Zyklon Gamane richtete in Madagaskar Schäden an

Madagaskar wurde von einem Zyklon getroffen – Tote und Schäden an der Infrastruktur

Der Inselstaat Madagaskar wurde am Mittwoch von einem Zyklon getroffen, der neben Sturm auch Starkregen mit sich brachte. Besonders hart traf es den Inselnorden, wo sich dramatische Bilder abspielten: Braune Wassermassen strömten durch Dörfer, Menschen bahnten sich im brusthohen Wasser ihren Weg, und Häuser wurden weggeschwemmt. Es kam zu Stromausfällen und zur Unterbrechung der Wasserversorgung. Abwasser wurde aus den Kanalisationen geschwemmt und vermischte sich mit der braunen Flut, was eine Seuchengefahr zur Folge hat. Nach offiziellen Angaben kamen 18 Menschen ums Leben. Von 11 Personen wurden die Todesumstände bekannt: Sechs Menschen ertranken, während fünf weitere durch einstürzende Gebäude oder umstürzende Bäume erschlagen wurden. Insgesamt waren etwa 25.000 Menschen vom Wirbelsturm betroffen.

Gamane traf die Menschen unvorbereitet, denn die Meteorologen hatten vorausgesagt, dass der Zyklon an Madagaskar vorbeizieht und sich über dem Indischen Ozean austobt. Doch am Mittwochmorgen änderte Gamane seine Richtung und hielt auf den Norden des Inselstaates zu, wo er den Inselbezirk Vohemar verwüstete.

Elack Andriakaja, Generaldirektor des nationalen Katastrophenmanagementbüros, äußerte sich zur Katastrophe: „Ein Zyklon wie dieser ist selten. Seine Bewegung ist praktisch zum Stillstand gekommen. Wenn das System an einem Ort verharrt, richtet es verheerende Schäden an der gesamten Infrastruktur an und führt zu schweren Überschwemmungen.“

Im Inneren des Zyklons herrschten im Durchschnitt Windgeschwindigkeiten von 150 km/h. In einigen Regionen wurden Windgeschwindigkeiten von 210 km/h gemessen. Der Sturm entwurzelte Bäume, knickte Strommasten ab und deckte Dächer ab. Viele einfache Blechhütten wurden weggeweht. Das genaue Ausmaß der Schäden ist noch unklar, da viele Dörfer in der Region von der Außenwelt abgeschnitten sind, was den Zugang für Rettungsteams erschwert.

Inzwischen wurde Gamane als tropischer Sturm eingestuft, und laut Meteorologen sollte er die Insel am Freitagnachmittag verlassen.

Madagaskar liegt vor der Küste Ostafrikas und zählt zu den ärmsten Ländern der Erde. Die große Insel wird oft von Naturkatastrophen getroffen, was die Gesamtsituation des Landes nicht verbessert, sondern verschärft.

Ätna: Tremorpeak nach Erdbeben in Griechenland

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Strombolianisch

Erdbeben in Griechenland ließ Tremor am Ätna steigen und löste Fehlalarm aus

Am Ätna stieg die Tremoramplitude heute Morgen plötzlich an und zunächst dachten die Vulkanologen vom INGV an eine mögliche Eruption, die sich ansonsten unbemerkt in der Gipfelregion des sizilianischen Vulkans abspielt. Oft äußern sich beginnende, paroxysmale Eruptionen, die hoch aufsteigende Aschewolken fördern, mit einer steil ansteigenden Tremorkurve. So gab man vorsorglich VONA-Alarm für den Flugverkehr. Die Alarmstufe wurde auf „Gelb“ erhöht. Nach einigen Stunden fand man heraus, dass sehr wahrscheinlich das starke Erdbeben der Magnitude 5,7, welches heute Morgen Griechenland erschüttert hatte, den Tremor am Ätna hat ansteigen lassen. Daraufhin wurde der Alarm wieder zurückgenommen.

Generell wird Tremor von der Bewegung magmatischer Fluide verursacht. Es stellt sich nun die Frage, ob das Erdbeben die Messinstrumente störte, die daraufhin eine steigende Tremorkurve ausgaben, oder regte das Erdbeben tatsächlich Fluidbewegungen unter dem Vulkan an? Sollte man die erste Möglichkeit nach Untersuchung der Technik ausschließen können, wäre es ein Beweis dafür, dass auch weit entfernte Beben -der Ätna liegt ca. 650 Kilometer vom Epizentrum des griechischen Erdbebens entfernt- Vulkanausbrüche triggern können. Auch wenn es zu keiner Eruption kam, so stand der Vulkan offenbar kurz davor. Allerdings muss man sich auch fragen, wie viel des Tremoranstiegs auf das Erdbeben zurückzuführen war, denn auch in den letzten Tagen gab es mehrere Tremoranstiege, auch wenn sie nicht ganz so hoch waren wie der heutige. Generell sieht es so aus, als würde sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereiten, und ich rechne damit, dass es bald entweder zu strombolianischen Eruptionen oder zu Lavastromtätigkeit im Gipfelbereich kommen wird. Wenn Ätna es darauf anlegt, kann sich aus der erwarteten Tätigkeit heraus auch ein Paroxysmus entwickeln.

Leider gibt es seit Anfang des Monats keine wöchentlichen Berichte des INGVs mehr. Daher ist die Datenlage mau. Die Vulkanologen berichteten in ihrem VONA-Update von starken Entgasungen und geringer Infraschalltätigkeit in der Bocca Nuova. Signifikante Bodenverformungen wurden nicht beobachtet und erwähnenswerte thermische Anomalien gab es ebenfalls nicht. Vergangene Woche war die Erdbebentätigkeit erhöht.

Island: Plünderungen im evakuierten Grindavik

Diebstähle und Plünderungen in Grindavik – Sicherheitsmaßnahmen sollen erhöht werden

Seit November letzten Jahres ist der isländische Küstenort infolge von Erdbeben und Vulkanausbrüchen immer wieder evakuiert worden, und obwohl viele Einsatzkräfte durch die leeren Straßen patrouillieren, kommt es zu Diebstählen, die von den Behörden mit Plünderungen gleichgesetzt werden. Darüber sprach Grindaviks Bürgermeister Fannar Jónasson in einem MBL-Interview. Zuletzt wurden am Dienstagabend zwei Männer festgenommen, die Aluminiumplatten aus einem Vorgarten gestohlen hatten. Andere Metalldiebe waren erfolgreich und entwendeten von einer Baustelle Eisenmatten. Metalldiebstähle sind auch bei uns keine Seltenheit und oft zeichnet sich dafür eine bestimmte Personengruppe verantwortlich, die jeder gleich im Hinterkopf hat, aber niemand öffentlich benennt. Ob es auf Island auch so ist, ist mir nicht bekannt. Auf jeden Fall zeigt man sich in der leidgeplagten Stadt wenig begeistert von den Vorfällen, die die Bewohner von Grindavik in einer Zeit treffen, in der ihre finanzielle Existenz infrage gestellt ist.

Über Ostern befürchtet man weitere Diebstähle und plant, die Polizeipräsenz in Grindavik aufzustocken. Auch sollen die Kontrollen an den Zufahrtsstraßen verstärkt werden. Man rechnet eher mit wenigen Menschen, die sich über die Feiertage in der Stadt aufhalten werden, da viele Ostern in ihren Evakuierungsunterkünften verbringen werden und die Bau- und Aufräumarbeiten weitestgehend ruhen werden.

Vulkanausbruch bei Sundhnúksgíga hält an

Während man sich in Grindavik also vor Diebstählen fürchtet, geht der Vulkanausbruch in Sichtweite der Stadt weiter. Die Aktivität konzentriert sich auf den größten Krater, der sich auf der Spalte gebildet hatte. Zwei weitere Kraterkegel sind noch schwach aktiv. Vorgestern gab es einen leichten Rückgang der Tremoramplitude, doch seitdem ist er stabil. Die Lava fließt in Richtung Süden und beginnt Tunnel zu bilden. Gestern wurden Bilder veröffentlicht, die zeigen, wie es aus einem dieser Tunnel zu einem Ausbruch am Steinbruch kam. Unterirdisch fließende Lava stellt eine heimtückische Gefahr dar, denn unerkannt kann sie größere Strecken zurücklegen und so die Lavafront verschieben. Obwohl die Eruption schwächer als zu anfangs ist, besteht die Möglichkeit, dass die Lava im Laufe der Zeit doch noch bis zur Küstenstraße vordringen könnte.

Der Lavaaufstieg aus der Tiefe hält an und im Bereich von Svartsengi gibt es eine schwache Bodenhebung, die sich seit Eruptionsbeginn auf ca. 25 mm beläuft. In den letzten Stunden stagnierte die Hebung allerdings.

Griechenland: Starkes Erdbeben vor der Küste am 29. März

Starkes Erdbeben Mw 5,7 erschüttert die Küste im Südwesten vor der Halbinsel Peleponnes

Datum 28.03.2024 | Zeit: 07:12:45 UTC | Lokation: 37.238 ; 21.189 | Tiefe: 17 km | Mw 5,7

Die griechische Küste im Ionischen Meer wurde von einem starken Erdbeben der Magnitude 5,7 erschüttert. Das Beben ereignete sich heute Morgen um 07:12:45 UTC und hatte einen Erdbebenherd in 17 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 36 km westlich von Filiatrá auf der Halbinsel Peleponnes lokalisiert. Die Ionischen Inseln Zakynthos und Korfu liegen nördlich des Epizentrums. Im Bereich der Inseln hat es in den letzten Jahren und Monaten zahlreiche Erdbeben gegeben. Die Daten stammen vom EMSC. Andere Erdbebendienste meldeten leicht abweichende Daten. In ersten Meldungen zum Beben wurde eine Lokalmagnitude (Richterskala) von 6,0 und eine Herdtiefe von 23 Kilometern angegeben. Beim GFZ wird eine Momentmagnitude von 5,8 und ein Hypozentrum in 28 Kilometern Tiefe angezeigt. Es gab mehrere schwache Nachbeben.

Einen offiziellen Tsunamialarm hat es offenbar nicht gegeben. Zeitungen berichten, dass es aber entsprechende Überlegungen gegeben hätte. Doch nach der Abstufung der Magnitude und der Feststellung der Herdtiefe in mittleren Tiefen, wurde offenbar darauf verrichtet. Der Tiefe des Hypozentrums dürfte es auch zu verdanken sein, dass keine größeren Schäden gemeldet wurden. Mit leichten Gebäudeschäden muss man aber in der Nähe des Epizentrums rechnen.

Das Erdbeben wurde in einem großen Umkreis von mehr als 600 Kilometern wahrgenommen. Entsprechende Berichte liegen sogar aus Italien vor, wo es Meldungen aus Catania am Fuße des Ätnas gibt. Auf den Seismogrammen von dort ist die Erschütterung zu sehen und auch der Tremor stieg deutlich an. eine Eruption bleib aber aus. Auch auf Malta und Kreta war der Erdstoß zu spüren gewesen.

Tektonische Situation am Peleponnes

Tektonisch betrachtet stand das Erdbeben erneut mit der Plattenkollision von Afrika und Eurasien in Verbindung und ereignete sich im Bereich der Hellenischen Subduktionszone. Die Halbinsel Peleponnes und die südlichen Ionischen Inseln liegen auf der Ägäischen Mikroplatte, die entlang der Subduktionszone mit dem Adriatischen Sporn der Afrikanischen Platte kollidiert. Diese Kollision führt zu Spannungen entlang der Plattengrenze, die sich letztendlich in Erdbeben entladen.