Erdbeben-News 08.01.23: Vanuatu

Erdbeben Mw 7,0 erschüttert Vanuatu

Datum: 08.01.23 | Zeit: 12:32:42 UTC |  14.97 S ; 166.73 E | Tiefe: 10 km | Mw 7,0

Der Inselstaat Vanuatu wurde heute Mittag von einem starken Erdbeben der Magnitude 7,0 erschüttert. Das Hypozentrum lag in nur 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 38 km westlich von Port-Olry auf der Insel Espiritu Santo verortet. Obwohl sich das Beben auf Land manifestierte, wurde Tsunami-Alarm gegen, der inzwischen aber wieder aufgehoben wurde. Es ist sehr gut möglich, dass größere Schäden entstanden sind.

Erst vor 3 Tagen hatte es unter der Bucht im Norden von Espiritu Santo ein Erdbeben Mw 5,3 gegeben, das man nun als Vorbeben interpretieren könnte. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es weitere Erdstöße geben wird.

Im Wirkungskreis des Erdbebens liegen zahlreiche aktive Vulkane, deren Aktivität durch das Erdbeben beeinflusst werden könnte. Der Wirkungskreis kann dabei einen Durchmesser von 1000 km haben. Deutlich näher liegen die Vulkane Ambae und Ambrym, die in den letzten Jahren eruptierten und zu neuen Ausbrüchen bereit sein könnten. Aktuell eruptiert nur der Yasur auf Tanna.

Tektonische Situation von Vanuatu

Vanuatu ist ein vulkanischer Inselbogen, der sich hinter der Subduktionszone des Vanuatu-Grabens bildete. Er wird auch Neuhebridengraben genannt, denn Vanuatu hieß vor seiner Unabhängigkeit Neue Hebriden. Der tiefste Punkt der 320 km langen Tiefseerinne liegt bei 7570 m. Doch der Graben ist nicht das einzige großtektonische Element, das Vulkane und Erdbeben auf Vanuatu beeinflusst: tatsächlich verläuft im Norden der Vilaz-Trench, der eine Verlängerung des Kermadec-Tonga-Grabens darstellt, sodass eine eigene Mikroplatte entsteht. Außerdem gibt es eine Triplejunction mit dem Entrecasteaux-Rücken, der von Neukaldonien kommend erst nach Norden verläuft und dann Richtung Osten abbiegt. Dieser Kreuzungspunkt befindet sich unter der Insel Espiritu Santo. Eine brisante Situation und mit ein Grund, warum es unter Vanuatu so viele starke Erdbeben gibt. In der Neuhebriden-Platte gibt es zudem mehrere divergente Störungen, die für einen Teil des Vulkanismus von Vanuatu verantwortlich sind.

Vulkan-News 08.01.23: Kilauea

Kilauea mit Lavasee

Der neue Lavasee im Halema’uma’u-Krater bleibt aktiv. Gegenüber dem letzten Update gibt es nur wenige Veränderungen: gut die Hälfte des Kraterbodens ist mit glühender Lava bedeckt. Aus mehreren Stellen sprudelt frische Lava empor. Das Becken des primären Lavasees bleibt aktiv. Die Seismizität ist weiter rückläufig, dafür nahm die Bodenhebung stärker als gestern zu. Hierbei könnte es sich um eines der üblichen D/I-Events handeln. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist hoch und liegt bei mehr als 12.000 Tonnen am Tag.


Fuego mit Ascheeruptionen

In Guatemala eruptiert der Fuego Vulkanasche und glühende Tephra, die auf der Vulkanflanke Schuttlawinen verursacht. Während die glühenden Schlacken bis zu 300 m hoch ausgestoßen werden, schafft es die Asche bis auf einer Höhe von 5000 m. INSIVUMEH berichtet von 3-4 stündlichen Eruptionen. Die Anzahl ist eher niedrig, dafür scheinen die Explosionen stärker als sonst zu sein. Sie sind auf unserer Livecam gut zu beobachten.


Marapi stößt Asche aus

Der Vulkan auf der indonesischen Insel Sumatra bleibt aktiv und stößt Asche-Dampf-Wolken aus. Sie erreichen eine Höhe von 200 m über dem Krater. Gestern wurden vom VSI 15 Eruptionen detektiert. Die Seismizität ist gering. Es gibt keine Anzeichen für einen massiven Magmenaufstieg, der in einer größeren Eruption gipfeln könnte.


Sangay mit Asche in 7000 m Höhe

In Ecuador ist es der Sangay, der für Schlagzeilen sorgt. Vulkanasche steigt heute bis auf einer Höhe von 7000 m auf und driftet in nordwestlicher Richtung. Es wurde eine hohe Thermalstrahlung mit 287 MW Leistung detektiert. Sie stammt von glühender Lava.


Taal mit erhöhter Seismizität

Auf den Philippinen wird der Taal-Vulkan wieder unruhiger. PHILVOLCS berichtet von 136 vulkanisch bedingten Erdbeben, die sich innerhalb von 24 Stunden ereignet haben. Außerdem stieg der Schwefeldioxid-Ausstoß auf 8575 Tonnen am Tag. Damit hat er wieder Werte erreicht, bei denen es zu VOG kommen kann, der gesundheitsschädlich ist. Aus dem Kratersee auf Volcano Island steigt Dampf auf, der eine Höhe von 600 m über dem Seespiegel erreicht. Die Gase verursachen im Wasser Turbulenzen.