Vulkannews 13.06.21: Fagradalsfjall, Suwanose-jima, Stromboli

Am Fagradalsfjall wird ein permanenter Lavastrom gefördert, der eine neue Richtung eingeschlagen hat. News gibt es auch von den Vulkanen Sangay, Stromboli und Suwanose-jima

Fagradalsfjall: Lava sucht sich neuen Weg

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall/Geldingadalir geht die effusive Aktivität weiter. Die meiste Zeit über seht man auf den LiveCams einen vergleichsweise schmale Lavaastrom aus dem Krater überlaufen. Stärkere Pulse sind weniger dominant geworden. Dennoch ist auch Abseits des Kegels Lava unterwegs. Sie hat sich einen neuen Weg gesucht und quert das Tal Geldingadalir, um dann Richtung Süden durch ein Kerbtal in das Tal Nátthaga zu fließen. Der Strom quert dabei den Wanderweg auf einen der Aussichtshügel und mündet von Westen her in die Lavafront auf dem ausgetrockneten See in Nátthaga.

Der Tremor schwächelt zur Zeit wieder und bewegt sich auf sehr niedrigem Niveau. Die Seismitzität auf Reykjanes ist moderat. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 24 Beben. 4 davon manifestierten sich im Bereich der Eruption. Lebhafter geht es hingegen an der Askja zu und auch am Bardarbunga wurden einige Erschütterungen detektiert.

Sangay in guter Form

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

In Ecuador ist der Sangay sehr aktiv und schickt Aschewolken bis auf einer Höhe von 6000 m. Sie wird von vom Wind in westlicher Richtung verdriftet. Nennenswerte Thermalstrahlung wurde in den letzten Wochen selten festgestellt. Entweder ist es sehr bewölkt, oder der Lavastrom hat seine Aktivität eingestellt.

Stromboli mit stärkerer Explosivität

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Gestern Morgen floss noch ein kurzer Lavastrom aus dem nordöstlichen Kratersektor und floss auf die Sciara del Fuoco. Laut INGV endete die Aktivität Mittags. Abends konnte man dann via Livecam stärkere stromboliansiche Eruptionen beobachten. Das LGS attestiert einen hohen akustischen Druck der Explosionen. Er reicht bis zu 3 bar. Normalerweise liegt dieser Wert unter 1 bar. Auf der Livecam am Punto Labronzo erkennt man aktuell Staubfahnen auf der Sciara. Entweder ist wieder ein Lavastrom unterwegs, oder es gehen Steinschläge ab, die den Staub aufwirbeln.

Suwanose-jime in Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der japanische Inselvulkan gehört zum Ryukyu-Archipel und ist seit einigen Wochen ziemlich munter. Seit gestern meldete das VAAC 8 Eruptionen. Vulkanasche wurde in 2400 m Höhe detektiert. Die Aschewolken drifteten in Richtung Norden. Es werden vulcanotektonische Erdbeben und Tremor registriert.

Vulkannachrichten 10.06.21: Fagradalsfjall, Ätna

In den Vulkan-News geht es heute um die fluktuierende Aktivität am Fagradalsfjalll, dem hohen Tremor am Ätna und einer Eruptionsserie am Suwanose-jima.

Fagradalsfjall: Aktivität fluktuiert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am Fagradalsfjall änderte sich der Rhythmus der Aktivität ein Wenig. Unser Vereinsmitglied Philippe ist vor Ort und berichtete, dass die Eruptionen heute Nacht mehr Lava förderten, als es gestern der Fall war. Teilweise waren die Lavafontänen höher. Dafür sollen die Pausenintervalle stärker variieren. Morgens kam es wohl zu einem Kollaps der inneren Kraterwand. Auf den LiveCams sah man, dass über längere Zeit ein kleiner Lavastrom gefördert wurde. Die Front des Lavastroms im Tal Nátthaga kam kaum voran und stagnierte größtenteils. Der Tremor ist vergleichsweise hoch. Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel ist niedrig-moderat.

Ätna lässt warten

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Fumarolisch

Der Ätna auf Sizilien lässt weiterhin auf sich warten. Der Tremor bewegt sich im Grenzbereich zwischen gelb und rot. So ein Bild hatten wir zuletzt vor einem Jahr, als der Zentralkrater permanent aktiv war. Allerdings werden seit gestern Mittag keine Infraschall-Ereignisse registriert, was auch dem schlechten Wetter geschuldet sein könnte. Nichtsdestotrotz könnte es jeder Zeit zu einem weiteren Paroxysmus kommen.

Manam mit thermischer Anomalie

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten:-4.08, 145.04 |Eruption: Fumarolisch

In Papua Neuguinea ist der Inselvulkan Manam heiß: er emittiert eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 13 MW. Sehr gut möglich, dass sich der Vulkan auf eine neue Eruption vorbereitet. Vor 2 Jahren erzeugte Manam eine beeindruckende Serie Paroxysmen.

Suwanose-jima mit Eruptionsserie

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der japanische Inselvulkan erzeugte gestern einen Eruptionsserie. Das VAAC brachte 7 VONA-Warnungen heraus und detektierte Aschewolken in einer Höhe von bis zu 2100 m. Die Asche driftete in Richtung Nordwesten. Gestern wurden 52 vulkanotektonische Erdbeben registriert.

Vulkan-Nachrichten 08.06.21: Fagradalsfjall, Merapi

In den Vulkan-Nachrichten vom Dienstag geht es um den isländischen Vulkan Fagradalsfjall-Geldingadalir, sowie um die Feuerberge Merapi und Suwanose-jima.

Fagradalsfjall: Neue Kamera

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Die Aktivität am Fagradalsfjall geht unvermindert weiter. Eine neue LiveCam zeigen, wie es um die Pulse bestellt ist, während derer die Lava aus dem Krater überläuft. Sie sind von kurzer Dauer, fördern aber vergleichsweise viel Lava, ohne hohe Fontänen zu erzeugen. Die Schmelze ist sehr dünnflüssig und Gas-arm. Die hohe Fließfähigkeit deutet darauf hin, dass die Lava sehr heiß ist und schnell aufgestiegen sein muss. Am Fuß des Kraters befinden sich die Mündungsöffnungen von Tubes, in denen die Lava abläuft. Sie tritt zum Teil dann erst am Hang in das Tal Nátthaga wieder aus. Die Lavafront ist recht breit aufgefächert und bewegt sich relativ langsam vorwärts. Bis sie die Küstenstraße und den Ozean erreichen wird, dauert es noch einige Zeit.

Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel verstärkte sich seit dem Wochenende wieder. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 36 Erschütterungen. Die meisten manifestierten sich in geringen Tiefen.

Erschütterungen gab es auch unter dem Vatnajökull, genauer, im Bereich des Vulkansystems Bardarbunga-Grimsvötn. Hier rechnen Vulkanologen seit Monaten mit einem neuen Ausbruch. Spannende Zeiten auf Island!

Merapi: Zunahme der Seismizität

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

In den letzten Wochen war es recht ruhig geworden, um einen der gefährlichsten Vulkanen der Welt. Doch jetzt nimmt die Seismizität wieder zu und es kommt vermehrt zu hybriden Erdbeben. Das VSI registrierte gestern gut 70 dieser Erdstöße. Hinzu kamen einige vulkanotektonische Erschütterungen. Es sieht so aus, als würde wieder mehr Magma aufsteigen, das den Lavadom wachsen lassen dürfte.

Suwanose-jima mit weiteren Eruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

In Japan ist es weiterhin der Suwanose-jima, der von sich Reden macht. Er eruptiert täglich mehrere Aschewolken, die vom VAAC detektiert werden. Aktuell erreichen sie eine Höhe von bis zu 2400 m. Die Seismizität ist erhöht: gestern wurden 8 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Gut 48 Tremor-Phasen zitterten unter dem Vulkan.

Vulkan-News 05.06.21: Ätna, Ebeko

Die Vulkan-Nachrichten vom Samstag thematisieren den Ätna-Paroxysmus von gestern Abend und beschreiben das eruptive Geschehen der Vulkane Ebeko, Chillan und Suwanose-jima.

Ätna: Paroxysmus No 34

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Gestern Abend erlebten die Menschen am Ätna den 34. Paroxysmus seit Dezember 2020. Die Eruption begann nach einigen Startschwierigkeiten gegen 18 Uhr und dauerte gut 90 Minuten. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 6100 m und Lava floss in südlicher Richtung. Zum größten Teil spielte sich die Eruption im Verborgenen ab, denn der Vulkan hüllte sich teilweise in Wolken. Die Ohrenzeugen berichteten von lauten Explosionsgeräuschen und Ascheniederschlag im Osten des Vulkans. Für die Anwohner stellt die Ausbruchsserie eine starke Belastung dar, denn jeder neue Ausbruch bringt Ascheniederschlag, der in Abhängigkeit der Windrichtung auf verschiedene Ortschaften niederregnet und praktisch alles bedeckt. Doch es regnete nicht nur Asche nieder, sondern auch gröbere Lapilli. Die Räumdienste sind praktisch pausenlos im Einsatz. Aktuell bewegt sich der Tremor auf moderaten Niveau und es ist wahrscheinlich, dass weitere Paroxysmen folgen werden.

Ebeko eruptiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Vulcanianisch

Das VAAC registrierte gestern 2 Aschewolken, die vom Kurilenvulkan Ebeko aufstiegen. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 3400 m detektiert. Sie driftete in Richtung Osten. Der Vulkan liegt südlich von Kamtschatka, genauer, auf der Insel Paramushir.

Nevados de Chillan mit thermischer Anomalie

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

Am chilenischen Vulkan Nevados de Chillan wird eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 39 MW registriert. In den letzten Berichten von SERNAGEOMIN, die im Mai veröffentlicht wurden, wird auf einen Lavastrom verwiesen, der sich im Krater gebildet hat. Vermutlich wächst dort ein neuer Dom. Außerdem gibt es ziemlich oft Asche-Emissionen.

Suwanose-jima weiter aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der zur Zeit aktivste Vulkan des japanischen Archipels ist der Suwanose-jima. Täglich werden mehrere Aschewolken detektiert. Heute erreichten sie Höhen von bis zu 1800 m. Gestern stieg eine Aschewolke bis auf 4300 m auf. Das JMA registriert vulkanotektonische Erdbeben, allerdings keinen Tremor mehr.

Das Foto entstand am 1. Juni und zeigt den Vulkan von einer ungewöhnlichen Perspektive.

Vulkan-Nachrichten 02.06.21: Ätna, Fagradalsfjall, Fuego

Während der Ätna weiter auf sich Warten lässt, ist der Fagradalsfjall wieder zu guter Form aufgelaufen. Das Gleiche gilt für den Fuego, der seine Eruptions-Frequenz steigerte. Am Suwanose-jima kam es ebenfalls zu einer interessanten Eruption

Ätna: Tremor steigt

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus | Link Ätna

Heute Morgen steigt der Tremor bis an die Grenze des gelben Bereichs. Noch ist es zu früh, um sagen zu können, dass ein neuer Paroxysmus am Start ist, doch die Indikatoren sind positiv. Dazu zählt, dass das LGS eine deutliche Zunahme strombolianischer Eruptionen detektierte. Leider hängt der Vulkan zeitweise in den Wolken, so dass die Livecams derzeit nur bedingt etwas hergeben, doch das kann sich ja schnell ändern.

Fagradalsfjall: Tremor hoch

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link Fagradalsfjall

Nach dem Zusammenklappen der Tremor-Amplitude am Wochenende, hat sie sich wieder gut erholt und Werte eingenommen, wie sie für die letzten Wochen typisch waren. Der Lava-Ausstoß wird mit 10,8 Kubikmeter pro Sekunde beziffert. Damit liegt er etwas unter den Spitzenwerten, ist für die kleine Eruption aber respektabel. Insgesamt wurden bis jetzt 52 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Sie bedecken eine Fläche von 2,5 Quadratkilometern. Die Werte stammen von der Universität Island.

Fuego steigert Takt

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch | Link Fuego

Der Fuego in Guatemala ist deutlich aktiver geworden. Laut INSIVUMEH  steigerte er sich auf 11-14 Eruptionen pro Stunde. Glühende Tephra wird bis zu 300 m über den Krater ausgespien. Vulkanasche erreicht eine Höhe von bis zu 4700 m. Sie wird vom Wind 15 km weit in südlicher Richtung verteilt. Starke Explosionen verursachen Schockwellen, die Fenster und Türen in umliegenden Dörfern vibrieren lassen. Ständige Blocklawinen wurden in Richtung der Schluchten Ceniza, Taniluya, Trinidad und Santa Teresa beobachtet. Das Material erreicht zum Teil den Vegetationsrand.

Sinabung: Aktivität niedrig

Staat: Indonesien | Koordinaten: 3.17, 98.39 | Eruption: Dom| Link Sinabung

Der Sinabung auf Sumatra glänzt gerade durch seine Unauffälligkeit. Die Daten vom VSI deuten darauf hin, dass der Lavadom sein Wachstum eingestellt hat. In den letzten Tagen gingen keine Schuttlawinen mehr ab. Es werden aber noch vulkanisch bedingte Erdbeben aufgezeichnet.

Suwanose-jima mit Ascheeruption

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch | Link Suwanose-jima

Heute manifestierte sich am japanischen Inselvulkan Suwanose-jima eine etwas größere Eruption. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m. Die Aschewolke driftete in nördlicher Richtung. Es gab zahlreiche kleinere Eruptionen. Der Tremor ist hoch.

Vulkan-Nachrichten 31.05.21: Fagradalsfjall, Semisopochnoi, Suwanose-jima

Die Eruption am Fagradalsfjall hat sich wieder verstärkt. Die Vulkane Nevados de Chillan,  Semisopochnoi und Suwanose-jima eruptierten Aschewolken.

Fagradalsfjall: Tremor fluktuiert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Seit gestern Abend ist der Tremor am isländischen Fagradalsfjall wieder etwas gestiegen. Parallel zur Aktivität macht er eine kurvenreiche Achterbahnfahrt. Dementsprechend gibt es wieder Phasen erhöhter Aktivität, allerdings ohne größere Lavafontänen zu erzeugen. Momentan kann man von einer rein effusiven Tätigkeit sprechen, bei der die Lava in Schwällen aus dem Fördersystem gedrückt wird. Dabei verschwindet sie entweder sofort in Tubes, oder bildet oberflächliche Lavaströme. Ein recht breiter Strom fließt seit gestern Abend auf den westlichen Damm zu, der bisher nur kurz von Lava überströmt wurde. Zudem drohte der Zugang zum Aussichthügel von der Lava abgeschnitten zu werden, weshalb dieser gesperrt wurde. MIROVA registrierte zu diesem Zeitpunkt eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von mehr als 4000 MW. Sie reduzierte sich dann schnell auf dreistellige Werte.

Nevados de Chillan eruptiert weiter

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom | Link

In Chile ist es der Nevdados de Chillan der weiterhin aktiv ist. Das VAAC meldet regelmäßig kleinere Aschewolken. Sie erreichen Höhen von 4300 m. Es wird eine moderate Thermalstrahlung registriert. Die Vermutung liegt nahe, dass ein Lavadom wächst.

Semisopochnoi: Ascheeruptionen

Staat: USA | Koordinaten: 51.951389, 179.600833 | Eruption: Strombolianisch | Link

Auf den Aleuten (USA) ist der Semisopochnoi aktiv geworden. Das AVO meldet schwache Explosionen, bei denen kleine Aschewolken gefördert werden. Die Asche steigt bis auf einer Höhe von 1500 m auf. Ein Schlot emittiert Wärme und erzeugt so eine thermische Anomalie. Es wird Tremor registriert. Der Alarmstatus steht auf „orange“.

Suwanose-jima: Explosionsserie hält an

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch | Link

Zum japanischen Ryukyu-Archipel gehört ein Inselvulkan, der seit Monaten in den News auftaucht: Suwanose-jima. Das VAAC registrierte seit gestern 11 Aschewolken. Sie erreichten Höhen von bis zu 2700 m. Die Asche wurde vom Wind in Richtung Süden verfrachtet. Seit 10 Tagen ist die Seismizität hoch. Es werden vulkanotektonische Erdbeben und Tremor registriert.

Vulkan-Nachrichten 24.05.21: Ebeko, Fagradalsfjall

In den Vulkan-News zum Montag geht es um den Kurilenvulkan Ebeko, aber auch um die üblichen Verdächtigen Fagradalsfjall, Stromboli und Suwanose-jima.

Fagradalsfjall: Lavastrom stagniert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Der Lavastrom, der den Damm überflossen hat und nun Richtung Parkplatz fließt, stagniert seit gestern Nacht. Im Tal Nátthaga legte er eine Streck von gut 500 m zurück. Das Terrain ist relativ eben und selbst wenn ein neuer Lavaschub kommen sollte, dann wird es einige Zeit dauern, bis er die Küstenstraße erreicht. Die Seismizität ist weiterhin gering und die Höhe der Lavafontänen ist weiter zurückgegangen. Es schaut so aus, als würde die Eruption an Schwung verlieren.

Ebeko eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Vulcanianisch | Link

Auf der Kurileninsel Paramushir ist der Ebeko wieder aktiver geworden. Das VAAC meldete seit dem 20. Mai sechs Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 5200 m auf und drifteten in Richtung Südosten. Eine volcanodiscovery-Expedition vor 2 Jahren bescheinigte dem Vulkan eine deutlich höhere Aktivität, als man anhand der Fernerkundungsdaten erwarten würde. Obwohl der Vulkan sehr entlegen liegt gibt es eine Livecam.

Stromboli: Lavastrom bleibt aktiv

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Am Stromboli ist der Lavastrom weiter aktiv, allerdings ohne das Meer zu erreichen. Von der Lavafront geht ein beständiger Schuttstrom ab und größere Lavabrocken poltern bis ins Meer. Das LGS berichtet von moderaten strombolianischen Eruptionen. Sie erzeugen einen akustischen Druck von bis zu 1 bar. Es wird vergleichsweise viel Kohlendioxid emittiert. Die Anzahl der VLP-Erdbeben ist hoch. Zudem gab es 2 weitere tiefe Erdbeben im Tyrrhenischen Meer. Die Indikatoren deuten darauf hin, dass es am Stromboli unruhig bleibt, selbst wenn der Lavastrom zum erliegen kommen sollte.

Suwanos-jima sehr aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch | Link

Mangelnden Schwung kann man am japanischen Inselvulkan Suwanose-jima nicht beklagen: in den vergangenen beiden Tagen eruptierte der Vulkan mindestens 11 Aschewolken. Sie stiegen bis zu 4200 m hoch auf und wurden vom Wind in südöstlicher Richtung verfrachtet. Zeitgleich zog die Seismizität deutlich an. JMA registrierte bis zu 100 vulkanotektonische Beben am Tag. Es wurde zudem Tremor registriert.

Vulkan-Nachrichten 10.05.21: Fagradalsfjall, Masaya, Suwanose-jima

In den Vulkannachrichten vom 10. Mai geht es einmal mehr um die spektakulären Lavafontänen am Fagradalsfjall. Lange nicht mehr in den News vertreten war der nicaraguanische Vulkan Masaya, was sich heute ändert. Meldungen über Aschewolken gibt es von den Vulkanen Sinabung und Suwanose-jima.

Fagradalsfjall: Weitere Lavafontänen

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

In den letzten 48 Stunden setzte sich die periodische Lavafontänen-Tätigkeit am Fagradalsfjall fort. Dabei kam es gestern zu mindestens 2 Episoden, bei denen die Lavafontänen über 100 Meter hoch aufstiegen. Auffällig ist auch, dass sie mehr in die Breite gehen und in kurzer Zeit einiges am Material ausstoßen. MIROVA registriert zeitweise Wärmestrahlungswerte von mehr als 2000 MW. Die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs ist rückläufig.

Vnet-Leser Florian Appel schickte mir den Link zum Video.

Masaya: Lavasee aktiv

Staat: Nicaragua | Koordinaten: 11.98, -86.15 | Eruption: Lavasee| Link

Tief unten, im Krater des nicaraguanischen Vulkans Masaya brodelt weiterhin ein Lavasee. Er ist in den letzten Jahren aus dem Fokus der Berichterstattung geraten und war praktisch kaum einsehbar. Nun wurde in unserer FB-Gruppe ein neues Video geteilt, dass den Lavasee wieder fokussiert. Der Spiegel des Sees scheint gestiegen zu sein und selbst auf der LiveCam kann man ihn erahnen.

Der Masaya liegt nahe der Hauptstadt Nicaraguas und ist in normalen Zeiten einfach zu bereisen. Doch das lateinamerikanische Land machte in den vergangenen Jahren aufgrund politischer Instabilität negative Schlagzeilen, was mit daran verantwortlich sein dürfte, dass so wenige Meldungen über den Vulkan reinkommen.

Sinabung eruptiert weiter

Staat: Indonesien | Koordinaten: 3.17, 98.39 | Eruption:  Dom| Link

Auf der indonesischen Insel Sumatra ist der Sinabung weiter aktiv und eruptiert Aschewolken. Das VSI meldete heute Vormittag 2 Eruptionen. Die Asche steig gut 2500 m über Kraterhöhe auf. Die Ausbrüche dauerten 224 und 246 Sekunden und generierten seismische Signale mit Amplituden zwischen 18 und 90 mm. Zudem wurden 8 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert.

Suwanoes-jima eruptiert Aschewolken

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch | Link

Der Inselvulkan Suwanose-jima gehört zu den Südjapanischen Ryukyu-Inseln und ist seit einigen Wochen sehr aktiv. Das VAAC registrierte seit gestern 13 Aschewolken. Sie stiegen bis zu 3700 m hoch auf und drifteten in Richtung Norden.

Vulkan-Nachrichten 03.05.21: Fagradalsfjall, Fournaise, Sakurajima

Heute gibt es Neuigkeiten vom Fagradalsfjall, der recht starke Lavafontänen erzeugt, vom Fournaise, dessen Lavaströme unterirdisch fließen und von den Japanern Sakura-jima und Suwanose-jima.

Fagradalsfjall: Episoden mit Lavafontänen

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Der isländische Vulkan Fagradalsfjall machte in der Art weiter, mit der er in der Nacht zum 2 Mai begonnen hatte, und erzeugt Episoden mit relativ starker Lavafontänen-Tätigkeit. Die Pausen zwischen den Episoden mit den Lavafontänen haben sich verlängert. Es kommt zu kontinuierlichem Ausstoß von Lavaströmen. Das Lavafeld vor der LiveCam hat deutlich an Größe zugelegt. MIROVA detektiert eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 2148 MW.

Piton de la Fournaise: Tremor gesunken

Lokation: -21.23, 55.72 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Der Fournaise auf La Réunion ist immer noch aktiv. Allerdings bewegen sich die Lavaströme größtenteils durch Tubes, so dass an der Erdoberfläche wenig zu sehen ist. Gestern berichtete das OVPF, dass es zu einem Feuer an der Lavafront im Grandes Pentes gekommen sei, wo Vegetation in Brand gesetzt wurde. Heute detektiert MIROVA eine hohe Thermalstrahlung mit mehr als 600 MW Leistung. Die Vermutung liegt nahe, dass die Wärmestrahlung von dem Feuer ausgeht, doch es ist auch möglich, dass es einen offen fließenden Lavastrom gibt.

Die Episode mit ungewöhnlich hohem Tremor ist beendet. Das Zittern des Erdbodens reduzierte sich und befindet sich nun auf einem Niveau, wie es für eine Eruption in dieser Phase typisch ist. Es wurden einige vulkanotektonische Beben registriert und es findet leichte Inflation statt. Aus der Tiefe steigt mehr Magma auf, als derzeit an Lava eruptiert wird.

Sakurajima mit Rotglut

Lokation: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch | Link

Der japanische Vulkan Sakurajima befindet sich in einer Phase erhöhter Aktivität. Seit dem 01. Mai meldete das VAAC 10 Aschewolken, die bis auf Höhen um 2700 m aufgestiegen sind. Nachts war rot illuminierter Dampf über dem Krater zu sehen und MIROVA registrierte eine schwache thermische Anomalie. Glühendes Magma steht also hoch im Fördersystem, was in den letzten Jahren nur selten zu beobachten gewesen war. Die Seismizität ist unauffällig.

Suwanose-jima eruptiert Aschewolken

Lokation: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch | Link

Der Suwanose-jima ist der zweite Vulkan im Süden des japanischen Archipels, der seit einigen Wochen recht munter ist. Das VAAC detektierte hier 17 Eruptionen in 3 Tagen. Wahrscheinlich gibt es einen Mix aus strombolinaischen Eruptionen und vulcanianischen Ausbrüchen. Die Aschewolken steigen bis zu 2700 m auf und werden vom Wind in Richtung Südosten geblasen.