Fuego verteilt Vulkanasche bis fast zur Küste

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Aktivität: Vulcanianisch

Eruptionsserie lässt Vulkanasche bis zu 4900 m hoch aufsteigen – Asche driftet fast bis zur Küste

In Guatemala sind aktuell zwei Vulkane aktiv. Bei diesen handelt es sich um die Feuerberge Santiaguito und Fuego. Während der erstgenannte Vulkan bereits seit mehreren Wochen eine erhöhte Aktivität aufweist, steigerte der Fuego seine eruptive Tätigkeit erst in den letzten Tagen wieder.

Das VAAC detektiert frequent aufsteigende Aschewolken, die bis zu 4900 m Höhe aufsteigen und in Richtung Westen verfrachtet werden. Der Wind weht die Asche bis fast zur Pazifikküste. Unter der Aschewolke kommt es zu Ascheniederschlag. CONRED informierte die Anwohner über die gesundheitsschädliche Wirkung der Vulkanasche und forderte zum Tragen von Staubmasken auf. Laut INSIVUMEH generiert der Fuego 7 bis 12 Explosionen pro Stunde. Starke Explosionen lassen Scheiben in Gemeinden am Fuß des Vulkans klirren und es kommt zu Ascheregen in den Gemeinden Panimache, Morelia und Santa Sofía. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Asche in Richtung Siquinalá und Santa Lucia ausdehnt ist groß.

Von der Aktivität lassen sich die Vulkantouristen allerdings nicht abschrecken, denn in den Sozialen Medien wurden wieder einige beeindruckende Aufnahmen veröffentlicht, die in den letzten Tagen entstanden sein sollen. Im Gegensatz zu vielen anderen Vulkanlokalitäten der Welt scheinen die Behörden in Guatemala noch etwas risikofreudiger zu sein und gestatten Vulkantouristen nach einer Onlineregistrierung weiterhin die Besteigung des benachbarten Vulkans Acatenango, von dem man prima zum Krater des Fuegos blicken kann. Offiziell nicht erlaubt, aber wohl geduldet ist die Besteigung des Sattels unterhalb des Fuegokraters, der vom Acatenango aus erwandert werden kann. In der Tat kein ganz ungefährliches Unterfangen.

Am Santiaguito kann man trotz der Aktivität noch den Santa Maria besteigen, um von dort auf den Lavadom zu blicken. Vom Dom gehen nicht nur zahlreiche Ascheeruptionen aus, sondern auch Schuttlawinen und pyroklastische Dichteströme ab. Sie haben aber nur eine geringe Reichweite.

Island: Bau neuer Straße über heißer Lava

Eruption hält unvermindert an – Reparatur des unter Lava begrabenen Straßenabschnitts hat begonnen

Die Isländer beweisen einmal mehr, dass sie alles andere als fatalistisch sind, und haben mit der Reparatur des von Lava verschütteten Straßenabschnitts begonnen, obwohl die Lava nur oberflächlich abgekühlt ist. Der Grindavíkurveg ist die wichtigste Straße nach Grindavik hinein und zudem die Zufahrt zum Geothermalkraftwerk und der Blauen Lagune, die immer noch geschlossen ist.

In einem VISIR-Interview äußerte sich Geoingenieur Jón Haukur Steingrímsson, dass der vom jüngsten Lavastrom verschüttete Straßenabschnitt ca. 300 bis 400 m lang sei und somit etwas breiter als das zuletzt reparierte Straßenstück, das beim Ausbruch am 8. Februar verschüttet wurde. Allerdings floss die neue Lava am Sonntag teilweise über den alten Lavastrom vom Februar. In dem Bereich des doppelten Stroms ist das Lavafeld gut 2 Meter mächtig. Man hat damit begonnen, die Lava mit einem Erdhobel zu glätten, und mit Schottern aufzufüllen. Obwohl die Isländer Meister darin sind, Schotterpisten zu bauen, werden die Arbeiten mehrere Tage dauern.

Das Thermalbad der Blauen Lagune ist derweilen geschlossen und man will von Tag zu Tag schauen, ob und wann man wieder öffnet. Tatsächlich habe ich mich wenige Stunden vor der Eruption dazu hinreißen lassen ein Ticket für den Dienstag nach Ostern zu buchen, da mein Sohn Leroy unbedingt einmal dort baden will und wir einen kurzen Islandurlaub gebucht haben. Jetzt sieht es so aus, als könnte uns der Vulkanausbruch einen Strich durch die Rechnung machen. Die Tickets sind nicht gerade billig: 76 € zahlt ein Erwachsener und man hat eine Stunde Zeit zum gebuchten Termin zu erscheinen. Da bin ich doch mal gespannt, ob die Straße innerhalb von 12 Tagen fertig wird.

Der Vulkanausbruch hält übrigens weiter an und um die aktiven Schlote wachsen Schlackenkegel. Wie groß Sie geworden sind, zeigt das Bild oben. Die Personen im Vordergrund sollen Wissenschaftler sein. Offiziellen Zugang zur Eruptionsstelle gibt es nach wie vor nicht. Die Bodenhebung bei Svartsengi ist relativ gering geworden und je nach GPS-Messreihe steigt der Boden noch leicht an oder stagniert fast. Es hat sich mehr oder weniger ein Gleichgewicht zwischen Magmaaufstieg aus der Tiefe und dem Magmaausstoß der Eruption eingestellt. Es sieht so aus, als würde der Ausbruch länger andauern wollen.

Erste Hitzewellen zum Frühlingsanfang

Frühlingshitze in Südeuropa – Ozeane werden immer wärmer

Gerade hat der Frühling der Nordhalbkugel begonnen, da sind auch schon erste Hitzewellen unterwegs. Zugegeben, so richtig heiß ist es erst in Äquatornähe, etwa im Sudan, wo bei Temperaturen von 40 Grad Schulen geschlossen wurden. Ähnlich heiß geht es auch in Mexiko und Indien zu. Letzteres wurde in den letzten beiden Jahren besonders stark von Hitzewellen heimgesucht, die bereits im Februar begannen und ihren Höhepunkt im Mai erreichten, als das Quecksilber auf die 50-Grad-Marke zusteuerte und diese lokal auch überschritt. Aktuell ist es aber auch in Südeuropa ungewöhnlich heiß, etwas in Spanien. Hier wurden in der Stadt Murcia bereit 32 Grad gemessen. Die hohen Frühlingstemperaturen lassen einige Meteorologen bereits jetzt vermuten, dass wir auch in Deutschland dieses Jahr wieder mit einem Hitzesommer rechnen müssen, und einige Forscher prognostizieren die Rückkehr der Dürre, die gerade erst durch die starken Niederschläge des Winters annulliert wurde, wobei es in Deutschland für das Jahr 2023 noch ein Wasserdefizit von 10 Milliarden Tonnen gab.

Nicht nur an Land ist es zu warm, denn auch die Weltmeere klagen unter einer ungewöhnlichen Hitze: Seit März 2023 lagen die Oberflächenwassertemperaturen der Ozean an jedem Monat über dem langjährigen Durchschnitt. Ozeanografen gehen davon aus, dass dies mit den stetig steigenden Lufttemperaturen zusammenhängt. Gut 90% der Atmosphärenwärme werden letztendlich von den Ozeanen absorbiert. Die Folgen für das marine Ökosystem und für das globale Klima sind noch unabsehbar.

Der Kampf gegen den Klimawandel hat besonders in Europa an Fahrt aufgenommen, droht aber trotzdem auf verlorenem Posten zu stehen, da die Weltbevölkerung immer schneller wächst und immer mehr Menschen vom Wohlstand profitieren und damit einen ungesund großen Treibhausgasfußabdruck hinterlassen. In gut 25 Jahren werden auf der Erde 10 Milliarden Menschen leben, vorausgesetzt, das irdische Ökosystem kollabiert nicht zuvor oder es entbrennt ein dritter Weltkrieg, der die Bevölkerung drastisch reduziert. Das macht klar, dass wir ohne einen enormen Wohlstandsverlust bzw. Verzicht kaum aus der Sache herauskommen werden!

Masaya: Freisprengen des Kraters befürchtet

Staat: Nicaragua | Lokation: 11.98, -86.15 | Aktivität: Hawaiianisch

Lavasee im Masaya-Krater verschüttet – Geologe befürchtet Freisprengen des Kraters

Anfang des Monats wurde der kleine Lavasee im Santiago-Krater des nicaraguanischen Vulkans Masaya von mehreren Hangrutschungen verschüttet. Eine Zeitlang gab es noch Entgasungen, doch inzwischen ist der Deckel auf dem Lavasee so dicht geworden, dass kaum noch Gas entweichen kann. Ein Vulkanologe schlägt nun Alarm: Er befürchtet, dass sich unter dem Deckel ein hoher Gasdruck aufbauen könnte, mit der Folge, dass es zu einem explosiven Schloträumer kommt.

Schloträumer sind bei vielen Vulkangehern gefürchtete Phänomene, da sie oft ohne Vorwarnungen geschehen. Wenn der Gasdruck im Fördersystem eines Vulkans zu groß wird, kann es zu einer Explosion kommen, die das oft erkaltete Material im Förderschlot ausbläst. Es entsteht eine Eruptionswolke, die grobkörnige Tephra mit großen Brocken enthält, die im Gipfelbereich des Vulkans niedergehen.

In einem Zeitungsinterview erklärte INETER-Geologe Eduardo Mayorga , dass die befürchteten Explosionen von mittelstarker Intensität sein könnten und empfahl im Falle von Explosionen sofort Schutz zu suchen. Er beschrieb die potenziellen Gefahren von herabfallenden Lavabrocken, die in der Größe von Münzen bis hin zu Bällen oder sogar größer sein könnten, und wies darauf hin, dass sie sofort nach dem Ausstoß herabfallen würden.

Des Weiteren warnte der Geologe vor der Möglichkeit von Ascheexplosionen, die Temperaturen von über 300 bis 800 Grad Celsius erreichen könnten und extreme Verbrennungs- oder Erstickungsgefahr verursachen würden.

Gestiegene Erdbebenaktivität am Masaya

Mayorga informierte über die seismische Aktivität des Vulkans, die in den letzten Monaten zunahm. Erdbeben sind plötzlich auftretende Ereignisse und kommen ohne Vorwarnung. Er wies auf eine Zunahme vulkanotektonischer Erdbeben hin und meinte, dass diese Aktivitäten auf eine bevorstehende Explosion hindeuten könnten.

Letztendlich wies der Geologe darauf hin, dass im westlichen Teil des Santiago-Kraters ein Block existiert, der von Brüchen durchzogen ist und der unter extremen Bedingungen, wie starken vulkanischen Deformationen oder Erdbeben mit Magnituden ab 6, kollabieren könnte.

Masaya ist ein flacher Schildvulkan nahe der Hauptstadt Managua. An seinem Fuß liegt die Stadt Masaya, die im Fall einer starken Eruption von den Eruptionen betroffen sein könnte. Der Vulkan ist ein beliebtes Touristenziel, doch die Aussichtsterrasse am Kraterrand ist aktuell gesperrt.