Unwetter und Überflutungen – Naturkatastrophen am 05.06.23

Unwetter trifft Mallorca

Die spanische Ferieninsel Mallorca wurde am Sonntag erneut von starken Unwettern getroffen, die Überflutungen verursachten und das öffentliche Leben massiv einschränkten. Besonders hart traf es den Ort Porreres, der zeitweilig von der Außenwelt abgeschnitten war, da die Verbindungswege überflutet waren. Nach Angaben des Wetterdienstes fielen innerhalb weniger Stunden bis zu 78 Liter Wasser auf den Quadratmeter. Zu viel für die Böden, die das Wasser nicht aufnehmen konnten, sondern sofort oberflächlich ableiteten. so wurden nicht nur Straßen überflutet, sondern auch agrarwirtschaftliche Nutzflächen. Stare Regenfälle wurden auch aus Llucmajor und Algaida gemeldet. Sonntag Nachmittag galt für Teile der Insel die zweithöchste unwetterwarnstufe „orange“. Heute gilt für einige Abschnitte im Landesinneren immer noch die Warnstufe „gelb“. Auch in den nächsten Tagen muss mit weiteren Unwettern gerechnet werden, dabei halten sie schon seit letzter Woche an, denn bereits am Donnerstag gab es in Porreres ergiebigen Starkregen.

Die Unwetter im Mittelmeerraum beschränken sich aber nicht nur auf die Balearen, denn auch in anderen Regionen Spaniens sowie in Teilen von Italien und Griechenland kam es zu heftigen Unwettern mit Hagelstürmen. Einen Hagelsturm erlebte ich selbst letzten Dienstag am Ätna mit. Die Unwetter verschonten selbst die türkische Hauptstadt Ankara nicht, von der gerade ein unglaubliches Video viral geht. Zu sehen ist, wie braune Wasserfluten aus den Fenstern im 1 Stockwerk eines Hochhauses schießt und auf die tieferliegende Straße strömen. Das Hochhaus muss eine Barriere für die Wasserfluten auf der anderen Hausseite gebildet haben. Zu sehen ist auch das Mobiliar der Wohnung, das in einem Sturzbach aus dem Fenster gespült wurde.

Starke Unwetter ereigneten sich auch im arabischen Raum südlich des Mittelmeeres. So kam es zu Hagelschlägen und Überflutungen in Algerien.

Eine Unwetterwarnung gab es heute auch für die Kanarischen Inseln, die ebenfalls zu Spanien gehören, obwohl sie im Atlantik vor der Küste des nördlichen Westafrikas liegen.

Schwere Überflutungen in Haiti

Im fernen Haiti gab es ebenfalls starke Unwetter, die für Überschwemmungen sorgten. Sie fielen infolge eines tropischen Wirbelsturms über den Inselstaat her, der sich direkt zu Anfang der Hurrikansaison bildete. Die Wasserfluten verursachten Erdrutsche, die mehrere Häuser zerstörten. Mindestens 15 Menschen kamen ums Leben. Mehr als 1200 Gebäude wurden überflutet und über 13.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

Vulkan Mayon – News am 05.06.23

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Erhöhung der Warnstufe am Mayon

Erst gestern erwähnte ich den philippinischen Vulkan Mayon in meinem Bericht über den Taal-Vulkan und schrieb, dass die Alarmstufe auf „1“ stünde. Heute wurde sie von PHILVOLCS auf „2“ erhöht. Grund hierfür ist eine Zunahme von Seismizität und Steinschlägen, die vom wachsenden Dom abgehen. Die Anzahl der Steinschläge nahm in den letzten Tagen kontinuierlich zu und steigerte sich von durchschnittlich 5 am Tag auf 49. Die allmähliche Aktivitätssteigerung begann bereits im Februar. Seitdem wird auch eine verstärkte Inflation im Gipfelbereich des Vulkans registriert. Der Dom wuchs und hat sein Volumen seit der letzten Messung im August 2022 um fast 164.000 Kubikmeter zugelegt. Seit dem 1. April 2023 wurden 26 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß fluktuiert und beträgt z.Z. 162 Tonnen am Tag. Ein Höhepunkt des Ausstoßes wurde am 26 April festgestellt, als 576 Tonnen des vulkanischen Gases ausgestoßen wurden.

Die geophysikalischen Daten werden von den Vulkanologen dahingehend interpretiert, dass der Dom weiter wachsen könnte und somit das Gefahrenpotential am Mayon zunimmt. Daher wurde die Alarmstufe „2“ ausgerufen.

Alarmstufe 2 bedeutet, dass die vulkanischen Unruhen zunehmende. Diese werden durch oberflächliche magmatische Prozesse angetrieben und können zu phreatischen Eruptionen führen oder sogar einer gefährlichen magmatischen Eruption vorausgehen. Tatsächlich können bereits die gemeldeten Steinschläge für Vulkanwanderer gefährlich werden. Am Mayon starben dadurch bereits Wanderer. Der Öffentlichkeit wird dringend empfohlen, wachsam zu sein und sich nicht in die permanente Gefahrenzone (PDZ) mit einem Radius von sechs Kilometern zu begeben, um die Risiken durch plötzliche Explosionen, Steinschlag und Erdrutsche zu minimieren. Die Vulkanologen empfehlen den Bewohnern der Region ihre Nase und ihren Mund mit einem feuchten, sauberen Tuch oder einer Staubmaske zu bedecken, wenn es zu Ascheniederschlag kommen sollte. Außerdem werden Piloten angewiesen Flugzeuge nicht in Kraternähe zu steuern und einen Überflug des Vulkans zu vermeiden.

Zuletzt stand die Alarmstufe im Oktober letzten Jahres auf „2“, als sich das Domwachstum ebenfalls beschleunigte. Der letzte größere Ausbruch manifestierte sich im Jahr 2018, während dessen es zu mehreren interessanten Vulkanausbrüchen kam.

Zusammenfassung:

  • Am philippinischen Vulkan Mayon wurde die Alarmstufe „2“ ausgerufen.
  • Grund hierfür sind Steinschläge, die von einem wachsenden Lavadom abgehen.
  • Es drohen phreatische oder sogar phreatomagmatische Eruptionen.