Vulkane auf Hawaii am 05.08.22

Auf Hawaii befinden sich 2 Vulkane die als aktiv eingestuft werden. Bei ihnen handelt es sich um Mauna Loa und Kilauea. Ein dritter aktiver Vulkan befindet sich vor der Küste von Big Island. In diesem Bericht geht es aber um die beiden Feuerberge auf der Insel. Das USGS veröffentlichte zum Kilauea ein interessantes Video, das ich Euch hier nicht vorenthalten möchte. Es zeigt die Bodenhebung im Halema’uma’u-Krater infolge der Lavaseeaktivität.

Video zeigt Auffüllung des Halema’uma’u-Kraters auf Hawaii

Das Zeitraffervideo wurde aus Bildern der Livecam zusammengestellt und zeigt die Bodenhebung des Gipfelkraters am Kilauea. Der Boden hob sich infolge der Lavasee-Aktivität, die den Halema’uma’u-Krater nach und nach mit Lava auffüllt. Das Video wurde zwischen März und Anfang August aufgenommen. Es zeigt aber nur einen Teil des Geschehens, denn die Eruption begann bereits am 29. September 2021. Seitdem füllte sich der Krater um 133 m auf. Gut 98 Millionen Kubikmeter Lava waren für die Bodenhebung nötig. Material, dass sich zuvor im Inneren der Erde befand. Der Erde entströmt aber nicht nur Lava, sondern auch Gas. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 1900 Tonnen am Tag. Obwohl der Kilauea in Eruption begriffen ist, hebt sich der Boden im gesamten Gipfelbereich weiter an, da mehr Schmelze ins Magmenreservoir einströmt als im Krater austritt. Die Inflation hat das Voreruptions-Niveau bereits wieder überschritten. Es stellt sich die Frage, ob Magma bald wieder unterirdisch über das Ostrift des Vulkans abfließt und sich im Bereich des Puʻuʻōʻō-Kraters akkumuliert. Bis jetzt ist es dort weiterhin recht ruhig, es wird nur eine geringe Bodendeformation registriert.

Bodendeformation gab es auch im Bereich der Mauna Loa Gipfelcaldera, als dort am 3. August ein Schwarmbeben stattfand. Sie betrug 1,5 µrad, was zwar nicht sonderlich viel ist, aber in Anbetracht eines moderaten Schwarmbebens schon einer Erwähnung wert erscheint. Die Bodenhebung wurde zumindest teilweise von Magmatischen Fluiden verursacht, die sich unter dem Vulkan ansammeln. Die meisten Hypozentren lagen in einer Tiefe von 3 km. Das Schwarmbeben setzte sich aus 90 Erschütterungen zusammen. Insgesamt wurden innerhalb einer Woche 206 schwache Erdbeben im Bereich des Mauna Loa festgestellt.

Erdbebenschwarm am Mauna Loa auf Hawaii

Datum: 03.08.22 | Zeit: 04:55:47 UTC | Lokation: 19.44 N ; 155.61 W | Tiefe: 1,1 km | Md 2,7

Unter dem hawaiianischen Vulkan Mauna Loa manifestierten sich mehrere Erdbeben, die zusammen einen Schwarm ergeben. Er besteht aus 14 Erschütterungen mit Magnituden im 2er-Bereich. Die Hypozentren liegen in geringen Tiefen, teilweise sogar bereits im Vulkan selbst. ein Bebencluster bildete sich dabei am Südrand der Caldera aus. Sehr wahrscheinlich stehen die Beben im Zusammenhang mit den Bewegungen Magmatischer Fluide. Der Alarmstatus des weltgrößten Vulkans steht auf „gelb“.

Erdbeben-News 21.07.22: Hawaii

Big Island mit zahlreichen Erdbeben

Datum: 20.07.22 | Zeit: 10:59:48 UTC | Lokation: 19.20 N ; 155.41 W | Tiefe: 40 km | Ml 3,3

Auf Big Island Hawaii manifestierten sich seit gestern mehr als 20 Erdstöße mit Magnituden im 2-er Bereich. Interessant ist, dass die Erdbeben weit streuen und sich in verschiedensten Tiefen ereignen. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 3,3 und lag in 40 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 7 km östlich von Pāhala verortet. Die Beben dort stehen im Zusammenhang mit Magmenaufstieg entlang des unteren Westrifts am Vulkan Kilauea. Magma bewegt sich auch in der Nähe der Gipfelcaldera. Dort gab es 3 Erdbeben, die bei EMSC angezeigt werden. Interessanter sind allerdings die weniger alltäglichen Erdbeben im Bereich von Mauna Loa und Kamaʻehuakanaloa (Lōʻihi) Seamount. Über diesen Erdbebenschwarm habe ich bereits vor 3 Tagen berichtet. Er hält weiterhin an. Am Mauna Loa gab es seit gestern 7 Erdbeben mit Magnitude größer als 2. Der stärkste Erdstoß brachte es hier heute auf 2,8. Er hatte ein Hypozentrum in nur 4 km Tiefe, also in einem Bereich, in dem sich oft Magma akkumuliert. Das HVO berichtete in seinem letzten Wochen-Bulletin tatsächlich von 87 Erschütterungen, die sich im Bereich des Vulkans Mauna Loa ereignet hatten. Die Beben standen mit Fluidbewegungen im Zusammenhang, was sich auch in einer langsamen, aber stetigen Inflation widerspiegelt. Der Alarmstatus steht auf „gelb“. Doch der Mauna Loa ist nicht der einzige Vulkan auf Big Island Hawaii. Am benachbarten Vulkan Kilauea steht der Alarmstatus sogar auf „orange“ und im Halema’uma’u-Krater köchelt seit Monaten ein Lavasee. Die Eruption begann am 29. September und förderte seitdem 98 Millionen Kubikmeter Lava. Sie füllt den Krater langsam auf und ließ seinen Boden bisher um 133 Meter steigen. Das Bild zeigt eindrucksvoll, wie groß die Gipfelcaldera mit dem Krater ist und wie klein der aktive Teil des Lavasees dagegen aussieht. Die Caldera vergrößerte sich deutlich, als der Vulkan 2018 die Leilani-Eruption hervorbrachte. Interessant ist, dass die Inflation nun wieder so groß ist, wie vor Beginn der Eruption. Wer weiß, vielleicht verstärkt sich das müde Geköchel des Lavasees bald, oder das Magma sucht sich neue Wege.

Erdbeben in Vulkannähe am 23.06.22: Bardarbunga

Heute ereigneten sich wieder eine Reihe an Erdbeben in der Nähe von Vulkanen, die für uns von Interesse sein könnten. Typischerweise haben sie geringe Magnituden, könnten aber Anzeigen, dass der betreffende Vulkan erwacht, oder wenigstens über ein aktives Hydrothermalsystem verfügt.

Island: Erdbeben M 3,0 nahe Bardarbunga

Datum: 22.06.22 | Zeit: 04:15:26 UTC | Lokation: 64.53 ; -17.35 | Tiefe: 5.2 km | Ml 3,0

Während es unter Reykjanes ein wenig ruhiger geworden ist, kann man das von den subglazialen Vulkanen unter dem Vatnajökull nicht sagen: 14,6 km südlich von Bardarbunga, und nördlich vom Grimsfjall gab es ein Erdbeben M 3,0. Es gab auch einige schwächere Beben. Insgesamt detektierte IMO 13 Erschütterungen im Einzugsgebiet des Vatnajökulls.


Hawaii: Schwarmbeben bei Pahala hält an

Datum: 22.06.22 | Zeit: 00:07:55 UTC | Lokation: 19.24 N ; 155.42 W | Tiefe: 35 km | Ml 2,7

Das Schwarmbeben, dass schon lange beim hawaiianischen Küstenort Pahala aktiv ist, geht auch heute weiter und hat sich verstärkt. Seit gestern registrierte das EMSC 27 Erschütterungen auf Big Island. 2 Beben ereigneten sich an der Kilauea-Gipfelcaldera, 2 im nördlichen Teil von Big Island und die restlichen Erschütterungen bei Pahala. Die Beben dort verteilen sich auf 2 Cluster. Einer liegt im direkten Umfeld des Ortes, ein weiterer etwas weiter nordöstlich. Schmelze steigt entlang des unteren Westrifts auf und verursacht die Beben. Ein weiterer Effekt ist, dass es eine langsame Abwärtsbewegung der Kilauea-Südflanke gibt, die ebenfalls Beben verursachen kann.


Long Valley Caldera mit Erdbeben

Datum: 23.06.22 | Zeit: 03:44:57 UTC | Lokation: 37.38 N ; 118.69 W | Tiefe: 35 km | Ml 2,8

In den letzten Tagen gab es auch weitere Erdbeben im Bereich der Long-Valley Caldera in Kalifornien. Seit meinem letzten Update am 20. Juni kamen gut 60 Erschütterungen hinzu. Das stärkste Beben brache es heute auf M 2,8 und hatte ein Hypozentrum in 16 km Tiefe. Es lag aber abseits der anderen Beben, die meist geringere Magnituden hatten und kurz unter der Erdoberfläche lagen. Man kann durchaus von einem Schwarmbeben sprechen.

Erdbeben in Vulkangebieten am 18.06.22: Hawaii

Heute stehen im Fokus meiner Berichterstattung erneut Erdbeben in Vulkangebieten, denn die Erdbebentätigkeit unter Teneriffa setzt sich fort. Hinzu kam eine leichte Zunahme der Seismizität unter dem Kilauea auf Hawaii.

Hawaii: Erdbeben im Bereich der Vulkane

Unter Big Island Hawaii bebt es in mehreren Lokalitäten. Die meisten Erschütterungen eigneten sich südwestlich von Pahala. Dort, am unteren Westrift, steigt Magma auf. Dieser Prozess geht einher mit einer regen Erdbebentätigkeit. So gab es seit gestern 2 Erdbeben mit der Magnitude 3,5. Die Hypozentren befanden sich in 40 und 35 km Tiefe und somit in einem Bereich der Asthenosphäre, in der sich Magmen bilden können. Tatsächlich wurde in einer früheren Studie nachgewiesen, dass entlang der Störungen des Rifts Magmen aufsteigen. Darüber hinaus gab es dort mehrere schwächere Beben.

Im Gipfelbereich des Kilaueas wurde vom EMSC nur ein Erdstoß festgestellt, doch es gab weitere schwache Erschütterungen, die dort nicht angezeigt werden. Im Halema’uma’u-Krater ist weiterhin ein Lavasee aktiv. Er ist recht stabil und fluktuiert nur wenig. Das HVO vermaß den Lavasee zuletzt am 10 Mai (!) und bis zu diesem Zeitpunkt stand der Lavaseepegel/Kraterfüllung 106 Meter über dem Niveau vom 29. September, als die Eruptionen begannen. Trotz vergleichsweise schwacher Aktivität dürften inzwischen 4-5 Meter Lavagestein hinzugekommen sein. Im Bulletin vom Freitag schreiben die Vulkanologen, dass Deflation gemessen wurde. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 1350 Tonnen am Tag. MIROVA detektiert in wolkenlosen Zeiten eine Wärmestrahlung mit 450-500 MW Leistung. Zum Vergleich: Die Lavaströme am Ätna powerten mit einer 2-3 Mal so starken Wärmestrahlung.

Die Erdbeben beschränken sich aber nicht nur auf den Bereich des Kilaueas, sondern greifen auch auf den Mauna Loa über. Vom Meeresboden aus gemessen ist es der welthöchste Vulkan, und könnte tatsächlich wieder ausbrechen. In den letzten Tagen gab es dort 4 Erschütterungen. Einige Erdbeben manifestierten sich auch in Norden der Insel. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Seismizität auf Big Island erhöht ist, auch wenn keines der Beben direkt auf einen neuen Vulkanausbruch hindeutet.


Weitere Erdbeben unter Teneriffa

Die Vulkane der Kanaren und die auf Hawaii bilden zwar Inseln in verschiedenen Ozeanen, finden aber alle ihren Ursprung in einer Mantel-Anomalie, die uns auch als Hotspot bekannt ist. Der letzte Vulkanaufbruch auf Teneriffa ereignete sich im Jahr 1909. Seit Vorgestern gibt es Erdbeben, die im Zusammenhang mit dem Aufstieg Magmatischer Fluide stehen könnten. Die Beben heute Nacht manifestierten sich südwestlich von Pico Viejo. Es wurden 21 schwache Erschütterungen detektiert, wobei das stärkste Erdbeben eine Magnitude von 2,0 hatte und in 23 km Tiefe verortet wurde. Wie gestern in einem Update nachgeschoben, wurden am Freitag -außer 5 vulkanotektonischen Erdbeben- gut 300 Hybriderdbeben detektiert.

Hawaii: Studie postuliert tiefen Magmenkörper

  • Eine neue Studie untersuchte die Magmenentstehung alter Laven auf Hawaii
  • Es wurde eine Lavaprobe gefunden, die aus einer frühen Bildungsphase des Kilaueas stammte
  • Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass das Magma in mehr als 90 km Tiefe entstanden sein muss
  • Dort gab es einen großen Magmenkörper

Neue Studie enträtselt frühe Magmenbildung auf Hawaii

Während der Kilauea weiterhin aktiv ist und einen Lavasee im Krater Halema’uma’u beherbergt, versuchen Wissenschaftler seine letzten Geheimnisse zu entschlüsseln. Eines dieser Geheimnisse betrifft die Herkunft der tholeiitischen Magmen, aus denen ein großer Teil der Hawaiianischen Vulkane besteht und in der frühen Bildungsphase der riesigen Schildvulkane eruptiert wurde. Bislang gingen viele Forscher davon aus, dass die Magmen durch partielles Schmelzen von festem Gestein im Grenzbereich Erdkruste-Asthenosphäre entstanden, doch es gibt Hinweise darauf, dass in der frühen Zeit des Vulkans ein anderer Prozess am Werk war: fraktionierte Kristallisation. Darauf deuten neue Analysen von Gesteinsproben hin, die an der submarinen Südostseite von Big Island Hawaii gefunden wurden.

Bei der fraktionierten Kristallisation handelt es sich um einen Prozess, bei dem während der Abkühlung eines Magmas die einzelnen Minerale nacheinander kristallisieren und physikalisch vom Magma getrennt werden. Die chemischen Substanzen der kristallisierten Mineralien werden der Schmelze entzogen, wodurch sich der Chemismus des Magmas ändert.

Bereits vor dem Fund der Proben stellten sich die Forscher die Frage, wie die riesigen Schildvulkane Hawaiis entstanden sein sollen. Die beiden bekannte Magmen-Reservoire, die unter dem Vulkan Kilauea entdeckt wurden und in vergleichsweise geringen Tiefen liegen, können nicht soviel Material bereitstellen, um eine so große Insel wie Big Island hervorzubringen. Daher vermutete man bereits vor der neuen Entdeckung, dass es einen wesentlich größeren Magmenkörper unter der Insel geben muss, von dem aus die Eruptionen gespeist werden. Die Energie bezieht der Magmenkörper aus der Hitze eines Mantelplumes. Dieser soll in der frühen Entstehungsphase Hawaiis große Mengen Schmelze zur Erdoberfläche gepumpt haben.

Die Gesteinsprobe aus dem Südosten der Insel stammt aus der Frühphase der Inselbildung, die vor ca. 280.000 Jahren begann. Vor gut 100.000 Jahren durchbrach die Vulkaninsel die Wasseroberfläche. Die Gesteinsprobe wurde vorher eruptiert. Sie enthält vulkanische Mineralien mit einem hohen Anteil an Elementen aus der Reihe der Seltenen Erden. Das Forscherteam um die australische Geologin Laura Miller von der Monash University, führte experimentelle Forschungen durch, bei denen Gesteine synthetisiert wurden, die den gleichen Chemismus wie die seltene Gesteinsprobe hatten. Die synthetischen Gesteine wurden bei Temperaturen von mehr als 1100 Grad Celsius und unter Drücken von mehr als 3 GPa geschmolzen, um dann zu beobachten, wie sich Kristalle aus der Schmelze bilden, wenn diese sich abkühlt und verringertem Druck ausgesetzt wird. Dabei kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass sich die Originalprobe nur unter Bedingung der fraktionierten Kristallisation von Granat gebildet haben kann. Im Erdinneren herrschen solche Bedingungen in einer Tiefe von 90-150 km. Laura Biller schloss daraus, dass sich in dieser Tiefe ein gigantischer Magmenkörper befunden haben muss, in dem die Schmelze entstand, aus der dann die vulkanische Gesteinsprobe wurde.

Die Autorin der Studie meint dazu, dass „dies die derzeitige Sichtweise in Frage stellt, dass die fraktionierte Kristallisation nur ein oberflächlicher Prozess ist, und legt nahe, dass die Entwicklung einer tiefen Magmakammer ein wichtiges frühes Stadium bei der Entstehung eines hawaiianischen Vulkans ist.“

Andere Vulkane in anderen Teilen der Welt, wie der Vesuv, weisen ebenfalls Kristallbildungszeiten auf, die darauf hindeuten, dass sich unter der Oberfläche „langlebige, tiefliegende“ Magmareservoirs verbergen. Doch die ursprüngliche Magmakammer des Kīlauea scheint viel tiefer zu liegen als die meisten anderen.

(Quelle: Nature)

Hawaii: Erdbeben Mb 4,6 unter dem Kilauea

  • 2 Erdbeben mit Magnituden über 4 erschütterten den Kilauea
  • Sie manifestierten sich am unteren Westrift bei Pahala
  • Der Lavasee in der Gipfelcaldera bleibt aktiv

Erdbeben Mb 4,6 und Mb 4,3 erschüttern den Kilauea

Datum: 15.04.22 | Zeit: 11:58:24 UTC | Lokation: 19.29 N ; 155.45 W | Tiefe: 32 km | Mb 4,6

Gestern gab es unter Big Island Hawaii 2 moderate Erdbeben: um 01:58:25 Uhr HST gab es den ersten Erdstoß mit der Magnitude 4,3. Nur 8 Sekunden später folgte das 2. Erdbeben mit einer Magnitude von 4,6. Während das Hypozentrum des schwächeren Erdbebens in 34 km Tiefe lag, manifestierte sich der stärkere Erdstoß in 32 km Tiefe. Die Epizentren lagen 8 und 9 km nordöstlich von Pāhala. Die Region liegt am unteren Westrift des Vulkans Kilauea und ist aufgrund des Magmenaufstiegs bekannt. Bei Pāhala dringt Magma aus der Asthenosphäre kommend in die Erdkruste ein und löst dort intensive Schwarmbeben aus. Die beiden Beben von gestern bewegten sich allerdings in einem Magnituden-Bereich, der typisch für tektonische Erdbeben ist.  Aber auch diese könnten indirekt durch Fluidbewegungen ausgelöst worden sein.

Dem nicht genug, so registrierte das HVO gestern mehr als 100 schwache Erschütterungen im Bereiche des Vulkans. Viele der Beben waren sicherlich Nachbeben der beiden moderaten Erschütterungen und hatten geringe Magnituden. Zahlreiche Beben erstreckten sich allerdings auch entlang der Küste des Nationalparks und könnten im Zusammenhang mit dem langsamen Abgleiten des Vulkanhangs stehen. Natürlich gab es auch Seismizität unter der Gipfelcaldera. Dort ist weiterhin der Lavasee aktiv.

Aktivität des Lavasees im Kilauea

Die Inflation verursacht Bodenhebung und ist ebenfalls für Mikrobeben verantwortlich. Nach wie vor gibt es DI-Events, bei denen sich Deflation und Inflation in Phasen abwechseln. Die aktuelle Inflationsphase bildete ein Plateau, dass nun seit 3 Tagen ziemlich stabil ist. Entsprechend aktiv präsentiert sich der Lavasee im Halema’uma’u-Krater. Lavaströme breiteten sich über weite Teile des Lavabodens aus. Die Lava wird weiterhin von einem Schlot im Westen des Kraters gefördert, bildet zunächst einen Lavateich, um dann durch einen Kanal in den eigentlichen Lavasee zu fließen. Von hieraus scheint sich die Lava durch Tunnel weiter zu verteilen. Praktisch überall im Krater kommt es zu Lavadurchbrüchen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß beträgt gut 2600 Tonnen am Tag. MIROVA detektiert eine sehr hohe Thermalstrahlung mit 1336 MW Leitung. Der übergeordnete Trend der Bodenhebung ist wieder positiv, d.h. es steigt mehr Magma aus der Tiefe auf und sammelt sich im oberen Magmenkörper, als an Lava im Krater eruptiert wird. Direkte Auswirkungen der beiden moderaten Erdbeben auf die Eruption sind nicht zu erkennen.

Erdbeben Kurz-News am 21.03.22

  • Erdbeben Mb 5,1 in der Norwegischen See
  • Auf Big Island Hawaii gab es ein Beben Mb 4,7
  • Mehr als 700 Beben treffen die Azoreninsel São Jorge

Norwegen: Erdbeben Mb 5,1

Datum: 21.03.22 | Zeit: 05:32:53 UTC | Lokation: 61.67 N ; 2.58 E | Tiefe:2 km | Mb 5,1

Vor der norwegischen Küste bebte es mit einer Magnitude von 5,1. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 130 km westlich von Florø lokalisiert. Das Beben ereignete sich in einer Region mit Öl-Lagerstätten. Ein Konzern stoppte seine Ölförderung temporär.

Hawaii: Erdbeben Mb 4,7

Datum: 20.03.22 | Zeit: 17:29:31 UTC | Lokation:  19.82 N ; 155.80 W | Tiefe: 13 km | Mb 4,7

Gestern manifestierte sich unter der Westflanke des Vulkans Mauna Kea ein Erdbeben der Magnitude 4,7 (EMSC). Das USGS ermittelte eine Magnitude von 4,5. Das Hypozentrum lag 13 km Tief. Das Epizentrum wurde 22 km nordöstlich von Kalaoa lokalisiert. Das Beben sorgte für Unruhe bei den Bewohnern von Big Island, da es deutlich zu spüren war.

Azoren: Schwarmbeben geht weiter

Datum: 21.03.22 | Zeit: 01:01:35 UTC | Lokation: 38.68 N ; 28.23 W | Tiefe: 7 km | Ml 2,9

Das Schwarmbeben unter der Azoreninsel São Jorge geht weiter. Das EMSC registrierte heute 8 weitere Erschütterungen mit Magnituden über 2. Die Stärkste brachte es auf Ml 2,9 in 7 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 2 km westlich von Velas. Rechnet man schwächere Beben hinzu, wurden seit Beginn des Schwarms über 70 Erdbeben registriert. Die Beben ereignen sich an Störungszonen entlang eines vulkanischen Rückens. Es ist unklar, ob sie rein tektonischer Natur sind, oder ob die Beben einen Zusammenhang mit dem Aufstieg magmatischer Fluide haben. Der Erdbebenschwarm begann gestern.

Erdbeben-News 01.02.22: Hawaii

  • Bei den Kermadec-Inseln gab es einen weiteren moderaten Erdstoß
  • Am Kilauea-Südwestrift bebte es mit M 4,3
  • In Westisland gab es ein Beben Ml 3,7

Kermadec: Erdbeben Mw 5,3

Datum: 01.02.2022 | Zeit: 15:25:59 UTC | Lokation:  30.00 S ; 176.44 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,3

Ein weiteres Erdbeben ereignete sich bei den neuseeländischen Kermadec-Inseln. Es hatte eine Magnitude von 5,3 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 975 km südlich von ‘Ohonua (Tonga) verortet. Bei der involvierten Störungszone handelte es sich um den Tonga-Graben.

Hawaii: Erdbeben M 4,3 am Kilauea

Datum: 31.01.2022 | Zeit: 11:54:30 UTC | Lokation:  19.24 N ; 155.41 W | Tiefe: 42 km | Ml 4,3

Am Kilauea auf Hawaii trug sich ein Erdbeben der Magnitude Ml 4,3 zu. Das Beben ereignete sich in einer Tiefe von 42 km und hatte ein Epizentrum, das 8 km nordöstlich von Pāhala lag. Es gehört zu einem Erdbebenschwarm, der durch Magmenaufstieg entlang des unteren Südwestrifts des Vulkan ausgelöst wird. Trotz der Tiefe des Hypozentrums konnte das Beben in Pāhala wahrgenommen werden. Der Vulkan selbst ist aktiv und baut an seinem Lavasee im Halema’uma’u-Krater.

Island: Erdbeben M 3,7

Datum: 01.02.2022 | Zeit: 00:05:28 UTC | Lokation:  64.559 ; -21.133 | Tiefe: 4 km | Ml 3,7

Im Westen Islands bebte es mit einer Magnitude von 3,7. Das Hypozentrum lag 4 km tief. Das Epizentrum wurde 19,6 km südwestlich von Húsafell lokalisiert. Der Erdstoß gehört zu dem Schwarmbeben, dass seit gut 3 Wochen 10 km westlich des Schildvulkans Ok abgeht. Trotz seiner Nähe zum Vulkan wird es tektonischen Ursprungs sein. Doch wie immer gilt, dass auch tektonische Erdbeben in Reaktion auf geänderte Spannungsverhältnisse, infolge von Magmenintrusion ausgelöst werden könnten. Von Bodendeformationen wurde bislang allerdings nichts berichtet. Das Beben intensivierte den Schwarm und es folgten zahlreiche schwächere Erdstöße. In den letzten 48 Stunden registrierte IMO 96 Beben in Bereich von Húsafell.