Vulkan-News 07.11.21: Stromboli, Kilauea

Am Stromboli steigen Tremor und Tilt. Die Vulkane Kilauea und Cumbre Vieja bleiben aktiv.

Stromboli: Tremor-Amplitude steigt

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

In den letzten Wochen war es recht still um Stromboli geworden. Einmal abgesehen von einigen Erdbeben in Vulkannähe, ging der Vulkan seinem normalen Tagesgeschäft nach und erzeugte schwache strombolianische Eruptionen. Der Aktivitäts-Index beim LGS steht seit Mittwoch auf Medium: gestern wurden 232 thermische Durchgänge registriert, die von den Eruptionen stammten. Zudem war die Anzahl der Erdbeben mit einer sehr langen Frequenzen hoch. Der Gasausstoß war niedrig. Seit gestern Nacht zeigt das Inklinometer eine langsame Zunahme der Hangneigung an, was durch eine Inflation ausgelöst werden könnte. Außerdem steigt die Tremor-Amplitude. Noch äußerst sich das nicht in einer besonders gesteigerten Aktivität, doch das könnte sich bald ändern.

Kilauea: Lavasee bleibt aktiv

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Lavasee im Halemaʻumaʻu-Krater bleibt aktiv und wird von einem Schlot in der Westwand des Kraters gespeist. Seit Eruptionsbeginn stieg die Kraterfüllung um 56 m. Die Oberfläche des Kraterbodens liegt nun bei 799 Metern über dem Meeresspiegel. Die Oberfläche des Lavasees weißt einen Höhenunterschied von 7 m auf. Der aktive Westteil überragt dabei den Ostteil des Kraters. Seit dem 29. September wurden ca. 28,2 Millionen Kubikmeter Lava gefördert.

Cumbre Vieja fördert Aschewolke

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Der Cumbre Vieja stieß auch in der Nacht eine Aschewolke aus. Sie stieg bis auf einer Höhe von 2400 m auf. Starker Wind drückte die Wolke herunter und verdriftete sie in westlicher Richtung. Der sichtbare Lava-Ausstoß war in der Nacht relativ gering und verstärkte sich am Morgen etwas. Der Tremor fluktuiert auf vergleichsweise niedrigem Niveau und auch die Seismizität war wenig beeindruckend. Die Bodenhebung betrug heute Morgen gut 8 cm. Ein realistischer Wert, der bestätigt, dass es sich bei dem Wert gestern wahrscheinlich um eine Fehlmessung handelte. Momentan sieht es so aus, als würde der Cumbre Vieja etwas schwächeln. Doch das ist nur eine Momentaufnahme.

Vulkan-News 28.10.21: Ätna, Cumbre Vieja

Der Ätna emittiert Vulkanasche. Der Cumbre Vieja steigerte seine Aktivität wieder. Am Kilauea geht die Eruption weiter.

Ätna mit Aschewölckchen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Nach seinem großen Auftritt am Samstag, war der Ätna überwiegen in Wolken gehüllt. Er gestattete nur kurze Blicke auf den Gipfel, bei denen man kleine Aschewolken erahnen konnte. Heute gab er dann für länger den Blick frei und was man zuvor nur erahnen konnte, war nun klar zu erkennen gewesen: der Vulkan emittierte Aschewolken. Sie erschienen aus dem Neuen Südostkrater, dessen Ostflanke am Samstag wie eine reife Tomate aufgeplatzt war. Die Aktivität spiegelt sich nicht im Tremor wieder, der sich auf niedrigem Niveau befindet. Aber das kann sich am Ätna ja schnell ändern.

Cumbre Vieja steigerte Aktivität

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Nachdem der Cumbre Vieja zum Wochenanfang etwas erschöpft wirkte, legte er gestern wieder einen Zahn zu und eruptierte eine bis zu 600 m hohe Lavafontäne. Sie speiste einen Lavastrom, der durch den Kanal auf der Westflanke des Kegels abfloss. Außerdem wurde aus dem Hauptkrater Asche eruptiert. Sie stieg bis zu 3800 m auf. Heute betrug die Höhe der Aschewolke noch 3000 m. Die Seismizität war gestern höher als heute. INVOLCAN registrierte ca. 190 Beben. Die meisten Erschütterungen spielten (und spielen) sich im Bereich der oberen Magmakammer ab. Im unteren Magmenkörper scheint sich die Situation stabilisiert zu haben. Die Bodenhebung liegt bei 15 cm.

Kilauea: Lavasee leicht gestiegen

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Lavasee im Halemaʻumaʻu-Krater ist seit gestern um einen weiteren Meter gestiegen. Sein Pegel steht nun bei 50 m über dem Vor-Eruptions-Niveau. Zwischen dem aktiveren Westteil des Kraters, und dem weniger aktiven Ostteil, liegt eine Höhendifferenz von 7 Metern. Der Lavasee wird aus einem Schlot in der Westwand gespeist. Hier gibt es bis zu 12 m hohe Lavafontänen. Seit Eruptionsbeginn am 29.September, wurden fast 20 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Die Schwefeldioxid-Emission lag gestern bei 2600 Tonnen am Tag.

Vulkan-News 09.10.21: Kilauea, Taal

Am Cumbre Vieja geht die Eruption morgen in die dritte Woche und ein Ende ist nicht absehbar. Am Kilauea stiegt der Spiegel des Lavasees weiter an und der Taal emittiert Schwefeldioxid.

Cumbre Vieja: Inflation leicht gestiegen

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Seit gestern ist die Inflation am Cumbre Vieja um gut 1 cm gestiegen und liegt nun bei 22 cm. Die Seismizität ist hoch und es steigt weiter Lava auf. Sie stammt aus über 30 km Tiefe und sammelt sie sich in einem Magmenkörper, der sich gut 5 km unter dem Vulkan befindet. Der Tremor ist leicht zurückgegangen, was mit der Inflation korrespondiert: es wird weniger Lava ausgestoßen, als aus der Tiefe an Magma aufsteigt. Am neuen Kegel kam es zu einem weiteren Kollaps, bei dem nahe des Schlotes ein Teil der Kraterwand einbrach und in einer glühende Schuttlawine zu Tal rutschte. Sowas sieht spektakulär aus, gehört aber zum Tagesgeschäft eines so aktiven Kegels. Es kam zu weiteren Einschränkungen im Flugverkehr.

Kilauea: Lavaseespiegel gestiegen

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Kilauea eruptiert innerhalb der Gipfelcaldera. Mittlerweile beschränkt sich der Lava-Ausstoß auf einem Schlot in der westlichen Wand des Halemaʻumaʻu-Kraters. Er speist den Lavasee, dessen Spiegel weiter um 1-2 m gestiegen ist. Dieser Anstieg geschieht allerdings nicht gleichmäßig, sondern ist auf der Seite des Schlotes höher, als im gegenüberliegenden Teil des Lavasees. Dort bildete sich bereits eine dicke Erstarrungskruste. Der Westen des Lavasees liegt um bis zu 7 m höher als der Ostteil. Die Seismizität ist leicht erhöht und es wird Deflation registriert.

Popocatepetl eruptiert Aschewolken

Staat: Mexiko | Lokation: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

In Mexiko ist der Popocatepetl munterer geworden und eruptiert wieder häufiger Aschewolken. Dabei kommt es auch zum Ausstoß rotglühender Tephra, die zum Teil auf der Vulkanflanke landet. CENAPRED berichtet von 2 Explosionen und 87 Exhalationen in den letzten 24 Stunden. Es wurden 34 Minuten Tremor und ein vulkanotektonisches Beben aufgezeichnet. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 6100 m Höhe. Sie driftete in Richtung Westen.

Taal verursacht Vog

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Auf den Philippinen stößt der Taal-Vulkan weiter viel Gas aus. In den letzten 24 Stunden wurden fast 7.000 Tonnen Schwefeldioxid emittiert. Dieser verursacht in den Gemeinden um den Vulkan Vog. Dabei handelt es sich um vulkanisch bedingten Smog. Seit August wird nun auch direkt unter Vulcano-Island Inflation registriert. Zuvor wurde nur ein weiter entfernt gelegene Bereich der Caldera angehoben. Am Kraterboden treten magmatische Fluide aus, die sich mit dem Wasser des Kratersees mischen und dieses verfärben. Dampfwolken erreichen Höhen von bis zu 1200 m über den Krater.

Vulkan-News 05.10.21: Ätna, Kilauea

Die Vulkane Cumbre Vieja und Kilauea sind weiterhin aktiv. Am Ätna und Keilir gibt es Anzeichen vulkansicher Unruhe.

Ätna mit thermischer Anomalie

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Fumarolisch

Seit dem letzten Paroxysmus ist es um den Ätna etwas still geworden, natürlich auch, weil er sich im Schatten von La Palma bewegt. MIROVA detektierte in den vergangenen Tagen immer wieder schwache Wärmestrahlung und heute Morgen kann man auf der Thermalcam 2 schwache Hotspots am Gipfel des Neuen Südostkraters erkennen. Die Fumarolen-Temperatur scheint zu steigen, was ein Indiz für einen hohen Stand des Magmas im Fördersystem sein könnte. Der Tremor ist unauffällig und bewegt sich im grünen Bereich.

Cumbre Vieja: Zahlreiche Erdbeben

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Die Insel La Palma wird immer noch von zahlreichen Erdbeben gerockt. Gestern wurde ein neuer Höchstwert an Erschütterungen detektiert, seitdem die Eruption begonnen hat: das IGN verzeichnet 98 Erschütterungen, von denen fast 30 Magnituden größer als 3 hatten. Die Beben manifestierten sich zum größten Teil unter dem Gipfelbereich des Cumbre Vieja. Der Tremor fluktuiert leicht auf dem Niveau, dass er seit seiner Pause eingenommen hat. Die Bodenhebung ist weiter zurückgegangen und fiel erstmalig seit Eruptionsbeginn unter den Wert von 20 cm. Die sichtbare Aktivität variiert. Momentan ist vermehrt der Hauptschlot des größten Kegels aktiv.

Keilir: Bebentätigkeit bleibt hoch

Staat: Island | Koordinaten: 63.941-22.172 | Eruption: Schwarmbeben

Die Seismizität südwestlich des isländischen Vulkans Keilir bleibt hoch. In den letzten 48 Stunden registrierte IMO 224 Erschütterungen auf Reykjanes. 6 Erdbeben brachten es auf Magnituden von 3 oder mehr. Die meisten Hypozentren befinden sich in 5 km Tiefe, also dort, wo sich gerne Magmenkörper bilden. Berichte über neue Bodendeformation gibt es bislang nicht, allerdings endete in dem Gebiet der Magmatische Gang, der den Fagradalsfjall zu Anfangs speiste. Es könnte sein, dass Magma aufsteigt, oder aber auch, dass es Setzungserscheinungen im Hohlraum gibt.

Kilauea: Lavasee bleibt aktiv

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Lavasee im Halemaʻumaʻu-Krater bleibt aktiv und sein Pegel konstant bei 27 m. Die Deflation vergrößerte sich und der Schwefeldioxid-Ausstoß reduzierte sich auf 12.000 Tonnen am Tag. Gestern gab es eine Phase, bei der bis zu 60 m hohe Lavafontänen entstanden. Dabei bildete sich Peles Haar. Die Lavafäden wurden mit dem Wind verteilt. Aufgrund der stabilen Eruption, die sich auf den Gipfelbereich des Vulkans beschränkt, reduzierte das USGS die Alarmstufe auf „gelb“.

Vulkan-News 04.10.21: Vulcano

Am italienischen Inselvulkan Vulcano wurde die Alarmstufe erhöht. Die Eruptionen auf Hawaii und La Palma sind stabil.

Vulcano: Erhöhung der Alarmstufe

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Vulcano ist eine kleine Vulkaninsel im Tyrrhenischen Meer vor Sizilien und gehört, wie der Stromboli, zum Liparischen Archipel. Die letzte Eruption begann 1889 und leitete das Ende des industriellen Schwefelabbaus ein. Seitdem mauserte sich die Insel zu einem beliebten Ferienziel, dass mit den verschiedenen Manifestationen des Postvulkanismus Touristen lockt. Doch damit könnte es bald vorbei sein: am Freitag erhöhte das INGV den Alarmstatus des Vulkans auf „gelb“ und der Aufstieg zur Fossa ist nur noch mit Führer erlaubt. Grund für den Alarm war eine Zunahme der Seismizität und eine leichte Inflation. Außerdem erhöhten sich Temperatur und Gasflux der Fumarolen am Kraterrand. Die Vulkanologen befürchten zwar keine unmittelbar bevorstehende Eruption, doch langfristig betrachtet könnte sich ein Vulkanausbruch anbahnen. In den letzten Jahrzehnten gab es bereits 2 ähnliche Phasen, ohne dass es zu einer Eruption gekommen wäre. Manchmal dauert es allerdings auch sehr lange, bis ein Vulkan dann endlich zur Eruption bereit ist. Auf jeden Fall erleben wir gerade ein extrem spannendes Vulkanjahr.

Kilauea: Lavasee-Eruption hält an

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Am Kilauea auf Hawaii ist der Lavasee weiterhin aktiv. Sein Spiegel stieg in den letzten 24 Stunden um 1 Meter. Am Grund des Sees ist eine 35 m lange Spalte aktiv. Der Ausstoß an Schwefeldioxid lag bei fast 15.000 Tonnen am Tag und war somit sehr hoch. Die Seismizität ist ebenfalls erhöht.

Cumbre Vieja: Zahlreiche Erdbeben

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Seit gestern verstärkte sich die Seismizität unter dem Gipfelbereich des Cumbre Vieja weiter und viele der Beben sind so stark, dass sie sogar beim EMSC gelistet sind. In den letzten 24 Stunden wurden gut 60 Erdbeben mit Magnituden größer 2 detektiert. Auf der Übersichtskarte der Beben der letzten 2 Wochen erkennt man zwei Cluster von Erdbeben: einen im Nordosten bei El Paso, einen zweiten (und jüngeren) im weiter südlich gelegenen Gipfelbereich des Cumbre Vieja. Dort wird noch keine nennenswerte Inflation registriert, dennoch könnte es sein, dass sich in der Region eine weitere Spalte öffnen wird. Zu bedenken gilt, dass die Beben in Tiefen von mehr als 10 km stattfinden und wenn sich dort ein Magmenkörper befinden sollte, könnte die Schmelze schräg aufsteigen und am aktuellen Eruptionszentrum austreten.

Vulkan-News 03.10.21: Keilir, Kilauea

Die Eruptionen am Cumbre Vieja und Klilauea sind stabil. Südwestlich des isländischen Vulkans Keilir gibt es ein Schwarmbeben.

Cumbre Vieja: Anstieg der Seismizität

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Der Vulkanausbruch auf der Kanareninsel La Palma dauert nun bereits 2 Wochen und ein Ende der Eruption zeichnet sich nicht ab. Im Gegenteil: Inflation und Deflation halten sich die Waage, so dass die Bodenhebung seit 2 Tagen stabil bei 22 cm steht. Lavazufluss- und Abfluss sind im Gleichgewicht. Nichtsdestotrotz wurden in den letzten 3 Tagen zahlreiche Erdbeben mit Magnituden im 3er-Bereich gemeldet, von denen ich einige spüren konnte. Ihre Epizentren liegen unter dem Gipfelbereich des Cumbre Vieja. Die Hypozentren befinden sich in Tiefen von mehr als 10 km. Inzwischen zerstörte die Lava mehr als 1000 Gebäude und verschüttete 30 km an Straßen.

Aufgrund der schlechten Luftqualität im Talkessel, wurden am Freitag die Ausgangssperren ausgedehnt. Doch nicht allein die Gasemissionen des Vulkans beeinträchtigen die Luftqualität, sondern auch die brennenden Gewächshäuser der Bananenplantagen, die vom Lavastrom abgfackelt werden. Am Freitag konnte ich beobachten, wie so ein Gewächshaus aus Kunstoff-Gewebeplane abfackelte und zuerst dachte ich, dass es an der Küste zu einem Kollaps des Lavadeltas nebst Pyroklastischem Strom gekommen sei. Innerhalb von Minuten verdunkelte sich der Himmel im Tal und verpestete die Luft mit Rauch und Ruß.

Inzwischen bin ich wieder daheim und berichte aus dem Homeoffice. Jetzt heißt es auch die Videos- und Fotos der letzten Woche aufzuarbeiten, die ich euch im Laufe der nächsten Woche präsentieren werde.

Kilauea: Lavasee stabil

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Pegel des neuen Lavasees am Kilauea auf Hawaii veränderte sich nur wenig und stieg in den letzten 24 Stunden um 2 Meter an. Seine Tiefe beträgt nun 26 m, gemessen über der erstarrten Kruste des Lavasees vom Jahresanfang. Die Lava wird aus mehreren Schloten eruptiert. Sie befinden sich am Grund des Lavasees und in der westlichen Kraterwand. Über den Schloten kommt es zur Bildung von Lavafontänen. Das HVO berichtet, dass sie über dem Hauptschlot bis zu 7 m hoch werden und über den Nebenschloten Höhen bis zu 2 m erreichen. Sporadisch entstehen auch bis zu 60 m hohe Fontänen.

Der Gasausstoß wurde zuletzt am 1. Oktober gemessen: man kam auf einen Wert von 12900 Tonen Schwefeldioxid am Tag. Die Seismizität ist noch leicht erhöht. Seit Eruptionsbeginn am 29. Oktober wird Deflation registriert. Sie nahm in den letzten 24 Stunden etwas ab. Es wird also mehr Lava eruptiert, als an Magma aus größerer Tiefe aufsteigt: die flach gelegenen  Magmakammer unter dem Vulkan entleert sich.

Keilir: Schwarmbeben erschüttert Reykjanes

Staat: Island | Koordinaten: 63.941-22.172 | Eruption: Schwarmbeben

Seit dem 27. September haben mehr als 4000 Erdbeben die Region um den isländischen Vulkan Keilir erschüttert. 9 Erdbeben hatten Magnituden größer als 3. Gestern Mittag manifestierte sich das stärkste Beben der Serie mit M 4,2. Die Erschütterung konnte auf der Reykjanes-Halbinsel gespürt werden. Keilir ist kein unbekannter Vulkan, denn dort endete der Magmatische Gang, der zu Anfangs die Eruption am Fagradalsfjall gespeist hatte. Die Vermutung liegt nahe, dass die Seismizität durch Magmenintrusion hervorgerufen wird. Derweilen erleben wir am Fagradalsfjall die bislang längste Pause der Eruption und es könnte durchaus sein, dass es auch ihr Ende ist, obwohl noch sehr viel Gas aus dem Krater strömt. Aber allem Ende wohnt auch ein neuer Anfang inne und wer weiß, vielleicht verlagert sich die Aktivität Richtung Keilir. Wer sich den Tremorgraphen des Fagradalsfjalls anschaut, sieht dort zahlreiche Peaks im blauen Frequenzband (2-4 Hz). Hierbei handelt es sich um die Erdbeben am Keilir.

Vulkan-News 29.09.21: Kilauea

Was unter anderen Umständen eine spektakuläre Meldung gewesen wäre, muss sich heute mit einer Kurzmeldung bescheiden: Am Kilauea auf Hawaii bildete sich ein neuer Lavasee.

Kilauea eruptiert Lavasee

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern Nachmittag begann der Kilauea auf Hawaii mit einer neuen Eruption. Gegen 15.20 Uhr Lokalzeit wurde im Halemaʻumaʻu Lava gesichtet. Inzwischen hat sich der Pitkrater bereits mit Lava gefüllt und es ist ein neuer Lavasee entstanden. Zahlreiche Erdbeben und eine durch Magmen-Inflation verursachte Bodenhebung gingen dem Vulkanausbruch voran. Der Alarmstatus wurde auf „rot“ erhöht.

Vulkan-News 03.09.21: Kilauea, Grimsvötn

Am Fagradalsfjall flossen die Lavaströme im Westen. Die Magmenintrusion am Kilauea verursachte einen Uplift von 18 cm. Am Grimsvötn steigt das Eruptionsrisiko.

Fagradalsfjall im Ruhemodus

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Übersicht Fagradalsfjall. © Thomas Spinner

Heute Morgen befindet sich der isländische Vulkan im Ruhemodus, allerdings dürfte der Tremor bald langsam steigen und die Ruhephase enden. Wie sich gestern herausstellt, flossen die Lavaströme beim letzten Puls in Richtung Westen und fluteten das Geldingadalir-Tal. Die Aktivität bliebt vor den LiveCams verborgen und selbst Beobachter auf dem östlichen Aussichtshügel bekamen von der Aktivität wenig mit. Die Fotos und ein Bericht von unserem Vereinsmitglied Thomas bestätigen dies.

Kilauea: 18 cm Inflation

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Fumarolisch

Nach den beiden Schwarmbeben der vergangenen Woche, werteten die Vulkanologen vom HVO nun INSAR-Satellitenaufnahmen aus und bestimmten die Inflation genauer: der Boden südlich der Caldera wurde von einer Magmaintrusion um bis zu 18 cm angehoben. Das ist schon ein nennenswerter Betrag. Die Farbringe in der Grafik zeigen die Bewegung der Oberfläche des Vulkans, zwischen zwei Vorbeiflügen des italienischen COSMO-SkyMed-Satelliten am 19. August und 1. September 2021. Jeder Farbzyklus entspricht einer Änderung der Entfernung zwischen dem Satelliten und dem Boden um 1,55 cm. Die Inflation hat sich verlangsamt, hält aber noch an. Inzwischen ist die Seismizität wieder auf relativ normalem Niveau angelangt.

Grimsvötn: Gletscherflut hält an

Staat: Island | Lokation: 64.42, -17.33 | Eruption: Fumarolisch

Gestern hielt der Gletscherlauf am Vatnajökull weiter an. Der Fluss Skafta führte Hochwasser und es strömten bis zu 520 m3/s Wasser durch das Gletschertor. Das Wasser stammt aus einer subglazialen Schmelzwasserblase, die den Vulkan Grimsvötn entwässert. Das Wasser enthält Schwefelwasserstoff aus den Fumarolen des Vulkans. Bisher wird nur das westliche Schmelzwasserreservoire entwässert. Das im Osten gilt als größer und könnte eine weitaus stärkere Flut verursachen. Wenn es zu Gletscherläufen kommt, dann steigt das Eruptionsrisiko des Vulkans, das gilt insbesondere, wenn das Ostreservoire abläuft.

Vulkan-News 31.08.21: Kilauea, Ol Doinyo Lengai

Dem Kilauea wird weiterhin schwache Inflation eines Magmatischen Gangs attestiert. Am Ol Doinyo Lengai tritt Lava aus. Die Vulkane Ruiz, Shiveluch und Suwanose-jima emittieren Aschewolken.

Kilauea: Inflation hält an

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Fumarolisch

Die seismische Aktivität südlich der Gipfelcaldera hat sich abgeschwächt, ist aber noch leicht erhöht. Seit Beginn der Schwarmbeben wurden mehr als 1600 Erschütterungen unter dem Gipfelbereich registriert. Gestern meldete das HVO gut 100 Erschütterungen im Bereich des Vulkans. Ähnlich verhält es sich mit der Inflation durch den Magmatischen Gang, der für das Schwarmbeben verantwortlich ist: sie ist rückläufig, aber noch messbar. Die meisten Beben ereigneten sich in Tiefen zwischen 1-4 km und die Epizentren der Beben markieren gut den Verlauf des Dykes. Anzeichen für einen weiteren Aufstieg des Magmas gibt es momentan nicht. Sollte es zu neuen Magma-Schüben kommen, könnte sich das allerdings schnell ändern.

Nevado del Ruiz weiter schwach aktiv

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Ascheeruptionen

In Kolumbien eruptiert der Nevado del Ruiz weiterhin sporadisch Aschewolken. Aktuell wurde Vulkanasche in einer Höhe von 6000 m festgestellt. Der Gipfel des Vulkans ist von einem Gletscher bedeckt, was das Gefahrenpotenzial des Vulkans verstärkt.

Ol Doinyo Lengai ist effusiv tätig

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

In Tansania ist der Riftvulkan Ol Doinyo Lengai aktiv und eruptiert die kälteste Lava der Welt. Eine Satellitenaufnahme vom 26. August zeigt mehrere heiße Flecken im Krater, die von frischer Lava verursacht werden. Heute wird von MIROVA eine schwache Wärmestrahlung gemessen. Die Lava des Vulkans hat eine besondere chemische Zusammensetzung und ist nur zwischen 500-600 Grad heiß. Sie glüht praktisch nicht und sieht aus wie dünnflüssiger Schlamm.

Shiveluch in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist der Shiveluch weiter aktiv und baut an seinem Dom. Dabei kommt es auch zu Asche-Emissionen. Vulkanasche wurde gestern in einer Höhe von 4300 m nachgewiesen. Sie wurde vom Wind in Richtung Süden verfrachtet. MIROVA detektierte eine moderate Wärmestrahlung mit 10 MW Leistung.

Suwanose-jima eruptiert Aschewolken

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der Suwanose-jima scheint den Sakurajima als aktivsten Vulkan des japanischen Archipels ablösen zu wollen: das VAAC brachte seit gestern 6 Vona-Meldungen über Aschewolken heraus. Die Asche erreichte eine Höhe von bis zu 4300 m und drifteten überwiegend in nordwestlicher Richtung. Die Seismizität ist erhöht. Das JMA detektierte viele vulkanotektonische Erdbeben und erhöhten Tremor.