Erdbeben-News 02.12.21: Italien

In Italien bebte es in den letzten 24 Stunden an 3 unterschiedlichen Lokalitäten: Bei den Liparischen Inseln, im Golf von Pozzuoli und in Zentralitalien bei L’Aquila.

Lipari: Erdbeben ML 3,9

Datum: 01.12.2021 | Zeit: 22:44:12 UTC | Lokation:  38.49 N ; 14.88 E | Tiefe: 233 km | ML 3.9

Westlich der Insel Lipari bebte es gestern mit einer Magnitude von 3,9. Das Hypozentrum lag in 233 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 7 km westlich von Lipari lokalisiert. Diese Erschütterung war allerdings nicht die Einzige, denn im Bereich des Tyrrhenischen Meeres gab es insgesamt 4 weitere Erdbeben mit Magnituden im 2-er Bereich.

Zentralitalien: Erdbeben ML 2,9

Datum: 30.11.2021 | Zeit: 19:08:46 UTC | Lokation:  42.65 N ; 13.10 E | Tiefe: 233 km | ML 2.9

In der zentralitalienischen Region um L’Aquila gab es in den letzten 3 Tagen 5 schwache Erschütterungen. Die Stärkste brachte es auf ML 2,9, mit einem Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 16 km südlich von Norcia festgestellt.

Campi Flegrei: Erdbeben ML 1,7

Datum: 02.12.2021 | Zeit: 06:33:03 UTC | Lokation:  40.8313 ; 14.1395 | Tiefe: 2,4 km | ML 1.7

Ein schwaches Beben ereignete sich im Golf von Pozzuoli, bzw. in der Caldera Campi Flegrei. Obwohl es nur eine Magnitude von 1,7 hatte, erhielt es in den Sozialen Medien ungewöhnlich viel Aufmerksamkeit. Wahrscheinlich, weil man den Weltuntergang in Folge einer Supervulkan-Eruption heraufbeschwören möchte. Doch vereinzelte Beben dieser Größenordnung sind nichts ungewöhnliches für einen als aktiv eingestuften Vulkan. Bevor es hier zu einer Eruption kommt, würde man hunderte Beben pro Tag erwarten, so wie wir es au La Palma und Island gesehen haben.

Reykjanes: Schwarmbeben am Fagradalsfjall

Datum: 01.12.2021 | Zeit: 22:21:33UTC | Lokation:  63.896; -22.253 | Tiefe: 6,6 km | ML 1.1

Apropos Island: hier manifestierte sich gestern ein Schwarmbeben entlang des magmatischen Ganges am Fagradalsfjall. IMO registrierte 81 Erschütterungen auf Reykjanes, die praktisch alle im Bereich der Mikroseismizität lagen. Die stärksten Beben brachten es auf ML 1,1. Die Hypozentren lagen relativ flach. Wahrscheinlich kam es zu Setzungen am Gang.

Vulkan-News 02.12.21: Cumbre Vieja, Grimsvötn

Am Cumbre Vieja wurden hohe Lavafontänen gesichtet. Am Grimsvötn verstärkt sich der Gletscherlauf. Der Merapi baut an seinem Lavadom.

Cumbre Vieja: Hohe Lavafontäne

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Gestern Abend drehte der Vulkan auf La Palma wieder gut auf und erzeugte eine Lavafontäne, die über Hundert Meter hoch aufstieg. Sie speiste einen Lavastrom, der in mehreren Armen über den Steilhang unterhalb des Kegels floss. In den letzten Tagen zerstörten die Lavaströme zahlreiche Häuser. Insgesamt wurden seit dem 19. September 2746 Gebäude Opfer der Lava. Das Lavafeld bedeckt eine Fläche von 11,5 Quadratkilometer. Es wurden fast 420.000.000 Kubikmeter Lava gefördert und 85 km an Verkehrswegen zerstört. Heute beträgt der Schwefeldioxid-Ausstoß 15.000 Tonnen am Tag. Gestern wurde die 2. höchste Zahl an Erdbeben detektiert, seitdem der Ausbruch begonnen hat: 335 Erschütterungen rockten die Insel. Ein Ende der Eruption ist nicht absehbar.

Grimsvötn: Gletscherlauf wird stärker

Staat: Island | Lokation: 64.42, -17.33 | Eruption: Fumarolisch

Die Subsidenz des Eisschildes über dem Gletschervulkan beträgt mittlerweile gut 15 m. Der Wasserdurchfluss ist auf fast 1200 Kubikmeter pro Sekunde gestiegen. Der Höhepunkt des Gletscherlaufes wird für Sonntag erwartet. Dann sollen bis zu 4000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch den Gígjukvísl-Fluss fließen.

Neue Luftaufnahmen zeigen eine Spalte im Eis über den Grimsvötn, aus der fumarolischer Dampf aufsteigt.

Einar Hjörleifsson, Spezialist für Naturgefahren beim isländischen Wetteramt, erklärt in einem Interview mit mbl.is, dass er einen Vulkanausbruch im Gefolge der Flut nicht ausschließt.

„Wenn all dieses Wasser herausströmt, gibt es einen immensen Druckabfall“, bemerkt er, „und das ist ein Szenario, das wir im Auge behalten und mit all unseren Instrumenten überwachen.“

Ein solcher Druckabfall auf der Spitze des Vulkans hat in der Vergangenheit bereits Ausbrüche ausgelöst, zuletzt im Jahr 2004.

Merapi: Glühende Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Der Dom im Krater des indonesischen Vulkans Merapi wächst weiter. Es wurden wieder glühende Schuttlawinen beobachtet. Die Instrumente registrierten in den ersten 6 Tagesstunden 51 seismische Signale die von ihren Abgängen zeugten. Zudem wurden 11 Hybriderdbeben und eine vulkanotektonische Erschütterung detektiert. Die Seismizität bewegt sich somit auf vergleichsweise niedrigem Niveau.