-Halbinsel her kannte. Nahm man bisher an, dass die Fagradalsfjall-Eruption durch eine neue Rifting-Phase ausgelöst wurde, geht man jetzt davon aus, dass man die Geburt eines neuen Schildvulkans erlebt, denn nur an den wenigen isländischen Schildvulkanen wurden bisher vergleichbare Lavagesteine analysiert. Sollte sich diese These bestätigen, dann könnte die Eruption jahrelang andauern.

Vulkan-News 05.06.21: Ätna, Ebeko

Die Vulkan-Nachrichten vom Samstag thematisieren den Ätna-Paroxysmus von gestern Abend und beschreiben das eruptive Geschehen der Vulkane Ebeko, Chillan und Suwanose-jima.

Ätna: Paroxysmus No 34

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Gestern Abend erlebten die Menschen am Ätna den 34. Paroxysmus seit Dezember 2020. Die Eruption begann nach einigen Startschwierigkeiten gegen 18 Uhr und dauerte gut 90 Minuten. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 6100 m und Lava floss in südlicher Richtung. Zum größten Teil spielte sich die Eruption im Verborgenen ab, denn der Vulkan hüllte sich teilweise in Wolken. Die Ohrenzeugen berichteten von lauten Explosionsgeräuschen und Ascheniederschlag im Osten des Vulkans. Für die Anwohner stellt die Ausbruchsserie eine starke Belastung dar, denn jeder neue Ausbruch bringt Ascheniederschlag, der in Abhängigkeit der Windrichtung auf verschiedene Ortschaften niederregnet und praktisch alles bedeckt. Doch es regnete nicht nur Asche nieder, sondern auch gröbere Lapilli. Die Räumdienste sind praktisch pausenlos im Einsatz. Aktuell bewegt sich der Tremor auf moderaten Niveau und es ist wahrscheinlich, dass weitere Paroxysmen folgen werden.

Ebeko eruptiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Vulcanianisch

Das VAAC registrierte gestern 2 Aschewolken, die vom Kurilenvulkan Ebeko aufstiegen. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 3400 m detektiert. Sie driftete in Richtung Osten. Der Vulkan liegt südlich von Kamtschatka, genauer, auf der Insel Paramushir.

Nevados de Chillan mit thermischer Anomalie

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

Am chilenischen Vulkan Nevados de Chillan wird eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 39 MW registriert. In den letzten Berichten von SERNAGEOMIN, die im Mai veröffentlicht wurden, wird auf einen Lavastrom verwiesen, der sich im Krater gebildet hat. Vermutlich wächst dort ein neuer Dom. Außerdem gibt es ziemlich oft Asche-Emissionen.

Suwanose-jima weiter aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der zur Zeit aktivste Vulkan des japanischen Archipels ist der Suwanose-jima. Täglich werden mehrere Aschewolken detektiert. Heute erreichten sie Höhen von bis zu 1800 m. Gestern stieg eine Aschewolke bis auf 4300 m auf. Das JMA registriert vulkanotektonische Erdbeben, allerdings keinen Tremor mehr.

Das Foto entstand am 1. Juni und zeigt den Vulkan von einer ungewöhnlichen Perspektive.

Erdbeben-News 04.05.21: Oregon

Die beiden interessantesten Erdbeben des heutigen Tages manifestierten sich in den USA und in Griechenland.

USA: Erdbeben Mw 5,9 vor Oregon

Datum: 04.06.2021 | Zeit: 07:52:43 UTC | Lokation: 42.34 N ; 126.31 W | Tiefe: 15 km | Mw 5,9

Vor der Küste des US-Bundesstaates Oregon bebte es gleich zweimal mit einer Magnitude von 5,9. Die Tiefe der Hypozentren wurden mit 15 km angegeben. Die Epizentren befanden sich 155 km und 142 km west-süd-westlich von Gold Beach. Die Beben manifestierten sich unweit des Bereichs, an dem die San Andreas-Störung in die Cascadia-Subduktionszone mündet. An beiden Störungszonen könnte es jeder Zeit zu einem Starkbeben kommen.

Griechenland: Erdbeben M 4,6 bei Kreta

Datum: 04.06.2021 | Zeit: 01:05:26 UTC | Lokation: 35.00 N ; 25.12 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,6

Im Süden von Kreta ereignete sich heute ein moderates Erdbeben M 4,6. Das Hypozentrum lag 10 km tief, das Epizentrum wurde 5 km südöstlich von Asímion lokalisiert. Vor der Südküste liegt die Subduktionszone, and er die Afrikanische Platte unter Eurasien abtaucht.

Vulkan-Nachrichten 04.06.2021: Ätna, Nyiragongo

Heute leiden mehrere Vulkane unter Startschwierigkeiten, bzw. unter einer Aktivitätsabnahme: der Ätna zögert einen neuen Paroxysmus weiter raus, am Fagradalsfjall fällt der Tremor, der Pacaya dampft nur und der Nyiragongo emittiert weiter Vulkanasche.

Ätna leidet unter Startschwierigkeiten

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Update 20.30 Uhr: Heute Abend gab es dann endlich den erwarteten Paroxysmus. Er begann sich gegen 18 Uhr aufzubauen und war nach ca. 90 Minuten schon wieder vorbei. Die Tremor-Amplitude war höher als beim letzten Ausbruch. Leider war es teilweise bewölkt und man konnte via LiveCam nur wenig sehen.

Originalmeldung: Der Tremor am Ätna fluktuiert weiterhin stark. Die Spitzen der Tremor-Amplitude drangen schon öfters in den „roten Bereich“ vor, um dann wieder bis ins Grün abzufallen. In einer anderen Darstellung, die vom LGS stammt, sieht man, wie unruhig der Vulkan ist, doch es gelingt ihm nicht durchzustarten und einen weiteren Paroxysmus zu generieren. Die Infraschall-Sensoren registrieren weiterhin recht viele Signale, die von Explosionen hervorgerufen werden. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis wir die nächste paroxysmale Eruption sehen werden. Wie stark sie ausfällt ist bisher ungewiss. Es könnte auch zu einem verkappten Paroxysmus kommen, bei dem weniger starke Lavafontänen generiert werden. Ein weiteres Szenario ist, dass wieder eine Phase lang anhaltender strombolianischer Tätigkeit einsetzt. Natürlich kann auch nichts weiter passieren.

Fagradalsfjall: Tremor sinkt

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Nicht nur am Ätna fluktuiert der Tremor, sondern auch am Fagradalsfjall: Seit gestern ist die Tremor-Amplitude wieder deutlich gefallen. In den Stunden zuvor war die vulkanotektonische Bebentätigkeit entlang des Magmatischen Gangs etwas höher als in den Vortagen. IMO registrierte 16 Beben auf Reykjanes. 4 davon manifestierten sich am Dyke. Nachts gab es eine lange anhaltende Phase mit sichtbarer Lavastrom-Tätigkeit, während derer die ganze Zeit Rotglut am Krater zu beobachten war.

Pacaya ohne eruptiver Aktivität

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.38, -90.59 | Eruption: Fumarolisch

Zum ersten Mal seit gut 2 Jahren scheint sich der Pacaya auszuruhen und emittiert nur eine Dampfwolke. Im aktuellen Bericht von INSIVUMEH ist weder von einem Lavastrom die Rede, noch werden strombolianischen Eruptionen beschrieben. Allerdings wird weiterhin Tremor registriert, so dass die Pause nur von kurzer Dauer sein könnte.

Nyiragongo emittiert weiter Asche

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Flankeneruption

Im Kongo hat sich die Situation weiter entspannt, dennoch kann noch keine Entwarnung gegeben werden. Aus dem Krater des Vulkans wird immer noch Vulkanasche emittiert. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 5500 m. Aufnahmen eines CNN-Reporters dokumentieren das Geschehen auf Video. Die Seismizität ist rückläufig, doch noch immer werden schwache Erdbeben registriert. Die Meisten haben Amplituden kleiner als 3. Auffällig ist, dass sie sich weiter südwestlich verlagerten: ihre Epizentren befinden sich nun im Kiwu-See. Das lässt die Spekulation zu, dass das Magma durch ein unterirdisches Rift abfließt.

Erdbeben-Update 03.06.21: Indonesien, Griechenland

Das Erdbeben-Update steht im Zeichen einer starken Erschütterung in der indonesischen Molukken-See. Auch in Griechenland bebte es moderat.

Indonesien: Erdbeben Mw 6,1

Datum: 03.06.2021 | Zeit: 10:09:55 UTC | Lokation: 0.33 N ; 126.23 E | Tiefe: 10 km | Mw 6,1

Die indonesische Molukken-See wurde heute von einem Erdbeben der Magnitude 6,1 erschüttert. Das Hypozentrum befand sich 10 km tief. Das Epizentrum wurde 138 km west-süd-westlich von Ternate lokalisiert. Es gab sehr viele Nachbeben. In der Region gibt es mehrere aktive Vulkane. Die Erschütterungen sieht man sehr schön auf deren Seismogramme. Nächstgelegener Feuerberg ist der Gamalama.

Venezuela: Erdstoß Mb 5,1

Datum: 03.06.2021 | Zeit: 17:17:32 UTC | Lokation: 10.04 N ; 70.10 W | Tiefe: 10 km | Mb 5.1

Im Norden Venezuelas bebte es mit einer Magnitude von 5,1. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum lag 15 km südlich von Carora. Das Beben manifestierte sich in den Nord-Anden und stand im Zusammenhang mit der Kollision der Karibischen Platte mit Südamerika.

Tonga: 2 Erdbeben M 4,9

Datum: 03.06.2021 | Zeit: 14:32:12 UTC | Lokation: 18.71 S ; 173.20 W | Tiefe: 10 km | Mb 4,9

Am Tonga-Graben ereigneten sich gleich 2 Erdstöße mit den Magnituden 4,9. Die Hypozentren befanden sich 10 km tief. Die Epizentrum wurde 83 km östlich von Neiafu verortet. Das Andere befand sich 128 km östlich von ‘Ohonua.

Griechenland: Erdstoß M 4,8

Datum: 03.06.2021 | Zeit: 15:06:13 UTC | Lokation:   38.13 N ; 22.02 E | Tiefe: 51 km | Ml 4,8

Auf dem griechischen Peloponnes bebte es mit einer Magnitude von 4,8. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde mit 51 km angegeben. Das Epizentrum lag 14 km süd-süd-westlich von Aígio.

Papua Neuguinea: Erdbeben Mb 4,6

Datum: 03.06.2021 | Zeit: 15:32:58 UTC | Lokation:  3.15 S ; 146.07 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,6

In der Bismarck-See vor Papua-Neuguinea ereignete sich ein Erdstoß der Magnitude 4,6. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde mit 10 km angegeben. Das Epizentrum wurde 182 km südwestlich von Lorengau lokalisiert. In der Bismarck-See liegen die bekannten Vulkane Kadovan und Manam.

Vulkan-News 03.06.2021: Ätna, Fagradalsfjall, Nevados de Chillan

Die Vulkan-Nachrichten vom 03. Juni drehen sich um die Vulkane Ätna und Fagradalsfjall. Die Feuerberge Nevados de Chillan und Semeru eruptierten Aschewolken.

Ätna: Tremor-Amplitude hoch

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Update 15.30 Uhr: Der Tremor begann wild zu fluktuieren, ganz so, als hätte es ein beginnender Paroxysmus nicht geschafft durchzustarten. Die Wahrscheinlichkeit für einen neuen Auflauf in den nächsten Stunden ist groß.

Originalmeldung: Am Ätna ist die Tremor-Amplitude nach dem Paroxysmus von gestern nicht mehr bis in den grünen Bereich gefallen, sondern bewegt sich im gelben Bereich seitwärts. In den letzten Wochen verhielt es sich dann so, dass der nächste Paroxysmus nicht lange auf sich warten ließ. Vergleichbar moderaten Tremor hatten wir auch während der mehrmonatigen Periode mit Gipfelaktivität im letzten Jahr. Tatsächlich scheint es strombolianische Eruptionen zu geben, denn das LGS registriert Infraschall. MIROVA zeigt eine moderate Thermalstrahlung im niedrigen zweistelligen MW Bereich an. Es bleibt also spannend, am mächtigsten Vulkan Europas.

Fagradalsfjall: Tremor hoch

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch


Am Fagradalsfjall ist die Tremor-Amplitude weiter gestiegen und jetzt wieder ungefähr auf dem Niveau, wie zur Zeit der Lavafontänen. Das Gleiche gilt auch für die Förderrate: sie stieg auf 12,4 Kubikmeter pro Sekunde. Allerdings ist die sichtbare Aktivität geringer und überwiegend rein effusiver Natur, wenngleich es zum periodischen Aufwallen des Lavasees im Kegel kommt. Heute Nacht ließ sich auf der Livecam sehr schön beobachten, wie ein Lavastrom aus einer Tube hervorbrach und sich an der Oberfläche schnell ausbreitete. Das verdeutlicht, dass sich ein Teil der Eruption im Verborgenen abspielt.

Nevados de Chillan eruptiert Vulkanasche

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

In Chile ist der Nevados de Chillan weiter aktiv und eruptiert Aschewolken. Das VAAC bringt täglich mehrere VONA-Warnungen heraus. Die Aschewolken steigen bis auf einer Höhe von 4300 m auf und driften in Richtung Nordosten.

Semeru mit Ascheemissionen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom

Der Semeru auf Java tut es dem Chillan gleich und stößt Asche aus, die bis auf 4300 m Höhe aufsteigt und in südwestlicher Richtung treibt. Das VSI registrierte gestern 33 seismische Eruptionssignale. Die vulkanisch bedingte Seismizität ist ansonsten gering.

Erdbeben-Nachrichten 03.06.21: Hawaii, Neuseeland, Vulcano

Die Erdbeben-News thematisieren heute vor allem Erdbeben auf (oder bei) vulkanisch aktiven Inseln. Dabei stehen die Geschehnisse auf Hawaii, Neuseeland und Vulcano an erster Stelle.

Hawaii: Erdbeben M 4,5 bei Lo’ihi

Datum: 02.06.2021 | Zeit: 04:44:32 UTC | Lokation: 18.93 N ; 155.29 W | Tiefe: 10 km | Mb 4,5

Vor der Südküste von Big Island Hawaii kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 4,5. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde mit 10 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 36 km südöstlich von Pāhala. Ein Blick auf die Karte enthüllt, dass es sich am submarinen Vulkan Lo’ihi manifestierte. Bereits vorher ereigneten sich mehrere Erdbeben vor der Südküste der Insel. Erdstöße gab es aber nicht nur offshore, sondern zogen über das Ostrift bis hin zur Caldera des Kilaueas. Auch am Südwestrift gab (und gibt) es viele Erdbeben. Insgesamt registrierte das EMSC seit gestern 35 Beben mit Magnituden ab 2.

Jetzt, da das Überdruckventil der Lavasee-Eruption geschlossen ist, steigt die Seismizität im Bereich der Caldera deutlich an. Das HVO registriert alleine dort täglich zwischen 40 und 50 schwache Erdstöße, die beim EMSC zum größten Teil nicht angezeigt werden. Die Inflation steigt entsprechend an und hat jetzt fast wieder das Vor-Eruptionsniveau erreicht. Man darf sich fragen, wann und wo der nächste Vulkanausbruch am Kilauea beginnen mag.

Neuseeland: Erdbeben M 4,2 am Lake Taupo

Datum: 03.06.2021 | Zeit: 00:23:41 UTC | Lokation: 38.90 S ; 175.99 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,2

Am neuseeländischen Calderavulkan Taupo manifestierten sich einige Erdbeben. Das Stärkste hatte laut EMSC eine Magnitude von 4,2, mit einem Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das neuseeländische GeoNet gibt M 4,8 an. Demnach manifestierte es sich am Südufer des Lake Taupo, in einer Tiefe von nur 5 km. Am Nordufer gab es einige schwächere Erdstöße. Sie lagen direkt unter dem Ort Taupo. Die Erdbeben signalisieren jetzt noch keinen bevorstehenden Ausbruch des Calderavulkans, zeigen aber, dass im Untergrund Bewegung herrscht. Der benachbarte Vulkan Ruapheu zeigt übrigens Anzeichen vulkanischer Unruhe.

Italien: Erdbeben M 3,0 bei Vulcano

Datum: 31.05.2021 | Zeit: 13:16:42 UTC | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Tiefe: 11,8 km | Mb 3,0

Relativ selten darf ich hier über Erdbeben berichten, die sich am Namensgeber aller Vulkane ereignen, doch am Montag bebte es tatsächlich vor der Südwestküste der sizilianischen Vulkaninsel Vulcano. Der Erdstoß hatte eine Magnitude von 3,0 und einen Erdbebenherd in 11,8 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 10.5 km südwestlich von Porto di Ponente lokalisiert. Der Vulkan ist wegen seinem Fumarolenfeld am Kraterrad und dem Fangobad am Strand bekannt. Der letzte Ausbruch ereignete sich 1890. Damit zählt Vulcano noch zu den aktiven Feuerbergen, die jederzeit eruptieren können. Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch gibt es allerdings nicht. Die Daten stammen vom INGV.

Naturkatastrophen-News 02.06.21: Stürme in Asien

Die Meldungen zu den Naturkatastrophen befassen sich heute überwiegend mit dem Sturm- und Corona-geplagten asiatischen Raum.

Philippinen: Tropensturm fordert 3 Menschenleben

Die Philippinen wurden einmal mehr von einem starken tropischen Wirbelsturm getroffen. Er hörte auf dem Namen Choi-wan und traf die Küste im Bereich der Stadt Maasin City, mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 km/h. Damit erreichte der Sturm noch nicht Taifun-Stärke, dennoch reichte die Kraft des Unwetters aus 3 Menschen zu töten. Unter den Opfern befand sich eine 14-jährige Dorfbewohnerin, die mit ihrem Vater bei starkem Regen zu einem Flussufer eilte, um ihre Nutztiere zu retten. Dabei wurde sie vom Wasser erfasst und von der starken Strömung mitgerissen. Der Vater gilt noch immer als vermisst und teilte wahrscheinlich das Schicksal der Tochter.

Der Sturm brachte große Regenmengen mit sich, die Überflutungen und Erdrutsche auslösten. Betroffen waren 18 Dörfer, aus denen über 2600 Menschen flüchten mussten.

Tausende Personen wurden aus Ortschaften in der Provinz Albay evakuiert. Sie wurden von Überschwemmungen und Laharen heimgesucht.

Die Philippinen werden pro Jahr von gut 20 tropischen Stürmen getroffen. Einige von ihnen erreichen Taifun-Stärke und richten große Verwüstungen an.

In der Sonderverwaltungszone Macau wütete gestern ein Unwetter, dass weite Teile des Hafens überflutete. Die Behörden sahen das Unwetter als Vorlauf der bevorstehenden Taifunsaison an. Bei der Gelegenheit konnten die Behörden eine neue Pumpenstation testeten. Sie ist Teil eines Schutzsystems, dass auch Fluttore beinhaltet. Die Anlage wurde nötig, weil der Meeresspiegel ansteigt und es immer häufiger zu Überflutungen kommt.

Auch in anderen Landesteilen gab es Unwetter und sogar ein Tornado wurde gemeldet. Er hinterließ in der Provinz Heilongjiang eine Schneise der Verwüstung und tötete mindestens eine Person. 16 Menschen wurden verletzt. In einem Vorort der Provinzhauptstadt Harbin wurden 168 Häuser beschädigt. Es entstand hoher Sachschaden.

Corona-Lage verschärft sich in einigen Ländern Asiens

Während bei uns die Corona-Inzidenzen saisonal bedingt fallen, steigen sie in vielen asiatischen Ländern deutlich an. Besonders auffällig sind die steigenden Fallzahlen in Vietnam und Malaysia. Diese Länder sind bis dato recht unbescholten durch die Pandemie gekommen. Neue Fälle werden auch aus China gemeldet. Virologen spekulieren über eine neue Virus-Variante, die noch ansteckender, als die bisherigen sein könnte. Es sieht so aus, als würde uns das Thema noch auf langer Sicht nicht loslassen. Auch bei uns könnte es im Herbst/Winter zu einer neuen Welle kommen. Wie heftig sie ausfällt, dürfte von dem Impfschutz abhängig sein, den wir bis dahin hoffentlich aufgebaut haben. Sollten die Vakzine auch gegen neue Varianten wirken, stehen die Chancen gut, dass eine weitere Welle entweder ausbleibt, oder milde verläuft.