Tornado USA – Naturkatastrophen-News vom 26.06.23

Tornado richtet große Schäden im US-Bundesstaat Indiana an

Gestern hat ein Tornado im Süden des US-Bundesstaates Indiana schwere Schäden angerichtet. Ein Mensch kam bei dem Wirbelsturm ums Leben und beschädigte in der Stadt Bargersville mindestens 75 Häuser. Einige Gebäude wurden komplett zerstört. Unter den zerstörten Gebäuden befand sich der Rohbau eines großen Appartmentkomplexes. Der Tornado wütete auf einer Länge von 2,5 km und bildete sich in einer großen Gewitterfront, die im Südosten der USA für überregionale Unwetter sorgte. Für mehr als 6 Millionen Menschen bestand in der Nacht zum Sonntag erhöhte Unwettergefahr von denen mehr als 700.000 Menschen direkt betroffen gewesen waren, als es zu einem großen Stromausfall kam. Die Energieversorger teilten der Bevölkerung mit, dass der Strom in einigen Gebieten für 48 Stunden wegbleiben wird.

Stürme, die am Sonntagabend entlang des Ohio River über das nördliche Kentucky und das südliche Indiana zogen, führten nach Angaben des Storm Prediction Center auch zu Meldungen über großen Hagel. Golfballgroße Hagelbälle fielen lokal vom Himmel und verursachten Schäden. Darüber hinaus stellen so große Hagelkörner eine Gefahr für Menschen dar.

Die Unwetterfront bildete sich infolge einer Hitzewelle unter der mehr 50 Millionen Menschen von Arizona bis Louisiana leiden. Sie wird sich voraussichtlich ausbreiten und bis zum Beginn der Anfang Juli andauern und möglicherweise mehrere Hitzerekorde in der Region brechen.

Die Hitzewarnung gilt für weite Teile von Texas sowie für Teile von Arizona, New Mexiko, Oklahoma, Arkansas, Louisiana, Mississippi und Tennessee, so der Nationale Wetterdienst.

„Die drückende Hitzewelle im Süden und in der Mitte der USA zeigt keine Anzeichen eines Nachlassens“, sagte das Weather Prediction Center am Sonntagnachmittag. „Für den Süden Arizonas und New Mexicos sowie für den größten Teil von Texas gelten weitreichende Hitzewarnungen.

Bis Mitte der Woche sollen sich die gefährlich hohen Temperaturen auf die zentralen Ebenen und das mittlere und untere Mississippi-Tal ausweiten.

Naturkatastrophen-News 26.06.23: Überflutungen

Überflutungen nach schweren Unwettern in Chile

In fünf chilenischen Regionen ist es zu starken Unwettern gekommen, die tagelange Regenfälle mit sich brachten und Flüsse über die Ufer treten ließen. Es kam zu Überflutungen, von denen auch die Hauptstadtregion Santiago betroffen war. Dort traten die Flüsse Mapocho und Maipo über die Ufer. In den betroffenen Regionen wurde der Notstand ausgerufen.

Die Überflutungen verwandelten Straßen in Flüsse und zerstörten dort mehrere Gebäude. 750 Häuser wurden beschädigt. Durch das Hochwasser wurden gut 8000 Personen von der Außenwelt abgeschnitten. Die Wassermassen weichten den Boden auf, so dass mehrere Bäume umfielen. Dadurch wurden 2 Personen getötet. Sechs Menschen gelten als vermisst.

Besonders Schlimm traf es die Region Maule, wo der Mataquito-Fluss sein Bett verließ und ganze Ortschaften überflutete.

Staatspräsident Gabriel Boric erklärte bei einem Besuch in einer Notunterkunft in der Gemeinde Coltauco, dass es die stärksten Regenfälle seit mindestens 30 Jahren waren und machte den Klimawandel dafür verantwortlich. Er erklärte: „Wir werden immer mehr widrige Ereignisse erleben, aus denen wir auch lernen müssen.“

Erst im Februar stand Chile wegen einer anderen Naturkatastrophe in den Schlagzeilen: Waldbrände haben während des chilenischen Sommers auf der Südhalbkugel riesige Waldflächen verbrannt. Die Feuer brachen infolge einer langen Dürreperiode aus, die man jetzt während des Winters wohl für beendet erklären kann. Dass sich die aktuellen Regenfälle so katastrophal auswirkten, ist auch dem Umstand geschuldet, dass die Böden der abgebrannten Flächen erodieren, anstatt Wasser zu speichern. Ein Problem, das nicht nur in Chile auftritt, sondern überall dort, wo Unwetter eine Dürreperiode ablösen. Ein Paradebeispiele ist das US-amerikanische Kalifornien.

Chile steht zudem in besonderem Maße unter dem Einfluss der Klimaphänomene El Ninio und La Nina, die sich besonders auf den Pazifikraum zwischen Südamerika und Australien auswirken. inwieweit diese -ursprünglich alle 7 Jahre auftauchenden- Klimaphänomene durch den Klimawandel beeinflusst werden und welche Wechselwirkungen es gibt, ist noch nicht hinreichend erforscht.

Vulkan Mayon mit Steigerung am 26.06.23

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Steigerung von Seismik und Inflation am Mayon

Auf den Philippinen beunruhigt der Vulkan Mayon durch eine signifikante Steigerung von Bodenhebung und Seismizität. In den letzten 24 Stunden registrierte das Netzwerk an Messinstrumenten um den Vulkan auf Luzon 102 vulkanotektonische Erdbeben. Am Vortag wurden 24 Erschütterungen registriert. Heute Morgen gab es dann einen starken Schwarm, als innerhalb von 2 Stunden 100 weitere Beben festgestellt wurden. Einige der Erdbeben ereigneten sich direkt im Lavadom und standen im Zusammenhang mit der Extrusion der Lava dort. Parallel zur Zunahme der Häufigkeit von Erdbeben nahm auch die Bodenhebung sprunghaft zu. Besonders im südwestlichen Bereich kam es zu einer Versteilung der Flanke. Die Daten deuten darauf hin, dass ein neuer Schub Magma aufsteigt. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird das Material in den nächsten Stunden und Tagen das Domwachstum beschleunigen, wodurch das Risiko steigt, dass es zur Generierung größerer pyroklastischer Ströme kommt. Es könnte auch zu einer paroxysmalen Episode kommen, falls die frisch aufgestiegene Schmelze dünnflüssig genug sein sollte.

Aktuell fließen zwei hochviskose Lavaströme durch die Abflussrinnen Mi-isi und Bonga. Sie sind 1,3 km und 1,2 km lang. Von ihnen und vom Dom gehen Schuttlawinen ab. Innerhalb von 24 Stunden wurden 263 solcher Ereignisse registriert. Außerdem entstanden einige kleinere pyroklastische Dichteströme. Ihre Ablagerungen finden sich in einer Entfernung von bis zu 3,5 km vom Krater.

Die Forscher von PHIVOLCS weisen darauf hin, dass über dem Vulkan Mayon weiterhin die Alarmstufe 3 (erhöhte Tendenz zu einem gefährlichen Ausbruch) herrscht, dass aber eine plötzliche Änderung der Überwachungsparameter festgestellt wurde, die genau beobachtet wird. Es wird dringend empfohlen die Gebiete innerhalb der ständigen Gefahrenzone mit einem Radius von 6 Kilometern weiterhin zu evakuieren und die Gemeinden innerhalb des 7- und 8-Kilometer-Radius stets in Bereitschaft zu halten. Die Zivilluftfahrtbehörden müssen auch den Piloten raten, Flüge in der Nähe des Vulkangipfels zu vermeiden, da die Asche von Eruptionen für Flugzeuge gefährlich sein kann. Das Institut DOST-PHIVOLCS beobachtet den Mayon-Vulkan weiterhin genau, und jede neue Entwicklung wird allen betroffenen Akteuren mitgeteilt.