Vulkan Villarrica am 16.01.23

Villarrica mit strombolianischen Eruptionen

Staat: Chile | Koordinaten: -39.42; -71.93 | Aktivität: Strombolianisch

In Chile ist der Villarrica weiter munter und erzeugt strombolianische Eruptionen. In den letzten Stunden steigen sie kerzengrade auf und bilden schöne Fackeln. Von den Vulkanologen bestätigt ist eine Aufstiegshöhe der Eruptionen von 120 m über dem Förderschlot. Auf einigen Aufnahmen sieht es so aus, als würde glühende Tephra auch höher aufsteigen. Die bisherige maximal Aufstiegshöhe glühender Tephra betrug 150 m.

Das Video unten zeigt, dass sich der Krater langsam mit Tephra füllt. Eine der Explosionen erzeugte einen Schalldruck von 3 Pa. Der Infraschallsensor steht in 1 km Entfernung zum Krater. Es wurde eine schwache thermische Anomalie detektiert. Sie hat eine Leistung von 8 MW.

Während nach wie vor nur wenige vulkanotektonische Erdbeben registriert werden und das bei rückläufiger Tendenz, gibt es täglich über 1000 langperiodische Erdbeben, die direkt mit Fluidbewegungen zusammenhängen. Es gibt einen leicht inflationären Trend, der sich in Bodenhebung von wenigen Zentimetern äußert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist vergleichsweise gering.

Interessant ist auch die Meldung, dass es am Lago Villarrica zu einer Algenblüte gekommen ist. Aufgrund der hohen Toxizität werden die Menschen dazu aufgerufen, den Kontakt mit dem Wasser zu vermeiden. Die Gesundheitsbehörde der Region IX teilte mit, dass aufgrund der grünen, gelben oder braunen Masse im Wasser empfohlen wird, das Wasser wegen der Gesundheitsrisiken nicht für Freizeitaktivitäten zu nutzen. Ob es einen Zusammenhang mit der Aktivität des nahe gelegenen Vulkans gibt, ist unklar und wurde nicht kommuniziert. In den See mündet ein Fluss, der das Schmelzwasser des Vulkans entwässert. Es ist denkbar, dass die Vulkangase und Ascheablagerungen als Nährstoffe in den See gelangten und die Algenblüte auslösten. Ein ähnliches Phänomen gab es vor einem Jahr in den Kraterseen der Campi Flegrei.

Vulkan-News 16.01.23: Popocatepetl

Popocatepetl generiert mehrere Ascheeruptionen

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

In den letzten Tagen war der mexikanische Vulkan Popocatepetl sehr fleißig und eruptierte mehrmals Aschewolken und rotglühende Tephra. Die Vulkanasche stieg laut VAAC zuletzt bis auf einer Höhe von 6400 m auf und driftete gen Osten. CENAPRED berichtet, dass es gestern zu 235 Exhalationen kam, die Wasserdampf, vulkanische Gase und Asche enthielten. Es gab 239 Minuten hochfrequenten Tremor und 53 Minuten harmonischen Tremor. Außerdem wurden zwei mittelschwere Explosionen und eine kleine Explosion registriert. MIROVA registriert eine moderate Thermalstrahlung mit 39 MW Leistung. Bereits am Vortag war der Tremor mit einer Gesamtdauer von 256 Minuten hoch. Es wurden 214 Exhalationen festgestellt.

Auf einem Satellitenbild aus der letzten Woche sieht man im Infrarotbereich eine thermische Anomalie im Krater. Da das Wetter in den letzten Tagen gut war, gibt es recht viele LiveCam-Bilder zu bewundern, die in unserer Vulkangruppe auf FB geteilt wurden. Aschewolken und Rotglut der Eruptionen waren sogar von Mexico City aus zusehen gewesen.

Ich möchte auch nicht verschweigen, dass in der letzten Woche Bilder eines vermeintlichen UFOs durch die sozialen Medien gingen, die ein unbekanntes Flugobjekt vor der Kulisse des majestätischen Vulkans zeigen sollen. Mir gefallen die Aufnahmen des rauchenden Berges besser! Da wissen wir wenigstens, dass sie echt sind.

Der Popocatepetl ist fast 5462 m hoch und eruptiert überwiegend Andesit und Dazit. Diese Lava-Arten entstehen aus intermediären Schmelzen an Subduktionszonen. Paradoxerweise liegt der Popocatepetl weit im Landesinneren von Mexiko und fernab der Küste, wo normalerweise Subduktionszonen verlaufen. Der Popocatepetl ist ein Vulkan des Trans-Mexikanischen-Vulkangürtels, der entstand, weil sich die flach abtauchende Cocosplatte im Untergrund drehte und unterirdisch bis weit ins Landesinnere hineinragt.

Vulkan Katmai-Nova Rupta am 16.01.22

Erhöhte Seismizität in der Katmai-Region

Die vulkanisch geprägte Region um den Katmai im US-Bundesstaat Alaska ist Gegenstand eines Statements des Alaska Vulkanobservatorium (AVO), das zum USGS gehört. Demnach werden seit August 2022 deutlich mehr Erdbeben detektiert, die sich unter einem breiten Streifen von Vulkanen in der Katmai-Region manifestieren. Die Hintergrundseismizität in diesem Gebiet, zu dem der Mount Katmai, der Trident Volcano, der Mount Mageik und der Mount Martin gehören, beträgt normalerweise weniger als 30 geortete Erdbeben pro Woche, obwohl es erhebliche Schwankungen gibt. Von August bis Oktober 2022 ereignete sich unterhalb des Trident-Vulkans ein Erdbebenschwarm, der den ungefähren Beginn dieser anhaltenden Periode erhöhter Erdbebentätigkeit markiert.
Seit Oktober ist die Erdbebentätigkeit in der Katmai-Region zwar verteilter, aber immer noch relativ hoch. Im letzten Monat hat sie sich auf mehr als 80 geortete Erdbeben pro Woche erhöht. Diese Bebentätigkeit könnte das Ergebnis von Magmabewegungen sein, aber es gibt keine Anzeichen dafür, dass ein Ausbruch unmittelbar bevorsteht oder dass eine Eruption stattfinden wird. Seismische Schwärme dieser Art sind bei Vulkanen relativ häufig und führen meist nicht zu einem Ausbruch. In den Überwachungsdaten aus der Region wurden seit August letzten Jahres keine weiteren Anzeichen von Unruhen festgestellt. Das AVO wird weitere Aktivitätsmeldungen herausgeben, sollten die Erdbeben anhalten oder zunehmen.

Die Meldung ist von besonderem Interesse, da sich in der Katmai-Region eine der stärksten Eruptionen des 20. Jahrhunderts zutrug. Im Jahr 1912 kam es zu einer Eruption, bei der innerhalb von nur 60 Stunden 15. Kubikkilometer Magma eruptiert wurden. Aus dem Magma entstanden 35 Kubikkilometer Tephra. Ort des Geschehens war eine Eruptionsspalte, die Novarupta genannt wird und 10 km vom Katmai entfernt liegt. Zurück blieb das „Valley of Ten Thousand Smokes“. Dieser Ausbruch könnte noch stärker gewesen sein als die 2021/22iger Eruption des Hunga Tonga-Hunga Ha’apai.

Erdbeben News 16.01.23: Indonesien

Starkes Erdbeben Mw 6,1 erschüttert indonesischen Insel Sumatra

Datum: 15.01.23 | Zeit: 22:30:05 UTC | 2.14 N ; 97.97 E | Tiefe: 80 km |  Mw 6,1

Vor der Südwestküste Sumatras ereignete sich gestern Abend ein Erdbeben der Magnitude 6,1. Der Erdbebenherd befand sich in 80 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 26 km ost-südöstlich von Singkil und lag damit im Norden der Insel. Der Erdstoß wurde sogar noch in Medan gespürt. Zwischen der Stadt am gegenüberliegenden Ende der Insel und dem Epizentrum liegen die große Toba-Caldera und der kleinere Vulkan Sinabung, um den es in den letzten Jahren ruhiger geworden ist. Theoretisch könnte das Erdbeben die Aktivität der Vulkane beeinflussen. Dass eine Eruption der Caldera getriggert wird, ist sehr unwahrscheinlich, aber einer der kleineren Vulkane könnte durchaus reagieren.


Japan: Erdbeben Mw 6,3 bei den Bonin-Inseln

Datum: 16.01.23 | Zeit: 04:49:54 UTC | 2.14 N ; 97.97 E | Tiefe: 429 km |  Mw 6,3

Noch ein starkes Erdbeben erschütterte heute eine vulkanische aktive Region. Die Rede ist vom Bonin-Archipel, das ca. 1000 km südlich von Tokio liegt. Dort gibt es kleine Vulkaninseln wie Nishinoshima. Dieser Inselvulkan war zuletzt 2022 aktiv. Das Beben hatte eine Magnitude von 6,3 und ein Hypozentrum, das in 429 km Tiefe ausgemacht wurde. Genaugenommen handelt es sich bei dem Erdstoß um ein Mantelbeben. Das Epizentrum wurde 600 km südöstlich von Kushimoto lokalisiert.

Anmerkung: Das Beben wurde neu verortet und wird nun bei den Izu-Inseln angesiedelt.


Guatemala mit Erdbeben Mw 5,2

Datum: 15.01.23 | Zeit: 23:07:58 UTC | 14.27 N ; 89.55 W | Tiefe: 10 km |  Mw 5,2

Im Südosten Guatemalas und nahe der Grenze zu El Salvador ereigneten sich zwei Erdbeben Mw 5,2 und Mw 5,0. Das stärkere Erdbeben hatte ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 13 km südwestlich von Metapán in El Salvador. Es gab zahlreiche Nachbeben, sodass ein schöner Cluster entstanden ist.