Vulkan-News 28.04.21: Ätna, Fagradalsfjall, Stromboli

In den Nachrichten zu den Vulkanen geht es heute um strombolianische Eruptionen am Ätna, einer Phase mit kontinuierlicher Aktivität am Stromboli und um den wachsenden Krater am Fagradalsfjall. Darüber hinaus zeigte sich der Suwanose-jima und von seiner aktiven Seite.

Fagradalsfjall: Kraterkegel wächst

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall geht die Aktivität weiter. Sie beschränkt sich zunehmend auf den Hornito auf Spalt 5, dessen Haupt-Schlot deutlich an Größe zugelegt hat. Er fördert eine permanente Lavafontäne und speist einen Lavastrom. Der Hornito hat das Potenzial sich zu einem Schlackenkegel zu entwickeln. Die Seismizität entlang des Risssystems ist weiter moderat, mit leicht rückläufiger Tendenz. IMO registrierte in den letzten 48 Stunde 95 Beben auf der Reykjanes-Halbinsel. Darüber hinaus gab es auch einen kleinen Schwarm unter der Katla.

Ätna: Strombolianische Aktivität

Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch | Link

In der Nacht steigerte sich die strombolianische Aktivität am Ätna. Austragungsort ist der Neue Südostkrater. Die Infraschall-Sensoren des LGS registrierten zahlreiche Explosionen. Das Geschehen spiegelt sich ebenfalls in einer thermischen Anomalie wieder, die auf einem neuen Sentinel-Satellitenbild im Infrarotbereich zu sehen ist. Im Zentralkrater ist ein kleinere Anomalie auszumachen. Der Tremor bewegt sich nun an der Basis des gelben Bereichs und weist einige Spitzen auf.

Stromboli: Phase mit Lavaspattering

Lokation: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Heute Nacht konnte man via Livecam beobachten, dass es am Stromboli eine Phase mit starken Entgasungen, Lavaspattering und häufigeren strombolianischen Eruptionen gab. Die Aktivität konzentrierte sich auf den nordöstlichen Kratersektor, aus dem früher öfters Lavaströme austraten. Es ist sehr gut möglich, dass die beschrieben Aktivität eine entsprechende Phase mit dem Ausstoß von kurzen Lavaströmen ankündigt. In der letzten Woche signalisierten hohe Kohlendioxid-Emissionen, dass vermehrt Lava aus größeren Tiefen aufsteigen könnte. Die Aktivität wurde allerdings im täglichen Update des LGS nicht kommentiert.

Suwanose-jima mit Eruptionsserie

Lokation: 29.64, 129.72 | Eruption: Strombolianisch | Link

Im Süden des japanischen Archipels ist der Inselvulkan Suwanose-jima munter. Das VAAC meldete seit gestern 9 Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 2400 m auf und drifteten in nordwestlicher Richtung. Dieses Jahr gab es bereits 264 Warnungen vor Aschewolken. Wie man den Live-Daten entnehmen kann, stieg der Tremor in den letzten Tagen deutlich an.

Vulkan-Update 05.03.21: Pacaya, Klyuchevskoy, Suwanose-jima

Am Freitag, dem 05.03.21, geht es vulkanisch gesehen einmal weniger spektakulär zu, als in den letzten Tagen. Dennoch weiß ich über einige Eruptionen zu berichten. Im Fokus steht einmal mehr der Pacaya, aber auch der Klyuchevskoy und der Suwanose-jima.

Pacaya mit weiterer Aschewolke

In Guatemala eruptierte der Pacaya erneut Vulkanasche. Sie erreichte eine Höhe von 3700 m und driftete in südwestlicher Richtung. Sie wurde im Rahmen eines weiteren Paroxysmus gefördert, bei dem auch eine 300 m hohe Lavafontäne entstand. Es flossen 2 Lavaströme mit Längen von 800 und 1000 m. Weitere Episoden mit gesteigerter Aktivität sind wahrscheinlich.

Klyuchevskoy mit Flankeneruption

Nach mehrtägiger Pause meldete sich auch der Klyuchevskoy mit Explosionen zurück. Von ihm gingen heute 2 Aschewolken aus, die in Richtung Osten drifteten und eine Höhe von 4900 m erreichten. Da MIROVA offline ist, gibt es keine Daten über die Thermalstrahlung. Ein aktuelles Sentinel-Foto zeigt den Gipfel in Wolken gehüllt, allerdings erkennt man eine thermische Anomalie auf der Nordwestflanke. Die Flankeneruption ist also noch aktiv und es wird Lava gefördert.

Raung weiterhin aktiv

Der indonesischen Raung (Java) ist weiter munter und stößt Vulkanasche aus. Sie steigt bis zu 4300 m hoch auf. Die Seismizität ist allerdings sehr gering und kurzfristig wird es wahrscheinlich keine größeren Eruptionen mehr geben.

Sinabung mit Asche-Emission

Auf der indonesischen Insel Sumatra ist der Sinabung weiter aktiv. Das VAAC detektiert diskrete Asche-Emissionen, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufsteigen. Das VSI registriert weiterhin vulkanisch bedingte Erdbeben, allerdings ist ihre Zahl deutlich zurück gegangen. Es sieht so aus, als würde Sinabung erst einmal etwas verschnaufen und an seinem Dom bauen.

Suwanose-jima mit starker Seismizität

Live-Seismik am Suwanose. © JMA

Der Südjapanische Inselvulkan Suwanose-jima ist recht munter. Das VAAC brachte in den letzten 2 Tagen 16 VONA-Meldungen heraus. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 1500 m. Das spricht für starke strombolianische Eruptionen, die möglicher Weise schon Richtung Vulcanianer gehen. Die LiveCam zeigt einen permanent rot illuminierten Wolkenhimmel. Auf der Seismik erkennt man einen signifikanten Anstieg vulkanotektonischer Erdbeben und auch der Tremor ist sehr hoch. Es sieht so aus, als würde der Vulkan eine spannende Show liefern wollen.

Vulkan-Update 22.02.21: Pacaya, Sinabung, Suwanosejima

Im Vulkan-Update vom Montag geht es um die anhaltende explosive Aktivität am Pacaya, dem bedrohlich wachsenden Dom am Sinabung und den Eruptionen am Suwanosejima. Außerdem warten wir auf einen neuen Ätna-Paroxysmus.

Pacaya eruptiert Vulkanasche

Der Pacaya liegt in Sichtweite der guatemaltekischen Hauptstadt und eruptiert weiter Vulkanasche. Den Flugverkehr scheint es indes nicht zu beeindrucken, denn der internationale Flughafen von Guatemala City bleibt geöffnet. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Die Aschewolken driften in Richtung Südwesten. In den Orten am Fuß des Vulkans kommt es zu Ascheniederschlag. Der Lavastrom auf der Südflanke hat eine Länge von 1100 m. INSIVUMEH warnt vor dem Abgang von Blöcken und Schuttlawinen. Sie könnten sogar Agrarland erreichen und Menschen gefährden.

Sinabung: Dom bedrohlich

Der Dom am indonesischen Vulkan Sinabung auf Sumatra wächst weiter und hat inzwischen eine beachtliche Größe erreicht. Anders, als in den vorherigen Aktivitätsperioden, hat sich eine gewaltige Staukuppel gebildet, die den Kraterrand überragt und wie eine Blase an der Spitze des Vulkans sitzt. Die Seiten des Doms hängen über, was ihn extrem instabil macht. Ich befürchte, dass es hier in den nächsten Wochen zu einer Katastrophe kommen wird. Sobald es zu Kollaps-Ereignissen am Dom kommen sollte, drohen pyroklastische Ströme, die weit über die Evakuierungszonen hinaus gleiten könnten. Gleitschrecken von 15 km sind durchaus realistisch. Bisher gilt eine asymmetrische Sperrzone von 5×3 km.

Suwanosejima: Eruptionsserie

Der Inselvulkan Suwanosejima liegt im südjapanischen Ryukyu-Archipel und ist dieser Tage sehr aktiv. Das VAAC brachte am Wochenende 9 VONA-Meldungen heraus. Es wurden Aschewolken detektiert, die eine Höhe von 1500 m erreichten. Die Seismik ist recht unauffällig, allerdings gab es im Dezember letzten Jahres eine seismische Krise, wie ein Blick auf die neuen Livedaten enthüllt. Damals dürfte einiges an Magma aufgestiegen sein.

Ätna: Warten auf den nächsten Paroxysmus

Rein statistisch betrachtet, ist heute Vormittag der nächste Paroxysmus am Ätna fällig. Doch ich glaube, wir müssen uns diesmal länger gedulden, da der letzte Ausbruch sehr stark war und sich Ätna ausgepowert haben könnte. Der Vulkan ist allerdings seit den frühen Morgenstunden unruhig und erzeugt Infraschallsignale. Das Tremor-Muster spricht ebenfalls dafür, dass Ätna mit den Paroxysmen noch nicht fertig ist und uns nicht allzu lange warten lassen wird.

Einstweilen analysierten die Vulkanologen vom INGV frische Lavaproben und fanden heraus, dass die Lava aus einem primitiven Magma entstand. Es passierte das Fördersystems des Vulkans schnell und ist aufgestiegen, ohne länger in einem Magmenkörper zu reifen, sprich zu differenzieren. Solche basaltischen Stammmagmen sind typisch für Serien mit paroxysmalen Eruptionen. Laut Dr. Boris Behncke sind sie heißer und gasreicher als andere Magmen. Die Vulkanologen registrierten den Magmenaufstieg seit Dezember. Vulkane.net berichtete ebenfalls über die intensiven seismischen Schwärme, die Anzeichen des Magmenaufstiegs waren. Auch im weiteren Umfeld des Vulkans war die Seismizität erhöht.

Vulkan-Update 05.02.21: Sakurajima, Popocatepetl, Klyuchevskoy

Im heutigen Update geht es um die Vulkane Klyuchevskyo, der eine sehr hohe Thermalstrahlung erzeugt, dem Sakurajima und dem Popocatepetl. Natürlich kommt auch Dauerbrenner Ätna nicht zu kurz.

Klyuchevskoy: Sehr hohe Thermalstrahlung

KlyuchevskoyAuf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Klyuchevskoy ziemlich heiß und emittiert eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 1607 MW. Sie geht von einem Lavastrom aus, der auf der LiveCam zu erahnen ist, da er auf der Flanke in Gaswolken einen roten Lichtschein erzeugt. Außerdem ist der Vulkan explosiv tätig und lässt Aschewolken bis auf einer Höhe von 9100 m aufsteigen, was schon ziemlich respektable ist. Der Wind verfrachtet die Wolken in Richtung Nordost. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Popocatepetl in Eruption

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl ist weiterhin aktiv und stieß mehrere Aschewolken aus. Sie erreichten Höhen von 5800 m. MIROVA verzeichnet eine moderate Thermalstrahlung mir 24 MW Leistung. CENAPRED berichtet von 22 Exhalationen, 135 Minuten Tremor und 4 vulkanotektonischen Erdbeben. Es steigt Magma auf und es könnte ein neuer Dom wachsen. Doch dazu gibt es noch keine Berichte.

Sakurajima mit Aschewolken

Im Süden Japans ist der Sakurajima weiter aktiv und erzeugte mehrere explosive Eruptionen. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 2100 m. Sie driftete ebenfalls in nordöstliche Richtung. In diesem Jahr gab das VAAC bereits 83 Meldungen zum Sakurajima heraus.

Suwanose-jima weiter aktiv

Der Inselvulkan Suwanose-jima liegt ganz im Süden des japanischen Archipels und ist seit mehreren Monaten aktiv. Es kommt immer wieder zu Phasen mit stärkeren Eruptionen, die vom VAAC detektiert werden. Vulkanasche wurde in einer Höhe von knapp 2 km nachgewiesen. Für gewöhnlich ist der Vulkan strombolianisch aktiv. Er ist aber auch in der Lage vulcanianische Ausbrüche zu erzeugen.

Ätna: Show geht weiter

Last, but not least, eine kurze Meldung vom Ätna. Der Sizilianer ist weiterhin aus 4 Schloten aktiv und generiert strombolianische Eruptionen unterschiedlicher Intensität. In den letzten Tagen kam es öfters zu Phase kontinuierlicher Tätigkeit, wie sie in dem Video dokumentiert wurde.

Vulkan-Update 31.01.21: Sakurajima. Suwanose-jima und Shiveluch

Im Vulkan-Update vom 31. Januar berichte ich von der neuen Ausbruchsserie am Sakurajima, über die Aktivität am Suwanose-jima und jener am Shiveluch auf Kamtschatka. Zudem gibt es Neuigkeiten von den karibischen Vulkanen Montagne Pelée und Soufrière.

Sakurajima: Vulkanasche in 3700 m Höhe

SakurajimaDer japanische Vulkan Sakurajima liegt in der Bucht von Kagoshima auf Kyushu und befindet sich wieder in einer Phase mit erhöhter Aktivität. Seit gestern brachte das VAAC 13 VONA-Warnungen heraus. Vulkanasche stieg bis auf 3700 m Höhe auf und wurde vom Wind in südöstlicher Richtung verfrachtet. Das JMA detektierte Vulkanasche sogar in 5000 m Höhe. Schaut man sich das zugehörige Foto an, dann kann man sich vorstellen, dass die Angaben der Japaner stimmen könnten. Die Seismizität bleibt leicht erhöht.

Suwanose-jima bleibt aktiv

Ein paar Inseln weiter südlich liegt der Suwanose-jima. Hier detektierte das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 1200 m. Die Aschewolken drifteten in Richtung Nordwesten. Der Vulkan ist strombolianisch aktiv und erzeugt gelegentlich vulcanianische Eruptionen.

Shiveluch mit Aschewolke

Im fernen Kamtschatka (Russland) eruptierte der Shiveluch Vulkanasche. Sie erreichte eine Höhe von 4600 m über dem Meeresspiegel und breitete sich in nordwestlicher Richtung aus. Ein 2 Tage altes Sentinel-Satellitenbild zeigt einige kleine thermische Anomalien im Dombereich. Es gibt also nach wie vor langsames Domwachstum. Man kann darüber spekulieren, dass die Aschewolke im Zusammenhang mit einem Kollaps-Ereignis stand und von einem pyroklastischen Strom stammt. Eine explosive Eruption wäre allerdings ebenso möglich.

Montagne Pelée: Seismizität hält an

In der abgelaufenen Woche registrierte das Observatorium auf der Karibikinsel Martinique 14 schwache Erdbeben vulkanotektonischen Ursprungs. Diese Beben entstehen, wenn sich magmatische Fluide bewegen und das umliegende Gestein sprengen. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass der gefürchtete Montagne Pelée erwacht.

Soufrière: Domwachstum geht weiter

Auf der Nachbarinsel St. Vincente ist der Vulkan Soufrière bereits erwacht: in seinem Krater wächst ein Lavadom. Nun haben die Forscher der UWI ein seismischen Netzwerk installiert und registrieren Hunderte Erdbeben täglich. Endlich gibt es auch mal eine Höhenangabe zum Dom: er ist respektable 80 m hoch.

Vulkan-Update 24.01.21: Ätna, Klyuchevskoy, Suwanose-jima

Heute ist wieder einiges los in der Welt der Vulkane und Erdbeben. Am Ätna gibt es einen neuen Erdbebenschwarm, der Klyuchevskoy spie eine hohe Aschewolke aus und der Suwanose-jima eruptiert. Darüber hinaus sind Sangay und Popocatepetl eine Meldung wert.

Ätna: Weiteres Schwarmbeben

ÄtnaHeute Morgen manifestiert sich ein neues Schwarmbeben im Nordosten des Vulkans Ätna auf Sizilien. Die Epizentren befinden sich in der Region von Sant’Alfio. Der kleine Ort liegt auf ca. 530 Höhenmeter. Die Hypozentren wurden in Tiefen zwischen 10 und 16 km lokalisiert. Bisher stellte das INGV 16 Erdstöße fest. Gleich 5 Beben brachten es auf M 2,1. Die Beben könnten sich entlang einer Störungszone ereignen, die aufgrund des anhaltenden Magmenaufstiegs unter Spannung geraten ist. Der Tremor ist ebenfalls erhöht und bewegt sich im roten Bereich.

Auf einem aktuellen Sentinel-Sattelitenfoto ist zu erkenne, dass mehrere Schlote Wärme emittieren. Betroffen sind praktisch alle 4 Hauptkrater. Die Anwohner konnten Nachts rot illuminierte Wolken über den Kratern beobachten.

Klyuchevskoy mit pyroklastischen Strom

Auf Kamtschatka (Russland) ist der Klyuchevskoy weiter aktiv. Es kam zu einer stärkeren Eruption. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 8200 m über dem Meeresspiegel. Fotos dokumentierten, dass es zum Abgang eines pyroklastischen Stroms gekommen ist. Ob er durch ein Kollaps-Ereignis, oder durch eine explosive Eruption entstand ist unklar. Auf Satellitenbildern erkennt man einen kleinen Lavastrom auf dem Südwesthang. Die Wärmestrahlung ist moderat-hoch.

Suwanose-jima in Eruption

Der Inselvulkan des japanischen Ryuku-Archipels eruptierte heute 2 Aschewolken, die vom VAAC detektiert wurden. Sie stiegen bis zu 1200 m auf und drifteten in südwestlicher Richtung. Der Vulkan ist strombolianisch aktiv und haut gelegentlich vulcanianische Eruptionen heraus.

Popocatepelt mit Eruptionen

Seit gestern brachte das VAAC 5 VONA-Meldungen zum mexikanischen Vulkan Popocatepetl heraus. Die explosiven Eruptionen lassen Aschewolken bis auf einer Höhe von 5800 m aufsteigen. Der Wind verdriftet sie Richtung Norden. CENAPRED registrierte 222 Exhalationen und 772 Minuten Tremor. Nachts ist Rotglut über dem Krater zu sehen gewesen.

Sangay mit Aschewolken

Vom Sangay in Ecuador gehen immer wieder Aschewolken aus. Sie erreichen Höhen von 6700 m und driften in westlicher Richtung. Gestern wurde eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 788 MW registriert. Sie stammt vermutlich von Lava auf der Südflanke des Feuerbergs.

Klyuchevskoy: Aschewolken bis zu 7600 m Höhe

Im fernen Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiter explosiv und effusiv tätig. Das VAAC registrierte heute mehrere Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 7600  m aufstiegen und sich in Richtung Norden und Westen ausbreiteten. Zudem zeigt MIROVA eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von maximal 226 MW an. Das lässt vermuten, dass wenigstens ein kleinerer Lavastrom unterwegs ist. Der Klyuchevskoy zählt zu den aktivsten Vulkanen des ausklingenden Jahres. Bereits zwischen März und Juli war er sehr aktiv. Die aktuelle Eruptionsphase begann im Oktober. Das Bild stammt aus meinem Archiv.

Kilauea: Lavasee fällt

Der neue Lavasee im Halema’uma’u -Krater des Vulkans Kilauea auf Hawaii ist weiter aktiv. Allerdings fiel der Spiegel des Lavasees heute um einige Meter. Das geschah (und geschieht) im Zuge eines DI-Events, das im letzten HVO-Update auch bestätigt wurde. Demnach läuft die Lava durch dem Hauptschlot in der Nordwand des Kraters ab. Dennoch gibt es Lava-Nachschub durc die beiden kleineren Schlot in der Krater-Westwand. Der Zyklus dürfte bald Enden und der Seespiegle wieder ein paar Meter ansteigen. Somit verhält sich der neue Lavasee, wie der Alte, der im Zuge der Leilani-Eruption im Mai 2018 ausgelaufen ist. Das ist allerdings noch kein Garant dafür, dass sich der Lavasee bereits als permanent etabliert hat.

Pacaya: Lavastrom fließt

Am guatemaltekischen Pacaya fließt weiterhin Lava. Der Strom auf der Westflanke ist 525 m lang und verkürzte sich somit um 100 m gegenüber dem letzten Update. MIROVA registriert eine thermische Strahlung mit 269 MW Leistung. Strombolianische Eruptionen schmeißen glühende Tephra 125 m hoch aus.

Suwanose-jima weiter munter

Über die Feiertage war der japanische Inselvulkan Suwanose-jima recht munter und auch heute meldete das VAAC 3 Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 1200 m auf. Auf einem Video ist zu erkennen, dass der Suwanose-jima permanent strombolianisch aktiv ist und gelegentlich größere explosive Eruptionen erzeugt. Sie decken den Kraterbereich mit glühenden Lavabomben ein und lassen die Aschewolken aufsteigen.

Update 20.12.20: Suwanosejima, Klyuchevskoy und Fuego

Heute gibt es Nachrichten zu den Vulkanen Suwanose-jima, Klyuchevskoy, Fuego und Nyamuragira.

Suwanose-jima steigert sich

In Japan ist der Suwanose-jima deutlich aktiver als in den letzten Tagen. Der Inselvulkan im Süden Japans eruptierte mehrere Aschewolken. Sie lösten seit gestern sieben VONA-Warnungen aus. Es wurde Vulkanasche in einer Höhe von 2100 m registriert. Die Wolken drifteten in südöstlicher Richtung. Suwanose-jima eruptierte in diesem Jahr bereits 371 Mal so stark, dass der Flugverkehr vor seinen Aschewolken gewarnt werden musste. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Klyuchevskoy in Eruption

Die Aktivität am Klyuchevskoy hält weiter an, genauso der Trend zu explosiven Eruptionen. Das VAAC Tokio meldete seit gestern ebenfalls sieben Aschewolken zum Vulkan auf Kamtschatka. Hier erreichte die Asche eine Höhe von 7315 m über dem Meeresspiegel. Der Wind verfrachtete die Wolken in nordwestlicher Richtung. Aber nicht nur die explosive Aktivität steigerte sich, sondern auch die effusive. MIROVA registriert wieder eine hohe thermische Anomalie mit einer Leistung von 1176 MW. Auf der Livecam erkennt man einen Lavastrom. Er fließt auf der Südwestflanke des Vulkans.

Fuego eruptiert häufig

Auf unserer LiveCam am Fuego kann man heute häufige Explosionen beobachten. Glühende Tephra steigt mehrere Hundert Meter hoch auf und deckt den oberen Flankenbereich mit glühenden Lavabomen ein. Gestern berichtete INSIVUMEH von 6-10 Eruptionen pro Stunde. Glühendes Material wurde bis zu 300 m hoch ausgeworfen. Die Schockwellen der Explosionen ließen Fensterscheiben in Dörfern am Fuß des Vulkans vibrieren. Auf dem Infrasound-Seismogramm sind die Explosionen als deutliche Peaks zu sehen. Man erkennt auch ein langanhaltendes Signal, dass einen Lavastrom ankündigen könnte. MIROVA registriert eine hohe Thermalstrahlung mit 116 MW Leistung.

Nyamuragira: Aktivität bestätigt

Letzte Woche postete ich ein Foto der beiden Virungavulkane Nyiragongo und Nyamuragira im Kongo. Über beiden Vulkanen war ein rot illuminierter Nachthimmel zu sehen. Während die Lavasee-Aktivität am Nyiragongo altbekannt ist, war die Situation am Nyragongo unklar. Die genaue Art der Aktivität konnte bis heute nicht ermittelt werden, dafür erhielt ich von einem Vulkanologen vor Ort die Bestätigung, dass der Vulkan eruptiert und dass das Foto aktuell ist. Da der Vulkan von Rebellen kontrolliert wird, ist es den Vulkanologen unmöglich den Krater zu inspizieren.

Klyuchevskoy: Update 12.12.2020

Der Klyuchevskoy auf Kamtschatka (Russland) stieß heute eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 6300 m aufgestiegen ist. Starker Wind formt die Wolke zu einem schmalen Band, dass in nordwestlich-südöstlicher Richtung streicht und nach Nordosten driftet. Vom VAAC wurde eine VONA-Warnung veröffentlicht. MIROVA registrierte gestern eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 575 MW. Jüngere Messungen liegen nur im zweistelligen Bereich, obwohl man auf der Livecam eine ausgeprägte Glutspur erkennt. Sie stammt scheinbar von einem Lavastrom der auf der Westflanke des Vulkans unterwegs ist. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Ätna im Schneekleid

Nachdem sich der Ätna mehrere Tage lang in Wolken hüllte, präsentiert sich der Vulkan heute in einem dicken Schneekleid. Neue Bilder der Aktivität gibt es nicht, aber vielleicht bekommen wir morgen was zu sehen. Die Seismik war in den vergangenen Tagen recht hoch. Bereits am 7. Dezember ereignete sich ein Schwarmbeben im Westen des Vulkans. Die Erschütterungen erzeugten Magnituden im 2-er Bereich. Vor 2 Tagen gab es ein Schwarmbeben in der Region um den Monte Supino. Darüber hinaus ereigneten sich die üblichen Erschütterungen im Valle del Bove und unter dem Krater. Es steigt also weiter Magma auf. Der Tremor ist moderat.

Lewotolok eruptiert weiter

Auf Lembata (Indonesien) ist der Lewotolok weiter aktiv. Für den Nachmittag meldete das VSI 11 Eruptionen und 16 starke Entgasungen. Tremor deutet darauf hin, dass Magma im Fördersystem unterwegs ist und entgast. Mit weiteren Ausbrüchen kann gerechnet werden.

Merapi: Seismik fluktuiert

Gegenüber dem Vortag, ist die Seismik am indonesischen Vulkan Merapi wieder etwas angestiegen. Das VSI registrierte gestern ungefähr 320 seismische Signale unterschiedlichen Typs. Heute wurden innerhalb von 6 Stunden 13 vulkanotektonische Beben, 66 hybride Erschütterungen und ein Niedrigfrequnez-Erdbeben registriert. Diese Beben deuten auf Magmenbewegungen im Untergrund hin. Zudem gab es seismische Signale im Zusammenhang mit der vulkanischen Aktivität: 13 Erschütterungen wurden durch starke Entgasungen verursacht und 6 durch den Abgang von Schuttlawinen.

Suwanose-jima vulcanianisch aktiv

Der Vulkan im Süden des japanischen Archipels ist wieder munterer geworden. Das VAAC registrierte in den letzten 2 Tagen 9 Aschewolken, die von diesem Vulkan ausgingen und bis auf einer Höhe von 2100 m aufstiegen. Die Eruptionen dürften vulcanianischer Natur sein.