Ebeko eruptiert Aschewolken am 24. März

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Aktivität: Ascheeruption

Neue Eruptionsserie am Kurilenvulkan Ebeko

Der russische Vulkan Ebeko eruptierte heute mehrere Aschewolken. Laut VAAC Tokio stiegen sie bis auf eine Höhe von 2400 m über dem Meeresspiegel auf und drifteten in Richtung Süden. Seit gestern wurden fünf VONA-Warnungen herausgegeben, denn tiefliegende Flugzeuge könnten in die Vulkanasche geraten. Davon sind am ehesten tieffliegende Flugzeuge betroffen, die auf dem Flughafen Severo-Kurilsk landen oder starten. Flughafen und Stadt auf Paramushir liegen in Sichtweite des Vulkans. Bei starken Eruptionen kam es hier bereits zu Ascheniederschlag.

KVERT berichtet über die Eruptionen und weist darauf hin, dass der Alarmstatus auf „Orange“ steht. Ohne weitere Vorwarnungen sind Eruptionen möglich, die Vulkanasche bis auf 6000 m Höhe aufsteigen lassen.

Der Ebeko ist nicht der einzige russische Vulkan, von dem in letzter Zeit VONA-Meldungen ausgingen. In den letzten Tagen gab es zahlreiche Warnungen vor Aschewolken von den Vulkanen Klyuchevskoy und Shiveluch, die beide einige hundert Kilometer weiter nördlich des Ebekos liegen. Diese Vulkane in Zentralkamtschatka erzeugten allerdings keine explosiven Eruptionen, denn bei den gemeldeten Aschewolken handelte es sich um sogenannte re-suspendierte Asche, die bereits auf den Vulkanflanken abgelagert war und von starken Winden aufgewirbelt wurde. Nichtsdestotrotz stellen auch diese Aschewolken eine Gefahr für den Flugverkehr dar.

Während der Klyuchevskoy momentan ruht, ist der Shiveluch effusiv tätig und baut an seinem Lavadom. Die Geoforscher von KVERT schreiben dazu, dass Lava in den explosiven Krater des Jungen Shiveluch strömt. Die Aktivität wird von starkem Dampfausstoß begleitet. Sporadisch sieht man das Glühen des Lavadoms. Im Bereich der Karan-Kuppel wird ebenfalls eine starke Gas-Dampf-Aktivität beobachtet. Satellitendaten zeigen eine thermische Anomalie über dem Vulkan. Stärkere Explosionen oder pyroklastische Ströme hat der Vulkan schon mehrere Monate nicht mehr generiert.

Wer mehr über die Vulkane der Kurilen erfahren möchte kann das unter dem Link nachlesen.

Island: Hohe Luftverschmutzung durch Vulkanausbruch

Eruption hält unvermindert an – Hohe Gasverschmutzung der Luft nachgewiesen

Auch am achten Tag nach Eruptionsbeginn geht der Vulkanausbruch bei Sundhnúkagíga auf Reykjanes weiter. Ein Nachlassen der Aktivität ist nicht zu erkennen: Weiterhin sind 6 Schlote aktiv, um die sich 5 Kraterkegel formen. Während drei der Kegel nur noch schwach aktiv zu sein scheinen, was durch die immer weiter anwachsenden Kegel bedingt sein kann, konzentriert sich die Aktivität auf zwei der größten Kegel. Der Lavaausstoß scheint konstant zu sein und das gleiche gilt für den Tremor.

Gestern Abend war der Himmel über Island so wolkenfrei, dass die Erdbeobachtungssatelliten eine vernünftige Messung der Wärmestrahlung durchführen konnten: Sie brachte es laut MIROVA 2080 MW Leistung.

Trotz der Eruption gibt es weiterhin eine leichte Bodenhebung bei Svartsengi. Jetzt, eine Woche nach Eruptionsbeginn, kann man abschätzen, dass die Bodenhebung bei ca. 20 mm pro Woche liegt. Es steigt also noch etwas mehr Magma aus der Tiefe auf, als eruptiert wird. Generell sind sich die isländischen Wissenschaftler einig, dass das Magma nun direkt aus der Grenze zwischen Erdkruste und Erdmantel bis zur Eruption aufsteigt. Damit gleicht die Eruption dem ersten Fagradalsfjall-Ausbruch, der gut ein halbes Jahr dauerte und in einer späteren Eruptionsphase Pulse erzeugte, die zu spektakulären Lavaüberläufen führten. Sollte sich so etwas wieder einstellen, dann wäre es tatsächlich eine schöne zweite Chance, so etwas zu sehen, für all jene, die es aufgrund der Corona-Pandemie im Jahr 2021 nicht zum Fagradalsfjall geschafft haben. Vorausgesetzt natürlich, man richtet wieder einen touristisch begehbaren Pfad zur Eruption ein. Viel würde es dafür eigentlich nicht benötigen, denn es gibt bereits genug Pisten auf die umliegenden Hügel, von denen aus die Eruption prima zu beobachten ist.

Starke Luftverschmutzung durch Vulkanausbruch

Ein Problem, warum man zögert die Eruption für Touristen freizugeben, liegt natürlich wieder in der Gasverschmutzung begründet, die es praktisch bei jeder vergleichbaren Eruption gibt. So driftete das vulkanische Gas gestern bis weit in den Osten nach Höfn, das 340 Kilometer Luftlinie von Grindavik entfernt liegt. Dort wurde eine Schwefeldioxid-Konzentration von 2200 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen. In Deutschland liegt der Grenzwert für die Schwefeldioxid-Konzentration am Arbeitsplatz bei 2,5 mg/m³, was 1 ppm entspricht. Der in Höfn gemessene Wert liegt also noch knapp unterhalb des Grenzwertes. Anders sieht es hingegen in Grindavik selbst aus, wo die Gasverschmutzung gestern Abend bei 9000 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft lag. Der Grenzwert wurde also fast um das Vierfache überschritten. Klar, dass das nicht gesund sein kann.

Gestern sammelte sich Lava immer noch im Steinbruch Melhólsnámu, wo die Vertiefung langsam aufgefüllt wird. Wenn sie voll sein sollte, stellt sich natürlich die Frage, wohin die Schmelze fließen wird. Sie könnte sich dann wieder in Richtung Grindavíkurvegi bewegen. Vor allem, wenn es zu Pulsen vergleichbar jenen am Fagradalsfjall kommen sollte, ist die Straße wieder in Gefahr.

Starkes Erdbeben Mw 6,8 In Papua Neuguinea

Papua Neuguinea wurde von starkem Erdbeben erschüttert – Vulkane in der Nähe

Datum 23.03.2024 | Zeit: 20:22:06 UTC | Lokation: -4.132 ; 143.103 | Tiefe: 50 km | Mw 6,8

Gestern Abend wurde Papua Neuguinea von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,8 erschüttert. Der Erdstoß ereignete sich um 05:22:06 Uhr Lokalzeit, also bereits am Sonntag. Das Hypozentrum lag laut Angaben vom EMSC in 50 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum befand sich auf der Küstenebene der Hauptinsel und wurde 33 km ostnordöstlich von Ambunti verortet. Aufgrund der Lage und Tiefe wurde kein Tsunamialarm gegeben, obgleich es sich um ein sehr starkes Erdbeben handelte. Meldungen über Schäden liegen bisher nicht vor, obgleich Erdbeben dieser Magnitude große Zerstörungen verursachen können. Die Tiefe des Hypozentrums hat die Wirkungen an der Erdoberfläche etwas geringer gehalten, als es bei einem flacheren Erdbebenherd der Fall gewesen wäre. Es gab bislang 2 Nachbeben mit der Magnitude 5,2.

Tektonische Situation des Erdbebengebiets in Papua Neuguinea

Tektonisch betrachtet ist Papua Neuguinea komplex. Großräumig betrachtet liegt das Inselreich an der Plattengrenze zwischen Australien und dem Pazifik, wobei der Pazifischen Platte im Norden zahlreiche kleinere Platten vorgelagert sind, die zwischen den beiden großen Platten wie in einem Schraubstock eingespannt sind. Entsprechend viele große Störungszonen gibt es hier, an denen sich die zahlreichen Erdbeben der Region ereignen. Das aktuelle Erdbeben manifestierte sich an der Ramu-Markham-Störung, die eine Verlängerung des bekannteren Neubritanniengrabens darstellt. Die Ramu-Markham-Störung grenzt die südliche Bismarckplatte gegen die kleinere Woodlarke-Platte ab, auf der ein Teil der Insel liegt.

Weiter nördlich der Störungszone liegen mehrere aktive Vulkane. Dem Epizentrum am nächsten befindet sich der Inselvulkan Kadovar, der in den letzten Jahren immer wieder sporadisch aktiv war und im Jahr 2018 eine größere Eruptionsserie mit Domwachstum erzeugte. Weiter östlich befinden sich die Feuerberge Manam und Ulawun, die hier auch immer wieder Erwähnung finden. Es liegt im Bereich des Möglichen, dass das Erdbeben hier Eruptionen triggern wird. Dabei könnte sich der Einfluss des Bebens auf die Aktivität auch erst in Monaten zeigen.