Erdbeben-Nachrichten 19.05.21: Pazifik, Himalaya

In den Erdbeben-News vom 19. Mai geht es um ein Erdbeben der Magnitude 6,6 im Pazifik. Außerdem bebte es in Nepal, Indonesien und Spanien.

Southern Pacific Rise: Erdbeben Mw 6,6

Datum: 19.05.2021 | Zeit: 00:42:20 UTC | Lokation:  33.16 S ; 109.38 W| Tiefe: 15 km | Mw 6,6

Heute ereignete sich am Southern Pacific Rise ein Erdbeben der Magnitude 6,6. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 15 km. Das Epizentrum wurde 668 km südlich von Hanga Roa (Osterinsel) lokalisiert. Vom chilenischen Festland aus gesehen, war das Beben fast 3300 km entfernt. Der Southern Pacific Rise ist eine Sektion des Ostpazifischen Rückens, der als divergente Störungszone eines Ozeanischen Rückens angelegt ist.

Nepal: Erdbeben M 5,3

Datum: 18.05.2021 | Zeit: 23:57:58 UTC | Lokation:  28.33 N ; 84.46 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,3

In Nepal bebte es mit einer Magnitude von 5,3. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 49 km ost-nord-östlich von Pokhara verortet. Es kam zu einer Serie moderater Nachbeben. Im Himalaya kommt es natürlich öfters zu moderaten Erdstöße, wobei auch Starkbeben möglich sind. Eine Serie starker Erdbeben erschütterte Nepal im Jahr 2015 und richtete große Schäden an.

Indonesien: Erdbeben M 3,9 im Sunda Strait

Datum: 19.05.2021 | Zeit: 11:55:59 UTC | Lokation: 6.33 S ; 105.06 E | Tiefe: 10 km | Mb 3,9

Nahe der Vulkaninsel Krakatau kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 3,9. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag 85 km westlich von Labuan und ca. 50 km vom Krakatau entfernt.

Spanien: 2 Schwarmbeben

Datum: 18.05.2021 | Zeit: 10:34:53 UTC | Lokation:   42.13 N ; 7.48 W | Tiefe: 10 km | Mb 5,3

In Spanien manifestiert sich ein neues Schwarmbeben: betroffen ist die Grenzregion zu Portugal, im Nordwesten des Landes. Das stärkste Beben hatte bisher die Magnitude 3,1. Es lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 8 km nord-nord-westlich von Laza lokalisiert.

Ein kleinerer Schwarm ist wieder im Bereich von Granada aktiv. Dort gab es heute mehrere schwache Erdbeben. Die Epizentren formieren sich 5 km südwestlich der Stadt.

Vulkannachrichten 19.05.21: Ätna, Stromboli, Taal

Die Vulkan-News vom 19. Mai drehen sich um einen spontanen Paroxysmus am Ätna und der Aktivitätssteigerung auf Stromboli.

Ätna: Spontaner Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch | Link

Heute Nacht ereignete sich am Ätna auf Sizilien ein überraschender Paroxysmus. Kurz nach Mitternacht schoss die Tremor-Amplitude unvermittelt in die Höhe und drang bis in die Mitte des roten Bereichs vor. Ein Lavastrom begann zu fließen. Es entstand eine kleine Lavafontäne und Vulkanasche stieg auf. Kurz vorher setzten strombolianische Eruptionen am Neuen Südostkrater ein. Die Anzahl der Infraschall-Ereignisse blieb allerdings vergleichsweise niedrig. Das LGS registrierte einen maximalen akustischen Druck von 3,7 bar. Der Lavastrom floss diesmal nicht in das Valle del Bove, sondern in südwestlicher Richtung. Wie lang er genau war, wurde bisher nicht kommuniziert. Mirova registrierte eine sehr hohe Thermalstrahlung, die kurz davor stand extreme Werte anzunehmen. Daher gehe ich davon aus, dass der Lavastrom länger als 1 km geworden ist. Auf der Thermalcam des INGV erkennt man noch eine Wärmesignatur die andeutet, dass heute Morgen noch Lava aus einer Scharte am NSEC fließen könnte. Doch bereits jetzt lässt sich sagen, dass es ein vergleichsweiser schwacher Paroxysmus war. Er könnte Folge des Magmenaufstiegs von vor 2 Wochen sein. Der Ausbruch kündigte sich durch einige Fluktuationen in der Tremor-Amplitude an, allerdings waren sie so diskret, dass sie keinen Alarm auslösten. Kurz vor der Eruption registrierten die Vulkanologen des INGV eine schnelle Inflation von ca. 1 mikrorad. Sobald genauere Berichte vorliegen, gibt es hier ein Update.

Update: Nun ist auch ein Video der Eruption online:

Stromboli: Aktivität erhöht

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Nicht nur der Ätna überrascht, sondern auch der Stromboli. An klaren Tagen kann man ihn vom Ätnagipfel aus sehen. Der Aufwärtstrend der Tremor-Amplitude ist ungebrochen. Zwar steigt sie nur langsam an, dafür aber stetig. Das spiegelt sich auch in der allgemeinen Aktivität des Vulkans wieder: die strombolianischen Eruptionen werden stärker und kommen in kürzeren Abstände. In den letzten Tagen wurden moderate-hohe Werte an Kohlendioxid detektiert. Sie deuten an, dass aus der Tiefe mehr Magma aufsteigt.

Taal: Seismizität hoch

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch | Link

Die Parameter am philippinischen Taal-Vulkan signalisieren, dass sich der Vulkan auf eine weitere Eruption vorbereitet. Gestern meldete PHILVOLCS 288 vulkanisch bedingte Erdbeben, heute waren es 82. Die Seismizität fluktuiert auf hohem Niveau. Das Gleiche gilt für den Ausstoß an Schwefeldioxid, der in den letzten 24 Stunden besonders hoch war: 3758 Tonnen am Tag. Die langsame Inflation hält an und es steigt Magma auf.

Erdbeben-Nachrichten 18.05.21: Yellowstone, Aleuten

In den letzten 24 Stunden manifestierten sich 5 Erdbeben mit Magnituden im 5-er Bereich. Interessant sind auch 2 Erdstöße im Yellowstone Nationalpark. 

Rat-Inseln: Erdbeben Mw 5,4

Datum: 17.05.2021 | Zeit: 20:25:07 UTC | Lokation: 51.27 N ; 179.29 E | Tiefe: 21 km | Mw 5.4

Das stärkste Erdbeben der letzten 24 Stunden manifestierte sich bei der Inselgruppe Rat, die zu dem vulkanischen Inselbogen der Aleuten gehört. Es hatte die Magnitude 5,4, mit einem Hypozentrum in 21 km Tiefe. Nächst gelegener Ort war in 999 km Entfernung Unalaska. Wenige Stunden später gab es einen zweiten Erdstoß mit Mb 5,o. Er lag 36 km tief. In den Tagen zuvor gab es bereits einige Erdbeben in der Region.

Atlantik: Erdbeben Mw 5,2

Datum: 18.05.2021 | Zeit: 18:23:02 UTC | Lokation: 52.23 S ; 15.90 E | Tiefe: 10 km | Mw 5.2

Am Übergang zwischen Atlantik und Pazifik ereignete sich ein Erdbeben Mw 5,2. Der Erdst0ß manifestierte sich in 10 km Tiefe, zwischen Südafrika und der Antarktis. Das Epizentrum wurde 2046 km südlich von Kapstadt lokalisiert.

Loyalty Inseln: Erdbeben M 5,2

Datum: 18.05.2021 | Zeit: 02:31:40 UTC | Lokation:  23.22 S ; 171.71 E | Tiefe: 10 km | Mb: 5,2

Am Vanuatu-Graben bebte es mit der Magnitude 5,2. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum befand sich 436 km östlich von Tadine auf Neukaledonien.

Indonesien: Erdbeben M 5,0

Datum: 18.05.2021 | Zeit: 05:49:22 UTC | Lokation:  6.73 N ; 94.60 E | Tiefe: 10 km | Mb: 5,0

Bei den indonesischen Nicobaren vor Sumatra bebte es mit der Magnitude 5,0. Das Hypozentrum wurde in 10 km Tiefe verortet. Das Epizentrum befand sich 123 km nordwestlich von Sabang.

Yellowstone: 2 schwache Erdbeben

Datum: 18.05.2021 | Zeit: 13:08:04 UTC | Lokation: 44.74 N ; 110.63 W | Tiefe: 5 km | Ml: 2,2

Im Yellowstone Nationalpark (USA) bebte es heute 2 Mal. Die Erschütterungen hatten die Magnituden 2,2 und 2,0. Die Hypozentren lagen 5 und 6 km tief. Die Epizentren wurden 38 km ost-nord-östlich von West Yellowstone lokalisiert. Es dürfte spannend zu beobachten sein, ob die Beben den Auftakt zu einem Schwarmbeben darstellen. In den letzten Monaten war es im Yellowstone ziemlich ruhig.

Naturkatastrophen-News 18.05.21: Zyklon, Hagel, Klimawandel

Heute gibt es Naturkatastrophen-Nachrichten, weil in Indien der Zyklon Tautake für Schäden sorgte. Sorgen bereitet auch die Abschwächung des Jetstreams, die uns in diesen Jahr ungewöhnlich kühles Wetter bringt.

Zyklon Tautake wütet in Indien

Gestern Nachmittag hatte Zyklon Tautake seinen Landfall an der Westküste Indiens. Er kam von der Arabischen See aus und gilt als der schwerste Wirbelsturm, der in den letzten 20 Jahren den Westen des Subkontinents traf. Er fegte mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 185 km/h über die Küstenregion und richtete große Zerstörungen an. Meterhohe Wellen trafen auf die Strände und brachten so manches Haus zum Einsturz. Die Regenmassen verursachten Überschwemmungen und der Wind entwurzelte Bäume und deckte Dächer ab. Zahlreiche Fahrzeuge wurden von umherfliegenden Trümmern beschädigt. Darüber hinaus wurde der Flugverkehr in der Region eingestellt. Natürlich gab es auch Todesopfer zu beklagen: mindesten 20 Personen starben an Land und mehrere Hundert Fischer und Seefahrer gelten als vermisst. Ein Schiff mit 237 Menschen geriet in Seenot. Von den Passagieren konnten bisher nur 146 gerettet werden.

In unserer FB-Gruppe wurden zahlreiche Videoclips über die Naturkatastrophe in Indien geteilt. Hier einer davon:

Nicht nur der asiatische Raum wird aktuell von heftigen Stürmen und Unwettern heimgesucht, sondern auch die andere Seite des Pazifiks. In Mexiko ging ein schwerer Hagelsturm über die Stadt Coahuila nieder. In den Sozialen Medien gehen Bilder von großen Hagelbällen um. Außerdem gibt es Berichte über einen Tornado, die ich allerdings nicht verifizieren kann. Die immer häufiger auftretenden Extremwetter-Ereignisse hängen sehr wahrscheinlich mit dem anthropogenen Klimawandel zusammen, der auch vor Deutschland keinen Halt macht, aber auch Nordeuropa maßgeblich beeinflusst.

Während wir in Deutschland über den zu kalten Frühling klagen, sieht es im hohen Norden anders aus: In weiten Teilen Kanadas, Sibiriens und Skandinaviens ist es für die Jahreszeit viel zu warm. Die Abweichung vom langjährigen Mittel beträgt mehr als 6 Grad. Im Norden Finnlands kletterte das Thermometer sogar bis auf 29 Grad. In Mitteleuropa, an der Ostküste der USA, im Osten Australiens und in der Antarktis ist es hingegen zu kühl. In Deutschland regnet es derzeit ungewöhnlich viel und mich würde es nicht wundern, wenn wir bald eine angespannte Hochwasserlage bekämen. Schuld an diesem ungewöhnlich kalten Mai ist das gleiche Phänomen, dass uns in den letzten Jahren die Hitzewellen nebst der Dürre bescherte: Eine Abschwächung des Jetstreams, die eine Omega-Wetterlage verursacht. Der Jetstream mäandriert stark und reicht bis weit in den Süden hinab. Diesmal liegt Deutschland unter der kalten Polarluft, die direkt aus dem Norden zu uns strömt, während der warme Luftstrom aus dem Süden an uns vorbeirauscht, aber für warmes Wetter im Nordosten sorgt.

Vulkan-Nachrichten 18.05.21: Chillan, Shiveluch

Shiveluch: Neuer Spine gewachsen

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom | Link

Der Shiveluch auf Kamtschatka ist nach wie vor aktiv, auch wenn er in den letzten Monaten ein wenig aus dem Fokus der Berichterstattung geraten ist. Das ändert sich heute mit Bildern von einem neuen Lavadom. Das kuppelförmige Gebilde macht seinem Namen alle Ehre und sieht in der Tat wie ein Dom aus. Tatsächlich handelt es sich nicht um einen komplett neuen Dom, sondern um einen Spine. Schon vor einigen Monaten erschien ein vergleichbares Objekt, dass aus anderer Perspektive langgestreckt war und an einen Delphin erinnerte. Er überlebte allerdings nur kurze Zeit und verging in einer Serie von Eruptionen. Wahrscheinlich wird der aktuelle Spine das gleiche Schicksal ereignen. Darüber hinaus kommt es bereits jetzt zu gelegentlichen Ascheeruptionen. Das letzte Mal detektierte das VAAC vor 4 Tagen Aschewolken am Shiveluch. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 3700 m auf. Ob sie mit pyroklastischen Strömen assoziiert waren ist ungewiss. Möglicherweise standen sie mit dem Wachstum des Spines in Verbindung.

Nevados de Chillan mit Ascheeruptionen

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377 | Eruption: Dom | Link

Am chilenischen Vulkan Nevados de Chillan kommt es immer noch zum Ausstoß von Vulkanasche. Die Eruptionswolken steigen bis auf einer Höhe von 4000 m auf und driften in südöstlicher Richtung. MIROVA detektiert kontinuierlich eine moderate Wärmestrahlung. Sie deutet darauf hin, dass das Magma hoch im Fördersystem steht und dass evtl. ein Lavadom wachsen könnte.

Kilauea: Lavaausstoß gering

Staat: USA | Koordinaten: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch | Link

Am hawaiianischen Vulkan Kilauea tritt immer noch etwas Lava aus einem Schlot im Westen des Kraters aus. Sie fließt einige Meter über die Erstarrungskruste des Lavasees, bevor sie erstarrt. Der Spiegel des Lavasees stagnierte in den letzten Wochen und steht auf 229 m über dem Boden des Kraters. Der geringe Lava-Ausstoß spiegelt sich in der Bodendeformation wider: Es wird kontinuierliche Inflation registriert und sie hat fast wieder das Niveau wie vor dem Beginn der Eruption im Dezember erreicht.

Erdbeben-Nachrichten 17.05.21: Iran

Auch heute editiere ich für Euch die wichtigsten -oder aus meiner Sicht interessantesten- Erdbeben aus der Vielzahl an Erschütterungen, die sich in den letzten 24 Stunden ereignet haben. Allen voran steht eine Meldung aus dem Iran:

Iran: Erdbeben Mw 5,3

Datum: 17.05.2021| Zeit: 00:54:0 UTC | Lokation: 37.36 N ; 56.78 E | Tiefe: 10 km | Mw: 5,3

Im Nordosten des Irans gab es heute gleich 2 Erschütterungen mit den Magnituden 5,3. Die Tiefe der Hypozentren betrug 10 km. Das Epizentrum befand sich in der Grenzregion zu Turkmenistan, genauer, 50 km west-süd-westlich von Bojnūrd. Über Schäden liegen keine Meldungen vor.

Im Süden des Landes gab es ein Erdbeben M 4,7 dieses Beben manifestierte sich in 13 km Tiefe, 78 km westlich von Mohr.

Fidschi-Region: Erdstoß Mw 5,1

Datum: 17.05.2021| Zeit: 00:31:13 UTC | Lokation: 21.89 S ; 177.08 W | Tiefe: 10 km | Mw: 5,1

Am Tonga-Graben ereignete sich ein weiterer moderater Erdstoß. Er hatte die Magnitude 5,1, mit einem Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 212 km west-süd-westlich von Nuku‘alofa auf Tonga.

Chile: Erdbeben Mw 4,9

Datum: 17.05.2021| Zeit: 05:43:42 UTC | Lokation: 21.35 S ; 68.76 W | Tiefe: 116 km | Mw: 4,9

In der chilenischen Atacama-Wüste bebte es mit einer Moment-Magnitude von 4,9. Das Hypozentrum lag 116 km tief und damit bereits in der Asthenosphäre. Das Epizentrum wurde 124 km nördlich von Calama verortet. In der Region gibt es zahlreiche Vulkane.

Balleny Islands: Erdbeben: 4,9

Datum: 17.05.2021| Zeit: 00:50:15 UTC | Lokation: 63.79 S ; 166.26 E | Tiefe: 10 km | M: 4,9

Zwischen Neuseeland und der Antarktis bebte es mit einer Magnitude von 4,9. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurden 1563 km nördlich von McMurdo festgestellt.

Philippinen: Erdbeben M 4,6

Datum: 16.05.2021| Zeit: 21:04:49 UTC | Lokation: 6.78 N ; 125.08 E | Tiefe: 14 km | M: 4,6

Die philippinische Insel Mindanao wurde von einem moderaten Erdbeben M 4,6 erschüttert. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 14 km. Das Epizentrum lag 15 km west-süd-westlich von Bansalan.

Vulkan-Nachrichten 17.05.21: Fagradalsfjall, Semeru, Stromboli

Heute stehen die Vulkan-News wieder im Zeichen des Fagradalsfjall auf Island. Neuigkeiten gibt es auch von den Vulkanen Stromboli und Semeru.

Fagradalsfjall: Seismizität niedrig

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Am Fagradalsfjall auf Island ist die Seismizität auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Eruption. In den letzten 48 Stunden manifestierten sich nur noch 5 Erdstöße im Bereich des Magmatischen Gangs und nur eine Erschütterung direkt am Vulkan. Welche Bedeutung der Rückgang der Seismizität hat, lässt sich nicht genau beurteilen und es gelten nach wie vor die Szenarien, dass der Förderkanal aus der Tiefe frei ist und es daher zu wenigen Erdbeben kommt, oder dass der Magmen-Nachschub langsam versiegt. Bisher ist der Vulkan weiterhin aktiv und erzeugt Pulse mit Lavafontänen. Die Pulse sind recht kurzlebig und die Maximalhöhe der Lavafontänen liegt um 100 m. Gestern kam es erneut zu einem Teilkollaps der Kraterwand.

Semeru mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom | Link

In Indonesien eruptierte der Semeru wieder Vulkanasche. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von 4300 m. Das VSI registrierte 49 seismische Eruptionssignale. Auf Sentinel-Satellitenbildern erkennt man 2 Hotspots im Kraterbereich. Einer stammt wahrscheinlich vom Lavadom. Ein zweiter Spot liegt in der Scharte des südlichen Kraterrands. Hier könnte ein kurzer Lavastrom entspringen. In der Abflussrinne auf der Flanke erkennt man zudem eine schwache thermische Anomalie, die wahrscheinlich von heißen Lawinen erzeugt wird.

Stromboli: Lavaspattering hält an

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Der Stromboli ist nach wie vor munterer als üblich und erzeugt Lavaspattering und strombolianische Eruptionen. Ein Video zeigt, dass heute Morgen bis zu 4 Förderschlote gleichzeitig aktiv waren. Die nordöstlichsten Schlote sind sehr schmal und generieren senkrecht aufsteigende Fackeln. Die Auswurfshöhe der Eruptionen ist vergleichsweise gering. Der Tremor fluktuiert auf leicht erhöhtem Niveau. Mich würde es nicht wundern, wenn wir demnächst wieder kurze Lavaströme im Kraterbereich erleben werden.

Paradoxerweise kommen seit der Sperrung des Aufstiegs vor 2 Jahren kaum noch Fotos rein, die die Veränderungen am Krater dokumentieren. Paradox ist das, weil der Stromboli früher einer der meist bestiegenen Vulkane der Welt war und Touristen aus aller Welt anzog. Die damit einhergehende Bilderflut war inflationär. So können sich die Zeiten ändern. Einen kleinen Silberstreifen am Horizont gibt es: Deutsch dürfen wieder nach Italien einreisen, ohne in Quarantäne zu müssen. Zuletzt durfte man Stromboli bis auf 400 m Höhenniveau mit Führer besteigen. Uff!

Erdbeben-News 16.05.21: Japan, Marokko

In den Erdbeben-Nachrichten vom Sonntag steht ein starker Erdstoß im Fokus der Berichterstattung, der sich vor der Küste Japans ereignete. Außerdem gab es eine Reihe moderater Erschütterungen.

Japan: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 16.05.2021| Zeit: 03:23:53 UTC | Lokation: 42.04 N ; 144.41 E | Tiefe: 10 km | Mw: 6,0

Heute Nacht bebte es vor der Küste der japanischen Insel Hokkaido. Das Erdbeben der Magnitude 6,0 manifestierte sich 104 km süd-süd-östlich von Kushiro und hatte ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Es gab zahlreiche moderate Nachbeben. Das Stärkste brachte es auf M 5,2, gefolgt von einem Beben M 4,7.

Papua Neuguinea: Erdbeben Mb 4,9

Datum: 16.05.2021| Zeit: 07:28:537 UTC | Lokation: 5.51 S ; 151.82 E | Tiefe: 40 km | Mw: 5,2

An der Südostküste von New Britain (PNG) ereignete sich ein Erdbeben Mw 5,2. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 40 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 139 km südlich von Kokopo. An dieser Lokalität wurden in den letzten Stunden mehrere moderate Nachbeben registriert.

Tonga: Erdbeben Mb 4,7

Datum: 16.05.2021| Zeit: 06:28:12 UTC | Lokation: 20.70 S ; 175.61 W | Tiefe: 176 km | Mb: 4,7

Am Tonga-Graben manifestierte sich ein Erdstoß M 4,7. Das Hypozentrum befand sich in der Asthenosphäre, in 176 km Tiefe. Das Epizentrum lag 65 km nordwestlich von Nuku‘alofa.

Marokko: Schwarmbeben vor der Mittelmeerküste

Datum: 16.05.2021| Zeit: 05:21:04 UTC | Lokation: 35.53 N ; 3.60 W | Tiefe: 10 km | Ml: 2,9

Das Schwarmbeben vor der Mittelmeerküste Marokkos geht weiter. Alleine in den letzten beiden Tagen bebte es mehr als 40 Mal. Das stärkste Erdbeben hatte die Magnitude 2,9, mit einem Hypozentrum in 10 km Tiefe. Seit mehreren Wochen bebt hier die Erde. Das EMSC gibt als Lokalität „Straße von Gibraltar“ an.

Kanarische Inseln: Schwache Erdbeben

Datum: 16.05.2021| Zeit: 09:55:02 UTC | Lokation: 28.34 N ; 16.38 W | Tiefe: 19 km | Ml: 1,5

Bei den Kanarischen Inseln bebte es wieder mehrfach. Die Erschütterungen waren von geringer Magnitude und lagen zwischen den Inseln Teneriffa und Grand Canaria. Nach einiger Zeit der relativen Ruhe, nimmt die Seismizität in der Region wieder etwas zu.

Vulkan-Nachrichten 16.05.21: Ätna, Pacaya, Santiaguito, Stromboli

Ätna: leichte Aktivitätszunahme

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch | Link

Am Ätna auf Sizilien fluktuierte der Tremor stärker, als es in den letzten Wochen üblich war. Die Tremor-Amplitude stieg dabei bis in die gelbe Zone. Das LGS registrierte gestern 36 Infraschall-Ereignisse. Der akustische Druck stieg dabei bis auf moderaten 0,7 bar. Die Ereignisse wurden wahrscheinlich von strombolianischen Eruptionen verursacht. Sie kamen zum Teil aus Richtung des Südostkraters, aber auch aus Richtung des Zentralkraters. MIROVA detektierte vor 2 Tagen ein schwache Thermalstrahlung. Die Seismizität ist seit dem letzten Schwarmbeben vergleichsweise gering.

Stromboli: Tremor steigt weiter

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Am Stromboli nahm die Tremor-Amplitude weiterhin leicht zu. Damit einher ging eine Zunahme der strombolianischen Aktivität. Das LGS registrierte einige Explosionen mit einem akustischen Druck von 1,4 bar, was für die normalen strombolianischen Eruptionen schon überdurchschnittlich ist. Die Seismizität im Tyrrhenischen Meer östlich von Stromboli war in den vergangenen Tagen recht hoch. Schon öfters wies ich darauf hin, dass häufige Erdbeben im Bereich der Asthenosphäre scheinbar eine Aktivitätssteigerung des Vulkans ankündigen. Einen wissenschaftlichen Beweis für einen Zusammenhang gibt es freilich nicht.

Pacaya: Größere Aschewolke

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.38, -90.59 | Eruption: Lavastrom | Link

Am Pacaya in Guatemala wurde gestern wieder eine größere Aschewolke eruptiert. Sie erreichte laut VAAC eine Höhe von 5500 m und driftete Richtung Westen. Der Lavastrom hat eine Länge von 2200 m. Die Reaktion auf den Lavastrom ist sehr unterschiedlich: während ängstliche Menschen religiöse Prozessionen abhalten, damit Gott die Lava stoppt, pilgern andere mit Backblech und Greifzange ausgerüstet zum Lavastrom und backen Pizza.

Santiaguito: Lahare

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom | Link

Am guatemaltekischen Vulkan Santiaguito wurden Lahare generiert. Die Schlammströme entstanden, nachdem starke Regenfälle vulkanisches Material am Vulkanhang mobilisierten. Auf dem Seismogramm erzeugten die Lahare starke Ausschläge. Darüber hinaus ist die Aktivität des Vulkans relativ hoch. Der Lavadom wächst und es kommt zu zahlreichen Schuttlawinen. Es droht der Abgang Pyroklastischer Ströme. Mehrmals am Tag ereignen sich schwach explosive Ascheeruptionen. Aschewolken steigen bis auf einer Höhe von 3400 m auf.