Island: hohe Seismizität

Gestern ereigneten sich auf Island sehr viele schwache Erdbeben. Betroffen war praktisch das gesamte Nordost-Südwest streichende Störungssystem entlang der kontinentalen Plattengrenze zwischen Europa und Nordamerika. Hier scheint in den letzten Wochen besonders viel Bewegung drin zu sein. Vor der Nordküste gab es ein Schwarmbeben, welches mit Magmenaufstieg assoziiert sein könnte. Gekrönt wurde der Tag von 2 besonders starken Erdbeben unter dem Bardarbunga: beide Beben brachten es auf Magnituden von 4,7. Die Hypozentren lagen laut IMO in 5 und 3,1 km Tiefe. Zudem wurden zwei weitere Beben mit Magnituden von 3,9 und 3,2 gemessen. Es war die stärkste Erdbebenserie der letzten 2 Jahre.

Gunung Agung: Seismik weiter rückläufig

Der Vulkan in Bali kann mit der Erdbebentätigkeit unter Island derzeit nicht mehr mithalten: gestern wurden nur noch 159 Erdbeben und 3 Tremor-Episoden registriert. Die Dampfwolke stieg bis zu 1500 m hoch auf. Die meiste Zeit bewegte sie sich bis in Höhen von 100-400 m über den Krater.

Kirishima: Seismik noch erhöht

Laut einer Meldung bei meinem belgischen Kollegen Bernard Duyck, werden am japanischen Vulkan Kirishima noch vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Zudem bildete sich im Krater ein pyroklastischer Kegel. Diese Erkenntnis  stammt nicht vom JMA, sondern von dem japanischen Professor R.Imura.

Eiscaldera am Bardarbunga

Gestern berichtete die isländische Zeitung Iceland Review über eine neue Eiscaldera im Bereich des Bardarbunga auf Island. Das 400 Meter durchmessende Loch formte sich aufgrund erhöhter geothermischer Strahlung. Zum ersten Mal seit Jahrtausenden ist der Boden unter dem Eis sichtbar. Das Eis ist an dieser Stelle noch gut 100 m mächtig und damit deutlich dünner, als vor Beginn der Eruption. Durch die Gletscherschmelze steigt die Wahrscheinlichkeit eines Gletscherlaufs.

Sakurajima mit Eruptionsserie

Der japanische Vulkan Sakurajima hat in den letzten 24 Stunden 6 Eruptionen erzeugt, die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Hinzu kommen noch mehrere kleiner Ausbrüche, die in den Statistiken nicht auftauchen. Die Vulkanasche wird wieder zu einem Problem für die Anwohner des Vulkans. Zudem werden wieder vermehrt vulkanische Blitze gesichtet. Am Suwanosejima wurde ebenfalls eine Eruption registriert.

Bardarbunga: Erdbeben M 4,4

Wirft man heute einen Blick aus die isländische Erdbebenkarte sieht man deutlich, wie aktiv die Seismik unter Island ist. Unter dem Bardarbunga ereigneten sich mehrere Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 4,4. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Es gibt auch zahlreiche Erdbeben an der Askja und Katla. Besonders interessant ist ein Beben an der Hekla. Hier sind in den letzten Wochen häufiger Erdbeben zu beobachten. Hekla ist bereit für eine Eruption und die Beben könnten Anzeichen dafür sein, dass es bald los geht.

Weitere Erdbebenmeldungen

In den letzten Stunden gab es 3 stärkere Erdbeben, die sich in entlegenen Regionen der Weltmeere ereigneten: Ein Erdbeben mit der Magnitude 6,4 erschütterte die Region nördlich von Papua Neuguinea, in der Grönlandsee bebte die Erde mit M 5,4 und südlich von Java gab es ein Beben M 5,5.

Ecuador: Erdbeben Mw 6,0

Update 22.00 Uhr: In Zentralitalien gab es soeben ein Erdbeben der Magnitude 4,2. Das Hypozentrum lag in 2 km Tiefe bei Amatrice. Der Ort wurde im letzten Jahr durch ein starkes Erdbeben weitgehend zerstört.

Originalmeldung: Wenige Kilometer vor der Küste Ecuadors ereignete sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Es gab geringe Schäden und 3 Verletzte. Vor einem Jahr gab es in der gleichen Region ein starkes Erdbeben Mw 7,8. Damals starben über 600 Personen.

Gestern gab es 3 Beben Mw größer als 3 unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga. Die stärkste Erschütterung brachte es auf Mw 3,8. Die Hypozentren lagen in einem Kilometer Tiefe.

In der Schweiz manifestierte sich heute ein Erdbeben der Magnitude 4,3. Sein Hypozentrum lag in nur 5 km Tiefe in einem Naturschutzgebiet. Bern liegt 59 km entfernt. Es gab zahlreiche schwache Nachbeben.

Bardarbunga: Erdbeben M 4,2

Gestern manifestierte sich unter dem Bardarbunga auf Island ein Erdbeben der Magnitude 4,2. Das Hypozentrum lag in 8 km Tiefe am Westrand der Caldera. Es folgten zahlreiche Nachbeben. In den letzten 48 Stunden wurden in der Vatnajökull-Region 46 Erschütterungen registriert. Unter anderen Vulkangebieten wie der Katla kommt es ebenfalls immer wieder zu Schwarmbeben. Diese könnten mit dem Aufstieg von Magma zusammenhängen. im falle der Katla rechnet man schon seit längerem mit einem Vulkanausbruch.

Insgesamt ist die Seismik unter Island in den letzten Wochen und Monaten sehr hoch. Diese muss nicht unbedingt mit magmatischer Aktivität zusammen hängen, sondern mit dem Umstand, dass Island auf der kontinentalen Nahtstelle zwischen Nordamerika und Europa liegt. Da die meisten Vulkan Islands entlang der assoziierten Störungszonen liegen, finden dort auch die meisten Erdbeben statt.

Nichts desto trotz sind mindestens 2 Vulkane auf Island bereit für eine Eruption, zumindest, wenn man den örtlichen Vulkanologen Glauben schenkt: Katla und Hekla. Die beiden Vulkane liegen im Süden Islands quasi in Sichtweite voneinander. Katla liegt unter dem Gletscher Myrdalsjökull und hat das Potenzial eine Naturkatastrophe größeren Ausmaßes hervorzurufen. Gefürchtet sind vor allem Gletscherläufe, die benachbarte Ortschaften zerstören könnten. Zudem fürchtet man große Aschewolken, die eine Gefahr für den Flugverkehr werden könnten.

Erdbeben fanden auch in der Karibik statt: gestern bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,6 in 40 km Tiefe. Das Epizentrum lag nordöstlich der Insel Antigua. Es gab mehrere Nachbeben. Auch hier ist eine Region mit aktiven Vulkanen involviert. Der Soufrière Hills volcano auf Montserrat liegt nur 100 km entfernt. Etwa doppelt soweit entfernt liegt der Schicksalsberg von Martinique: Montagne Pelée. Als dieser Vulkan 1902 katastrophal ausbrach fanden mehr als 30.000 Menschen den Tod.

Fuego: steigende Aktivität

Update 06.09.2016: Auf der LiveCam sieht man häufige strombolianische Tätigkeit am Fuego. INSIVUMEH berichtet von 6 mittelstarken Eruptionen pro Stunde. Es fließt ein 700 m langer Lavastrom. Die Aktivität scheint auf eine neue paroxysmale Eruptionsphase zu zusteuern. Dank an Andreas Sprengler der mich gerade drauf aufmerksam machte.

Originalmeldung: Der Vulkan Fuego in Guatemala präsentiert sich mit einem steigenden thermischen Signal, dass via MIROVA registriert wird. Schlechtes Wetter verhindert direkte visuelle Observierung des Geschehens, dennoch berichtet INSIVUMEH von frequenten schwachen bis mittelstarken Eruptionen. Vom Santiaguito wurde der Abgang von Laharen gemeldet und auch auf Video dokumentiert.

Klyuchevskoy auf Kamtschatka ist in den letzten Tagen wieder besonders munter: das VAAC Tokyo registriert zahlreiche Aschewolken.

Auf Island hat es unter dem Bardarbunga wieder ein Schwarmbeben gegeben. 2 Erschütterungen hatten Magnituden größer als 3. Unter den Herdubreid manifestierte sich ebenfalls zahlreiche Erdbeben.

Von einem Erdbebenschwarm kann man auch vor der Ostküste Neuseelands sprechen. Die Erdbeben dort haben allerdings deutlich stärkere Magnituden. Das Letzte brachte es auf M 5.0.

 

Island: zahlreiche Beben

Zahlreiche Erdbeben manifestieren sich auf Island. © IMOAuf Island ereigneten sich in den letzten 48 Stunden zahlreiche Erdbeben. 8 hatten Magnituden zwischen 3 und 4. Unter dem Bardarbunga manifestierten sich 3 dieser Beben. Sie sind sehr wahrscheinlich mit dem Absinken bzw. Kollabieren des Calderadaches assoziiert. Dieser Prozess hält seit der Eruption im letzten Jahr an. Für die Wissenschaftler eine seltene Gelegenheit diesen Prozess vor Ort zu beobachten. 

Die Beben im Norden Islands gehen wahrscheinlich mit einer Magmaintrusion an der Tjörnes-fracture-zone einher. Solche Ereignisse sind dort öfters zu verzeichnen. 

Bardarbunga: Schwarmbeben

Schwarmbeben Bardarbunga. © IMOGestern wurde der isländische Gletschervulkan Bardarbung von einem Schwarmbeben erschüttert. Das stärkste Einzelbeben hatte eine Magnitude von 4. Zwei weitere Beben brachten es auf M 3,2. das Hypozentrum lag im Nordnordosten der Caldera in 5,4 km Tiefe. IMO sieht keine sonstigen Anzeichen für eine bevorstehende Eruption.

2 andere Vulkane auf Island bereiten den Vulkanologen mehr Sorgen: Hekla und Katla. Letzterer Vulkan zeigte in der vergangenen Woche erhöhte Seismik. Von der Hekla erwartet man schon seit 2 Jahren eine Eruption, die aber einfach nicht kommen will!