Sakurajima: Update 18.12.2020

Am japanischen Vulkan Sakurajima gab es in den letzten 24 Stunden weitere Eruptionen. Am interessantesten war eine Eruption während der Nacht. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Sie driftete in östlicher Richtung. Das Interessante an der Eruption war, dass sie relativ viel glühende Tephra förderte, die zum Teil auf den Außenflanken des Vulkans landete. Zudem wurde ein vulkanisches Gewitter erzeugt. Bilder der Überwachungskameras dokumentierten das Geschehen.

Vor einigen Jahren waren diese vulkanischen Gewitter gang und gäbe am Sakurajima. Er hatte sich zu einem richtigen Hotspot für Blitzjäger entwickelt. Damals kamen die Eruptionen aus dem Showa-dake. Seit 2 Jahren eruptiert der Saku nur noch aus dem Hauptkrater und seitdem sind die vulkanischen Gewitter seltener geworden.

Karymsky meldet sich mit Ascheeruption

Im russischen Kamtschatka ist der Karymsky wieder verhaltensauffällig geworden und eruptierte heute 2 Mal. Laut VAAC stieg die Vulkanasche bis zu 3000 m hoch auf und wurde vom Wind in Richtung Südwesten verfrachtet. In den letzten Monaten kam es immer wieder zu sporadischen Eruptionen des entlegenen Vulkans.

Villarrica mit Aschewolken

Sporadisch meldet sich auch der chilenische Villarrica. In den letzten 2 Tagen gab es einige Meldungen über kleine Aschewolken, die einige Hundert Meter über Kraterhöhe aufstiegen. So richtig durchstarten tut der Vulkan derzeit allerdings nicht.

Ätna: Tremor fluktuiert

Das mit dem Durchstarten ist so ein Ding: der Tremor am Ätna hat einen Zickzackkurs eingeschlagen und wirkt recht nervös. Sieht so aus, als würde es in der Leitung gurgeln. Am Wetter kann es nicht liegen, denn es ist nahezu windstill und total klar. Also ungewöhnlich gute Wetterkonditionen für einen Vulkanbeobachter, stellt sich nur die Frage, was der Vulkan im Schilde führt? Die Erdbebenaktivität ist seit dem Paroxymus vom 14. ungewöhnlich niedrig. Die Veränderungen am Südostkrater, die von dem Paroxysmus verursacht wurden, sind allerdings recht groß. Neue Drohenaufnahmen dokumentieren sie. An der neuen Spalte bildete sich eine Gesteinsrippe und der Südwestteil der Kraterwand ist kollabiert.

 

Sonnensystem: Große Konjunktion

Pünktlich zur Wintersonnenwende am 21. Dezember, wird sich die Große Konjunktion einstellen. Bei diesem Himmelsschauspiel stehen die beiden großen Planeten Jupiter und Saturn auf einer Linie mit der Erde. Die Sonne steht nur ein wenig abseits der Linie. Es kommt fast zur scheinbaren Abdeckung des Saturns durch den Jupiter. Dieses Ereignis wiederholt sich ungefähr alle 20 Jahre. In diesem Jahr stehen die beiden Gasriesen besonders dicht zusammen. Gutes Wetter vorausgesetzt, sind sie kurz nach Sonnenuntergang tief im Südwesten zu sehen. Bereits jetzt stehen die Planeten scheinbar nahe zusammen.

Größte Konjunktion

Animation der Planetenschleife. © WIKIPEDIA/Frog 23, Lizenz der cc.

Jupiter wandert von der Erde aus betrachtet schneller als Saturn über den Himmel. So kann es vorkommen, dass in einem knappen Jahr drei Begegnungen stattfinden. Diese Ereignisse sind allerdings sehr selten und werden Größte Konjunktion genannt. Die Letzte ereignete sich 1981, die Nächste wird im Jahr 2238 stattfinden.

Im ablaufenden Jahr ereigneten sich bereits 2 weitere Konjunktionen: die von Saturn und Pluto im Januar und zwischen April und November drei Konjunktionen zwischen Jupiter und Pluto. Solche mehrfache Konjunktionen innerhalb von einem Jahr kommen dadurch zustande, dass die äußeren Planeten nahe ihr Opposition scheinbar Schleifen am irdischen Nachthimmel ziehen. Wie es zu den Planetenschleifen kommt, zeigt die Animation am Beispiel des Mars. M‘ ist dabei die Projektion der Marsbewegung am Nachthimmel.

Stern von Bethlehem

Eine Große Konjunktion steht auch im Verdacht, dass sie den „Stern von Bethlehem“ erzeugt haben könnte. Allerdings trat sie damals 6 Jahre vor Christi Geburt auf, weshalb mach einer dafür plädiert, dass Geburtsjahr Christi entsprechend zu korrigieren. Wissenschaftlich belegbar ist diese Theorie genauso wenig, wie jene, die davon ausgeht, dass es sich bei dem Stern von Bethlehem um den Halleyschen Kometen gehandelt haben könnte. Er war im Jahre 12 v. Chr. zu sehen gewesen.

Böses Omen

Früher galt das Phänomen als Böses Omen und man fürchtete, dass durch die Große Konjunktion Springfluten, Erdbeben und Eruptionen ausgelöst werden könnten, denn nicht nur das Licht der beiden Planeten überlagert sich, sondern auch deren gravitativen Kräfte. Doch auf die Erde wirken sie nur in sehr geringem Umfang ein. Ich konnte bei meinen Recherchen zu den Eruptionszyklen keinen Zusammenhang zwischen Vulkanausbrüchen und der Großen Konjunktion feststellen.

USA: Schwerer Wintersturm

Teile der US-Ostküste werden aktuell von einem starken Wintersturm heimgesucht. In 14 Bundesstaaten wurde eine Warnung herausgegeben, von der mehr als 60 Millionen Menschen betroffen sind. Besonders schlimm traf es bereits Pennsylvania: auf einer eisglatten Interstate-Autobahn krachten 80 Fahrzeuge ineinander. Bei der Massenkarambolage starben 2 Menschen. 50.000 Haushalte sind von der Stromversorgung abgeschnitten. Für New York wurde starker Schneefall prognostiziert. Es könnte mehr Schnee fallen, als im ganzen letzten Winter. Damit droht ein Verkehrschaos in der Millionenmetropole, die bereits im Frühjahr wegen der Corona-Pandemie still stand. Zu Unterrichtsausfällen an Schulen wird es wegen dem Sturm nicht kommen, da sich die Schüler im digitalen Unterricht zuhause befinden.

Corona und kein Ende

Das Thema Corona beschäftigt die Welt weiterhin. Nicht nur in den USA, sondern weltweit. Allerdings gelten die USA in den Medien als Negativ-Beispiel im Umgang mit der Pandemie: seit Beginn der Seuche infizierten sich in den USA fast 17 Millionen Menschen mit dem Corona-Virus. Ist das tatsächlich ein weltweiter Negativrekord? In keinem anderen Staat der Erde gibt es so viele offiziell gemeldeten Fälle, wie in den USA. Allerdings muss man bedenken, dass dort 330 Millionen Menschen leben. Entsprechend infizierten sich ca. 5% der Bevölkerung mit dem Virus. In Europa infizierten sich bisher ca. 16 Millionen Menschen mit dem Virus. Die zu Europa gehörenden Gebiete von Russland und Türkei nicht mitgerechnet. In der EU leben ca. 447 Millionen Menschen. Demnach waren ca. 3,7% der Bevölkerung infiziert gewesen. Man sieh, dass die USA schon vor Europa liegt, allerdings sind die Anti-Corona-Strategien in Europa auch nicht so viel erfolgreicher, als in den USA.  In Bezug auf Deutschland finde ich es spannend zu verfolgen, ob der „harte“ Lockdown nun den gewünschten Erfolg bringen wird, die Inzidenz auf unter 50 Neuinfektionen pro Woche und 100.000 Bürger zu drücken. Ich befürchte, dass wir uns letztendlich bis zum Frühjahr in einem stetigen Teillockdown befinden werden. Die anvisierten Impfungen werden ihre gesellschaftliche Wirkung voraussichtlich erst im nächsten Herbst richtig entfalten können. Aber immerhin: ein Silberstreif am Horizont!

Wirbelsturm zieht auf Fidschi zu

Das Archipel von Fidschi wird von einem starken Zyklon der Kategorie „5“ bedroht. Der Zyklon mit dem Namen Yasa bringt Windgeschwindigkeiten von bis zu 280 km/h mit sich. Außerdem ist mit extremen Regenfällen zu rechnen. Der Landfall wird für Donnerstag erwartet. Der Zyklon entwickelte sich innerhalb eines Tages von einem Sturm der Kategorie „1“ zu einem Kategorie „5“ Monster. Das zeigt, wie aufgeheizt der Pazifik ist.

Weitere Infos und zahlreiche Medien zu Naturkatastrophen und Naturphänomenen findet ihr in unserer Fb-Gruppe.

Pacaya: Update 17.12.2020

Der guatemaltekische Vulkan Pacaya eruptiert weiter explosiv und effusiv. INSIVUMEH berichtet von 2 aktiven Lavaströmen. Sie fließen im Westen und Nordwesten des Vulkans. Der Lavastrom im Nordwesten bewegt sich auf dem Plateau Cerro Chino und ist dementsprechend zugänglich. Allerdings warnen die Vulkanologen vor Kollaps-Ereignissen an der Lavafront. Sie könnten Schuttlawinen erzeugen. Außerdem generiert der Gipfelkrater strombolianische Eruptionen. Sie werfen glühende Tephra bis zu 125 m hoch aus.

Ebeko in Eruption

Auf der Aleuten-Insel Paramushir ist der Ebeko wieder aktiver geworden. Das VAAC registrierte 2 Aschewolken. Sie stiegen bis zu 3300 m über dem Meeresspiegel auf und drifteten in südöstlicher Richtung.

Lewotolok eruptiert weiter

Der Lewotolok (Lembata, Indonesien)  ist weiterhin explosiv tätig. Das VSI meldete für die ersten 6 Tagesstunden genauso viele Eruptionen. Die zugehörigen seismischen Signale hatten Amplituden zwischen 22-29 mm und dauerten bis zu 30 Sekunden. Es handelt sich um strombolianische Eruptionen, die nur kleine Aschewolken erzeugten. Es wurden 17 Entgasungen registriert. Harmonischer Tremor zeugt von weiteren Magmenbewegungen im Vulkan.

Merapi: Seismik fluktuiert

Am indonesischen Vulkan Merapi fährt die Seismik weiter Achterbahn und fluktuiert deutlich. Gestern wurden insgesamt ca. 330 seismische Signale registriert. Heute waren es zwischen 0:00 Uhr und 6:00 Uhr Lokalzeit 88 Beben. 54 Erschütterungen waren hybriden Ursprungs und 11 vulkanotektonischer Art. Weiterhin ist ein Magmenkörper im Vulkaninneren aktiv.

Rinjani steigert Seismizität

Der Vulkan auf der indonesischen Insel Lombok steigert seine seismische Aktivität weiter. Das VSI registrierte gestern 13 tief sitzende vulkanotektonische Erschütterungen. Sie hatten Amplituden zwischen 1 und 34 mm, und dauerten zwischen 10 und 29 Sekunden. 3 Beben mit niedrigen Frequenzen deuteten Fluidbewegungen im Untergrund an. Der Vulkan steht zwar nicht unmittelbar vor einem Ausbruch, doch mittelfristig könnte sich eine Eruption ereignen.

Sangay lässt Asche aufsteigen

Quasi unverändert geht die Eruption am ecuadorianischen Sangay weiter. Hier detektiert das VAAC regelmäßig Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 6700 m aufsteigen. Sie driften in Richtung Westen.

Update 16.12.2020: Klyuchevskoy und Sakurajima

Der Klyuchevskoy auf Kamtschatka ist weiterhin aktiv, allerdings verringerte sich die Stärke der Eruption deutlich. Aktuell wird kein Lavastrom mehr eruptiert. Allerdings gibt es strombolianische Eruptionen, die den Gipfelbereich mit glühender Tephra eindecken. MIROVA empfängt ein moderates thermisches Signal mit einer Leistung von 112 MW.

In unserer FB-Gruppe wurde ein Foto geteilt, das von der russischen Abenteuerin Anastasia Tsareva aufgenommen wurde. Bevor der Lavastrom versiegt, bestieg sie, zusammen mit ihrem Freund, die Flanke des Vulkans und entfernte sich ca. 2000 m vom Basislager, wobei ich annehme, dass damit Höhenmeter gemeint sind. Einen weiteren Aufstieg wagten die beiden nicht, da ihnen zahlreiche Steinschläge entgegen kamen. Immerhin erreichten sie den Rand des Lavastroms und konnten fantastische Aufnahmen liefern.

 

Sakura-jima eruptierte heute 3 Mal

In Japan kam es zu einer weiteren Eruption des Vulkans Sakura-jima auf Kyushu. Das VAAC Tokio gab 3 Meldungen heraus und warnte vor Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 2700 m aufgestiegen sind. Starker Wind verfrachtete die Aschewolken schnell in südöstlicher Richtung, ansonsten wären sie höher aufgestiegen. In den letzten 10 Tagen war die Aktivität des Vulkans ehr unterdurchschnittlich. Stärkere Erdbebenschwärme werden aktuell nicht registriert, von daher rechne ich nicht mit einem sonderlich starken Peak.

Ätna: Ascheeruption aus der Voragine

Heute Nachmittag kam es zu einer kleinen Ascheeruption aus der Voragine. Das könnte signalisieren, dass die Aktivität vom Neuen Südostkrater auf den zentralen Kraterbereich wechseln könnte. MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 35 MW.  Der Tremor bewegt sich auf dem Niveau wie vor dem Paroxysmus. Im Seismogramm sind kleine Zucker zu erkennen. Sie sind typisch für paroxysmale Phasen und könnten von starken Entgasungen stammen.

Ätna: Neues Satellitenbild

Die Aktivität am Ätna normalisierte sich seit gestern Abend. Nachdem es am Nachmittag noch zu einer Episode mit stärkerem Ascheausstoß gekommen war, stürzte der Tremor bis fast in den grünen Bereich ab und stieg dann wieder etwas an. Aktuell bewegt er sich in der Mitte des gelben Bereichs, ungefähr auf dem Niveau wie vor dem Paroxysmus. Jetzt stellt sich die Frage, ob- und wann es zum nächsten Ausbruch kommen wird? In den vergangenen Jahren gab es unterschiedlich lange Pausenintervalle. Sie dauerten zwischen 6 Wochen und 6 Stunden. Mit anderen Worten: es könnte jeder Zeit zu einem neuen Paroxysmus kommen, oder aber auch nicht.

Dr. Boris Behncke vom INGV berichtete mir gestern, dass die Vulkanologen ca. 3 Stunden vor dem Paroxysmus ahnten, dass etwas im Busch ist. Darüber hinaus hielten sie die Wahrscheinlichkeit, dass bald ein größeres Ereignis eintreten würde für hoch. Gründe hierfür waren die anhaltende milde Gipfelaktivität, die hohe Seismizität und die langanhaltende Inflation, deren Trend seit Jahren ungebrochen ist.

[twenty20 img1=“811483″ img2=“811484″ offset=“0.5″ before=“Thermische Anomalien am Ätna. Mehrere Filter.“ after=“Hier das Bild mit nur einem Infrarotfilter. © Sentinel“]

Gestern wurde ein neues Sentinel-Satellitenfoto vom Ätna gemacht. Es zeigt eine ausgeprägte thermische Anomalie, die den gesamten Bereich des Neuen Südostkraters überstrahlt. Darüber hinaus erkennt man kleinere Anomalien in der Bocca Nuova und im Nordostkrater. Im Südwesten des Neuen Südostkraters erkennt man den frischen Lavastrom, der nicht (wie anfänglich berichtet) zwischen dem Monte Barbagallo und Monte Supino floss, sondern westlich vom Monte Supino. Der Lavastrom war ca. 1400 m lang. Potenzielle Gipfelstürmer müssen nun den frischen Lavastrom queren.

Wenn man genau hinschaut, dann erkennt man auch schneefreie Bereiche am südlichen Rand des Zentralkraters und am Nordrand des Nordost-Kraterkegels. Es ist unklar, ob es dort nur Fumarolen gibt, oder ob da auch Lava unterwegs war. Für mich schaut es schon so aus, als wäre am Rand des Zentralkraters Lava ausgetreten.

Popocatepetle und Sternschnuppe

Obwohl die News augenblicklich vom Ätna dominiert werden, gibt es natürlich noch Neuigkeiten von anderen Vulkanen zu berichten. Anfangen möchte ich mit einer Nachricht, die eigentlich in die Rubrik Naturphänomene gehört: vor 2 Nächten filmten die Überwachungskameras am Popocatepetl eine Sternschnuppe, die scheinbar über den Gipfel des mexikanischen Vulkans hinweg zog. Bei dem Boliden handelte es sich um eine ausgeprägte Erscheinung und ich gehe davon aus, dass sogar ein Teil des Meteoriten die Erde erreichte. Wahrscheinlich stammte er vom Strom der Geminiden, die jedes Jahr zwischen dem 4. und 17. Dezember die Erdbahn kreuzen.

Vulkanisch betrachtet ist der Popocatepetl wieder deutlich aktiver geworden, als es noch im letzten Monat der Fall war. Das VAAC meldete seit gestern 7 Aschewolken. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 6100 m über dem Meeresspiegel. CENAPRED detektierte gestern 240 Asche-Dampf Exhalationen und 156 Minuten Tremor.

Merapi: Erneuter Anstieg der Seismik

Am indonesischen Vulkan Merapi fluktuiert die Seismik auf hohem Niveau. Das VAAC registrierte gestern wieder mehr als 450 Erdstöße verschiedener Arten. Wie üblich dominierten die hybriden Erddstöße. Es gab aber auch vulkanotektonische Erdbeben. Heute Nachmittag wurden innerhalb von 6 Stunden 8 solcher Beben festgestellt. Sie deuten auf Magmenaufstieg hin.

Santiaguito: Aktivität hoch

In Guatemala wird dem Domvulkan Santiaguito eine hohe Aktivität attestiert. Das Attest stellten die Vulkanologen von INSIVUMEH aus. Demnach steigen Gas- und Aschewolken bis auf einer Höhe von 3400 m auf und es werden Schuttlawinen erzeugt. Der Dom wächst und es könnten pyroklastische Ströme generiert werden.

Semeru eruptiert Aschewolke

Am Semeru auf Java detektierte das VAAC eine weitere Aschewolke. Sie erreichte eine Höhe von 4300 m und driftete in nordöstlicher Richtung. Gestern meldete das VSI 2 seismische Eruptionssignale. Zwei weitere Signale stammten von abgehenden Schuttlawinen. Außerdem wurde harmonischer Tremor registriert. Dom und Lavastrom dürften weiter wachsen. Auf dem letzten Sentinel-Bild vom 11. Dezember war der Lavastrom zu sehen gewesen.

Ätna: Update 15.12.20

Gestern Nachmittag ereignete sich am Ätna auf Sizilien eine weitere Episode erhöhter Aktivität. Allerdings steigerte sie sich nicht zu einem Paroxysmus. Der Neue Südostkrater (NSEC) eruptierte glühende Tephra und Vulkanasche. Das VAAC warnte vor steigender Aktivität, allerdings ohne die Höhe der Aschewolken anzugeben. Am Abend nahm die Tätigkeit ab, allerdings gab es noch schöne strombolianische Eruptionen, die Fotografen dokumentieren konnten.

Heute Morgen steigt die Aktivität wieder und das VAAC warnt erneut. Auf der Thermalcam des INGV sieht man deutliche eine thermische Anomalie. Sie kommt aus einem Schlot im NSEC Krater und erzeugt strombolianische Eruptionen. Es sieht so aus, als wäre die Kraterwand teilweise kollabiert. Der Tremor steigt deutlich und es könnte sich ein neuer Paroxysmus anbahnen. Unter dem Link gibt es die aktuellen Daten auf einen Blick.

Gestern schrieb ich, dass der Paroxysmus überraschend kam. Rückblickend muss man sagen, dass dem so nicht ist. In unserer FB-Gruppe wurde darüber diskutiert, dass wir ja 18 Tage vor der Eruption eine erhöhte Aktivität an der Salinelle von Paterno beobachtet hatten und diese als ein mögliches Anzeichen für steigende Aktivität am Vulkan interpretiert hatten. Dazu kamen die Erdbebenschwärme der letzten Tage. Gestern gab es allerdings kein Schwarmbeben im direkten Zusammenhang mit der Eruption. Ein weiteres Anzeichen war auch der geringe Tremor vor der Eruption, denn ein vergleichbares Fallen des Tremors von einem erhöhten Level, konnte man schon vor anderen Paroxysmen beobachten. Allerdings sind diese Warnzeichen so diffus, dass sie nicht für eine exakte Prognose zu gebrauchen sind. Trotzdem, interessant ist es alle Mal, das Verhalten des komplexen Systems Ätna und die Vorgänge in der Natur zu beobachten.

Update 13.30 Uhr: Der Tremor hat wieder abgenommen und im Augenblick sieht es nicht mehr nach einem unmittelbar bevorstehenden Paroxysmus aus.

Sonnenfinsternis am 14.12.20

Heute wird sich eine totale Sonnenfinsternis ereignen. Leider ist sie von Europa aus nicht zu sehen. Sie spielt sich auf der Südhalbkugel ab und wir am Besten von Argentinien und Chile aus zu beobachten sein. Die Zone der größten Bedeckung liegt in der argentinischen Provinz Rio Negro. Dort wird die Dauer der Totalität 2 Minuten und 10 Sekunden betragen. Gute Sichtbedingungen erwartet man für die chilenischen Regionen Isla Mocha, Puerto Saavedra, Temuco, Freire, Loncoche, Panguipulli, Villarrica, Pucón, Curarrehue. Die Totalität wird um 15:33 Uhr MEZ erwartet.

Einige Geonauten hatten eine Reise nach Chile geplant, doch aufgrund der Pandemie musste sie abgesagt werden.

Update 18:00 Uhr: Die Eclipse hat sich von der Pandemie nicht verschrecken lassen und Corona nicht nur Paroli gezeigt, sondern ihre eigenen Corona präsentiert. Inzwischen werden in den sozialen Medien erste Aufnahmen des Naturphänomens präsentiert. Natürlich gab es auch Verlierer, denn nicht überall über Südamerika präsentierte sich der Himmel wolkenlos, und so flossen auch zahlreiche Tränen enttäuschter Eclipse-Fans.

Sonnenfinsternis gestern und morgen

Die Bilder erinnern mich ein wenig an meine Aufnahmen, die ich 1999 von der Sonnenfinsternis über Deutschland machen konnten. Laut den Wetterprognosen sollte gute Sichtbarkeit im Bereich der belgischen Nordsee herrschen, wo ich mich am Vorabend der Eclipse einfand. Allerdings änderten sich die Wetterprognosen, was mich dann in einer aberwitzigen Fahrt durch Frankreich bis nach Saarbrücken veranlasste, wo ich dann tatsächlich ein kleines Wolkenloch fand und einen Blick auf die Eclipse erhaschen konnte.

Bis wir in unseren Breiten wieder eine totale Sonnenfinsternis erleben können, vergehen noch ein paar Jahre! Die Nächste wird von Deutschland aus im Jahre 2081 sichtbar sein. Die nächste totale Sonnenfinsternis wird sich am 04.12.2021 ereignen und ist abermals nur auf der Südhalbkugel sichtbar.