Vulkan Rincón de la Vieja – News am 23.04.23

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32 | Aktivität: Phreatisch

Eruption am Rincón de la Vieja, in Costa Rica

Am costaricanischen Vulkan Rincón de la Vieja ist es laut Medienberichten vorgestern zu einer explosiven Eruption gekommen. Demnach soll Vulkanasche bist auf einer Höhe von 2500 m über dem Krater aufgestiegen sein. Tephra ging auf der Nordflanke des Vulkans nieder. Das Material soll auch umliegende Flüsse kontaminiert haben. Erstaunlicherweise wurde keine VONA-Meldung ausgelöst. Das Institut OVSICORI warnte davor, sich in Nähe von Flüssen aufzuhalten, weil Lahar-Gefahr bestand, denn die Eruption manifestierte sich aus dem Kratersee des Vulkans. Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ erhöht.

Die Explosion ereignete sich um 3:57 Uhr nachmittags, und zu diesem Zeitpunkt gab es keine weiteren Informationen über die Auswirkungen des Ereignisses oder die aktuelle Aktivität. Die Nationale Notfallkommission Costa Ricas beobachtet die Aktivität des Vulkans Rincón de la Vieja, genau. Der jüngste Ausbruch hat zwar Besorgnis ausgelöst, aber die CNE arbeitet unermüdlich daran, die Sicherheit der örtlichen Bevölkerung zu gewährleisten. Es ist wichtig, dass die Menschen informiert bleiben und die von den Behörden aufgestellten Richtlinien befolgen, um im Falle eines Vulkanausbruchs sicher zu sein.

In der Vergangenheit hat Costa Rica bereits Vulkanausbrüche anderer aktiver Vulkane wie Arenal, Poas und Turrialba erlebt. Diese Ereignisse haben deutlich gemacht, wie wichtig es ist, sich auf Naturkatastrophen vorzubereiten und wirksame Evakuierungspläne zu entwickeln, um die Menschen in Sicherheit zu bringen.

Der Vulkan Rincón de la Vieja, ist einer der aktivsten Vulkane Costa Ricas. Sein letzter größerer Ausbruch fand im Jahr 1998 statt, als es zu einer Serie von Explosionen und pyroklastischen Strömen kam, die eine Aschesäule von bis zu 6 km Höhe erzeugten. Seitdem hat der Vulkan Rincon de la Vieja kleinere Eruptionen und seismische Aktivitäten gezeigt, aber es gab keinen größeren Ausbruch. Bei den kleineren Eruptionen handelte es sich überwiegend um phreatische Eruptionen, bei den Wasser durch die Erdhitze schlagartig verdampft und Explosionen auslöst.

Costa Rica und den Rincón de la Vieja, bereiste ich in meiner Zeit als filmender Geologiestudent. Damals zog ich als Backpacker durch dieses einzigartige Land. Erstaunlich, wie weit man 1994 mit relativ bescheidenen finanziellen Mitteln kam: zu dieser Zeit war Costa Rica vergleichsweise preiswert. Ich ließ mich von einem Taxi im Trockenwald am Fuß des Rincón de la Vieja absetzen und vereinbarte einen PickUp drei Tage später. Diese Tage nutzte ich um die fantastischen Manifestationen des Vulkans zu studieren. Da ein Pizote (Nasenbär) meine Lebensmittelvorräte (die ich laut Empfehlung an einem Seil zwischen zwei Bäumen gehängt hatte) bereits am ersten Tag plünderte, wurden es drei sehr hungrige Tage!

Zusammenfassung:

  • Am Vulkan Rincón de la Vieja kam es zu einer explosiven Eruption.
  • Vulkanasche stieg 2500 m über Kraterhöhe auf.
  • Tephra landete auf der Nordflanke und in Bächen und Flüssen.
  • Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ gesetzt.

Erdbeben auf Hawaii – News am 23.04.23

Erdbeben ML 4,2 am Kilauea auf Hawaii

Datum 22.04.23 | Zeit: 00:23:47 UTC | 19.41 N ; 155.25 W | Tiefe: 1,1 km | ML 4,2

Ein Erdbeben der Magnitude 4,2 erschütterte gestern Nachmittag den Vulkan Kilauea auf Big Island Hawaii. Laut USGS manifestierte sich das Erdbeben um 14:24 Hawaii-Zeit und hatte ein Epizentrum das 2 km nordöstlich der Gipfelcaldera lag. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 1,1 km festgestellt. Das EMSC kam auf völlig andere Werte und stellte ein Erdbeben der Magnitude 3,5 fest, das sich in 14 km Tiefe ereignete. Der Erdstoß wurde von den Anwohnern der Region deutlich wahrgenommen. Ein Bebenzeuge vom „Volcano House“ schrieb, dass der Erdstoß stark war und Regale gewackelt hätten, aber nichts kaputt gegangen sei. In einer Meldung des USGS hieß es dagegen, dass es leichte Schäden gegeben habe. Weiter teilten die Wissenschaftler mit, dass das Beben keine Auswirkungen auf die beiden Vulkane Kilauea und Mauna Loa gehabt habe. Ich sehe das auch eher so, dass das Beben durch Magmenaufstieg unter dem Kilauea ausgelöst worden sein wird. Aufsteigendes Magma hat wahrscheinlich das Spannungsfeld des Vulkans stark beeinflusst und ein Beben an einer lokalen Störungszone des Südostrift ausgelöst. Denkbar ist auch, dass das Magma sich einen neuen Weg in Richtung Pu’u’o’o-Krater bahnt. Dort hat die Deflation in den letzten Wochen deutlich abgenommen, eine Inflation ist allerdings noch nicht feststellbar. Stellt sich die Frage, wann die kritische Schwelle überschritten ist, ab der sich das Magma seitwärts durch das Südwestrift bewegt. Vielleicht sehen wird dort ja doch noch einmal Aktivität.

Wie ich schon in meinem letzten Update zu den Vulkanen Hawaiis schrieb, wird an beiden Vulkanen eine deutliche Bodenhebung infolge von Magmeninflation festgestellt. Am Kilauea hob sich der Boden innerhalb von einem Jahr um gut 37 cm an. Seit dem Ende der Leilani-Eruption im Jahr 2018 beläuft sich die Bodenhebung auf ca. 120 cm. Durch die Eruption sackte der Boden um 270 cm ab, weil sich der Magmenkörper entleerte.

Übrigens wurden am Kilauea gestern um die 100 schwache Erdbeben detektiert.


Weitere Erdbeben-Meldungen:

Indonesien: Erdbeben Mw 6,1

Datum 22.04.23 | Zeit: 17:09:49 UTC | 0.65 S ; 98.72 E | Tiefe: 43 km | Mw 6,1

Die indonesische Region Kepulauan Batu wurde gestern von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,1 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 43 km tief, weshalb sich der Erdstoß an der Erdoberfläche nicht ganz so stark auswirkte, wie man anhand der Magnitude vermuten würde. Das Epizentrum befand sich offshore, genauer vor der Südwestküste der Insel Sumatra und wurde 156 km west-südwestlich von Pariaman verortet.


Türkei: Erdbeben Mb 4,1 im Westen

Datum 23.04.23 | Zeit: 03:40:06 UTC | 37.13 N ; 28.49 E | Tiefe: 1 km | Mb 4,1

Im Westen der Türkei gab es ein Erdbeben der Magnitude 4,1. Es manifestierte sich in der geringen Tiefe von 1 km. Das Epizentrum wurde 15 km ostsüdöstlich von Muğla festgestellt. Das Beben war Teil eines größeren Erdbebenschwarms, der seit einigen Tagen die Region mit dutzenden Erdbeben heimsucht. Sie haben überwiegend Magnituden im 3er und 2er Bereich. Die Erdbeben sind mit der Gökova-Yeşilüzümlü Fault Zone assoziiert, die wiederum in Verbindung mit dem Rhodos-Becken steht.

 

Vulkan Sangay – News am 22.04.23

Sangay eruptiert Vulkanasche bis auf 13.000 m Höhe

Am Sangay in Ecuador gab es heute eine Eruption, die größer als die Üblichen war und Vulkanasche bis auf einer Höhe von 13.000 Metern aufsteigen ließ. Die Aschewolke driftete in südwestlicher Richtung. In der zugehörigen VONA-Meldung heißt es, dass der Wind drehen können. Damit würde sich die Asche über ein noch größeres Gebiet verteilen. Laut einer Mitteilung des Instituts IGPEN stieg die Asche gut 8000 m über dem Krater auf.

Seit mindestens 3 Tagen wurde keine größere thermische Anomalie mehr detektiert, es könnte sein, dass der Lavastrom inaktiv geworden ist.

Piton de la Fournaise mit Erdbeben – News am 22.04.23

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Aktivität: Seismizität

Seismische Krise am Piton Fournaise

Gestern Nachmittag ereignete sich am Vulkan Piton de la Fournaise auf La Réunion eine seismische Krise. Sie begann um 15.11 Uhr Lokalzeit und endete am frühen Abend. Es wurden 396 vulkanotektonische Erdbeben registriert, die von aufsteigendem Magma ausgelöst wurden, das mit seinem Aufstieg zur Erdoberfläche begonnen hatte. Die Epizentren lagen im Süden des Kraters Dolomieu. Im Krater ereigneten sich 14 Felsstürze. Obwohl keine schnelle Bodenhebung registriert wurde, rechnete man mit einem Vulkanausbruch und rief die Alarmstufe „1“ aus. Um 15:45 Uhr wurde der Zugang zur Caldera Enclose Fouqué gesperrt und Wanderer evakuiert. Sicherheitskräfte aus Polizei und Forstverwaltung wurden abgestellt, die Sicherheitsmaßnahmen vor Ort zu überwachen. Die Straße RN 2 blieb für den Verkehr geöffnet. Man erinnerte auch an ein Landeverbot für Hubschrauber. Doch um 16.20 Uhr endete die seismische Krise, ohne dass es zu der erwarteten Eruption kam.

Vor den Ausbrüchen der letzten Jahre gab es häufig vergleichbare Situationen, in denen es das Magma im ersten Anlauf nicht geschafft hatte zur Oberfläche durchzudringen. Weitere Durchbruchsversuche ließen aber nicht lange auf sich warten und wenn es nicht beim zweiten Mal klappte, dann beim dritten Mal. Es sieht also so aus, als würde es nicht mehr allzu lange dauern, bis wir eine neue Eruption am Piton de la Fournaise erleben werden.

Bei den Eruptionen der letzten Jahre handelte es sich überwiegend um kleinere effusive Ausbrüche. Dabei zeigt die sich summierende Inflation, dass in einem tieferen Reservoir durchaus genug Schmelze für eine größere Eruption vorhanden ist. Während sich bei den normalen Eruptionen Spalten in der Nähe des Gipfelkraters Dolomieu öffnen, bilden sich bei größeren Eruptionen längere Spalten im Randbereich der Caldera, oder sogar auf der Südflanke des Vulkans. Die Lava fließt dann bis in die Küstenregion ab und schafft es unter Umständen bis zum Meer und bildet einen Ocean Entry. Ich hatte bisher das Glück zwei solcher Eruptionen am Piton de la Fournaise zu erleben.

Erdbeben-News 22.04.23: Sizilien

Erdbeben ML 4,4 erschüttert sizilianisches Catania

Datum 21.04.23 | Zeit: 12:06:24 UTC | 37.49 N ; 15.40 E | Tiefe: 30 km | ML 4,4

Gestern manifestierte sich kurz vor der Küste des sizilianischen Catanias ein Erdbeben der Lokal-Magnitude 4,4. Der Erdbebenherd befand sich in 30 km Tiefe, was schon vergleichsweise tief ist und einen Punkt markiert, der in der Asthenosphäre liegt. Der Erdstoß ereignete sich am frühen Nachmittag um 12:06:24 UTC und wurde 29 km östlich von Catania verortet. Die Daten stammen vom EMSC. Das INGV kommt auf leicht abweichende Werte. Demnach hatte das Beben eine Magnitude von 4,5 und ein Hypozentrum in 20 Kilometer Tiefe. Der Erdstoß wurde von den Bewohnern der Region deutlich wahrgenommen und löste in den sozialen Medien eine Kommentarflut aus. Die Mehrzahl der Bürger reagierte besorgt, dass das Beben ein Vorbote eines weitaus stärkeren Erdbebens mit katastrophalen Wirkungen sein könnte. Einige selbsternannte Propheten nutzten die Gunst der Stunde und sagten entsprechende Katastrophen voraus. Die Gefahr eines Starkbebens ist entlang der sizilianischen Küste latent vorhanden und eines Tages wird sich tatsächlich wieder so eine Katastrophe ereignen. Vorhersagen lassen sich solche Beben bislang nicht.

Die Tektonik entlang der Sizilianischen Ostküste ist nicht ohne Brisanz. Nicht Grundlos entstand hier der mächtigste Vulkan Europas. Der Ätna, der nordwestlich von Catania liegt, bildete sich im Bereich einer tektonischen Tripeljunction. Hier treffen gleich drei Erdkrustenplatten aufeinander, von denen zwei subduziert werden und in den Erdmantel abtauchen. Bei den abtauchenden Platten handelt es sich um die Afrikanische Platte und um die Ionische Platte. Die beiden Platten tauchen in Richtung des italienischen Festlandes und somit unter die Eurasische Platte. Um die Sache noch ein wenig komplizierter zu machen, ist die Tyrrhenische Mikroplatte der Eurasischen Platte vorgelagert und mischt in dem Geschehen auch mit. Der aktuelle Erdstoß manifestierte sich unweit der Tripeljunktion und ereignete sich wahrscheinlich an einem Stück subduzierter Platte des Afrikanischen Kontinents, dass sich an der darüberliegenden Tyrrhenischen Platte verhakt hatte.

Weiterführender Link: Video Fischmarkt von Catania


Weitere Meldungen:

Erdbeben Mw 5,5 südlich von Malta

Datum 21.04.23 | Zeit: 22:19:48 UTC | 34.95 N ; 15.25 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,5

Gestern ging es im zentralen Mittelmeerraum geschäftig zu, denn südlich von Malta ereignete sich ein noch stärkerer Erdstoß als auf Sizilien. Er hatte eine Magnitude von 5,5 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 127 km südöstlich von Birkirkara verortet.


Indonesien: Erdbeben Mw 5,9

Datum 21.04.23 | Zeit: 10:21:13 UTC | 2.80 N ; 127.12 E | Tiefe: 20 km | Mw 5,9

Unter der indonesischen Molukkensee gab es gestern ein Erdbeben der Moment-Magnitude 5,9. Es hatte ein Hypozentrum in 20 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 155 Kilometer nordwestlich von Tobelo verortet. In der Region gibt es mehrere aktive Vulkane wie Dukono und Ibu auf Halmahera und Karangetang auf Siau. sie könnten durch das Erdbeben beeinflusst werden.


Bandasee: Erdbeben Mw 6,4

Datum 22.04.23 | Zeit: 08:23:42 UTC | 5.40 S ; 125.57 E | Tiefe: 2 km | Mw 6,4

Vor wenigen Minuten kam die Meldung, dass sich in der indonesischen Bandasee ein Erdbeben der Magnitude 6,4 ereignete. Der Erdbebenherd befand sich in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 321 km östlich von Katobu festgestellt. Die Angaben sind vorläufig und könnten noch korrigiert werden.

Vulkan-News 21.04.23: Ätna

Kleiner Erdbebenschwarm am Ätna

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Effusiv

Unter dem mächtigsten Vulkan Europas gab es in den letzten Tagen ein kleines Schwarmbeben unter der Nordostflanke des Vulkans. Der Schwarm bestand aus 18 Einzelbeben, die sich im Bereich des Monte Rosso zutrugen. Das stärkste Beben brachte es auf eine Magnitude von 2,4 und hatte ein Hypozentrum in -1340 m Tiefe. Das negative Vorzeichen bedeutet, das der Erdbebenherd über dem Meeresspiegel lag. Der Monte Rosso liegt auf einer Höhe von 1756 m. Das Beben ereignete sich also etwa 400 m unter der Oberfläche und damit direkt im Vulkan. Als Ursache für das Beben kommen Fluidbewegungen infrage, aber auch Bruchprozesse entlang einer Störungszone. Einige Beben manifestierten sich auch unter dem Valle del Bove im Osten des Vulkans. Der Tremor ist unauffällig und bewegt sich im mittleren Bereich. MIROVA meldete in den letzten Tagen keine thermischen Anomalien. Auf dem letzten Sentinel-Satellitenbild vom Ätna ist im Infrarotbereich nicht einmal eine winzige thermische Anomalie zu sehen. Auf der letzten brauchbaren Aufnahme davor konnte man einen winzigen Hotspot in einem Schlot der Bocca Nuova ausmachen. So kalt habe ich den Ätna schon lagen nicht mehr gesehen.

Leider veröffentlichen weder das LGS, noch das INGV regelmäßige Bulletins zum Vulkan, sodass weitere Daten zu Bodenhebung, Gasausstoß und Infraschalltätigkeit fehlen. Obwohl diese Stellen von öffentlichen Geldern finanziert werden, gab es einen Paradigmenwechsel, was die Zugänglichkeit von Daten für die Allgemeinheit betrifft. Regelmäßige Veröffentlichung gibt es nur noch, wenn der Vulkan tatsächlich ausbricht. Vielleicht will man sich so die Prognosehoheit bewahren und Spekulationen in den Sozialen Medien vermeiden. Nur leider gibt es ja auch keine Prognosen von Seiten des Instituts.

Die jüngsten Eruptionen am Ätna ereigneten sich im Februar und waren überwiegend effusiver Natur. Sie gingen von Schloten in der Ostflanke des Neuen-Südostkraters aus.


Weitere Meldungen:

Popocatepetl mit weiteren Ascheeruptionen

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

In Mexiko ist der Popocatepetl weiterhin aktiv und fördert Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 6700 m aufsteigt und nach Osten driftet. CENAPRED meldet in seinen täglichen Updates zum Vulkan, dass es 4 Eruptionen und 139 Asche-Dampf Exhalationen gab. Außerdem wurden 117 Minuten Tremor mit geringer Amplitude aufgezeichnet. Es gilt weiterhin ein Aufstiegsverbot zum Gipfel.


Erta Alé mit kleinen thermischen Anomalien

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Aktivität: Hawaiianisch

Der Vulkan in der äthiopischen Danakil-Depression zeigt auf Sentinel-Satellitenbildern drei kleine thermische Anomalien. Sie sind nur im Infrarotspektrum zu sehen. Zwei der Anomalien befinden sich im Südkrater, der für seine Lavaseetätigkeit bekannt ist. Eine dritte Anomalie liegt am Südrand des Nordkraters. Alle drei Anomalien stammen von Hornitos, unter denen Magma im Fördersystem steht. Es könnte zu gelegentlichem Lavaspattering kommen, doch für eine regelmäßige Aktivität ist die Thermalstrahlung zu gering. einen offenen Lavasee gibt es aktuell nicht. Es ist gut möglich, dass es im Nordkrater bald wieder zu einem Lavaüberlauf kommen wird.

Klimaerwärmung in Europa besonders stark

Wie ein neuer Klimabericht der EU zeigt, schlägt der Klimawandel nicht nur in den USA stark zu, sondern wirkt sich auch insbesondere auf Europa aus. So war der letzte Sommer in unseren Gefilden der wärmste seit Beginn der Klimaaufzeichnung. Global betrachtet kam er auf Platz 2. Die Erwärmung schreitet mittlerweile in Europa schneller voran als in anderen Erdteilen und beträgt bereits 2,2 Grad gegenüber vorindustriellen Zeiten. Der globale Durchschnitt liegt bei 1,2 Grad Temperaturerhöhung. Die Gletscherschmelze in den Alpen war die stärkste jemals beobachtete.

Mittlerweile zeichnet sich auch immer mehr ab, welche rigorosen Maßnahmen scheinbar nötig sind, in dem Versuch, die Situation noch unter Kontrolle zu bekommen. Der neu verabschiedete Kohlenstoffdioxid-Emissionshandel für den Privatsektor und das neue Heizungsgesetz für Häuser und Wohnungen in Deutschland, werden wohl erst der Anfang sein und praktisch jedem Bürger einen weiteren Wohlstandsverlust durch steigende Energie-, Haus- und Mietpreise bescheren.

Meiner Meinung nach bringen diese Gesetze Härten für die Bürger mit sich, die von den wenigsten noch getragen werden können. Die Folgen werden vielfältig sein und die Gesellschaft und die Wirtschaft extrem belasten. Eine offensichtliche Auswirkung wird sein, dass der ohnehin desolate Wohnungsmarkt sich weiter verschlechtert.

Klimaschutz-Gesetze verzögern gesellschaftlichen Wandel

Ohne Zwangsmaßnahmen und (ohnehin viel zu geringen) Förderungen würden sich Preise für Wärmepumpen, Elektroautos und Wasserstoffbrennzellen innerhalb weniger Jahre dem Markt anpassen, genauso, wie es einst sündhaft teure HD-Screens taten, die mittlerweile preisgünstiger Standard sind. Zur Markteinführung vor 25 Jahren kostete ein großer HD-Fernseher 30.000 DM, heute noch 2% davon, ganz ohne Zutun des Staates. Gesetzliche Eingriffe in die Marktwirtschaft haben nur eins zur Folge: die Preise für die gesetzlich vorgeschriebenen Produkte bleiben hoch, da der Hersteller ja weiß, dass der Konsument die Produkte kaufen muss! Warum wohl, hat eine Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus vor 10 Jahren 6000 € gekostet, während jetzt das Dreifache dafür aufgerufen wird? Oder warum kosten in China e-Kleinwagen die Hälfte von dem, was man bei uns dafür bezahlen muss? Unser Staat fördert nur eins: die großen Konzerne und die Aktionäre auf Kosten der Normalverdiener! Klimaschutz ist dabei zweitrangig, oder warum kann man die Batterie des e-Autos nicht auch als Speicherbatterie für das Haus nutzen, oder warum laufen Stromzähler nicht einfach rückwärts, wenn man Solarstrom einspeist? Durch die künstlich hoch gehaltenen Preise aufgrund gesetzlicher Verordnungen wird der gesellschaftliche Wandel und die Dekarbonisierung meiner Meinung nach verzögert, statt gefördert!

Der Staat sollte sich darauf konzentrieren, unbedingt benötigte Infrastrukturen zu schaffen, Facharbeiter besorgen, Stromnetze ausbauen und dafür sorgen, dass auch ausreichend Ökostrom zur Verfügung steht. Hochflüchtigen Wasserstoff sehe ich auch noch nicht durch alte Gasleitungen zum Endverbraucher fließen, der ihn dann in umgerüsteten Gasheizungen verbrennt. Wie soll die Elektrifizierung von Verkehr und Heizen funktionieren, wenn man es in Deutschland innerhalb von 20 Jahren nicht einmal schaffte, flächendeckend für schnelles Internet zu sorgen oder Schulen überhaupt an DSL-Leitungen anzuschließen?

Was kommt als Nächstes? Warum keine Autos nach Bedarfsprüfung mit staatlicher Zuweisung der Fahrzeugklasse? Flugreisen nach psychologischem Gutachten, ob man tatsächlich einen Urlaub braucht? Warum nicht die Größe des Fernsehers abhängig von einem Sehtest machen? Und brauchen wir so viel Platz in unseren Wohnungen? Warum nicht den Kalorienbedarf eines jeden Menschen festlegen und vorschreiben, welche Lebensmittel in welchen Mengen verkonsumiert werden dürfen? Ach so, das kommt noch alles. Wenn nicht durch Gesetze, dann durch immer steigende Preise, sodass der heutige Standard in Europa zum Luxus der oberen Zehntausend wird.

Klimaschutz und Umweltschutz sind zweifellos wichtig und das Gebot der Stunde. Doch dafür bedarf es ein passendes Gesamtkonzept, das realitätsnah und umsetzbar ist und keine Fantastereien, die einen Wandel zum Schluss verzögern werden, weil man sich in eine Sackgasse manövriert hat. Das Wichtigste ist meiner Meinung nach die Schaffung neuer gesellschaftlicher Werte, weg vom materiellen Status hin zu den inneren Werten des Menschen und unserer Umwelt.

Tornados in den USA – Naturkatastrophen-News 20.04.23

Hagelstürme und Tornados in den USA verursachen 2 Todesopfer

Die Serie starker Unwetter, die den Mittleren Westen der USA seit Wochen in Atmen hält, reißt nicht ab. Im US-Bundesstaat Oklahoma kamen mindestens 2 Menschen ums Leben, als gestern Abend eine Serie von Tornados entstand. Besonders hart getroffen hat es die 600 Seelen-Gemeinde Cole, in der es zu den beiden Todesfällen gekommen war. Die Rettungs- und Bergungsarbeiten dauern noch an, daher könnten sich die Opferzahlen noch erhöhen. Insgesamt bestand die Serie in Oklahoma aus 4 Tornados, die große Sachschäden anrichteten und für Stromausfälle sorgten. Auch heute noch waren 20.000 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten. Aufnahmen aus dem Katastrophengebiet zeigen zerstörte Häuser, abgedeckte Dächer und Schutt auf den Straßen. Auch in den Bundesstaaten Kansas und Iowa bildeten sich Tornados.

Die Tornados könnten im Zusammenhang mit einer mächtigen Gewitterfront stehen, die bereits letztes Wochenende in der Region des Mittleren Westens unterwegs war und starke Unwetter verursachte. Es kam zu heftigen Sturmböen, Starkregen und Hagelstürmen, die entsprechende Schäden anrichteten. Hier traf es die Region Newport in Missouri besonders schlimm. Die Hagelkörner waren fast Tennisballgroß und hatten einen Durchmesser von bis zu 7 cm.

Die Gewitterfront erstreckte sich in Nord-Süd-Richtung auf einer Länge von 1500 Kilometern und reichte von Chicago am Michigansee im Norden bis zur texanischen Golfküste im Süden. Die seit Wochen auftretenden Unwetter werden einem extremen Sturmsystem zugeschrieben, das ein Tiefdruckgebiet nach dem anderen wie auf einer Autobahn durch die USA schleust.

Die Extremwetterlage wird zumindest teilweise mit dem anthropogenen Klimawandel in Verbindung gebracht. Weiter könnten sich die Klimaphänomene El Nino und La Nina auswirken. Derzeit befinden wir uns in einer Übergangsphase zwischen diesen beiden entgegengesetzt wirkenden Phänomenen. Ein Umstand, der zum Wetterchaos führen könnte.

Vulkan Kilauea – News am 20.04.23

Kilauea mit vielen Erdbeben und Inflation

In den letzten Wochen war es recht still um den Kilauea auf Hawaii, da der Lavasee am 7. März erstarrt ist und es keine Lava mehr im Halema’uma’u-Krater zu sehen gibt. Doch diese Stille wird von kurzer Dauer sein, denn es gibt deutliche Anzeichen, dass der Vulkan dabei ist aufzuladen. Seit einigen Tagen ist der Erdbebenaktivität deutlich erhöht und es kommt täglich zu ca. 60 schwachen Erdbeben. Zum Wochenanfang wurden an 2 Tagen bis zu 100 schwache Erschütterungen detektiert. Außerdem berichtet das HVO von 2 erdbebenschwärme mit Mikrobeben nahe der Gipfelcaldera, die sich am 13. und 16. April zutrugen. Jeder Schwarm wurde von Magmeninflation ausgelöst und der Boden hob sich pro Schwarm um 2-3 µrad.

Langsam nimmt auch die Anzahl der Erdbeben mit Magnituden ab 2 zu, die dann auch beim EMSC angezeigt werden. Zudem ist die Bodenhebung infolge von Magmeninflation auch unabhängig der Schwärme ausgeprägt: Innerhalb eines Jahres hob sich der Boden um ca. 38 cm, woran auch die letzten beiden Eruptionen nicht sehr viel änderten. Ich rechne zwar nicht in den nächsten Tagen mit einer Eruption, aber innerhalb von wenigen Wochen halte ich sie für wahrscheinlich. Vermutlich steigt vorher noch die Anzahl an Erdbeben mit Magnituden ab 2 deutlich an.

Signifikante Bodenhebung auch am Mauna Loa

Vom benachbarten Mauna Loa hört man seit der Eruption im letzten Winter praktisch nichts mehr. Sehr wahrscheinlich, weil so schnell niemand mehr mit einem weiteren Vulkanausbruch rechnet. Doch auch hier halte ich eine Eruption mittelfristig (Monate-Jahre) für möglich. Grund für diese Spekulation liefert mir nicht nur die Mikroseismizität im Südosten des Vulkans, sondern auch ein Blick auf den Graphen der Bodenhebung: die Kurve verläuft sehr steil nach oben: deutlich steiler als wir es vor der letzten Eruption gesehen haben. Seit Dezember hob sich der Boden bereits wieder um gut 10 cm. Für einen vergleichbaren Wert wurden vorher 4 Jahre benötigt. Es scheint also eine größere Menge Magma im Verteilsystem des Mantelplume unterwegs zu sein und sammelt sich bereits wieder unter dem weltgrößten Vulkan an. In der Welt der Vulkane wird es nie langweilig!

Apropos Langeweile: die dürften die Geowissenschaftler des HVOs derzeit nicht haben, denn sie führen am Kilauea eine gravimetrische Messkampagne durch, um die Magmenansammlungen unter dem Vulkan aufzuspüren und zu kartieren. Das Foto zeigt den USGS-Geowissenschaftler Mike Poland bei seiner Arbeit mit dem Gravimeter. Ähnlich wie bei der seismischen Tomografie kann man Schwankungen im Schwerefeld dazu benutzen unterschiedlich dichtes Material im Untergrund aufzuspüren. In einigen Monaten dürfen wir uns bestimmt auf eine neue Studie freuen!