Island: Vegetationsbrände verschlechtern Luftqualität

Moosfeuer am Rand des Lavafelds sorgen für dicke Luft auf Reykjanes

Die Eruption an der Sundhnúks-Kraterreihe auf der isländischen Reykjaneshalbinsel geht weiter und sorgt für ein weiteres Ärgernis, denn das gute Wetter auf Island befeuert Moosbrände, die sich am Rand des Lavafelds ausbreiten. Von den Feuern steigt Rauch auf, der mit dem Wind über weite Teile der Reykjanes-Halbinsel verteilt wird und die Luftqualität zusätzlich zu den vulkanischen Gasen weiter verschlechtert.

Die Feuerwehr ist im Einsatz und versucht, die Brände unter Kontrolle zu bekommen. Ein Problem besteht in der schweren Zugänglichkeit des Areals, das man mit schweren Löschfahrzeugen nicht erreicht. Daher setzt die Feuerwehr kleine Geländefahrzeuge und Quads ein, um zu den Brandherden vorzudringen. Das bedingt den Einsatz kleinerer Löschgeräte, so dass die Brandbekämpfung ein langwieriges Unterfangen darstellt. Das trockene Wetter soll auch in der nächsten Woche anhalten, so dass sich die Situation noch verschärfen könnte.

Der Vulkanausbruch selbst ist stabil und ein signifikantes Nachlassen der Tätigkeit ist nicht zu erkennen. Der Tremor ist stabil und es gibt nur schwache Fluktuationen der Amplitude. Nach einem leichten Abfall in den letzten Tagen, stieg er zuletzt genauso wieder an.

Größter Kraterkegel ist ca. 25 m hoch

Anders als bei den vorherigen Eruptionen am Fagradalsfjall ist der Zugang zur Eruptionsstelle öffentlich nicht zugänglich. Leider scheint es auch kein Interesse von Seiten der isländischen Behörden zu geben, internationaler Presse den Zutritt zur Eruption zu gewähren. So gibt es nur wenige Augenzeugenberichte und Aufnahmen jenseits der Livestreams. Ein isländischer Drohnenflieger schafft es aber -wahrscheinlich mit Hilfe von Vitamin B, wobei das „B“ für Beziehungen steht- immer wieder Pressezutritt zu bekommen, und teilt seine Aufnahmen auf Social Media. In einem seiner Berichte heißt es, dass der größte Kraterkegel inzwischen auf 20 bis 25 m Höhe angewachsen sei.

Ich persönlich finde das Verhalten der isländischen Behörden wenig erquicklich und reichlich unprofessionell: Einigen wenigen einheimischen Pressevertretern wird der Zugang zum Vulkan ermöglicht, und diese haben dann quasi ein Monopol für Bilder und Berichte, die sie an Agenturen verkaufen. Ausländische Journalisten bekommen keinen Zugang und werden benachteiligt. Hier sehe ich einen Verstoß gegen das Presserecht.

Vulkan Sangay emittiert hohe Wärmestrahlung am 30. März

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Vulcanianisch

Sangay mit starker Wärmestrahlung – Zahlreiche Explosionen detektiert

In Ecuador ist der Sangay weiterhin aktiv und hat möglicherweise seine Eruptivität gesteigert. Ein Indiz hierfür liefert die Emission einer sehr hohen Wärmestrahlung mit einer Leistung von fast 2500 MW, die via Satellit detektiert und bei MIROVA angezeigt wird. Das zuständige Institut IG meldete gestern, dass glühende Lava durch die Schlucht auf der Südostflanke abgeht und bis zu 1800 m unterhalb des Kraters fließt. In anderen Berichten ist zu lesen, dass die glühende Lava fast die Basis des Vulkans erreicht hat. Außerdem ist der Sangay explosiv tätig und erzeugt vulcanianische Eruptionen, die laut VAAC Vulkanasche bis auf eine Höhe von 6400 m aufsteigen lassen. Zuletzt wehte der Wind in Richtung Westen und ließ die Aschewolken dorthin driften. Sie konnten mittels Radar über 120 Kilometer weit verfolgt werden. Es kam zu leichten Ascheniederschlägen in bewohntem Gebiet.

Die Vulkanologen vom IG berichten, dass gestern 479 seismische Explosionssignale aufgezeichnet wurden. Dampfwolken sollen eine Höhe von mehr als 10.000 m über dem Meeresspiegel erreicht haben.

Lahare blieben aus, obwohl es zeitweise regnete. Generell stellen Schlammströme ein Problem dar, da sie Bachläufe verstopfen und aufstauen können. So verändert sich mit der Zeit der Lauf der Gewässer, was Einfluss auf das gesamte Ökosystem haben kann.

Der Sangay ist Teil des ecuadorianischen Andengürtels und liegt in der Provinz Morona-Santiago. Der Vulkan ist bekannt für seine häufigen Ausbrüche und seine beeindruckende Höhe von etwa 5.230 Metern über dem Meeresspiegel. Er liegt am Ostrand der Anden und entwässert in Richtung des Amazonasbeckens. Um den Sangay herum gibt es ein ausgedehntes Schutzgebiet und natürlich eine Sperrzone, denn aufgrund der Aktivität ist eine Besteigung des Vulkans verboten.

Der Sangay ist nicht der einzige aktive Vulkan in Ecuador, denn hier ist noch der Reventador tätig. Das VAAC meldet Vulkanasche in 4600 m Höhe. Die Aschewolke driftet jedoch bei weitem nicht so weit wie die des Sangay.