Erdbeben-News 10.06.23: Macquire-Inseln

Macquire Island-Region: Erdbeben Mw 6,0

Datum 09.06.23 | Zeit: 21:21:47 UTC | 60.65 S ; 160.23 E | Tiefe: 40 km | Mw 6,0

Im Gebiet der Macquire-Inseln gab es ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Hypozentrum lag 40 km tief. Das Epizentrum wurde 1648 km süd-südwestlich von Bluff (Neuseeland) festgestellt. Die Macquire Inseln liegen fast auf halbem Weg zwischen Neuseeland und der Antarktis. Der Erdstoß lag ein gutes Stück südlich der Inseln. Das Beben manifestierte sich an der Macquarie-Störungszone im Puysegur-Trench.


Südlicher Mittelatlantischer Rücken: Erdbeben Mw 5,8

Datum 09.06.23 | Zeit: 20:43:28 UTC | 47.35 S ; 12.59 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,8

Am südlichen Mittelatlantischer Rücken ereignete sich ein Erdbeben Mw 5,8. Der Erdbebenherd befand sich in Eileen Tief von km. Das Epizentrum lag mitten im Südatlantik, zwischen Kap Hoorn und dem Kap der Guten Hoffnung. Das Erdbeben manifestierte sich an einer Transformstörung zwischen den divergenten Segmenten des Mittelatlantischen Rückens.


Fidschi-Region: Erdbeben Mw 5,7

Datum 10.06.23 | Zeit: 09:12:51 UTC | 15.91 S ; 179.11 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,8

Heute gab es ein moderates bis starkes Erdbeben der Magnitude 5,7 in der Region von Fidschi. Der Erdbebenherd lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 173 km ost-nordöstlich von Labasa lokalisiert und lag im Nordosten des Archipels. Die tektonische Lage ist hier etwas diffus, da sich hier die Hunter Fault-Zone im Lau-Becken verläuft.

Neuer Biomarker im Gestein entdeckt

Neue Studie liefert Belege für ausgestorbenen Stamm von Urorganismen.

Zu den ältesten Lebewesen der Welt gehören Vertreter der Blaualgen, die sich sehr wahrscheinlich bereits im Präkambrium bildeten und vor gut 3,5 Milliarden Jahren ganz am Anfang der Evolution des Lebens auf der Erde standen. Sie erzeugten quasi as Stoffwechselprodukte kalkhaltige Ablagerungen, die uns als Stromatolithen in Gesteinen dieser Epoche überliefert sind. Blaualgen konnten schon Photosynthese betreiben und lieferten einen wichtigen Beitrag dabei, die Ur-Atmosphäre zu transformieren und Sauerstoff für höher entwickeltes Leben zu produzieren. Doch Blaualgen unterscheiden sich von höher entwickeltem Leben in einem wichtigen Punkt: Sie haben keinen Zellkern und zählen daher zu den Bakterien. Blaualgen sind auch unter dem Namen Cyanobakterien bekannt. sie gibt es noch heute und stellen zum Beispiel eine wichtige Nahrungsgrundlage für Flamingos in den Natronseen des Ostafrikanischen Riftvalleys dar. Das zeigt, dass Blaualgen unter extreme Bedingungen leben können. Die Cyanobakterien ebneten den Weg für höher entwickeltes Leben, das Zellen mit einem Zellkern hat, der von einer Membranen umgeben ist. Im Zellkern befindet sich die DNA der Zelle. Die höher entwickelten Lebensformen werden unter dem Begriff Eukaryonten zusammengefasst. Primitive Lebensformen ordnet man hingegen der Gruppe der Prokaryonten zu. Neben den Bakterien gehören zu den Prokaryonten noch die Archaeen, die unter noch extremeren Lebensbedingungen vorkommen können, als die Cyanobakterien und die möglicherweise noch vor jenen existierten.

Man geht davon aus, dass sich erste Eukaryonten vor gut 2 Milliarden Jahren bildeten, doch wissenschaftlich belegen ließt sich das bis jetzt kaum. Nun hat ein internationales Forscherteam um den Geochemiker Christian Hallmann vom GFZ-Potsdam einen Biomarker entdeckt, der in uralten Gesteinsproben nachweisbar ist. Bei diesem Biomarker handelt es sich um ein Proto-Steroid, das in Gesteinen aus dem Erdmittelalter relativ häufig vorkommt. Steroide gehören zu den Lipiden und bestehen aus organischen Molekülen, die in einer speziellen Struktur angeordnet sind. In der GFZ-Studie werden die Proto-Steroide als Ur-Fette bezeichnet. Bisher konnte man Biomarker in Gesteinen nachweisen, die bis zu 800 Millionen Jahre alt waren. Das neu entdeckte Proto-Steroid fand man nun noch in doppelt so alte Gesteinsproben aus Australien. Die Forscher gehen davon aus, dass sie zu einer Gruppe von Ur-Eukaryonten gehörten, die heute längst ausgestorben sind und die Basis aller weiteren höher entwickelten Lebensformen darstellt. Daher werden sie von den Forschern als Stamm-Eukaryonten bezeichnet. Sie konnten unter extremeren atmosphärischen Bedingungen leben als die bislang bekannten Eukaryonten und kamen mit weniger Sauerstoff aus. Nun steht die Forschungsgemeinschaft vor der Herausforderung diese bislang unbekannte Reich an Lebewesen zu erkunden.

Die GFZ-Forscher gehen davon aus, dass der Urstamm der Eukaryonten ausstarb, als es vor ca. 720 Millionen Jahren zur kompletten Vereisung der Erde kam. Nach dem Schneeball-Stadium der Erde entwickelten sich die heutigen Zweige der Eukaryonten. Diese Hypothese ist zwar noch nicht bewiesen, doch je mehr man über die Entwicklung des Lebens auf der Erde lernt, desto klarer wird, unter welchen Bedingungen Leben existieren kann, was Rückschlüsse auf Außerirdisches Leben zulässt.

(Quelle: Pressemeldung GFZ-Potsdam. Originalstudie: DOI: 10.1038/s41586-023-06170-w)

Anak Krakatau in Eruption – News vom 10.06.23

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Aktivität: Aschewolken

Explosionen erzeugen Aschewolken am Anak Krakatau

Seit vier Tagen gibt es wieder eine schwache bis moderate explosive Aktivität am indonesischen Inselvulkan Anak Krakatau. Täglich kommt es zu mehreren Eruptionen, die glühende Tephra und Vulkanasche fördern. Gestern wurde vom VSI eine Aschewolke gemeldet, die bis zu 3000 m über Kraterhöhe aufstieg. Das zugehörige seismische Signal hatte eine Maximalamplitude von 75 mm und eine Dauer von 56 Sekunden. Heute Nacht wurde eine Eruption gemeldet, deren Aschewolke es immerhin auf 2000 m Höhe schaffte. Auf dem zugehörigen Livecambild ist eine Säule aus glühender Tephra zu erkennen.

Die Seismizität ist gering und es wurden in den letzten Tagen nur wenige vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Der Tremor ist ebenfalls gering und an einigen Tagen nicht vorhanden und es sieht nicht so aus, als wäre größere Mengen magmatischer Fluide in Bewegung. Von daher gehe ich nicht von einer länger dauernden Aktivitätsphase aus. Die aktuelle Phase könnte von einer Serie moderater Erdbeben im Westen der Sundastraße ausgelöst worden sein und Schmelze zum eruptieren gebracht haben, die sich bereits unter dem Vulkan angesammelt hatte. Ähnliches konnten wir in den letzten Monaten öfters beobachten, wobei es wissenschaftlich nicht bewiesen ist, dass es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen den tektonischen Erdbeben und den Eruptionen am Krakatau gibt.

Auf Sentinel-Satellitenbildern sah und sieht man keine thermische Anomalie, ein weiteres Indiz dafür, dass sich die Eruptionen nicht längerfristig vorbereiteten. Nichtsdestotrotz lassen die Eruptionen den Kraterkegel weiterwachsen. Allerdings ist er noch ein gutes Stück davon entfernt der höchste Punkt der Insel zu werden. Dieser liegt zum Zentrum der Insel hin und ist 155 m hoch. Nach dem partiellen Kollaps des Inselvulkans im Jahr 2018 wächst der neue Kraterkegel heran, der nach dem Kollaps knapp unterhalb des Meeresspiegels lag.