Island: Vulkan köchelt noch

Ein Schlot ist schwach aktiv und köchelt noch – Küstenwache musste Wanderer retten

An der isländischen Eruptionsspalte ist immer noch ein Schlot schwach aktiv und spattert Lava. Via Webcam kann man die Aktivität beobachten. Auffällig ist, dass es wieder relativ viele Erdbeben entlang des magmatischen Gangs gibt und dass der Tremor noch nicht ganz runter ist. Seit dem Rückgang der Bodensenkung, die zeitgleich mit der Eruption einsetzte, wurden nun wieder mehrere GPS-Datenpunkte gesetzt und es ist tendenziell wieder eine Bodenhebung zu erahnen, die auf dem Niveau der letzten Tage vor der Eruption liegt. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Ausbruch entweder bald wieder intensiviert. Sollte er ganz stoppen, dann ist mit einem neuen Ausbruch zu rechnen, wenn wieder ein ähnliches Bodenhebungsniveau wie vor der Dykebildung am 10. November erreicht ist.

Gestern versuchte natürlich der eine oder andere Vulkanstürmer das Eruptionsgebiet zu erreichen. Auf Bildern waren auch wieder einige Leute zu sehen, die an der Eruptionsspalte standen. Ob es Offizielle waren oder eben Vulkanwanderer, bleibt unklar. Klar hingegen ist, dass gestern Abend ein Mann in Schwierigkeiten geriet, der die Entfernung zur Eruption wohl deutlich unterschätzt hat. Ein Flugzeug beobachtete ein SOS-Signal, woraufhin ein Rettungshubschrauber der Küstenwache losgeschickt wurde. Der Wanderer wurde dann völlig unterkühlt und ohne Ausrüstung zwischen Fagradalsfjall und Keilir entdeckt. Ich vermute, er war von der Piste 42 am Kleifarvatn aus aufgebrochen, um nachts querfeldein durch schwieriges Gelände zur Spalte zu wandern, und wurde dann vom Schneesturm überrascht. Seine Ausrüstung hatte er bereits zurückgelassen und hatte versucht eine Schutzhütte zu erreichen, als er vom Hubschrauber gerettet wurde. Die besagte Piste liegt knapp außerhalb der Zone mit den Straßensperren. Luftlinie sind es gut 17 km zur Spalte. Ein ambitioniertes Unterfangen, das mir persönlich deutlich zu ambitioniert wäre, besonders im isländischen Winter ohne Weg.

Generell denke ich, stehen die Chancen auf eine Annäherung zur Spalte schlecht, solange kein offizieller Zugang eröffnet wurde. Solange sich keine stabile Eruption etabliert und man ständig mit neuen Spaltenöffnungen rechnen muss, gehe ich nicht davon aus, dass zeitnahe ein Aussichtspunkt für die Öffentlichkeit eingerichtet wird.

Der Zugang zu Grindavik blieb auch heute gesperrt: Das Risiko einer plötzlich einsetzenden Eruption ohne Vorwarnung hielten die verantwortliche für zu groß.

Peru: Erdbeben Mw 6,2 am 20.12.23

Starkes Erdbeben erschüttert Peru – Zwei aktive Vulkane liegen in der Nähe

Datum 20.12.2023 | Zeit: 12:11:21 UTC | Lokation:  -15.934 ; -72.560 | Tiefe: 94 km | Mw 6,2

Heute Mittag erschütterte ein starkes Erdbeben den Süden von Peru. Der Erdstoß brachte es auf eine Momentmagnitude von 6,2 und hatte ein Hypozentrum in 94 km Tiefe. Der großen Tiefe des Erdbebenherds ist es wohl zu verdanken, dass keine großen Schäden entstanden. Dennoch konnten die Erschütterungen in einem großen Umkreis wahrgenommen werden. Das Epizentrum lag 62 km nordwestlich von El Pedregal und 121 km westnordwestlich der bekannteren Stadt Arequipa. Sie ist Ausgangspunkt zu den beiden aktiven Vulkanen Sabancaya und Ubinas, die beide in den letzten Wochen hier Erwähnung fanden, weil sie Asche eruptierten. Der Sabancaya ist seit mehreren Jahren aktiv und fördert für gewöhnlich mehrmals am Tag Aschewolken, die mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe aufsteigen. Der Ubinas ist sporadisch aktiv, wobei die Asche auch selten mehr als 1000 m über Kraterhöhe aufsteigt. Das Erdbeben könnte die Aktivität der beiden Vulkane beeinflussen, sie entweder verstärken oder abschwächen. Bis jetzt zeigen sie kein ungewöhnliches Eruptionsverhalten.

Die Erdbeben entlang der südamerikanischen Pazifikküste stehen im Allgemeinen mit der Subduktion der Ozeanplatte, die sich aus mehreren kleineren Platten zusammensetzt, unter der südamerikanischen Kontinentalplatte zusammen. Vor Peru ist es die Nazca-Platte, die entlang des über 1000 Kilometer langen Perugraben ins Erdinnere abtaucht und dort teilweise geschmolzen wird. Die Schmelze steigt im Bereich der Anden als Magma auf und bildet die Vulkane der Andenkette. Da der Erdbebenherd des aktuellen Bebens bereits in der Asthenosphäre lag, kann man davon ausgehen, dass sich dort ein noch nicht plastisch verformbares Segment der Nazcaplatte verhakt hatte, was zu Spannungen führte, die sich nun in dem Erdbeben entluden. Wahrscheinlich wurde dabei auch die Verhakung gelöst. Schwache Erdbeben gibt es in größeren Tiefen entlang des Perugrabens selten, vermutlich, weil das Gestein doch ein wenig plastisch reagiert und so erst gar keine schwachen Spannungen entstehen können.

Island: Der Ofen ist (fast) aus

Nur noch Spattering aus einem Schlot – Zu früh für Entwarnung

So schnell wie sie begann, so schnell war auch diese erste Eruption entlang der neuen Spalte zwischen den Sundhnúks-Kratern und Stóra-Skógfell vorbei oder so gut wie vorbei. Auf einer langsam schwenkenden Panorama-Livecam erkennt man noch Lavaspattering aus einem einzigen Förderschlot. Ansonsten ist momentan keine vulkanische Aktivität sichtbar. Es sieht so aus, als wäre der Ausbruch bereits nach knapp 36 Stunden (erst einmal) fast aus.

Dabei hatten isländische Vulkanexperten gestern noch vermutet, dass die Eruption wahrscheinlich zwischen 7 und 10 Tagen dauern wird. Solche Aussagen sind immer mit Vorsicht zu genießen, denn im Endeffekt wird immer deutlicher, dass Eruptionen nicht exakt (eigentlich nicht einmal ungefähr) prognostiziert werden können, egal, wieviel Ressourcen man darin investiert. Aber immerhin bestätigte das Geschehen der letzten Stunden, dass die Modelle nicht ganz daneben lagen: Ein Ausbruch setzte erst ein, nachdem der Magmenkörper unter Svartsengie wieder soweit unter Druck stand, wie vor der Dykebildung am 10. November. Indirekt ist es auch eine Bestätigung dafür, dass die Riftbildung wahrscheinlich infolge der Dykeintrusion stattfand, als das Magma unter Svartsengi am 10. November einen Ausbruchsversuch startete. Auch mit dem orakelten Ausbruchsort lag man nicht ganz verkehrt: zwar lag bei den Sundhnúks-Kratern nur das untere Ende der Eruptionsspalte, doch immerhin hatte man hier mit der Eruption gerechnet. Allerdings befand sich das Haupteruptionszentrum weiter nördlich der alten Kraterreihe.

An eine Prognose, wie es weitergeht, wage ich mich nicht, doch es gibt mindestens 3 Szenarien:

  • Der Ausbruch endet in Kürze, und das war es dann erstmal.
  • Der Ausbruch pausiert nur und wird zeitnahe fortgeführt.
  • Es öffnen sich weitere Spalten an anderer Stelle entlang des magmatischen Gangs.

Da die Bodenhebung erst zum geringen Teil abgebaut wurde, befindet sich sehr wahrscheinlich noch reichlich Schmelze im Fördersystem, so dass man mit weiterer Tätigkeit rechnen kann. Es ist sogar möglich, dass wir erst eine kleine Voreruption erlebten und der Hauptausbruch noch kommt. Die nächsten Stunden werden zeigen, ob es erneut Bodenhebungen gibt. Wenn ja, wächst das Eruptionsrisiko wieder. Langfristig betrachtet muss man in den kommenden Monaten und Jahren mit weiteren Eruptionen auf Reykjanes rechnen.

Island: Unklare Situation an der Eruptionsspalte am 20.12.23

Unklare Situation an der Ausbruchsstelle – Schlechtes Wetter behindert die Sicht

Die Aktivität entlang der Eruptionsspalte zwischen den Sundhnúks-Kratern und Stóra-Skógfell hat im Laufe der letzten Stunden stark nachgelassen. Nachts konnte man das Geschehen via Livecam nur temporär verfolgen, da Wolken und starker Schneefall die Sicht behinderten. Was man sehen konnte, war, dass die Eruption signifikant an Kraft verlor: Zuletzt wurde noch von 2 aktiven Stellen entlang der ursprünglich 4 km langen Eruptionsspalte gesprochen. Ich habe gerade durch die Aufzeichnungen der Livestreams gescrollt und mich würde es nicht wundern, wenn der Lavaausstoß schon ganz gestoppt hätte. Heute Morgen sieht man auf den Cams aufgrund des Wetters aber nichts. Die geophysikalischen Daten deuten auch auf einen starken Rückgang der Aktivität hin. Insbesondere der Tremor ist gegen Null gegangen und auch die Subsidenz des Bodens stoppte.

Auf den jüngsten GPS Messungen erkennt man, dass sich der Boden bei Svartsengi im Laufe der Nacht kaum noch senkte, nachdem er gestern zunächst um mehrere Zentimeter abgefallen war. Allerdings sackte er bei weitem nicht soweit ab, als dass bereits das ganze Magma aus dem Sill abgeflossen wäre. Je nach verwendeten Diagramm kann man eine Absenkung zwischen 8 und 12 cm ablesen. Kurz vor der Eruption kam es zu einer starken Bodenhebung, die ich aber bei meinen Betrachtungen außen vor gelassen habe, da sie nur durch einen einzelnen Messpunkt vertreten war. Die näher an der Spalte gelegenen Messstationen sind seit der Eruption offline.

Kurzum, selbst wenn die Eruption bereits vorbei sein sollte, wurde wohl längst nicht die gesamte Schmelze eruptiert, die sich seit Mitte Oktober im Untergrund angesammelt hat. Natürlich ist es unklar, wie viel der Schmelze noch eruptionsfähig ist, da zumindest ein Teil des Magmas im Sill und Dyke erstarrt sein könnte. Warten wir mal ab, was die isländischen Experten heute zu sagen haben, aber ich denke nach der Eruption ist vor der Eruption!

Gestern brachten sie auf jeden Fall eine neue Gefahrenkarte heraus und Grindavik wurde einmal mehr zum Hochrisikogebiet erklärt. Der Zugang zur Stadt wurde großräumig abgesperrt und alle Einsatzkräfte abgezogen. Offenbar hielt man eine Spaltenöffnung im Stadtgebiet für möglich, fürchtete sich vor weiteren Erdbeben und machte sich Sorgen wegen der Gasbelastung.. Da wir nicht wissen, was als nächstes geschehen wird, ist Vorsicht sicher angebracht.

Übrigens, in unserer FB-Gruppe wurden zahlreiche Videos der Eruption geteilt. Darunter auch das unten eingebundene Zeitraffervideo der Spaltenöffnung.

Der Ofen ist aus! Gerade gaben die Wolken einen Livecamblick frei und man sah an der Stelle des Hauptförderschlotes nur noch etwas Rotglut. Zwar weiß ich nicht wie es an anderen Stellen aussieht, doch die Vermutung liegt nahe, dass die Eruption erst einmal stoppte bzw. eine Pause einlegt.

USA: Tote durch Unwetter im Osten

Mindestens vier Todesopfer durch starke Unwetter im Osten der USA

In den letzten Tagen gab es im Bereich der US-amerikanischen Ostküste heftige Unwetter. Medien berichteten, dass es zu mindestens 4 Todesfällen in Folge der Unwetter kam. Die Todesopfer waren in den Bundesstaaten South Carolina, Pennsylvania, Massachusetts und Maine durch umstürzende Bäume oder Überschwemmungen ums Leben gekommen. Zahlreiche Straßen verwandelten sich in Flüsse und der Verkehr kam zum Erliegen.

Die Unwetter führten zu Stromausfällen, von denen mehr als 600.000 Menschen betroffen waren, vor allem in Maine nahe der kanadischen Grenze. Dort traten auch zahlreiche Flüsse über die Ufer und es war von rekordverdächtigen Pegelständen die Rede. Besonders hoch stieg der Pegel des Androscoggin River, der durch den Nordosten von New Hampshire und den Süden von Maine fließt: Der Pegel stieg auf über 7 Meter an und damit um gut 120 cm über das Überschwemmungsniveau.

Bei den vier Todesopfern handelt es sich um Männer, von denen zwei von umstürzenden Bäumen erschlagen wurden. Zwei weitere Männer ertranken in den Fluten, als sie mit ihren Fahrzeugen unterwegs waren. Ein Mann steuerte seinen Wagen in einen Fluss, nachdem er eine untergetauchte Absperrung überfahren hatte. Ein weiterer Mann wurde tot aus seinem versunkenen Wagen in eine überflutete Straße geborgen.

In der Bronx von New York warnten Behörden vor Überschwemmungen aufgrund von starken Regenfällen, und auch die Bewohner von Moretown in Vermont, wurden aufgefordert, aufgrund der Gefahr von Überschwemmungen ihre Häuser zu verlassen.

Der Nationale Wetterdienst bezeichnete das Sturmtief, das die Unwetter brachte, als ungewöhnlich: Es soll sich um einen besonders tief liegenden Wirbelsturm gehandelt haben. Neben den starken Regenfällen verursachte das Tiefdruckgebiet Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 96 Stundenkilometern. Der Sturm bewegte sich gestern in Richtung Kanada.

Vor den Weihnachtsfeiertagen beeinträchtigte der Sturm die Reisepläne vieler Menschen, wobei mehr als 500 Flüge laut FlightAware am Montag gestrichen wurden.

Die Prognosen für die nächsten Tage sind nicht gut. Besonders im Nordosten ging der Regen inzwischen in starke Schneefälle über und es droht ein weiteres Verkehrschaos.

Auch bei uns in Deutschland steht der nächste Wintersturm vor der Tür. Für die nächsten Tage werden starke Niederschläge erwartet, die in den Hochlagen als Schnee niedergehen werden.

Island: Vulkanausbruch am Skógfell

Eruption hat sich deutlich abgeschwächt – Neuer Bericht von IMO

Wie es typisch für Spalteneruptionen ist, hat sich der Ausbruch bereits deutlich abgeschwächt, könnte sich nun aber stabilisiert haben. Wie IMO berichtet, konzentriert sich die Aktivität auf fünf Stellen entlang des ursprünglich 4 km langen Spalts, der sich zwischen den Sundhnúks-Kratern und Stóra-Skógfell aufgetan hat.

Der Lavafluss wird grob auf ein Viertel dessen geschätzt, wie er am Anfang hervorbrachte, und ein Drittel der ursprünglichen Spalte ist aktiv. Auch die Lavafontänen sind niedriger als zu Beginn der Eruption, als die größte Auswurfshöhe noch mit gut 100 Meter angegeben war. An ihrer höchsten Stelle messen sie jetzt etwa 30 Meter. Bei diesen Zahlen handelt es sich um eine visuelle Einschätzung eines Vermessungsfluges. Kurz nach Beginn der Eruption registrierte MIROVA eine extrem hohe Thermalstrahlung von mehr als 28.000 MW.

Die Entwicklung des Ausbruchs ähnelt dem Vulkanausbruch am Fagradalsfjall, wo die Risse begonnen haben, sich zusammenzuziehen und einzelne Schlote zu bilden.

Nach Angaben von Wissenschaftlern gibt es am südlichen Ende der Spalte bei Hagafell wenig Aktivität. Der größte Lavastrom fließt nach Osten in Richtung Fagradalsfjall. Nach Westen erstrecken sich zwei Lavaströme, beide nördlich von Stóra-Skógfell.

Vor Ort befürchtet man, dass die emittierten Eruptionsgase ein Problem für die am dichtesten besiedelte Gegend werden könnte. Momentan bewegt sich die Gaswolke von Westen und Nordwesten. In Vestmannaeyjar war bereits eine Gasverschmutzung zu beobachten, anderswo in den Siedlungen jedoch nicht. Der Wettervorhersage zufolge könnte es spät in der Nacht oder am Morgen zu einer Gasverschmutzung im Hauptstadtgebiet kommen.

Die Blaue Lagune – die erst am Sonntag wieder geöffnet hatte – bleibt wieder geschlossen. Bis jetzt ist weder sie noch das nahe Geothermalkraftwerk vom Ausbruch direkt betroffen. Beide Orte wurden mit Einsetzen der seismischen Krise evakuiert. In den letzten Wochen hatte man einen Schutzwall um das Geothermalkraftwerk gebaut. Mal sehen, ob er zum Einsatz kommt und seinen Zweck erfüllen wird.

Australien mit Überflutungen am 19.12.23

Land unter im australischen Queensland

In Australien herrschen Aufregung und Chaos aufgrund von Überschwemmungen, die (mal wieder) als die schlimmsten in der Geschichte des Nordostens des Landes angesehen werden. Auslöser der Überschwemmungen in Queensland ist der Tropensturm „Jasper“ verursachten, der nicht nur Sturmböen mit sich brachte, sondern auch lang anhaltende Regenfälle.

Besonders stark betroffen ist die indigene Gemeinde Wujal Wujal, wo Menschen auf die Hausdächer flüchten mussten, um sich vor den schnell steigenden Wassermassen in Sicherheit zu bringen. Einige Personen wurden von den Wassermassen eingekesselt und sahen sich auf dem Krankenhausdach gefangen, auf das sie geflüchtet waren. Evakuierungsversuche scheiterten zunächst aufgrund des schlechten Wetters.

Die Region leidet zudem unter Stromausfällen und einer Knappheit an Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Treibstoff. Zudem blockierten umgeknickte Bäume Straßen.

Der Flughafen in Cairns musste aufgrund von Überschwemmungen den Betrieb einstellen. Es wird erwartet, dass mehrere Flüsse Rekordwasserstände erreichen, denn die Pegel steigen immer noch.

Die Naturkatastrophe hat bisher einen Todesfall verursacht und die einheimische Bevölkerung stark mitgenommen. Sogar Krokodile wurden durch die Fluten in die Städte gespült. Das Militär wurde mobilisiert, um Hilfe zu leisten.

Dies ist nicht das erste Hochwasser in Australien, jedoch das schlimmste im Nordosten, nachdem im letzten Jahrzehnt auch andere Teile des Landes von Überschwemmungen betroffen waren. Wobei ich hier auf fast jedes Jahr von Überflutungen in Queensland berichte.

Generell ist Australien in den letzten Jahren vermehrt von Extremwetterereignissen getroffen worden. Experten sehen einen Zusammenhang mit dem Klimawandel. An die augenblickliche Situation dürfte aber auch das natürliche Klimaphänomen El Nino nicht unschuldig sein. Inwiefern es durch den Klimawandel verstärkt wird, ist Gegenstand aktueller Forschungen.

Australien steht nicht nur häufig wegen Flutkatastrophen in den Schlagzeilen, sondern auch wegen verheerender Waldbrände. Ein Grund für die Feuer ist falsche Forstwirtschaft, da hier besonders viele ölhaltige Eucalyptuswälder gepflanzt wurden. Sie brennen besser als Zunder.

Auch in Indien heißt es gerade Landunter.

Island: Weitere Details zur Eruption bei Sundhnúkar

Eruption entlang der Spalte hält an – Grindavik bis jetzt nicht in Gefahr

Der effusive Vulkanausbruch, der gestern Abend um 22:17 auf der isländischen Reykajnes-Halbinsel begann, hält an, schwächte sich nach einer starken Initialphase aber deutlich ab. Das geht nicht nur aus den Livecambildern hervor, sondern auch aus dem Tremorgraphen. Der Tremor schoss zu Eruptionsbeginn in die Höhe, kam aber sehr schnell wieder runter und bewegt sich nun auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Ich bin mir nicht sicher, ob überhaupt schon die Haupteruption begonnen hat, oder ob wir hier vielleicht nur ein kurzweiliges Vorspiel sehen bzw. ob sich die Eruption noch verstärken wird. Zwar handelt es sich um eine lange Spalte, aber ich würde meinen, da geht noch mehr. In den letzten Wochen wurde nichts zum Magmenvolumen gesagt, das sich inzwischen im Untergrund akkumuliert hat, aber ich denke, Daten werden in Kürze kommen. Auf Island kommt heute Vormittag der Krisenstab zusammen und berät. Einstweilen wurde der Notstand ausgerufen.

Direkt nach der Eruption wurden alle Hauptstraßen zwischen Keflavik und Reykjavik auf Höhe der Eruption geschlossen, so dass der internationale Flughafen kurzfristig vom Rest Islands isoliert war, obwohl der Flugbetrieb weiter ging. Inzwischen wurde die S9 aber wieder geöffnet. Hierbei handelt es sich um die Hauptverbindungsstraße an der Nordküste von Reykjanes.

So wie es bis jetzt aussieht, könnten die Grinadvikings erst einmal von einer weiteren Katastrophe verschont bleiben, denn das Südende der Eruptionsspalte liegt bei den Sundhnúkar-Kratern, etwas nördlich der Wasserscheide. Die Lava fließt also bis jetzt nicht in Richtung Süden, sondern erst einmal nach Osten und Westen, und könnte dann in Richtung Norden fließen, bis so viel Lava gefördert wurde, dass sich das Gelände über die Wasserscheide hinaus erhebt. Erst dann ist mit einem Abfließen der Lava in Richtung Grindavik zu rechnen. Bis jetzt ist aber noch überhaupt nicht klar, wie sich die Eruption weiter entwickeln wird. Es besteht auch die Möglichkeit, dass sich weitere Spalten öffnen oder dass sich die aktuelle Spalte verlängert. Der Schwerpunkt der Eruption liegt ehr im nördlichen Spaltenbereich in Richtung Stóra-Skógfell.

China: Erdbeben Mw 6,0 verursacht Todesopfer

Starkes Erdbeben in China fordert mehr als 120 Menschenleben

Datum 18.12.2023 | Zeit: 15:59:30 UTC | Lokation: 35.727 ; 102.803 | Tiefe: 8 km | Mw 6,0

Gestern Mittag gab es um 15:59:30 UTC ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,0 mit einem Erdbebenherd in nur 8 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 39 km westlich von Linxia Chengguanzhen verortet. Der Ort liegt an der Grenze der Provinzen Gansu – Qinghai und zählt gut 274.000 Einwohner. Laut Medienberichten kam es zu Schäden an der Infrastruktur, und bis jetzt wurden 127 Menschen tot geborgen. Mehr als 400 Personen wurden verletzt und in Krankenhäusern behandelt.

Vorläufigen Schätzungen zu Folge wurden gut 4700 Gebäude beschädigt oder zerstört. Rettungseinsätze dauern bis jetzt an. Minusgrade erschweren den Einsatz und verringern die Überlebenschancen eingeschlossener. Heute Nacht fiel das Thermometer auf -10 Grad. Viele Menschen waren aus den Gebäuden geflohen und verbrachten die Nacht im Freien. Augenzeugen berichten von ihrer Flucht. So beschrieb ein Familienvater gegenüber der chinesischen Presseagentur, wie er und seine Angehörigen aus dem 16. Stock ihres Wohnhauses über die Treppen flüchteten.

Neben Gebäuden wurden auch Straßen und Schienen beschädigt. Der Zugverkehr in der Region wurde ausgesetzt.

Der Erdstoß war in einem großen Bereich spürbar. Außerdem gab es zahlreiche Nachbeben mit moderaten Magnituden.

Die oben genannten Werte stammen vom GFZ-Potsdam. Zuerst wurde die Magnitude mit 6,2 angegeben. Anschließend stufte das USGS die Magnitude auf 5,9 herab, während das GFZ auf Mw 6,0 kam.

Tektonisch gesehen liegt die Erdbebenregion im Osten des Tibetplateaus und damit mehrere Hundert Kilometer nördlich der großen konvergenten Plattengrenze zwischen dem Indischen Subkontinent und Asien. Infolge dieser Plattenkollision schiebt sich das Himalayagebirge auf. Das aktuelle Erdbeben dürfte sich an einer Störung ereignet haben, die mit der großen Kunlun-Blattverschiebung assoziiert ist. An diesem Setting aus Störungszonen haben sich in den letzten Jahren mehrere starke Erdbeben ereignet.