Island: Magmavolumen der Intrusion bestimmt

Nach Dyke-Bildung vom Samstag wurde das Volumen der Intrusion berechnet – Weitere Erdbeben in der Nacht

Wie das isländische Wetteramt mitteilte, wurde das Volumen der Dyke-Intrusion vom Samstag modelliert: Demnach drangen 1,3 Millionen Kubikmeter Schmelze in den Untergrund ein. Die Schmelze migrierte dabei vom tiefer gelegenen Magmareservoir unter Svartsengi in Richtung der Sundhnúks-Kraterreihe, wobei es in flachere Gescheinshorizonte eindrang, was ein Schwarmbeben auslöste.

Aktuell nimmt das Magmavolumen unter Svartsengi weiter zu, was zu einem neuen Magmafluss und sogar zu einem Vulkanausbruch führen könnte. Ein Ausbruch kann sehr kurzfristig beginnen, sogar in weniger als 30 Minuten. Am wahrscheinlichsten ist, dass es im Gebiet zwischen Stóra-Skógfell und Hagafell zu einer Eruption kommt. „Zuvor wurde berechnet, dass sich unter Svartsengi innerhalb von 24 Stunden rund eine halbe Million Kubikmeter Magma ansammeln. Unter sonst gleichen Bedingungen wird die Gesamtmenge an Magma unter Svartsengi bis zum morgigen Dienstag etwa 9 Millionen Kubikmeter betragen“, heißt es in dem Bericht. Bei früheren Ereignissen floss das Magma, als die Gesamtmenge an angesammeltem Magma unter Svartsengi zwischen 8 und 13 Millionen Kubikmeter betrug.

Es wird darauf hingewiesen, dass es nach wiederholten Ausbrüchen im Fagradalsfjall Fälle gab, in denen Magma ohne große seismische Aktivität an die Oberfläche kroch. „Es muss davon ausgegangen werden, dass es zu einer Weiterentwicklung der Aktivität auf der Sundhnúks-Kraterserie kommen könnte“, heißt es in der Mitteilung. Sollte es ohne Vorwarnung zu einer Eruption kommen, könnte es vor allem die Badegäste in der Blauen Lagune und die Bewohner von Grindavik heiß-kalt erwischen.

Durch die unterirdische Magmaansammlung wurde auch heute Nacht wieder ein Schwarmbeben bei Svartsengi ausgelöst. Innerhalb von 2 Tagen registrierte IMO gut 350 Erdbeben auf der Reykjaneshalbinsel. Sie manifestierten sich nicht nur bei Svartsengi, sondern auch an einigen der anderen Spaltensysteme.

Neue Realität auf Reykjanes

Der Geologieprofessor Magnús Tumi Guðmundsson meinte gegenüber dem Sender RUV, dass die Aktivität auf Reykjanes jahrelang so weitergehen könnte. Man ist also in einer neuen Realität angekommen, die zeigt, dass die Entwicklung unseres Planeten nicht abgeschlossen ist.

Lawine blockiert Tunnelausfahrt in Italien

Lawinen im italienischen Lys-Tal verschüttet Tunnelausfahrt – Ortschaften evakuiert

Starke Schneefälle sorgten in der letzten Woche für viel Neuschnee in den Alpen, was die Lawinengefahr extrem erhöhte. In der letzten Woche sind bereits mehrere Lawinen abgegangen, bei denen es auch zu Todesopfern kam. So starben in Frankreich vier Bergsteiger, als im Zentralmassiv eine Lawine abging. Letzten Mittwoch starb ein junger deutscher Mann durch einen Lawinenabgang in Südtirol. Zwei weitere Personen wurden verletzt.

Gestern kam es im italienischen Lys-Tal in der Gemeinde Gaby zu einem Lawinenabgang, der die Einfahrt zu einem Tunnel blockiert. Die Straße wurde gesperrt, wodurch die beiden Gemeinden Gressoney-Saint-Jean und Gressoney-La Trinité derzeit von der Außenwelt abgeschnitten sind.

„Vor einer Stunde erreichte die Lawine den Tunnel, vor einer halben Stunde die Straße selbst. Es gab keine Verletzten“, sagte der Bürgermeister der italienischen Gemeinde Gaby, Francesco Valerio, laut italienischen Medien. „Die Situation wird weiterhin überwacht und von der örtlichen Lawinenkommission kontrolliert.“

Die Gemeinde Courmayeur im Aostatal hat heute Vormittag die Sperrung und präventive Evakuierung des Tals Val Ferret ab der Barriere La Palud angeordnet. Auch das Gebiet Brenva und der Rückweg Val Veny wurden gesperrt. Bewohner, die nicht evakuiert werden möchten, müssen eine Ausgangssperre einhalten, ihre Türen und Fenster geschlossen halten und dürfen das Haus nicht verlassen.

Das regionale Funktionszentrum des Aostatals hat eine Alarmmeldung für das Gebiet entlang der Grenze zu Frankreich und der Schweiz herausgegeben, in dem mittlere und große Lawinen möglich sind, insbesondere in Gebieten, die als besonders gefährdet gelten. In der Region setzt der Schneefall wieder ein und es werden teils sehr starke Schneefälle verzeichnet.

In Norditalien liegt auch der Gardasee, der besonders bei deutschen Touristen sehr beliebt ist. Im vergangenen Jahr stand er in den Schlagzeilen, weil sein Wasserstand aufgrund einer lang anhaltenden Dürre auf ein Rekordtief gefallen war. Nun ist das Gegenteil der Fall und die Pegel erreichten Höchststände. Die Lage dürfte sich mit der Schneeschmelze im Frühling zuspitzen. Dann darf man auch in Deutschland steigende Flusspegel erwarten.

Erdbeben Mw 6,7 erschüttert Macquarie-Insel nahe Antarktis

Starkes Erdbeben in der Nähe der subantarktischen Macquarie-Insel

Datum 03.03.2024 | Zeit: 16:16:57 UTC | Lokation: -59.371 ; 159.026 | Tiefe: 10 km | Mw 6,7

Die Region der entlegenen Vulkaninsel Macquarie wurde von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,7 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 1547 km südsüdwestlich von Bluff in Neuseeland lokalisiert. Politisch betrachtet gehört die Insel zum australischen Bundesstaat Tasmanien und liegt etwa auf halben Weg zwischen Neuseeland und der Antarktis. Die höchste Erhebung der Insel wird vom Mount Hamilton gebildet. Bei dem etwa 430 m hohen Berg handelt es sich um einen Vulkan aus Basalt, der vor ca. 600.000 Jahren aktiv war. Eine Gefahr, dass der Vulkan durch das Erdbeben wieder aktiv werden könnte, besteht praktisch nicht. Allerdings könnte es submarine Vulkane geben, die aktiviert werden könnten.

Die Insel liegt auf dem mittelozeanischen Rücken, der die kontinentale Naht zwischen Australien, der Antarktis und der Platte des Pazifiks markiert. Die Plattengrenze ist divergent, was bedeutet, dass sich die Kontinentalplatten voneinander entfernen. Für ein Beben an einem divergenten Ozeanrücken war der Erdstoß ungewöhnlich stark.

Mount Hamilton ist nicht der einzige Vulkan im Einzugsbereich der Antarktis: bekannter sind hier die beiden aktiven Vulkane Big Ben, der auch Mawson Peak genannt wird und auf Heard Island liegt, sowie der Mount Erebus auf der antarktischen Ross-Insel. Beide Vulkane sind für ihre Lavaakkumulationen im Krater bekannt. Bei der Akkumulation im Erebus handelt es sich um einen kleinen Lavasee, während es sich im Schlot des Big Ben vermutlich eher um eine Lavalinse handelt.

Macquarie Island liegt nahe am Rand des versunkenen Kontinents Zealandia, wird jedoch nicht als Teil davon betrachtet, da es sich beim Macquarie Ridge eher um eine ozeanische Kruste als um eine kontinentale Kruste handelt.

Es ist der einzige Ort auf der Erde, an dem Gesteine aus dem Erdmantel aktiv über den Meeresspiegel freigelegt werden. Diese einzigartigen Freilegungen umfassen hervorragende Beispiele von Kissenbasalten und anderen extrusiven Gesteinen. Aufgrund dieser einzigartigen geologischen Lage wurde es 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Semeru: Schlammströme zerstören LKW

Am Semeru ging ein Lahar ab – Der Schlammstrom erfasste 4 Lastkraftwagen

Am indonesischen Vulkan Semeru lösten starke Regenfälle Lahare aus, die durch die Flusstäler am Vulkan abgingen. Einer dieser Schlammströme war besonders groß und erwischte 4 Lastkraftwagen, die sich in einem der Flussläufe aufhielten, und beschädigte sie stark. Die LKW gehörten Sandschürfern, die in den Flusstälern vieler indonesischer Vulkane unterwegs sind, um Sand und Schotter abzubauen. Sie dienen als Materialien in der Bauindustrie und für den Straßenbau. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu vergleichbaren Vorfällen.

Diesmal floss die Schlammflut -die in Indonesien als „Kalte Lava“ bezeichnet wird- durch das Regoyo-Flusstal im Dorf Jugosari, im Osten Javas. Der Regionalleiter der Katastrophenschutzbehörde (BPBD) in Lumajang, Wawan Hadi, wurde von der Zeitung Antara zitiert, dass es bei dem Vorfall am Sonntag keine Todesopfer gab.

Als der Lahar eintraf, waren der Fahrer und die Arbeiter bereits außerhalb des Bereichs der Lavaflut des Mount Semeru.

„Dennoch wurden die vier Fahrzeuge durch den starken Aufprall der Schlammmassen beschädigt“, sagte er. Auf Videoaufnahmen ist zu erkennen, wie zwei der Laster umkippten und von den Schlammmassen überflutet wurden. Nachdem der Lahar nachgelassen hatte, näherten sich die Fahrer ihren Fahrzeugen und begutachteten sie.

Wawan erklärte, dass die BPBD Lumajang in Abstimmung mit den Dorfbeamten von Jugosari steht. Es wird dringend empfohlen, dass die Sandabbauarbeiter sich von den Flussbetten fernhalten, wenn es in der Region regnet und es zu Abgängen von Laharen kommen könnte.

„Die starken Regenfälle in der Region des Mount Semeru haben auch zu einem Anstieg des Flusswassers geführt, durch das die Schlammströme fließen. Daher werden die Menschen gebeten, wachsam und vorsichtig zu sein“, sagte Wawan.

Lahare entstehen, wenn starke Regenfälle bereits abgelagerte Vulkanasche und Geröll mobilisieren und in Schlamm verwandeln. Ich konnte einmal einen Lahar am Merapi filmen, was ein spannendes Erlebnis war.

Semeru ist einer der aktivsten Vulkane auf Java

Der Semeru ist nach wie vor einer der aktivsten Vulkane Indonesiens. Gestern wurden 82 seismische Explosionssignale aufgefangen. Außerdem gingen nicht nur Lahare ab, sondern auch 12 Schuttlawinen. Es wurden 8 Tremorphasen aufgezeichnet. Der Alarmstatus des Semeru steht auf „Orange“ und es gibt eine Sperrzone um den Vulkan.