Eruption vor Iwo Jima hält am 04.11.23 an

Marine Eruption von der japanischen Insel Iwo Jima geht weiter und lässt Vulkaninsel wachsen

Der Vulkanausbruch, der Ende Oktober vor der Küste der japanischen Insel Iwo Jima (auch Iwoto genannt) begann, geht weiter. Surtseyanischen Eruptionen ließen eine neue Vulkaninsel soweit anwachsen, dass sich mittlerweile ein Schlackenkegel gebildet hat. Was mit einzelnen Explosionen begann, steigerte sich mittlerweile zu einer dauerhaften Aktivität. Sie wirkt sich auch auf das Meer vor der Südküste von Iwoto aus, wo es nicht nur zu Wasserverfärbungen gekommen ist, sondern sich auch schwimmende Bimssteine zu Flößen versammelten.

Explosionen wurden in Abständen von etwa einer Minute beobachtet. Die in die Luft geschleuderte Vulkanasche erreichte eine Höhe von ca. 800 m, und überragte den ca. 170 Meter hohen Mount Suribachi auf Iwoto um das Fünffache. Dennoch gab es beim VAAC Tokio keine VONA-Warnungen, was relativ ungewöhnlich ist. Vermutlich wird das entlegene Gebiet im Pazifik bis jetzt gar nicht überwacht.

Die Beobachtungen wurden gestern von einem Team an Bord eines Flugzeuges gemacht, das im Auftrag der japanischen Zeitung Asahi Shimbun unterwegs war. Mit an Bord befand sich Setsuya Nakada, emeritierter Professor für Vulkangeologie an der Universität Tokio. Nakada wurde in einem Artikel der Zeitung zitiert und sagte, dass es zu anfangs phreatische Ausbrüche gab und dass die Aktivität zusehends magmatischer wurde.

Iwoto gehört zur Inselkette Ogasawara und liegt etwa 1.200 Kilometer südlich von Tokio. Die Insel ist militärisches Sperrgebiet und mit Ausnahme des Militärstützpunktes unbewohnt. Von daher ist es für Vulkanspotter eine Herausforderung, die Eruption zu beobachten. Defakto geht das nur per Schiff oder Flugzeug, obwohl sich die Eruption nur wenige Hundert Meter von der Südküste der Insel entfernt abspielt.

Obwohl submarine Eruptionen in japanischen Hoheitsgewässern nicht alltäglich sind, kommen sie hier doch noch vergleichsweise häufig vor.

Italien: Unwetter verursacht Naturkatastrophe in der Toskana

Starkregen verursacht Flutkatastrophe in den italienischen Regionen Toskana und Venetien

Das Sturmtief „Ciarán“ hat nicht nur Sturm und Regen in den Nordwesten Mitteleuropas gebracht, sondern auch für Unwetter im Mittelmeerraum gesorgt. Besonders stark traf es die italienische Toskana, die bei Urlaubern sehr beliebt ist. Doch auch das angrenzende Venetien wurde nicht verschont. Die Unwetter verursachten starke Überflutungen, indem sich selbst kleine Bäche und Flussläufe in gewaltige Ströme verwandelten und über die Ufer traten. So stieg das Wasser in minutenschnelle Meterhoch an und überraschte viele Hausbewohner, die sich nur durch Flucht in Sicherheit bringen konnten. Die Erdgeschosse vieler Häuser standen 2 Meter hoch unter Wasser. Als das Wasser zurückwich, bedeckte ein stinkender Schlamm das gesamte Inventar. Es kam zu Erdrutschen und Murenabgängen. Ortschaften waren stundenlang von der Außenwelt abgeschnitten. In einigen Gebieten überschwemmten die Wassermassen sogar Krankenhäuser. Mehr als 40.000 Haushalte waren ohne Strom.

Mindestens sechs Menschen kamen bei den Unwettern ums Leben. In der Stadt Montemurlo, nordwestlich von Florenz, ertrank ein 85-jähriger Mann in seiner überfluteten Wohnung, während eine 84-jährige Frau an den Folgen eines Schwächeanfalls starb. Eine weitere Person verlor in der Küstenstadt Rosignano ihr Leben.

Die italienische Regierung erklärte den Notstand für die Toskana, und Regierungschefin Giorgia Meloni äußerte ihre Sorge über die Ereignisse und verhängte über 5 toskanische Provinzen den Ausnahmezustand. Fünf Millionen Euro wurden zur Soforthilfe freigegeben. Das Geld dürfte aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein, wenn man die Gesamtschäden betrachtet.

Die starken Winde und anhaltenden Regenfälle behinderten die Rettungs- und Aufräumarbeiten, und es gab Berichte über Verletzte und Vermisste. Die Feuerwehr und der Zivilschutz waren im Einsatz, während der Bahnverkehr erheblich gestört wurde.

Das Auswärtige Amt in Berlin gab eine Reisewarnung für die Region Friaul-Julisch-Venetien heraus und riet von nicht notwendigen Reisen in die besonders betroffenen Gebiete ab.

Das Sturmtief „Ciarán“ zog zuvor über Teile Westeuropas hinweg und verursachte in Deutschland, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Spanien mindestens sieben Todesfälle und Stromausfälle für mehr als eine Million Menschen. Außerdem kenterte vor der Küste Portugals ein Segelschiff, bei dem drei Menschen ums Leben kamen.

Starkes Erdbeben in Nepal verursacht Todesopfer

Erdbeben Mw 5,6 erschüttert Nepal und richtet Zerstörungen an

Datum 03.11.23 | Zeit: 18:02:53 UTC | Lokation: 28.890 ; 82.270 | Tiefe: 10 km | Mw 5,8

Gestern Abend ereignete sich in Nepal um 18:02:53 UTC ein Erdbeben der Moment-Magnitude 5,8. Dieser Wert stammt vom GFZ-Potsdam. Andere Erdbebendienste kommen auf andere Werte. So wird beim EMSC eine Magnitude von 5,6 angezeigt. Das nationale Erdbebeninstitut von Nepal (NEMRC) kam auf M 6,4, wobei hier wahrscheinlich die Richterskala zugrunde lag. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe, was so zu interpretieren ist, dass der Erdbebenherd nahe der Erdoberfläche lag. Das Epizentrum wurde 44 km süd-südöstlich von Jumla verortet. Obwohl die Magnitude im Übergangsbereich zwischen moderat und stark einzuordnen ist, entstanden offenbar große Schäden an der Infrastruktur. Das passiert meistens dann, wenn die Bausubstanz marode war. Darüber können bestimmte geologgische Gegebenheiten die Auswirkungen von Erdbeben verstärken.

Durch das Erdbeben bzw. durch die einstürzenden Gebäude wurden mindestens 129 Menschen getötet, wobei die Behörden weitere Opfer befürchten. Einige Berichte sprechen von über 130 Toten. Aufgrund von Erdrutschen in der Bergregion sind viele Straßen blockiert und mehrere Ortschaften wurden von der Außenwelt abgeschnitten. Rettungsteams arbeiten daran, die betroffenen Gebiete zu erreichen. Das Beben ereignete sich im Bezirk Jajarkot im Nordwesten von Nepal. Die Hauptstadt Kathmandu liegt ca. 500 km entfernt.

Der Premierminister von Nepal, Pushpa Kamal Dahal, reiste in die betroffene Region und koordinierte Hilfseinsätze.

Die Himalaya-Region, zu der Nepal gehört, ist geologisch sehr aktiv und leidet regelmäßig unter starken Erdbeben aufgrund der Kollision der Indischen Kontinentalplatte mit dem Eurasischen Kontinent. Das Epizentrum des aktuelle Erdbeben lag auf der eurasischen Platte und gut 80 km nördlich der Hauptstörungszone dieser Plattenkollision. Es gibt aber mehrere parallel verlaufende Störungszone die ebenfalls starke Erdbeben hervorbringen können. Wahrscheinlich manifestierte sich das Beben am Main-Central-Thrust.

Ein schweres Beben im Frühjahr 2015 führte zu Tausenden von Todesopfern und obdachlosen Menschen in der Nähe der Hauptstadt Kathmandu.