Vulkan-News 22.10.22: Cotopaxi

Cotopaxi mit VONA-Warnung

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Eruption: Phreatisch

Der ecuadorianische Vulkan Cotopaxi emittiert seit einigen Tagen eine Dampfwolke, die bei Vulkanologen und Anwohnern zu Besorgnis führte. Sie stieg mehrere Hundert Meter über den Krater auf und enthielt eine hohe Konzentration an Schwefeldioxid. Das IGPEN ermittelte einen Schwefeldioxid-Ausstoß von gut 2200 Tonnen am Tag. Gestern scheint es dann zu einem kleinen Vulkanausbruch gekommen zu sein, denn das VAAC Washington meldete Vulkanasche in einer Höhe von 8200 m. Die Eruptionswolke driftete in Richtung Nordosten. Die Aktivität hält auch heute noch an.

Die Vulkanologen vom IGEPN vermuten, dass die langanhaltenden Regenfälle der letzten Tage zu Veränderungen im Hydrothermalsystem des Vulkans führten, so dass Wasserdampf entstand, der die Eruptionen auslöste. In diesem Fall handelt es sich um phreatische Eruptionen. Diese könnten aber auch Anzeichen für ein Aufheizen des Vulkans sein. Im Bulletin des IGEPN heißt es, dass 24 langperiodische Erdbeben und eine vulkanotektonische Erschütterung registriert wurden. Es gab keine Bodendeformation. Der erhöhte Schwefeldioxid-Ausstoß und die Beben deuten aber an, dass sich Schmelze im Fördersystem befindet, so dass sich auch phreatomagmatische Eruptionen ereignen könnten, bei denen es zu einem direkten Kontakt zwischen Lava und Wasser kommt. Phreatomagmatische Eruptionen können durchaus sehr stark werden und ein großes Zerstörungspotenzial aufweisen.

Der Cotopaxi hat eine Höhe von 5911 m und ist einer der gewaltigsten Vulkane Ecuadors. Der katastrophale Ausbruch von 1877 hat sich in das kollektiven Gedächtnis der Anwohner eingebrannt. Damals kam es zu einer großen Eruption des Vulkans, an dessen Gipfel sich ein Gletscher befindet. Schmelzwasser löste einen Lahar aus, der über 100 km weit floss und löschte den Ort Latacunga aus.

Die bislang jüngste Eruption am Cotopaxi ereignete sich 2015 und war ebenfalls phreatischen Ursprungs. Man befürchtete eine größere Eruption, doch diese blieb aus.


Weitere Meldungen:

Reventador mit Explosionen

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.68, -78.44 | Eruption: Vulcanianisch

Ebenfalls in Ecuador liegt der Reventador. Er ist in einem Stadium dauernder Eruptionen, die auch VONA-Warnungen auslösen. Die Vulkanologen meldeten gestern 9 Explosionen. Vulkanasche stieg bis zu 1300 m über Kraterhöhe auf. Es wurden 2 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Zudem gab es einige Tremorphasen.


Shiveluch mit Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Der Vulkan auf der sibirischen Halbinsel Kamchatka ist in Eruption begriffen und löste gestern 3 VONA-Meldungen aus, nach denen Vulkanasche bis auf 4300 m Höhe aufstieg. KVERT bestätigte eine Fortsetzung der extrusiven Tätigkeit. Der Lavadom wächst und die Aschewolken könnten im Zusammenhang mit Abgängen pyroklastischer Ströme gestanden haben.

Vulkan-News 19.10.22: Villarrica

Villarrica mit Eruption

Staat: Chile | Koordinaten: -39.42; -71.93 | Eruption: Strombolianisch

Der chilenische Vulkan Villarrica fand in den News schon länger keine Erwähnung mehr, doch dass ändert sich nun, denn der Vulkan zeigt Anzeichen einer Aktivitätszunahme. In den letzten Tagen stieg die Seismizität deutlich. Vor allem im Bereich der langperiodischen Erdbeben wurde eine Zunahme festgestellt. Pro Tag wurden zwischen 200 und 400 dieser Erschütterungen festgestellt. Ein Peak am 16. Oktober lag bei 635 LP-Beben. Gestern gab es dann strombolianische Eruptionen, die glühende Tephra über den Kraterrand hinaus auswarfen. MIROVA detektiert eine schwache Thermalstrahlung. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war zwischen Juli und September deutlich erhöht und erreichte Maximalwerte von 5300 Tonnen am Tag. Inzwischen werden wieder durchschnittliche Werte festgestellt. Sie liegen bei weniger als 500 Tonnen am Tag. Der Alarmstatus bleibt auf „grün“.

Der Villarrica liegt in der chilenischen Region Los Ríos und war bis vor wenigen Jahren für seinen kleinen Lavasee bekannt, der im steilen Krater brodelte. Der 2847 m hohe Stratovulkan zählt zu den aktivsten Feuerbergen Chiles. Er bildete sich in einer 2 km durchmessenden und 3500 Jahre alten Caldera, die wiederum in einer 6 km großen Caldera aus dem Pleistozän liegt. Mehr als 30 Schlackenkegel an den Seiten des Villarricas zeugen von  zahlreichen Flankeneruptionen. Es kam auch zu großen Plinianischen Eruptionen, die Pyroklastische Ströme erzeugten, die Entfernungen von mehr als 20 km zurücklegten. Lavaströme kamen bis zu 18 km weit. Das GVP listet 164 Holozäne Eruptionen auf. Gut 50 Eruptionsphasen gab es seit dem 20. Jahrhundert. Meistens wurden basaltische Andesite und Basaltlava gefördert.

Der erwähnte Lavasee war bis zum Jahr 2010 hochaktiv. In den folgenden Jahren sackte sein Pegel immer weiter ab und der Lavasee wurde immer kleiner. Im Jahr 2018 verschwand auch sein Rest, der schon zu einer Lavalinse geschrumpft war. Im Jahr 2015 war der Vulkan strombolianisch hoch aktiv und man evakuierte 3600 Anwohner. Doch der große Knall blieb aus.


Shiveluch mit Domwachstum

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Der Vulkan in Kamtschatka war in den letzten Tagen scheinbar nicht explosiv tätig, doch er extrudiert weiter Lava am Dom. Es ist eine beeindruckende Fotoserie (russische Seite) von Alexej Demyanchuk erschienen, die in den letzten Tagen entstand. Das Domwachstum ist vergleichsweise stark und es gehen Schuttlawinen und kleinere Pyroklastischen Ströme ab. Es wird kontinuierlicher Tremor registriert. MIROVA detektierte am 16. Oktober eine moderate Wärmestrahlung mit 30 MW Leistung.


Kerinci mit Ascheeruption

Staat: Indonesien | Koordinaten: 1.70, 101.26 | Eruption: Aschewolken

Auf der indonesischen Insel Sumatra ist der Kerinci ausgebrochen und förderte eine Aschewolke bis auf 4800 m Höhe. Die Aschewolke wurde nicht per Satellit detektiert. Die Informationen stammen von Beobachtern am Boden. Der VONA-Alarmstatus steht auf „orange“.

Vulkane der Kurilen am 16.10.22

Eruption des Chikurachki am 16.10.22. © KVERT/ D. Bobylev
Eruption des Chikurachki am 16.10.22. © KVERT/ D. Bobylev

Dieser Tage sind die Kurilen-Vulkane Alaid, Chikurachki und Ebeko sehr aktiv. Sie liegen auf oder bei der Insel Paramushir, die sich vor der Südspitze Kamtschatkas befindet. Auf der sibirischen Halbinsel selbst, ist der Shiveluch aktiv.

Alaid mit hoher Wärmestrahlung und Aschewolke

Der Alaid ist ein 2285 m hoher Stratovulkan auf der Insel Atlasov, die wenige Kilometer nordwestlich von Paramushir liegt. Eigentlich besteht die gesamte Insel aus dem Vulkan, der seit Mitte September aktiv ist und eine hohe bis sehr hohe Wärmestrahlung emittiert. Sie stammt von einem Lavastrom auf der Südflanke des Vulkans und hat heute ein Leistung von 1300 MW. Das ist schon ein beachtlicher Wert und deutet auf eine größere Menge Lava hin. Diese könnte sich auch im 1,5 km durchmessenden Krater akkumulieren. Das VAAC Tokio meldete in seinen VONA-Warnungen Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m. Sie driftet in Richtung Südosten und damit in Richtung des Vulkans Chikurachki

Chikurachki mit Aschewolke

Vom Chikurachki geht Vulkanasche aus, die in der gleichen Richtung weht, wie jene vom Alaid. Die Höhe der Aschewolke wird mit 4800 m angegeben. Der Vulkan liegt im Süden der Insel Paramushir und bildet dort den nördlichsten Vulkan einer Vulkankette. Ein ideales Ziel für Vulkanwanderer, die die Abgeschiedenheit suchen, wäre da nicht der verflixte Angriffskrieg der Russen auf die Ukrainer.

Ebeko sporadisch aktiv

Im Norden von Paramushir befindet sich der Ebeko, der ebenfalls immer wieder Ascheeruptionen erzeugt. Die letzte VONA-Meldung stammt vom 14. Oktober und attestierte dem Vulkan eine Aschewolke in 4800 m Höhe.

Shiveluch mit Ascheeruptionen

Ein wenig abseits befindet sich der Shiveluch. Er zählt nicht zu den Vulkanen der Kurilen, sondern befindet sich in Zentralkamtschatka. Hier wurde vor 2 Tagen Vulkanasche in einer Höhe von 5500 m detektiert. In seinem Krater wächst ein Lavadom.

So stuft KVERT die Eruptionen ein

Das zuständige Vulkanologische Observatorium für die Vulkane der Kurilen und Kamtschatkas befindet sich in der Regionalhauptstadt Kamtschatkas: in Petropavlovsk-Kamchatsky laufen die Fäden der lokalen Überwachungsstation zusammen. Die Daten werden von KVERT (Kamchatka Volcanic Eruption Response Team) ausgewertet, einer Einsatzgruppe, die ursprünglich aus einer Zusammenarbeit von 2 russischen Instituten und des amerikanischen Alaska-Volcano-Observatoriums (AVO) hervorgegangen ist. Alle hier genannten Vulkane sind auf Alarmstufe „orange“. Diese gilt für den Flugverkehr und bedeutet, dass es jeder Zeit zu größeren Eruptionen kommen könnte, deren Aschewolken hoch fliegende Flugzeuge gefährden könnten. Bereits in diesem Warnstadium stellen die eruptierten Aschewolken eine Gefahr für niedrig fliegende Flugzeuge dar.

Die Vulkane von Kamtschatka und der Kurilen sind Teil des Zirkumpazifischen Feuergürtels. Diese hufeisenförmige Zone verläuft entlang des Randes der Pazifikplatte und beherbergt gut 70% aller Vulkane der Welt. Von den Vulkanen entlang des Feuergürtels sollen während des Holozäns 800-1000 aktiv gewesen sein. Entlang des Feuergürtels finden auch gut 90% aller Erdbeben statt. Die Pazifische Platte ist die größte Platte der Erdkruste und der Feuergürtel hat eine Länge von fast 40.000 Kilometern. Der Grund für Erdbeben und Vulkanausbrüchen entlang des Feuergürtels ist überwiegend in der Subduktion der schwereren ozeanischen Kruste der Pazifikplatte unter die Platten der angrenzenden Kontinente zu finden. An einigen Abschnitten -überwiegend an kurzen Grenzsegmenten zu Mikroplatten- gibt es auch Divergenz.

Die meisten Vulkane des Pazifischen Feuerrings fördern intermediäre bis saure Laven und neigen zu explosiven Eruptionen. Kommt es zu effusiven Eruptionen verstopft die zähflüssige Lava oft den Krater und es bilden sich Lavadome. Am Alaid scheint momentan eine vergleichsweise dünnflüssige Schmelze auszutreten, die es bis auf die Vulkanflanke hinaus schafft.

Vulkan-News 08.10.22

Nishinoshima bleibt aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 27.24, 140.87 | Eruption: Ejektiv

Der japanische Inselvulkan Nishinoshima bleibt aktiv. Laut VAAC Tokio erreicht Vulkanasche eine Höhe von fast 4000 m. Da es nur schwach windig ist, driftet die Asche nur ein wenig in Richtung Norden. Heute wird eine moderate Wärmestrahlung mit 11 MW Leistung emittiert. Wahrscheinlich stammt sie von glühender Tephra, die sich im Kraterbereich ablagert, doch auch ein kleiner Lavastrom kann nicht ausgeschlossen werden. Auf einem Sentinel-Satellitenbild, das von Copernicus veröffentlicht wurde, erkennt man eine Eruptionswolke, die viel Dampf enthält. Außerdem deuten Wasserverfärbungen darauf hin, dass Hydrothermalwassser austritt. Sie können auch vom Kontakt von frischer Lava mit dem Meerwasser stammen.


Shiveluch mit Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Auf dem Halbinsel von Kamtschatka steigen Aschewolken vom Vulkan Shiveluch auf. Sie erreichen eine Höhe von bis zu 4000 m und werden vom Wind in Richtung Osten verfrachtet. Seit gestern wurden 4 VONA-Warnungen herausgeben. KVERT berichtet, dass zumindest ein Teil der Asche vom starken Wind aufgewirbelt wird, es müssen also nicht zwingend starke explosive Eruptionen erfolgen. Vom Lavadom geht Rotglut aus und er wächst.


Suwanose-jima mit weiteren Eruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der Vulkan des japanischen Ryukyu-Archipels bleibt recht munter. Er eruptiert mehrmals täglich Aschewolken, die VONA-Warnungen auslösen, da sie tief fliegende Flugzeuge gefährden. Seit gestern wurden vom VAAC Tokio 7 Meldungen heraus gebracht. Demnach stieg Vulkanasche bis zu 2700 m hoch auf und driftete in Richtung Süden. Seismizität und Tremor bleiben erhöht. Während die Erdbebentätigkeit etwas abgenommen hat, erreicht der Tremor gestern einen neuen Spitzenwert, als 14 Tremorphasen registriert wurden.

Vulkan-News 01.10.22: Piton Fournaise

Piton Fournaise mit leichter Aktivitätssteigerung

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Spalteneruption

Der Piton de la Fournaise bleibt aktiv und zeigte sich in den letzten Tagen munterer als zuvor. Die Vulkanologen vom OVPF berichteten, dass die Tremor-Amplitude seit dem 29. Oktober zugenommen hat. Diese Aktivitätssteigerung spiegelt sch in einer leichten Erhöhung der Lava-Förderrate wieder. Die Lavaströme fließen zum größten Teil durch unterirdische Röhren, es gibt allerdings einige Austrittsstellen und Passagen oberflächlich fließender Lava. Die Förderrate liegt zwischen 4-6 Kubikmeter pro Sekunde. Gestern gab es eine kurzfristige Steigerung auf 16 Kubikmeter pro Sekunde. Außerdem steigerte sich der Gasdruck im System, weswegen der Tremor seit dem 29 September steigt. Der gestiegene Gasdruck führte zu einer Zunahme der explosiven Komponente des Vulkanausbruchs. Tatsächlich wird glühende Tephra aus dem Hauptkegel ausgestoßen, die höher aufsteigt als es in den letzten Tagen der Fall war. Es gab Explosionen die den gesamten Schlackenkegel mit glühender Tephra eindeckten. Gestern bildet sich auch ein Nebenschlot, aus dem Lavaspattering beobachtet wurde. Diese Aktivität hat heute aber wieder deutlich nachgelassen, trotzdem fließt noch Lava aus dem Nebenkrater, der sich an der südlichen Basis des Schlackenkegels befindet.

Neben einem Anstieg des Tremors, wurden auch drei vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Sie manifestierten sich unter dem Gipfelkrater Dolomieu. Die Beben wurden von aufsteigendem Magma verursacht und es wurde eine leichte Inflation registriert. Sie betrug weniger als 1 cm. Es steigt also mehr Magma auf, als eruptiert wird.

Der Zugang zur Caldera bleibt geschlossen. Die Pfade entlang des Calderarandes sind geöffnet. Am Wochenende ist der Besucheransturm besonders groß und es gestaltet sich schwierig einen Parkplatz zu finden. Die Behörden weisen Besucher darauf hin, dass widerrechtlich geparkte Fahrzeuge am Rand der Zufahrtsstraße abgeschleppt werden könnten.


Nishinoshima mit Aschewolke

Staat: Japan | Koordinaten: 27.24, 140.87 | Eruption: Ejektiv

Wie es aussieht, sind die japanischen Vulkane entlang des Zirkumpazifischen Feuerrings aktuell besonders aktiv, denn neben Sakurajima und Suwanose-jima, ist nun auch der Nishinoshima ausgebrochen und eruptiert Vulkanasche. Laut VAAC Tokio steigt sie bis auf einer Höhe von 3000 m auf und driftet in Richtung Osten. Das VAAC brachte die ersten beiden VONA-Warnungen zu diesem Vulkan in 2022 heraus.


Taal stößt Schwefeldioxid aus

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der philippinische Taal Vulkan stößt wieder vermehrt Schwefeldioxid aus. Wie PHILVOLCS mitteilte, betrug der Ausstoß vorgestern 10718 Tonnen am Tag. Gestern waren es noch mehr als 7000 Tonnen. Die Vulkanologen warnten vor einer erhöhten Umwelt- und Gesundheitsbelastung durch VOG. Außerdem wurden 4 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Der Alarmstatus steht auf „1“.


Shiveluch bleibt aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Im sibirischen Kamtschatka bleibt der Shiveluch aktiv. Der Dom wächst und gestern wurden wieder Aschewolken gemeldet. Sie erreichten eine Höhe von bis zu 3700 m und wurden vom Wind in Richtung Osten verfrachtet.

Vulkan-News 23.09.22: Alaid

Alaid mit thermischen Signal

Staat: Russland | Koordinaten: 50.85 ,155.55 | Eruption: Ascheeruption

Der Kurilen-Vulkan Alaid emittiert heute eine sehr hohe Thermalstrahlung, die von den Sentinel-Satelliten erfasst wird und im Infrarotbereich sichtbar ist. Eine thermische Anomalie geht vom gesamten Kraterboden aus. MIROVA zeigt eine Leistung der Thermalstrahlung von 140 MW an. Laut KVERT ist der Vulkan strombolianisch aktiv und stößt Aschewolken aus. Es wurde ein Foto vom 18. September veröffentlicht, auf dem eine Aschewolke zu sehen ist. Die Luftaufnahme zeigt aber auch eine Dampfspur am linken Bildrand, die meiner Meinung nach von einem Lavastrom emittiert wird. Möglich ist auch, dass der Damp einer Fraktur entströmt. Der Alarmstatus für den Flugverkehr steht auf „orange“.


Piton Fournaise mit schwacher Aktivität

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Spalteneruption

Gestern hielt die Aktivität am Piton de la Fournaise an, wird von Beobachtern des OVPF aber als schwach beschrieben. Mittags ließen die Wetterbedingungen eine Inspektion des Vulkans zu und man konnte sogar die Lavaflussrate bestimmen: sie lag bei mageren 3 Kubikmetern pro Sekunden. Die meiste Lava entspringt einem Schlot am unteren Ende der Spalte. Darüber findet in einem neuen Kraterkegel Lavaspattering statt. Das Bild wurde am Vorabend aufgenommen.


Shiveluch eruptiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka eruptiert der Shiveluch Vulkanasche. Das VAAC detektiert sie in einer Höhe von 4000 m. Die Aschewolke wird vom Wind in Richtung Südosten verdriftet. Auf einem Sentinel-Bild erkennt man einige kleinere und einen größeren Hotspot am Lavadom. Der scheint besonders auf der Nordseite aktiv zu sein. Der Alarmstatus für den Flugverkehr steht ebenfalls auf „orange“. Das Gleiche gilt für den Status des Klyuchevskoys, der in Sichtweite des Shiveluch liegt. Auch vom Klyuchevskoy liegt eine VONA-Warnung wegen Vulkanasche vor, doch diese soll von starken Winden aufgewirbelt werden und stammt nicht von einer aktuellen Eruption.

Vulkan-News 13.09.22: Sangay

Sangay eruptiert Aschewolken

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

In Ecuador ist der Sangay weiterhin aktiv und stößt Vulkanasche aus. Nach Angaben des VAAC Washington, stieg die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 7300 m auf und driftete in Richtung Westen. Auf einem 2 Tage alten Satellitenfoto erkennt man eine ausgeprägte thermische Anomalie im Kraterbereich. Ein größerer Lavastrom auf der Südostflanke ist auf dem Bild im Infrarotbereich nicht auszumachen. MIROVA registrierte eine thermische Anomalie mit 307 MW Leistung. Das IGPEN berichtet von Vulkanasche, die fast 900 m über Kraterhöhe aufstieg. In den Morgenstunden konnte Rotglut am Krater beobachtet werden. Die Seismometer zeichneten 650 Explosionssignale auf. Hinzu kamen 30 langperiodische Erdbeben und 24 Tremorphasen.


Fuego mit Lahar

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Ejektiv

Am guatemaltekischen Vulkan Fuego ging ein Lahar ab. Der Schlammstrom wurde durch starke Regenfälle ausgelöst, indem das Wasser abgelagerte Vulkanasche mobilisierte. Der Lahar floss durch die Ceniza-Schlucht, einem Nebenfluss des Achíguate. INSIVUMEH warnte, dass der Lahar nicht nur aus Schlamm besteht, sondern dass auch Baumstämme und Gesteinsblöcke bis zu 1,5 m Durchmesser durch die Schlucht rollen könnten, so dass eine ernste Gefahr für Menschen in seinem Weg besteht. Große Lahare können die Flussbetten verlassen und Brücken überspringen.


Popocatepetl in Eruption

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption: Asche-Emissionen

Der Popocatepetl in Mexiko eruptierte Vulkanasche. Sie erreichte eine Höhe von 6400 m und wurde in Richtung Nordwesten geweht. CENAPRED meldete gestern 68 Asche-Dampf-Exhalationen. 81 Minuten Tremor wurden aufgezeichnet. Am Vortag waren es 37,5 Minuten gewesen. Es sieht so aus, als würde der Vulkan aktiv bleiben.


Shiveluch macht weiter

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

In Kamchatka ist es der Shiveluch, der Asche ausspeit. Das VAAC detektiert Asche in 4300 m Höhe. Die Eruptionswolke breitete sich in Richtung Osten aus. Gestern wurde eine hohe Wärmestrahlung mit 162 MW Leistung festgestellt. Der Lavadom wächst und es könnten Pyroklastische Ströme abgehen.

Vulkan News 07.09.22: Sakurajima

Sakurajima eruptiert Vulkanasche

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

Nach einigen Tagen der Ruhe meldete sich der Südjapanische Vulkan Sakurajima mit 2 VONA-Warnungen zurück. Demnach stieg explosiv geförderte Vulkansache bis auf einer Höhe von 2700 m auf und driftete in Richtung Südosten. Am 5. und 6. September war die Seismizität leicht erhöht. Vielleicht bahnt sich eine neue Eruptionsserie an.


Shiveluch in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschatka (Russland) gab es seit gestern 8 Ascheeruptionen. Das VAAC detektierte die Aschewolken in einer Höhe von bis zu 5200 m. Der Wind verfrachtet sie in Richtung Osten. MIROVA detektierte gestern eine moderate Thermalstrahlung mit 115 MW Leistung. Der Dom wächst und das Signal könnte von Pyroklastischen Strömen stammen.


Popocatepetl mit Aschewolke

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption: Asche-Emissionen

Laut dem VAAC eruptierte der mexikanische Vulkan Popocatepetl eine Aschewolke, die eine Höhe von 6100 m erreicht. CENAPRED informiert darüber, dass gestern 36 Asche-Dampf-Exhalation und 25 Minuten Tremor aufgezeichnet wurden. Ein deutlicher Rückgang gegenüber letzter Woche.

Vulkan-News 03.09.22: Chikurachki

Chikurachki eruptiert Asche

Staat: Russland | Koordinaten: 50.33; 155.46 | Eruption: Vulcanianisch

Der Kurilenvulkan Chikurachki eruptierte gestern Vulkanasche. Laut VAAC stieg sie bis auf einer Höhe von 5400 m auf und wurde vom Wind in nordöstlicher Richtung geweht. KVERT berichtet von moderaten Eruptionen, bei denen Asche bis zu 2500 m über Kraterhöhe aufsteigt. Sporadisch wird eine thermische Anomalie detektiert. Die Eruptionen begannen im Juni. Der Alarmstatus seht auf „orange“.


Shiveluch mit Ascheeruptionen

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist es der Shiveluch, der mit seinen Asche-Eruptionen VONA-Meldungen auslöst. Demnach stiegen gestern 5 Aschewolken auf, die eine Höhe von bis zu 4800 m erreichten und in Richtung Nordosten driften. MIROVA registrierte eine moderate Thermalstrahlung mit 83 MW Leistung. KVERT berichtet, dass der Lavadom weiter wächst. Das Foto des Doms wurde im letzten Monat aufgenommen.


Ol Doinyo Lengai mit Wärmestrahlung

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Der kälteste Vulkan der Welt emittiert eine schwache Wärmestrahlung. Am 31. August erreichte sie einen Wert von 4 MW. Aktuell ist es 1 MW. Was sich nach wenig anhört, ist für den Lengai bemerkenswert, denn seine Lava ist nur um 500 Grad heiß. Auf Satellitenbildern erkennt man die Wärmeanomalie. Sie geht vom zentralen Hornitokomplex aus. Im normalen Lichtspektrum sieht man, dass sich im Nordteil des Krater frische Lava akkumulierte. Da sie sich am Lengai schnell weiß verfärbt, muss es vor einigen Tagen einen Lavastrom gegeben haben.