Yasur: Erhöhte Aktivität

Der Yasur auf der Insel Tanna (Vanuatu) steigerte seine Aktivität. Laut den Kollegen von Extrem Pursuit wurde der Alarmstatus von „2“ auf „3“ erhöht. Auf der Seite des Observatoriums ist der Alarmstatus noch mit „2“ angegeben. Allerdings lieferten die Abenteurer ein Video zu den aktuellen Eruptionen, das eine deutliche Aktivitätssteigerung erkennen lässt. Der Vulkan stößt permanent Asche aus und generiert Explosionen. Trotz Aktivitätssteigerung scheint man sich noch auf dem Kraterrand aufhalten zu können.

In den letzten Meldungen zum Vulkan ging es um einen kleinen Lavasee, der in einem der beiden Krater brodelte. Es sieht so aus, als wäre dieser Lavasee Geschichte.

Auf der Livecam sieht man sieht man den roten Lichtschein der Explosionen. Die Seismik ist hoch. Im direkten Umkreis des Vulkans befinden sich mehrere Siedlungen. Die Menschen hier leben von der Landwirtschaft und dem Tourismus. In Zeiten von Corona dürfte letzteres Geschäft zwar auch rückläufig sein, aber die Menschen sind weitestgehend autark und somit in Krisenzeiten besser aufgestellt als die Bewohner großer Metropolen.

Erta Alé ohne Aktivität

Zum ersten Mal seit gut 15 Jahren zeigt sich der Schildvulkan Erta Alé ohne jeglicher sichtbarer Aktivität. Der einst permanente Lavasee war schon seit dem großen Ausbruch von 2017 nur noch ein Schatten seiner selbst. Seit Jahresanfang war er größtenteils inaktiv, oder brodelte unter einer erstarrten Kruste. Jetzt ist auch der letzte Lavastrom erloschen. Erloschen ist auch das Leben von Survival-Spezialist Rüdiger Nehberg, den ich auf Dreharbeiten persönlich kennen lernen durfte. Nehberg war einer der ersten Europäer die den Lavasee des Erta Alés besuchten. Seine Erfahrungen und Beobachtungen schilderte er in seinem Buch „Überleben in der Wüste Danakil“. Mit Nehberg ist eines meiner Idole verstorben, dass mich oft inspirierte. Bleibt zu hoffen, dass wenigstens der Vulkan bald zu neuem Leben erwacht. Die Afar der Umgebung verdienten in den letzten Jahren ganz gut am Vulkantourismus. Ähnlich wie am Stromboli, ist den Menschen hier eine ihrer Haupteinnahmequellen weggebrochen.

Piton Fournaise: Tag 3

Am 3. Tag nach Eruptionsbeginn hat die Front des Lavastroms die 1000 Höhenmeter-Marke erreicht und ist 3,7 km von der Küstenstraße entfernt. Der Lavastrom legte 900 Höhenmeter zurück. Die Eruptionsspalte befindet sich folglich auf 1900 m Höhe, etwas unterhalb der Eruptionsstelle vom Februar dieses Jahres. Der Tremor ist stabil. Die Vulkanologen des OVPF schrieben in ihrem jüngsten Bulletin, dass vor Beginn der Eruption nur eine geringe Deformation verzeichnet wurde. Sie gehen davon aus, dass das Magma einen widerstandslosen Weg durch die Schwächezone gefunden hat, die bei den letzten Ausbrüchen angelegt wurde. So lässt sich die akkumulierte Magmenmenge im Untergrund nicht abschätzen und Prognosen darüber, wie langer der Ausbruch anhält sind nicht machbar.

Vor der Eruption verzeichneten die Vulkanologen einen Anstieg der Kohlendioxid-Emission, die vom aufsteigenden Magma verursacht wurde. Der zu Beginn der Eruption hohe Schwefeldioxid-Ausstoß ist mittlerweile rückläufig, was dem Rückgang der geförderten Lavamenge entspricht. Zum Anfang der Eruption wurden bis zu 45 Kubikmeter Lava pro Sekunde gefördert, jetzt sind es zwischen 7 und 10 Kubikmeter pro Sekunde.

Gestern hüllte sich der Glutofen überwiegend in Wolken. Trotzdem gelangen den Journalisten und Fotografen einige neue Fotos vom Piton de la Fournaise.

Chaiten: Seismik registriert

Unter dem chilenischen Domvulkan Chaiten ereignete sich ein vulkanotektonisches Erdbeben der Magnitude 2,8. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von nur 3,8 km unter dem Gipfel. Es bildete sich ein unterirdischer Riss durch den magmatische Fluide strömten. Im Jahr 2008 brach der Chaiten quasi ohne große Vorwarnung aus. Pyroklastische Ströme vernichteten den Wald um den Vulkan. Lahare flossen bis zur Küste und zerstörten die Stadt Chaiten. Spätere Untersuchungen ergaben, dass das Magma sehr schnell aufgestiegen war und nur wenige Stunden bis zur Oberfläche brauchte. Seitdem fürchtet man eine Wiederholung der Ereignisse.

Island: Inflation an 3 Stellen

Auf der isländischen Halbinsel Reykjanes bebte es seit Januar mehr als 6000 Mal! Die Beben verteilten sich auf 3 größere und einem kleineren Beben-Spot entlang der Halbinsel. Betroffen sind die 4 dominanten Vulkangebiete von Eldey, Reykjanes, Svartsengi (Thorbjörn) und Krýsuvík. Sie liegen alle auf einem Riftsystem, dass die kontinentale Nahtstelle von Europa und Nordamerika darstellt. Die Divergenz (das Auseinanderdriften) der Erdplatten ermöglicht Magmenaufstieg. Nach anfänglicher Skepsis gehen die Wissenschaftler des Instituts IMO davon aus, dass zumindest an 3 Stellen aufsteigendes Magma die Erschütterungen auslöst. Eine Stelle mit Magmen-Intrusion befindet sich bei Sýrfell. Im Gebiet des Thorbjörn bei Grindavik wurden gleich zwei Stellen mit Bodendeformationen lokalisiert, die höchstwahrscheinlich im Zusammenhang mit Magmen-Intrusion stehen. Dort hob sich der Boden in der ersten Phase um gut 6 cm an. In der 2 Phase waren es bis jetzt ca 3 cm.

Die Vulkanologen haben noch nie eine so starke seismische Aktivität entlang des Reykjanes verzeichnet wie in diesem Jahr. Die systematische Erfassung der Beben began im Jahr 1991. Die Wissenschaftler schreiben zur aktuellen Lage: „Die Interpretation dieser Ereignisse ist noch unsicher, aber es gibt Hinweise darauf, dass ein gemeinsamer zugrunde liegender Prozess die Ursache für die Aktivierung eines so ausgedehnten Gebietes in einem so kurzen Zeitrahmen ist.“ Bisher vertrat man eher die Meinung, dass ein Vulkanausbruch unwahrscheinlich ist. Doch die gleichzeitige Aktivierung mehrere Vulkansysteme scheint nun doch zu beunruhigen: „Aufgrund der laufenden Aktivitäten in diesem Gebiet hält es die SAB für äußerst wichtig, die laufende Aktivität auf der gesamten Reykjanes-Halbinsel zu beobachten und zu untersuchen und diese Aktivität mit älteren Ereignissen in diesem Gebiet zu vergleichen, um zu versuchen, die Gründe zu entschlüsseln und mögliche Entwicklungen zu erkennen.“ (Quelle IMO)

Piton Fournaise: Eruption geht weiter

Die Eruption, die gestern begann, geht heute weiter. Aus einer relativ kurzen Eruptionsspalte im Osten des Vulkans fließt Lava. Fontänen steigen bis zu 20 m hoch auf und speisen Lavaströme. MIROVA registrierte eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 156 MW.

Aufgrund der Corona-Pandemie kommen ungewöhnlich wenige Daten herein. Offenbar aufgrund der Quarantäne-Vorschriften, war es den Vulkanologen vom OVPF bisher nicht gestattet die Eruptionsspalte selbst zu besuchen. Erste Beobachtungen wurden von Polizisten und Journalisten durchgeführt, die sich noch frei auf der Insel bewegen dürfen. So gibt es in der Presse zwar Informationen über die 308 Corona-Infizierten auf der Insel, aber keine belastbaren Daten über den Vulkanausbruch. Schon krass, denn Lavaströme könnten bei einem größeren Ausbruch schnell bewohntes Gebiet erreichen. Neben Ferndiagnostik ist es auch bei kleineren Eruptionen sinnvoll, wenn Experten die Situation vor Ort untersuchen und schauen können, ob es visuelle Hinweise auf weitere Spaltenöffnungen gibt. Stellt sich auch die Frage, wie man auf einem abgesperrten Vulkan das Virus weiter verbreiten soll? Ein Zeichen dafür, wie panisch und undifferenziert das Krisenmanagement der meisten Regierungen ist. La Réunion ist ein französisches Überseedepartment und gehört damit zu Frankreich und der EU. In Frankreich gilt nicht nur ein Kontaktverbot, sondern eine strikte Ausgangssperre. Unnötig zu erwähnen, dass sich auch die Bevölkerung von La Réunion in Isolation befindet und die Eruption unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet. Einzig die LiveCams erlauben einen Blick auf das Geschehen. Eine Fotostrecke gibt es in der lokalen Presse.

Nevados de Chillan eruptiert Aschewolken

Der chilenische Vulkan Nevados de Chillan hat seine Aktivität deutlich gesteigert. Das VAAC Buenos Aires brachte in den letzten 24 Stunden 4 Warnungen vor den Aschewolken heraus. Sie erreichten Höhen von bis zu 5800 m über dem Meeresspiegel.

Popocatepetl in Eruption

Der mexikanische Popocatepetl erweist sich auch in Zeiten der Pandemie als zuverlässiger Aschespeier. Das VAAC Washington detektierte Asche in 5800 m Höhe. Die Wolken drifteten in südwestlicher Richtung. CENAPRED berichtet von 150 Asche-Dampf-Exhalationen und 108 Minuten Tremor.

Piton de la Fournaise: Eruption hat begonnen

Die erwartete Eruption am Piton de la Fournaise hat nicht lange auf sich warten lassen: gegen 12 Uhr Ortszeit setzte Tremor ein und es begann eine neue Eruption. Zunächst konnte sie visuell nicht bestätigt werden, doch mittlerweile lichteten sich die Wolken und man sah, dass sich auf der Ostflanke des Dolomieus Risse geöffnet hatten. Sie befinden sich in 1,7 km Entfernung zum Krater. Lavafontänen speisen mindestens 3 Lavaströme, die sich schnell bewegen. Es ist der 2. Ausbruch des Vulkans in diesem Jahr.

Piton Fournaise: seismische Krise

Am Piton de la Fournaise kam es heute Morgen zu einer seismischen Krise. Zwischen 8:15 und 8:51 Uhr Ortszeit wurden 92 vulkanotektonische Erdbeben aufgezeichnet. Sie ereignete sich nahe der Erdoberfläche. Einhergehend mit den schwachen Erdbeben stellten die Forscher des OVPF eine Bodendeformation fest. Sie trat schnell auf und lag in der Größenordnung von 10-20 Mikro-Radianten. Man kann davon ausgehen, dass die Bodendeformation durch aufsteigendes Magma verursacht wurde, das die obere Magmakammer verlassen hatte und zur Oberfläche aufstieg. Bereits seit dem 30 März wurde eine Zunahme von Seismik und Inflation festgestellt. Die Zunahme wird so interpretiert, dass Magma in das obere Magmenreservoire aufstieg und unter Druck geriet. Diese Anzeichen deutet darauf hin, dass sich der Fournaise auf eine neue Eruption vorbereitet. Die Alarmstufe „1“ wurde ausgerufen.

Die letzte Eruption des Vulkans liegt erst wenige Wochen zurück. Sie begann am 10 Februar 2020. Lava floss über die Außenflanke des Vulkans.

Ebeko eruptiert Aschewolke

Auf Kamtschatka eruptierte der Ebeko eine Aschewolke. Laut VAAC Tokio stieg diese bis auf einer Höhe von 1800 m auf. Es war die 20. Eruption des Vulkans, die das VAAC in diesem Jahr registrierte. In den letzten beiden Jahren war Ebeko wesentlich aktiver.

Merapi: Weiterer Vulkanausbruch

Der indonesische Vulkan Merapi eruptierte ein weiteres Mal. Das VSI meldet eine explosive Eruption, die ein seismisches Signal mit einer Maximalamplitude von 79 mm und einer Dauer von 345 Sekunden. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 6000 m auf.

Stromboli: Lavastrom stoppte

Gestern Vormittag stoppte die effusive Tätigkeit am Stromboli. Trotzdem konnte man noch einige Zeit eine thermische Anomalie beobachten. Zu ihren Spitzenzeiten hatte sie eine Leistung von 256 MW. Das INGV veröffentlichte nun einen Report über die Geschehnisse. Demnach wurde der Lavastrom aus dem nördlichsten Schlot im nordöstlichen Kraterbereich gefördert. Der Randbereich des Gebiets sackte stark ein. Der Förderschlot ist trotz der effuisven Eruption nach wie vor strombolianisch aktiv. Das LGS attestierte einen sehr hohen Explosionsdruck, der in der Spitze 3,5 bar erreichte. Mit der Abnahme der effusiven Eruption ging auch die Steinschlagaktivität zurück. Der Eruptionsindex stand auf hoch.

Stromboli: Neuer Lavastrom

Am Stromboli kulminierte die erhöhte Aktivität der letzten Tage in einen Lavastrom nebst Ascheströmen. Laut INGV begann die Lava um 23.40 Uhr (UCT) zu fließen. Bereits um 01:50 Uhr erreichte die Lavafront das Meer. In den frühen Morgenstunden kam es dann zu einem größeren Aschestrom, der entweder durch einen Kollaps am Hang ausgelöst wurde, oder von größeren Lavabrocken, die vom Lavastrom abbrachen. Mindestens ein Aschestrom floss über die Sciara del Fuoco bis zum Meer. Die explosive Aktivität war ebenfalls erhöht.

Aktuell erkennt man auf der LiveCam Dampf an der Küste aufsteigen. Die ThermalCam liefert kein eindeutig zu interpretierendes Bild, da es überstrahlt ist. In der Bildmitte gibt es die Glutspur eines Lavastrom. Im Vordergrund könnte Vegetation brennen.

Ein Statement des LGS steht noch aus, doch weitere Informationen werden bestimmt bald folgen und werden hier wiedergegeben.

Im Vorfeld der aktuellen Tätigkeit gab es keine direkten Anzeichen dafür, dass eine effusive Eruption in der Pipeline stand. Die Instrumente registrierten keine stärkere Bodendeformation. Allerdings gab es schon vor 2 Tagen einen kleineren Lavastrom und seit einigen Tagen war der Explosionsdruck deutlich höher als üblich. Auch vor der großen Eruption im Sommer vergangenen Jahres gab es einige Tage lang ungewöhnlich starke Explosionen. Hier scheint es also ein Muster zu geben. Sehr wahrscheinlich bleibt der Aufstieg zum Gipfel weiterhin gesperrt. Für die Touristikbranche dort ist das ein Gau, denn auch schon vor der Corona-Sperrung verdiente man dort weniger, was sich wohl auch nicht schnell ändern wird.

Zeichen für eine bevorstehende Flankeneruption?

Der jetzige Ausbruch ist keine Flankeneruption. Der Lavastrom fließt aus einem der Förderschlote im Krater. Die Vulkanologen sprechen von einem Überlauf. Bisher erreichten diese Lavaströme nur sehr selten das Meer. Normalerweise beschränkten sich überlaufende Lavaströme auf den Krater, oder dem oberen Flankenbereich. In den letzten 20 Jahren kam es in den Monaten vor einer Flankeneruption meistens zu mehreren dieser Lavastrom-Überläufe. So könnte es auch diesmal sein, dass wir in einigen Wochen / Monaten eine Flankeneruption erleben werden. Wie ich auch schon mehrfach berichtete, gingen der Aktivitätssteigerung des Strombolis mehrere Erdbeben im Tyrrhenischen Meer voran. Sie ereigneten sich zwischen Stromboli und dem italienischen Festland. Im Bereich der Asthenosphäre entsteht das Magma durch partielles Schmelzen subduzierter Kruste.

Taal: Seismik deutlich gestiegen

Kratersee im Taal. © Tomasz Lepich
Kratersee im Taal. © Tomasz Lepich

Heute steht der Taal-Vulkan auf den Philippinen mal wieder in den Schlagzeilen: in den letzten 24 Stunden hat die Seismik deutlich zugenommen. PHILVOLCS verzeichnete 93 vulkanisch bedingte Erdbeben. 6 von ihnen sollen stark genug gewesen sein um von den Anwohnern der Region gespürt zu werden. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 3,4. In der vorherigen Beobachtungsperiode wurden nur 18 Beben registriert, insofern ist die Steigerung der Seismik signifikant. Wahrscheinlich steht sie im Zusammenhang mit Magmenaufstieg. Die Vulkanologen beobachteten zudem schwache Dampf-Emissionen. MIROVA verzeichnete eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 15 MW. Die emittierten Gase sind also sehr heiß. Ein Anzeichen dafür, dass Magma hoch im Fördersystem steht.

Auf dem Bild erkennt man den neu gebildeten Kratersee auf Volcano Island in der Caldera. Sollte es zu neuen Eruptionen kommen, wird das Wasser die Explosionen verstärken.

Klyuchevskoy mit Eruptionsserie

Im fernen Kamtschatka ist der Kyluchevskoy aktiv und eruptiert Aschewolken. Die Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 6000 m auf und driftet in östlicher Richtung. Das VAAC Tokio brachte seit gestern 6 VONA-Meldungen heraus.

Ätna: Schwarmbeben

Am Ätna auf Sizilien zog die Seismik ebenfalls an. Das INGV registrierte bis gestern Nachmittag 11 Erdstöße. Der Stärkste brachte es auf M 2,5 und lag in 10 km Tiefe. Dieses Beben war Teil eines kleinen Schwarms, der sich im Südwesten des Vulkans manifestierte. Der Tremor hingegen ist deutlich niedriger als in der vergangenen Woche. Trotzdem gehe ich davon aus, dass die vulkanische Aktivität im Zentralkrater anhält, ggf. auf etwas schwächerem Niveau. Die letzten Aufnahmen stammten vom 27. März.

Merapi eruptierte noch einmal

Gestern gab es eine weitere Eruption am Merapi auf der indonesischen Insel Java. Insgesamt gab es somit 4 Ausbrüche in den letzten 3 Tagen. Neben den Eruptionen wurden auch mehrere Steinschläge und Schuttlawinen festgestellt. Die Seismik ist erhöht.

Stromboli: Kurzer Lavastrom

Die Aktivitätssteigerung am Stromboli fand gestern in der Bildung eines kurzen Lavastroms ihren vorläufigen Höhepunkt. Der Lavastrom entsprang dem nordöstlichen Kraterbereich und floss einige Hundert Meter über die Sciara del Fuoca. In der Initialphase des Überlaufs, die um 16:57 Uhr begann, ging ein Hangrutsch ab. Wahrscheinlich kollabierte ein kleiner Teil der Kraterwand. Gestein polterte bis ins Meer. Auch nachts ließ sich die Glutspur glühender Tephra auf der Sciara verfolgen. Die Seismik war erhöht. Ein Anstieg des Tremors begann 14 Minuten vor dem Hangrutsch. Vor 5 Tagen wurde ein schwacher Erdstoß bei Ginostra registriert. Er hatte die Magnitude 1,1.

Das LGS brachte schnell ein Update heraus. Im heutigen Bericht wird der Lavastrom nur am Rande erwähnt. Die explosive Aktivität wird als hoch beschrieben: der Explosionsdruck betrug 3,36 bar. Aus dem Nordostkrater wurden 97 Explosionen registriert. 17 Steinschläge wurden festgestellt. Der Aktivitätsindex steht auf hoch.

Ätna: Hot Spot am Sattelvent

In den letzten Tagen hüllte sich der Ätna auf Sizilien die meiste Zeit über in Wolken. Es schneite viel und der Vulkan ist jetzt von einer dicken Schneedecke eingehüllt. Der Tremor ist deutlich gefallen und liegt nun im „gelben“ Bereich. MIROVA verzeichnete eine moderate thermische Anomalie mit einer Leistung von 90 MW. Auf der Thermalcam des INGV sieht man aktuell 2 Hot-Spots. Neben dem dauernd glühenden Hauptkraterbereich den Neuen Südostkraters ist heute auch der Sattelvent heiß. Es steigt eine Dampfwolke auf. Sporadische Ascheeruptionen halte ich für möglich. Allerdings ist der Schnee noch relativ sauber und es wird noch keine größeren Eruptionen gegeben haben.

Wer den Vulkan via LiveCam beobachtet wird schnell feststellen, dass man etwas sieht, was so praktisch nie zu sehen ist: jungfräulicher Schnee ohne Fußspuren! trotz schönstem Winterwetter und beste Wintersportmöglichkeiten ist der Vulkan menschenleer.