Vulkane Indonesiens am 11.01.23

Indonesien ist immer noch der Staat mit der höchsten Dichte eruptierender Vulkane weltweit. Aktuell stehen 4 Vulkane auf Alarmstufe „orange“. 17 Feuerberge stehen auf „gelb“.

Marapi mit Ascheeruptionen

Der Marapi auf Sumatra setzt seine Ascheeruptionen nicht nur fort, sondern verstärkte sich auch. So berichtete das VSI heute über Aschewolken, die bis zu 400 m über Kraterhöhe aufstiegen und somit 100 m höher waren als in den letzten Tagen. Auf dem Livecam Foto sieht man, dass die Eruptionswolke überwiegend aus Asche bestand und deutlich weniger Wasserdampf enthielt, als es bei den vorherigen Eruptionen der Fall war. Die Anzahl der erfassten Eruptionssignale steigerte sich auf 33. Es gab auch Entgasungssignale und tektonische Erdbeben, aber keine vulkanotektonischen Erschütterungen, die auf Magmenaufstieg hindeuteten.

Kerinci mit Ascheeruption

Ebenfalls auf Sumatra liegt der Kerinci. Er stieß heute eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 4800 m aufstieg und in Richtung Ost-Nordost verfrachtet wurde. Bei dem 3805 m hohen Stratovulkan handelt es sich um den höchsten Vulkan Sumatras. Er ist immer mal wieder sporadisch aktiv. Auffallend ist, dass der Kerinci nur 150 km südlich vom Marapi entfernt liegt. Die Eruption der beiden Vulkane könnte von einem Erdbeben Mw 6,8 getriggert worden sein, das sich im November vor der Küste Sumatras ereignet und in Vulkannähe hatte.

Semeru mit thermischem Signal

Der Semeru auf Java ist extrusiv und explosiv tätig. Im Gipfelkrater extrudiert ein flacher Pancake-Lavadom. Er quillt durch die Bresche im südlichen Kraterrand, sodass Schuttlawinen abgehen, die eine breite thermische Anomalie erzeugen, die auf Satellitenbildern im Infrarotbereich sichtbar sind. Dieses Signal ist prinzipiell seit Monaten zu sehen, nahm seit Dezember aber deutlich an Intensität zu. Die Gefahr, dass pyroklastische Ströme entstehen, ist groß. Neben dieser extrusiven Tätigkeit gibt es auch Explosionen aus dem Dom heraus, die Asche bis auf einer Höhe von 4300 m aufsteigen lassen. Die Driftrichtung war zuletzt Nordwesten. Die Seismizität ist gering und beschränkt sich auf schwache tektonische Erdbeben.

Merapi weiter aktiv

Ein wenig aus dem Fokus der Berichterstattung ist der Merapi gerückt. Das mag daran liegen, dass die Aktivität keinen größeren Schwankungen unterliegt. In der letzten Woche ging ein kleiner pyroklastischer Strom ab, der eine Gleitstrecke von 900 m hatte. Pro Tag gehen um die 40 glühende Schuttlawinen vom Dom ab, die eine maximale Strecke von 1500 m zurücklegen. Die beiden Dome im Krater veränderten ihre Volumina praktisch nicht: Das Volumen der südwestlichen Kuppel beträgt 1.616.500 Kubikmeter, während die mittlere Kuppel aus 2.772.000 Kubikmetern Lava besteht. Lavazufluss und die Abgänge in Form der Schuttlawinen halten sich also in etwa die Wage. Die Seismizität ist seit Wochen erhöht und nahm weiter zu. Seit November verdoppelte sich die Anzahl vulkanotektonischer Erdbeben auf ca. 100 am Tag. Die allermeisten spielen sich in größerer Tiefe ab, wobei das VSI keine absoluten Angaben veröffentlicht. In größerer Tiefe bewegen sich also magmatische Fluide und sorgen für Gesteinsbruch. Da keine Inflation registriert wird, scheint es eine Blockade zu geben und der Weg für das Magma ist nicht frei. Die Fluide, bei denen es sich wahrscheinlich um Magmen handelt, akkumulieren sich in einem tiefer gelegenen Magmenkörper und versuchen aufzusteigen. Sollte es ihnen gelingen, die Blockade zu überwinden, ist mit einer deutlichen Aktivitätssteigerung des Vulkans zu rechnen.

Die Vulkanologen vom VSI schätzen die aktuelle Aktivität weiter als hoch ein. In ihrem letzten Update schrieben sie: „Basierend auf den Ergebnissen visueller und instrumenteller Beobachtungen wird der Schluss gezogen, dass die vulkanische Aktivität des Mount Merapi in Form von effusiven Eruptionsaktivitäten immer noch ziemlich hoch ist. Der Aktivitätsstatus bleibt auf Stufe „orange“. Das aktuelle Gefahrenpotential besteht in Form von Gerölllawinen und pyroklastischen Strömen im Süd-Südwest-Sektor einschließlich des Flusses Boyong für maximal 5 km und des Flusses Bedog, Krasak, Bebeng für maximal 7 km. Im südöstlichen Sektor umfasst es den Woro-Fluss für maximal 3 km und den Gendol-Fluss für 5 km. Während der Auswurf von vulkanischem Material im Falle eines explosiven Ausbruchs einen Radius von 3 km vom Gipfel erreichen kann.“

Vulkan Merapi mit hoher Seismizität

  • Es gibt ca 75 tiefe VT-Erdbeben am Tag
  • Kein Wachstum der Lavadome
  • Deflation des Vulkans

Merapi mit Deflation und Erdbeben

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Dom

Es ist schon einige Wochen her, dass ich hier über den indonesischen Vulkan Merapi geschrieben habe. Es wird also Zeit für ein kleines Update, das natürlich nicht ohne Grund erfolgt: In den letzten Tagen stieg die Anzahl tiefer vulkanotektonischer Erdbeben unter dem Vulkan deutlich an. Im November wurden täglich gut 50 dieser Beben aufgezeichnet, inzwischen sind es ungefähr 75 am Tag. Das deutet darauf hin, dass sich magmatische Fluide in einem Magmenkörper unter dem Vulkan bewegen. Allerdings äußert sich das bis jetzt nicht in Inflation, denn GPS Messungen zeigen einen gegenteiligen Trend. Wie das BPPTKG berichtete, wurde zum Monatswechsel ein deflationärer Trend beobachtet. Pro Tag senkte sich der Boden mit einer Rate von 0,6 cm. Der südwestliche Lavadom im Krater büßte seit September Volumen ein und schrumpfte um 7500 Kubikmeter auf ein Volumen von 1.616.500 Kubikmetern. Der Dom in der Kratermitte ist gleichgroß geblieben und sein Volumen beträgt 2.772.000. Es gehen immer noch glühende Schuttlawinen ab, die aktuell Gleitstrecken von bis zu 800 m haben. Teilweise nehmen die Vulkanbeobachter in den Observierungsstationen rumpelnde Geräusche wahr. Die Zahl der Schuttlawinen ist allerdings deutlich zurückgegangen. Pro Tag werden ca. 25 Abgänge registriert. Vor 3 Monaten waren es noch ca. 70 am Tag.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die zu beobachtende Aktivität an der Oberfläche rückläufig ist. Die tief sitzenden vulkanotektonischen Erdbeben deuten aber an, dass sich in einem Magmenkörper Schmelze sammelt, die möglicherweise bald aufsteigen wird und dann für neues Domwachstum sorgen könnte. Langfristig betrachtet gibt es also keine Entwarnung am Merapi.

Die Experten vom BPPTKG sehen ein moderates Gefahrenpotential. Von Schuttlawinen und pyroklastischen Strömen geht die größte Gefahr aus. Sie könnten sich vor allem im Süd-Südwest-Sektor einschließlich des Flusses Boyong manifestieren und Entfernungen zwischen 5 und 7 km zurücklegen. Der Auswurf von vulkanischem Material im Falle eines explosiven Ausbruchs könnte einen Radius von 3 km um den Gipfel erreichen. Der Alarmstatus steht auf „orange“.

Vulkan-News 19.11.22: Popocatepetl

Popocatepetl fördert Asche bis auf 8200 m Höhe

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Emissionen

Gestern ereignete sich am Popocatepetl eine größere Eruption, bei der Vulkanasche bis auf einer Höhe von 8200 m aufstieg. Die Eruptionswolken driftete in 2 verschieden Richtungen. Während die Höhere nach Südosten abzog, erreichte die Niedrigere in nordöstlicher Richtung nur eine Höhe von 7000 m. Bei CENAPRED liegen bis jetzt nur die Daten vom Vortag vor: Vorgestern wurden 3 schwache Eruptionen registriert, bei denen -neben Vulkanasche- etwas rotglühende Tephra gefördert wurde. Es gab 69 Exhalationen und 145 Minuten Tremor. 39 Minuten davon waren harmonischer Natur. Es scheint also Magma aufzusteigen und die Aktivität könnte sich weiter steigern.


Shiveluch mit Asche in 4000 m Höhe

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

In Kamtschatka eruptierte heute der Shiveluch 2 Aschewolken. Sie stiegen bis zu 4000 m hoch auf und lösten VONA-Warnungen aus. KVERT berichtet von anhaltendem Domwachstum. Fumarolen dampfen und es gehen glühende Schuttlawinen ab.


Ebeko mit Asche in 3700 m Höhe

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Aktivität: Ascheeruption

Auch der Kurilenvulkan Ebeko bleibt aktiv und förderte gestern Vulkanasche bis auf 3700 m Höhe. Sie driftete in Richtung Süden. Es wurden 2 VONA-Warnungen veröffentlicht. Es wird davor gewarnt, das Vulkanasche bis auf 6000 m Höhe aufsteigen könnte.


Kleine Pyroklastische Ströme am Merapi

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Dom

In der letzten Woche gingen am Merapi 2 kleine Pyroklastische Ströme ab. Einer davon wurde gestern gesichtet. Er hatte eine Gleitstrecke von gut 1000 m. Außerdem entstehen glühenden Schuttlawinen, die eine Distanz von bis zu 1500 m von den Domen zurücklegen. Diese wachsen langsam weiter, wobei die Förderrate in etwa im Gleichgewicht mit den Abgängen steht, so dass die beiden Dome netto nicht deutlich größer werden. Die Seismizität deutet auf weiteren Magmanachschub hin.

Vulkan-News 12.11.22: Popocatepetl

Popocatepetl eruptiert Vulkanasche bis auf 6700 m Höhe

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Aktivität: Asche-Emissionen

Am Popocatepetl zog die Aktivität weiter an. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 6700 m Höhe. CENAPRED überschlägt sich in seinen Meldungen förmlich und berichtet von 5 schwachen Eruptionen, 67 Asche-Dampf-Exhalationen und 2 vulkanotektonischen Erdbeben. Sie hatten die Magnituden 2,0 und 2,3. Außerdem wurden 307 Minuten Tremor aufgezeichnet. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit 11 MW Leistung. Möglicherweise wächst ein Lavadom im Krater. Aufschluss darüber könnte bald ein Observierungsflug liefern.


Merapi mit kleinen Pyroklastischen Strömen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Dom

Am Merapi auf Java gingen 2 kleinere Pyroklastische Ströme ab. Sie erzeugten seismische Signale mit Maximal-Amplituden von 18 und 23 mm und dauerten 104, bzw. 134 Sekunden. Die Gleitdistanz betrug ca. 1000 m. Die Seismizität zog auch hier leicht an. Innerhalb von 24 Stunden wurden 51 vulkanotektonische Erdbeben und 36 Hybriderdeben detektiert. Es steigt mehr Magma auf, als es in den letzten Tagen der Fall war.


Anak Krakatau mit kleinen Explosionen

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Aktivität: Vulcanianisch, effusiv

Am Anak Krakatau im indonesischen Sunda Strait halten schwache strombolianische Eruptionen an. Das VAAC meldete Vulkanasche in 600 m Höhe. Das VSI bestätigte die Tätigkeit. Nachts wurde der Auswurf rotglühender Tephra beobachtet. Nach 2 Wochen mit sehr geringer Seismizität zog diese wieder etwas an. Es wurden 7 Erschütterungen mit niedrigen Frequenzen festgestellt.

Vulkan-News 24.10.22: Alaid

Alaid eruptiert Lavastrom

Staat: Russland | Koordinaten: 50.85 ,155.55 | Eruption: Ascheeruption

Der Kurilenvulkan Alaid ist weiter aktiv und fördert Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 4000 m aufsteigen und nach Nordosten driften. MIROVA registrierte nachts eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 501 MW. Sie stammt von einem Lavastrom auf der Südflanke des Vulkans. Auch vom Krater geht eine Wärmeanomalie aus. Sie ist auf Sentinel-Aufnahmen im Infrarotbereich sichtbar.

Das Bild oben stammt von der NASA und zeigt zwei Eruptionsfahnen, die am 16. Oktober von Alaid (oben) und Chikurachki eruptiert wurden.


Bezymianny mit Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Eruption: Vulcanianisch

Weiter nördlich liegt der Bezymainny. Die Aktivität hält auch hier an und der Vulkan förderte um Mitternacht Vulkanasche bis auf einer Höhe von 10.000 m. Im Tagesverlauf stieg die Vulkanasche nicht mehr so hoch auf. Auf der Webcam ist noch Rotglut am Dom sichtbar. Gestern wurde eine Thermalstrahlung mit 435 MW Leistung detektiert. Ein Video aus Standbildern der Webcam legen nahe, dass es sich gestern um eine paroxysmale Eruption gehandelt hat.


Merapi mit Lahar

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Starke Regenfälle lösten am Merapi einen Lahar aus, der durch die Schlucht des Gendol Rivers floss. Der Schlammstrom wurde auf Video dokumentiert, dass in unserer Vulkangruppe auf Facebook geteilt wurde. Ob es tatsächlich aktuell ist, konnte ich nicht herausfinden. Weitere Meldungen liegen zu dem Ereignis noch nicht vor. Vor einer Woche warnte das PVMBG die Anwohner des Vulkans vor genau dieser Gefahr, denn in Indonesien hat die Regenzeit begonnen und dann entstehen besonders häufig Lahare.

Vulkan Merapi mit erhöhter Seismizität

Merapi weiterhin extrusiv aktiv

Es ist schon ein paar Wochen her, dass ich über den Merapi in Indonesien geschrieben habe. Größere Änderungen hat es seitdem nicht gegeben. Der Vulkan ist weiterhin extrusiv/effusiv aktiv und baut ein wenig an seinen Lavadomen. Im letzten Wochenbericht des BPPTKG hieß es, dass der Zentraldom ein Volumen von 2.772.000 Kubikmeter hat. Damit ist er gegenüber dem September nicht gewachsen. Das Volumen des Doms im Südwesten des Kraters hat innerhalb von einer Woche um 4000 Kubikmeter zugenommen und misst nun 1.626.000 Kubikmeter. Somit stehen Wachstumsrate und Abflussrate fast im Gleichgewicht. Der Abfluss des extrudierten Dommaterials erfolgt in Form von Schuttlawinen, die ständig vom Vulkan abgehen. Innerhalb von 24 Stunden werden zwischen 40 und 60 dieser Abgänge registriert. Sie legen einen Strecke von bis zu 1500 m zurück. Sollten größere Pakete vom Dom abbrechen, droht die Gefahr von Pyroklastischen Ströme.

Viele vulkanisch-bedingte Erdbeben erschüttern Merapi

Seit Ende August ist die Seismizität erhöht und es ereignen sich auffällig viele vulkanotektonische Erdbeben. Im Beobachtungszeitraum 7. bis 13. Oktober 2022 wurden davon 355 Stück registriert. Hinzu kamen 243 mehrphasige Hybriderdbeben und eine Tremorphase. 378 Signale stammten von Schuttlawinen. Die seismischen Daten zeigen, dass sich weiter Magma im Untergrunde bewegt und dass sich der Vulkanausbruch in den nächsten Wochen intensivieren könnte. Der Alarmstatus bleibt auf Stufe „3“ und es ist jeder Zeit mit größeren Eruptionen zu rechnen. Die asymmetrische Sperrzone bleibt in kraft. Sie misst zwischen 3 und 7 km. Die Vulkanologen warnen insbesondere davor die Flusstäler zu betreten, denn wenn es regnet, dann drohen Lahare.

Beim Merapi handelt es sich um einen 2911 hohen Stratovulkan nahe der Küste von Zentraljava. Er dominiert die Millionenstadt Yogyakarta und zählt daher zu den am besten beobachteten Feuerbergen der Welt. Er neigt zur Dombildung, weshalb er ein großes zerstörerisches Potenzial aufweist. Im Schnitt kommt es alle 10-15 Jahren zu größeren Eruptionen, bei denen auch Menschen sterben können. In der Zeit dazwischen baut der Vulkan an seinen Lavadomen, solange, bis sie groß genug sind um die Katastrophen auszulösen. Diese fällt in Form von Pyroklastischen Strömen und Laharen über die Menschen her.

Das Foto oben stammt übrigens aus einem Video der Frekom-LiveCam vom Merapi. Es zeigt einen spektakulären Blitzeeinschlag am Gipfel. Wer genau hinschaut, erkennt auch die beiden Dome im Krater.

Vulkan-News 16.09.22: Lewotolok

Lewotolok eruptiert Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Nach längerer Abstinenz gibt es wieder eine Meldung vom Vulkan Lewolotok. Er liegt auf der indonesischen Insel Lembata. Wie das VAAC Darwin berichtete, gab es eine Eruption, bei der Vulkanasche bis auf 3000 m Höhe aufstieg und in Richtung Südwesten driftete. Der Ausbruch ereignete sich gestern Abend um 21:09 WIT. Er generierte ein seismisches Signal von 39 Sekunden Dauer und einer Maximal-Amplitude von 21 mm. Heute folgten 2 weitere Ausbrüche, die sogar einen etwas stärkeren seismischen Fußabdruck hinterließen. Bei der ersten Eruption wurde auch rotglühende Lava gefördert, die eine langgestreckte thermische Anomalie erzeugte. Bis Mitte Juli war der Lewotolok hoch aktiv und erzeugte täglich mehrere Explosionen. Es wurde vulkanischer Tremor registriert. Seitdem war die Aktivität stark rückläufig.


Fuego in guter Form

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Ejektiv

Nach einer vergleichsweisen ruhigen Phase, steigerte sich die explosive Aktivität in den letzten Tagen. Pro Stunde werden zwischen 7-15 explosive Eruptionen gezählt. Damit verdoppelte sich ihre Anzahl fast. Vulkanasche erreicht eine Höhe von bis zu 4800 m über dem Meeresspiegel. Glühende Tephra wird bis zu 300 m über Kraterhöhe ausgeworfen. Es werden Schuttlawinen erzeugt, die durch verschiedenen Abflussrinnen abgehen. In den vergangenen Tagen wurden mehrere Lahare beobachtet. Starke Regenfälle lösten die Schlammlawinen aus.


Merapi: deutliche Zunahme der Seismizität

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Ende August nahm die Seismizität unter dem Merapi signifikant zu. Täglich werden um 150 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Bei den meisten Beben handelt es sich um Hybriderdbeben, doch besonders auffällig ist die Zunahme tiefer vulkanotektonischer Erdbeben. Sie deuten an, dass sich in der Tiefe Magma akkumulierte, das nun aufsteigen könnte und den beiden Lavadomen bald einen Wachstumsschub bescheren könnte. Aktuell ist das Domwachstum relativ gering. Das meiste Material wird in Form von Schuttlawinen abgebaut. Täglich gibt es davon ca. 50 Stück.

Vulkan Merapi mit Domwachstum im September

Seismizität und Domwachstum am Merapi

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Der Merapi auf Java war in den letzten zwei Monaten relativ unauffällig, doch in der vergangenen Woche steigerte sich seine Seismizität wieder und es wurde ein signifikanter Anstieg vulkanotektonischer Erdbeben beobachtet. Innerhalb einer Woche wurden 589 Erschütterungen aufgezeichnet. Ihre Hypozentren lagen gut 1500 m unter dem Krater. Gestern wurden mehr als 100 dieser Erdbeben festgestellt. Sie zeugen von der Bewegung magmatischer Fluide im Untergrund. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um aufsteigendes Magma, das sich seinen Weg durch das Fördersystem bahnt und am Lavadom austritt. Das PVMGB veröffentlichte neue Daten zu den Volumina der beiden Dome: während der Dom im Südwesten des Kraters wächst und ein Volumen von 1.624.000 Kubikmeter hat, bringt es der zentrale Lavadom auf 2.772.000 Kubikmeter. Die Hebungsrate der GPS-Station am Gipfel beträgt 4 mm pro Tag. Im Wochenverlauf gingen 15 glühende Schuttlawinen ab, die bis zu 2 km weit durch das Tal des Bebeng-Flusses glitten.

Der Alarmstatus steht auf „orange“ und es gibt eine asymmetrische Sperrzone, die sich nach der Gleitstrecke potenzieller Pyroklastischer Ströme durch die Flusstäler richtet. Am kürzesten ist sie mit 3 km am Woro-Fluss. Die größte Distanz beträgt 7 km in den Tälern von Krassak und Bebeng im Süd des Vulkans. Hier ist jegliche Aktivität untersagt, woran sich freilich kaum jemand hält.

Pyroklastische Ströme werden in eruptiven Phasen des Merapis häufig erzeugt. Sie entstehen für gewöhnlich, wenn Teile des Doms kollabieren. Im Extremfall können sie über 20 km weit gleiten und zerstören alles auf ihrer Bahn. Zuletzt wurden tödliche Pyroklastische Ströme im Jahr 2010 erzeugt. Damals starben mehr als 350 Menschen in den Glutwolken. Aktuell sind die Dome noch vergleichsweise klein und die Wahrscheinlichkeit, dass große Pyroklastische Ströme entstehen ist gering. Dennoch besteht ein Restrisiko und man sollte den Empfehlungen der Vulkanologen Folge leisten.

Vulkan Merapi am 15.07.22

  • Am Merapi wurden 2 glühende Schuttlawinen beobachtet
  • Sie legten Strecken von bis zu 1800 m zurück
  • Der Alarmstatus steht auf „orange“

Merapi erzeugt glühende Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Auf der indonesischen Insel Java ist der Merapi weiter effusiv aktiv. Gestern wurden 2 glühende Schuttlawinen beobachtet, die eine Gleitstrecke von bis zu 1800 m hatten. Das VSI meldete darüber hinaus 82 seismische Signale, die auf weitere Lawinen-Abgänge, bzw. Steinschläge hindeuteten. Aufgrund der Bewölkung konnten aber nur die beiden erwähnten Schuttlawinen visuell bestätigt werden. Darüber hinaus wurden 9 Hybriderdbeben und 4 vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Die Seismizität ist also ehr gering. Vor einer Woche gab es eine Phase erhöhter Seismizität, als gut 130 Hybriderdbeben detektiert wurden. Solche Phasen deuten auf verstärkten Magmentransport aus der Tiefe hin. Mittelfristig betrachtet war das Domwachstum recht bescheiden und Magmanachschub und Abgänge in Form der Schuttlawinen hielten sich die Waage, sodass sich die Volumina der Dome kaum veränderten. Das Volumen des südwestlichen Doms wurde mit 1.645 Millionen Kubikmetern angegeben, während das Volumen des zentralen Doms 2.582 Millionen Kubikmeter betrug. Während Aktivitäts-Hochphasen umfasste das Volumen des Zentraldoms bereits mehr als 3 Millionen Kubikmeter. Damals entstanden mehrere Pyroklastische Ströme, die das Material abtrugen und den Dom verkleinerten.

Gefahrenszenarien am Merapi

Obwohl die Aktivität des Vulkans schwach bis moderat ist, steht die Alarmstufe des Merapis auf „orange“. Die Vulkanologen vom VSI warnen davor, dass es jeder Zeit zur Generierung Pyroklastischer Ströme kommen könnte. Am Wahrscheinlichsten würden sie durch die südlichen und südwestlichen Schluchten der Flüsse Boyong, Bedog, Krasak und Bebeng gleiten. Dort könnten auch Lahare entstehen. Das vulkanische Material könnte sich auch auf den südöstlichen Sektor auswirken, der die Flüsse Woro und Gendol umfasst. Die Gefahrenzone ist asymmetrisch und kann bis zu 7 km betragen. Bei größeren Explosionen könnte größere Tephra in einem 3 km Radius um den Krater niedergehen und gefährlich werden.

Der Merapi grenzt an die Metropolregion Yogyakarta und zählt -aufgrund der dichten Besiedlung und seinen Eruptionsarten- zu den gefährlichsten Vulkanen der Welt.