Island: Neue Risse in Straße am 28.12.23

Bodenhebung am Gang ist hoch – Neue Risse in Straße entdeckt

Bereits gestern habe ich von einem ungewöhnlichen Sprung in der Bodenhebung berichtet gehabt, der von 2 Messungen angezeigt wurde und infrage gestellt, ob es sich um eine korrekte Messung handelte. Nun bestätigen weitere Messungen, das zwar die erste Messung mit der größten Bodenhebung gestern offenbar nicht korrekt war, aber dass die zweite Messung, die etwas niedriger ausfiel, wohl richtig war. Jedenfalls ginge die Messungen heute von diesem erhöhten Niveau weiter und dokumentierten eine kurzweilige Beschleunigung der Bodenhebung. Dadurch ist bereits jetzt wieder fast das Bodenhebungsniveau wie vor der Gangbildung am 10. November und der Eruption am 18. Dezember erreicht. Tatsächlich wurden auch neue Risse im Grindavíkurvegi entdeckt. hierbei handelt es sich um die Hauptstraße nach Grindavik, die an der Blauen Lagune und Svartsengi vorbeiführt und die man durch die Lava der letzten Eruption bedroht sah. Es bildeten sich nicht nur neue Risse, sondern bereits vorhandene erweiterten sich. Die Straße muss zwar noch nicht gesperrt werden, dennoch beobachtet die Straßenwacht das Geschehen genau und wird ggf. eine Sperrung verhängen.

Für die Anwohnern von Grindavik sind das keine guten Nachrichten, denn die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Eruption in den nächsten Tagen/Wochen ist groß.

Einstweilen gibt es neue Analysen der Lava, die beim jüngsten Ausbruch gefördert wurde. Wie erwartet handelt es sich um Tholeiitbasalt, wie er für Eruptionen auf Reykjanes typisch ist, doch das Kristallwachstum der Mineralien in der Lava zeigt, dass sich die Schmelze längere Zeit in einem Magmenkörper befand bevor sie eruptiert wurde. insofern unterscheidet sich die Lava von jener, die bei den vorherigen Eruptionen am Fagradalsfjall ausbrach. Das zugrundeliegende Magma ist relativ schnell aufgestiegen und verweilte nur kurz in der Erdkruste.

Großbritannien: Sturm verursacht Tornado bei Manchester

Sturmtief Gerrit bringt mutmaßlich Tornado hervor – Zerstörungen bei Manchester

Heute Nacht wurde der Großraum Manchester sehr wahrscheinlich von einem Tornado heimgesucht. Wahrscheinlich, weil starke Winde an ca. 100 Gebäuden Schäden verursachten, von denen überwiegend die Dächer betroffen sind, doch niemand genau sehen konnte, ob es sich tatsächlich um einen Tornado gehandelt hatte. So hat sich der britische Wetterdienst Met Office noch nicht auf einen Tornado als Verursacher der Schäden festlegen wollen. Die Art der Schäden sprechen allerdings dafür. Der vermeintliche Tornado ging aus dem Sturmtief Gerrit hervor, das auch in anderen Teilen des Landes Schäden und Verkehrsbeeinträchtigungen mit sich brachte. Neben starken Winden und Starkregen kam es in schottischen Höhenlagen zu starken Schneefällen. Örtlich fiel der Strom aus und es kam zu Störungen im Bahnverkehr. Am Londoner Flughafen Heathrow wurde zeitweise der Flugbetrieb eingestellt. Bevor der Flugverkehr eingestellt wurde, kämpften landende Flugzeuge gegen die starken Seitenwinde an und es kam in mancher Maschine zu spannenden Szenen. Auch der Flughafen von Bristol war davon betroffen.

Die Meteorologen haben Windgeschwindigkeiten von bis zu 128 km/h gemessen, womit die stärkste Windstärke 12 auf der Beaufort-Skala erreicht wurde, und Gerrit darf sich Orkan nennen.

Heute Vormittag kämpfte man vielerorts noch mit den Folgen des nächtlichen Orkans und die Verkehrsbetriebe nahmen nur langsam wieder ihren Dienst auf.

Die starken Regenfälle ließen mehrere Flüsse über die Ufer treten und lösten Überflutungen aus. Allein für England gab es 146 Hochwasserwarnungen. Doch am schlimmsten traf es Schottland, wo mehrere Hauptverkehrsstraßen durch die Polizei gesperrt werden mussten.

Die Ausläufer von Gerrit erreichen den Nordwesten Deutschland morgen und bringen neben Sturmböen auch starke Niederschläge mit sich. Es trifft ausgerechnet die Gebiete, die weiterhin mit einer angespannten Hochwassersituation zu kämpfen haben.

Dieses Jahr war – global betrachtet – nicht nur eines der wärmsten Jahre seit Beginn der Klimaaufzeichnungen, sondern auch eins mit einer erschreckend hohen Schadensbilanz infolge von Stürmen und Überflutungen.

Übrigens, Tornados sind in England relativ selten, besonders im Vergleich zu Regionen wie den zentralen und südlichen Teilen der Vereinigten Staaten, die als Tornado-Allee bekannt sind. Wenn Tornados in England auftreten, dann normalerweise im Frühsommer. Während der Wintermonate sind sie besonders selten.

Kurilen: Erdbeben Mw 6,5 am 28.12.23

Starkes Erdbeben erschüttert Kurilen nahe Japan – Tiefenangaben variieren

Datum 28.12.2023 | Zeit: 09:15:14 UTC | Lokation: 44.650 ; 148.968 | Tiefe: 12 km | Mw 6,5

Heute Vormittag erschütterte ein starker Erdstoß der Momentmagnitude 6,5 den Südwesten der Kurilen. Laut EMS lag das Hypozentrum in 12 km Tiefe. Das GFZ gibt die Tiefe mit 46 km an. Die Angaben könnten noch korrigiert werden. Aufgrund des Abstandes des Epizentrums zur Subduktionszone halte ich die größere Tiefenangabe für genauer.

Das Epizentrum wurde 107 km ostsüdöstlich von Kurilsk verortet und befand sich offshore vor der Küste der Insel Iturup. Die große japanische Nordinsel Hokkaido liegt in relativer Nähe des Epizentrums.

Tsunamialarm wurde nicht gegeben und Berichte über Schäden liegen ebenfalls nicht vor. Es gab mehrere moderate Nachbeben mit Magnituden im 5er-Bereich.

Die Kurilen stehen offiziell unter russischer Verwaltung und werden von Russland als deren Hoheitsgebiet angesehen. Allerdings beansprucht Japan die südlichen Inselgruppen, wo sich der aktuelle Erdstoß ereignete, für sich und es gibt zwischen beiden Ländern einen Konflikt, der seit dem 2. Weltkrieg anhält.

Die Erdbeben entlang des vulkanischen Inselbogens der Kurilen entstehen in erster Linie durch die Subduktion der Pazifischen Platte unter die Ochotsk-Platte, die dem Eurasischen Kontinent vorgelagert ist. Aus dem gleichen Grund bildeten sich hier viele Vulkaninseln, denn die subduzierte Platte taucht bis in den Oberen Erdmantel ab und wird partiell geschmolzen. Die so entstandene Gesteinsschmelze steigt als Magma hinter der Subduktionszone auf und wird an den Vulkanen eruptiert.

Der aktuelle Erdstoß könnte sich auf die Vulkane der Südkurilen und des Nordens Japans auswirken. Bis jetzt sind aber noch keine unmittelbaren Reaktionen bekannt geworden. Alleine auf Hokkaido gibt es 20 Vulkane. Sollte es eine Interaktion der Vulkane mit dem Erdbeben geben, dann sind am ehesten die Vulkane des Daisetsu-zan-Hochlandes betroffen. Hier liegt z.B. der 2291 m hohe Asahidake, der zuletzt im 18. Jahrhundert ausbrach.

Eruptionen am Lewotobi halten am 28.12.23 an

Lewotobi mit Eruptionen – Vulkanasche in 2700 m Höhe

Die Eruptionen am indonesischen Vulkan Lewotobi Lakilaki gehen weiter. Sie begannen in der letzten Woche und setzen sich ohne große Unterbrechungen fort. Es kommt zu mehreren Ascheeruptionen am Tag. Gestern wurden 2 Eruptionen registriert. Aktuell meldet das VAAC Darwin Vulkanasche in 2700 m Höhe. Das VSI gibt die Aufstiegshöhe mit 1000 m über Krater an, was sich in etwa mit den Angaben des VAACs deckt. Die Aschewolken driften in westlicher Richtung und könnten tief fliegende Flugzeuge gefährden, die den Lokalflughafen auf Flores anfliegen. Daher steht der VONA-Alarmstaus auf „Orange“. Im Schnitt dauern die Eruptionen zwischen 3 und 5 Minuten und erzeugen auf dem Seismogramm Ausschläge mit Maximalamplituden zwischen 37 und 44 mm.

Neben den Ascheeruptionen kommt es zu starken Entgasungen, die Dampfwolken aufsteigen lassen. Die Seismizität ist leicht erhöht und man registriert vulkanotektonische Erdbeben. Die meisten wurden am 22. Dezember festgestellt, als es 9 dieser Erschütterungen gab. Darüber hinaus kommt es zu rein tektonischen Beben.

Eine Insel weiter, genauer, auf Lembata, ist der namensähnliche Vulkan Lewotolok weiter aktiv und stößt ebenfalls Aschewolken aus. Sie kommen in deutlich kürzeren Intervallen. Gestern wurden 56 seismische Eruptionssignale festgestellt. Außerdem werden auch hier starke Entgasungen registriert. Hinzu gesellen sich gelegentlich Steinschläge und Schuttlawinen. Die Erdbebentätigkeit ist gering

In Indonesien sind weitere Vulkane aktiv, die heute in den VAAC-Meldungen vertreten sind, weil sie Aschewolken erzeugten. Zu diesen Vulkanen gehören die Dauerbrenner Dukono, Ibu und Semeru, aber auch der Marapi. Dort steigt die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 4300 m auf. Gestern wurden 4 Eruptionen beobachtet. Außerdem gab es 22 starke Entgasungen und ein vulkanotektonisches Erdbeben. Die Daten sprechen nicht dafür, dass man mit einer signifikanten Steigerung der Eruption rechnen muss. Andererseits spiegeln die geophysikalischen Parameter nicht immer das Geschehen im Inneren eines Vulkans wieder. So setzten die Eruptionen am 3. Dezember recht überraschend ein. Unglücklicherweise hielten sich zahlreiche Wanderer im Gipfelbereich des Vulkans auf und mindestens 23 Personen kamen ums Leben.

Hochwasser und Überflutungen in Deutschland am 28.12.23

Während sich in einigen Hochwassergebieten Deutschlands die kritische Lage etwas entspannte, herrscht vielerorts noch Alarmstimmung und es drohen weitere Überflutungen.

Besonders angespannt ist die Situation im niedersächsischen Sarstedt, wo das Hochwasser eine akute Bedrohung darstellt. Die Behörden rund um die Talsperren in der Landesmitte geben noch keine Entwarnung. Einige Talsperren, wie die Okertalsperre und die Innerstetalsperre im Harz, sind bereits übervoll. Dies führt dazu, dass vermehrt Wasser in die umliegenden Flüsse abgeleitet werden muss. Städte wie Goslar oder Braunschweig haben Sicherheitsvorkehrungen getroffen, doch bisher kam es noch nicht zu Überflutungen. Entlang einiger Flüsse sind die Deiche allerdings völlig durchnässt und aufgeweicht, und die Wasserpegel erreichten die Deichkronen. Die Deiche wurden mit Sandsäcken erhöht und verstärkt. Besonders betroffen ist hier der Fluss Aller. Im Ort Lilienthal bei Bremen kam es entlang der Wörpe zu Deichrissen, die mittlerweile gesichert werden konnten. Im Bremer Stadtteil Borgfeld wurden allerdings einige Straßen überflutet und Häuser von Wasser eingeschlossen. Vor allem ältere Bewohner der Region wurden bereits aufgefordert sich in Sicherheut zu bringen.

An anderen Flüssen, wie der Weser, gibt es Anzeichen für eine leichte Entspannung. In Hameln und Rinteln steigen die Wasserstände derzeit nicht weiter an. In manchen Gebieten konnten evakuierte Bewohner wieder zurückkehren.

Niedersachsens Ministerpräsident lobte das Engagement der Helfer und die Schutzmaßnahmen in den Regionen, warnte jedoch davor, dass das Hochwasser noch nicht vorbei sei. An der Elbe in Sachsen und Sachsen-Anhalt steigen die Pegelstände weiter an, vor allem aufgrund von starken Regenfällen und der Schneeschmelze im Riesengebirge. In Dresden wird der höchste Wasserstand erwartet, was zur Ausrufung von Alarmstufe 3 geführt hat. Trotzdem äußerte sich die Feuerwehr zuversichtlich und betonte, dass sie die Lage im Griff habe.

In Sachsen-Anhalt bleibt die Lage um die Talsperre Kelbra kritisch, und die Hochwasservorhersagezentrale prognostiziert anhaltend hohe Pegelstände. Maßnahmen zur Ableitung von Wasser werden ergriffen, um die Situation im Raum Magdeburg zu mildern.

In Thüringen und Nordrhein-Westfalen bleiben die Pegelstände hoch, während die Regionen sich auf weiteren Regen vorbereiten müssen. Evakuierungen und Sicherheitsmaßnahmen sind weiterhin in Kraft, da die Lage weiterhin angespannt ist und eine neuerliche Regenperiode erwartet wird.