Erdbeben-News 28.09.22: Hawaii

Hawaii: Erdbeben M 4,5

Datum: 27.09.22 | Zeit: 22:43:58 UTC | Lokation: 19.30 N ; 155.44 W | Tiefe: 27 km | Mb 4,5

Big Island Hawaii wurde gestern von einem Erdbeben der Magnitude 4,5 erschüttert. Das Hypozentrum lag 27 km tief. Das Epizentrum wurde 12 km nördlich von Pāhala lokalisiert und manifestierte sich am unteren Südwestrift des Vulkans Kilauea. Diese Beben hängen für gewöhnlich mit Magmenaufstieg zusammen. Lokale Medien berichten, dass es innerhalb von einer halben Stunde über 200 Wahrnehmungsmeldungen gab. Über nennenswerte Schäden liegen keine Berichte vor.

Auf der Shakemap des EMSCs erkennt man, dass es nicht nur im Bereich des unteren Südwestrifts bebte. In den vergangenen Wochen gab es auch viele Erdbeben im Gipfelbereich von Kilauea und Mauna Loa. Unter dem höchsten Vulkan der Erde (vom Meeresboden aus gemessen) akkumuliert sich Magma. Seit Monaten wird eine schwache Bodenhebung registriert. Mauna Loa’s Alarmstatus steht auf „gelb“.


Frankreich: Erdbeben in der Auvergne

Datum: 28.09.22 | Zeit: 07:12:40 UTC | Lokation: 45.41 N ; 3.25 E | Tiefe: 12 km | Ml 2,5

Im französischen Vulkangebiet der Auvergne manifestierte sich erneut ein schwacher Erdstoß. Es hatte die Magnitude 2,5 und ein Hypozentrum in 12 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 15 km südlich von Issoire. Die Region wird in diesem Jahr ungewöhnlich oft von schwachen Erdbeben erschüttert. Sie könnten im Zusammenhang mit dem Vulkanismus der Region stehen. Von einer seismischen Krise, die auf ein Erwachen der Vulkane hindeutet, kann man noch nicht sprechen. Es tut sich aber etwas im Untergrund der Auvergne.

Erdbeben-Signale in der Ostsee bei Nord Stream

Gestern Abend um 17:03:50 UCT wurden in der Ostsee seismische Signale registriert, die zunächst an schwache Erdbeben denken ließen. Das stärkste Signal hatte eine Magnitude von 2,2 und ein Hypozentrum in 0 km Tiefe. Das Epizentrum lag 61 km südlich von Karlskrona in Schweden. Die genauere Analyse der aufgezeichneten Signale ergaben aber, dass es sich nicht um tektonisch bedingte Erdbeben handelte. Außerdem wurden die Signale nur von Messstation des norwegischen Erdbebendienstes NORSAR registriert. Die Vermutung liegt nah, dass die Signale künstlichen Ursprungs waren.

Seismische Signale in der Ostsee könnten von Explosionen stammen

Gestern Abend wurde auch bekannt, dass die deutsch-russischen Gas-Pipelines von Nord Stream größere Leckagen aufweisen und Gas aus tritt. Die Röhren verlaufen am Grund der Ostsee in dem Gebiet, aus dem die seismischen Signale stammten. So liegt die Vermutung nahe, dass es einen Zusammenhang zwischen den seismischen Signalen und den Lecks an den Pipelines gibt. Ob die Signale durch Explosionen eines möglichen Sabotage-Aktes verursacht wurden, ist bis jetzt spekulativ, wenn auch nicht unwahrscheinlich. Allerdings sollen die Lecks an Nord-Stream 1 bereits vor der Registrierung der Signale bekannt gewesen sein. Nord-Stream 2 schlug wohl erst nach Nord-Stream 1 leck.

Ähnlichkeiten mit submarinen Vulkanausbruch

Der vermeintliche Sabotage-Akt gegen die Nord-Stream Pipelines verursachte nicht nur ein seismisches Signal ähnlich wie bei einem Erdbeben, sondern verursachte Folgen, die an einen submarinen Vulkanausbruch erinnern. Luftaufnahmen der Ostsee über den Leckagen zeigen recht große Gebiete mit Blasenbildungen. Zwar fehlen die für submarine Vulkanausbrüche typischen Wasserverfärbungen und schwimmende Bimssteine gibt es auch nicht, doch die Gasaustritte erinnern stark daran. Mit dem Unterschied, dass in der Ostsee das organische Methangas austritt, was als eines der potentesten Treibhausgase gilt. Vulkanische Gase sind hingegen überwiegend anorganischer Natur und verursachen in der Atmosphäre abkühlende Effekte.

Verpfuschte Energiepolitik

Obwohl die beiden Pipelines kein Gas nach Deutschland transportierten, standen sie unter Druck. Aktuell beeinflussen die Sabotage-Akte die Energiesituation in Deutschland nicht, trotzdem schnellte der Gaspreis gestern erneut in die Höhe, da skrupellose Rohstoff-Spekulanten Kasse machten. Dass Deutschland nun mit dem Rücken zur Wand steht, ist auch eine Folge katastrophaler Energiepolitik und eine verkackte Energiewende: jüngst gab es Aufrufe von Politikern eine Solardachpflicht einzuführen. Selbst wenn sie nur für Neubauten gelten sollte: woher sollen plötzlich so viele Solaranlagen kommen und wer soll sie montieren? Es würde längst mehr private Solaranlagen geben, wenn die Politik nicht so versagt hätte! Ich stell mir die Frage, warum private Solarstrom-Einspeiser nur 8 Cent für die Kilowattstunde Strom bekommen, ihn aber für mehr als 30 Cent zurückkaufen müssen, wenn sie mehr verbrauchen, als sie erzeugen? Warum bekommen professionelle Energieerzeuger bis zu 50 Cent für die Kilowattstunde Solarstrom und werden nach der Merit-Order bezahlt?

In der Anfangsphase wurden private Solaranlagen noch gut gefördert und es gab einen Boom in der deutschen Solarbranche. Dieser Boom wurde jäh abgewürgt, als man billige Solar-Asia-Importe ins Land ließ und private Anlagen nicht mehr förderte, sondern abstrafte. Nur ein kleines Beispiel dafür, was hier in den letzten Jahren so alles schief ging. Wissen unsere Politiker, was sie tun, oder sind sie nur Spielbälle der Lobbiesten?

Ein Kind des Ruhrgebiets

Als Kind des Ruhrgebiets bin ich zwischen Zechen, Kokereien und Stahlwerken groß geworden. Man atmete Feinstaub und Schwefelgase, ganz wie an einem Vulkan. Erdbeben gab es auch, wenn sich durch die Bergschäden der Boden senkte und es einen neuen Riss im Haus gab. Die Geräusche der Anlagen nervten jede Nacht. Umso erstaunter bin ich über die massive Gegenwehr einiger Bundesländer und natürlich von privaten Grundbesitzern, die sich mit allen Mitteln gegen Stromtrassen, Windrädern und Solarparks wehren. Sicherlich, keiner will sein Stück Natur vor der Haustür verschandelt sehen, aber als Kind hätte ich gerne mit Euch getauscht, selbst wenn ein Windrad in 500 m Entfernung zum Haus gestanden hätte! By the Way, ähnlich weit entfernt war die Zeche Osterfeld, in deren Schatten ich aufgewachsen bin. Wir im Pott haben unsere Opfer zum Wohlstand des Staates gebracht. Jetzt sind alle gefragt!

Asteroiden: NASA spielt DART

Was ich hier so lapidar nach einem Spiel betitele, ist nicht nur ernst, sondern hoch wissenschaftlich. Hinter dem DART-Spiel der Nasa verbirgt sich eine hoch komplexe Weltraummission, die darauf abzielt das Überleben der Menschheit zu sichern. DART steht für „Double Asteroid Redirection Test“, bei dem gestern eine 330 Millionen Dollar teurer Raumsonde einen Asteroiden rammte. Bei dem gerammten Himmelskörper handelte es sich um Dimorphos, der zusammen mit seinem Bruder Didymos einen Doppelasteroiden bildet. Während Didymos einen Durchmesser von 780 Meter hat, beträgt der Durchmesser von Dimorphos gerade einmal 160 m. Für die Wissenschaftler war es eine Herausforderung den kleinen Himmelskörper zu treffen, denn er befindet sich in 11 Millionen Kilometern Entfernung zur Erde. Der Anflug der Sonde geschah mit einer Geschwindigkeit von 24.000 km/h. Ein Dart trifft den Bullseye!

Versuch der planetaren Verteidigung vor Asteroiden

Warum die Nasa eine Raumsonde auf einen Asteroiden stürzen lässt, mag zunächst merkwürdig erscheinen, doch hinter dieser Aktion verbirgt sich ein ernsthafter Versuch zur Asteroidenabwehr. Während man normale Raumsonden möglichst leicht konstruiert, entwickelten die Nasa-Ingenieure mit der DART-Sonde ein regelrechtes Schwergewicht von 610 kg. Die Sonde wurde als Rammbock eingesetzt und brauchte 2 Dinge: Schwung und Masse. Damit sollte sie den Asteroiden möglichst aus der Bahn werfen. Damit man das kosmische Angriffsmanöver gut verfolgen konnte, setzte die Sonde kurz vor ihrem Aufprall einen kleinen Kamerasatelliten ab, der Livebilder vom Armageddon des Asteroiden zur Erde funkte. Auch der kosmische Rammbock selbst war mit Kameras bewaffnet und funkte Sekunden vor dem Aufprall fantastischen Bilder zur Erde.

Die Raumsonde wurde bereits am 24. November 2021 von Kalifornien aus gestartet. Als Trägerrakete diente eine Falcon-9. Es wurde extra eine Flugbahn gewählt, die die Raumsonde so einschlagen ließ, dass die Kollision auch von erdgestützten Teleskopen aus beobachtet werden konnte. Doch damit ist die Mission noch nicht zu Ende.

Im Dezember 2026 soll die ESA-Sonde Hera beim Doppelasteroiden ankommen und die Folgen des Impakts genauer untersuchen. So lange brauchen wir aber nicht zu warten, um herauszufinden, ob der planetare Verteidigungsversuch erfolgreich war, denn schon in einigen Tagen sollte sich zeigen, ob es zu einer Bahnänderung von Dimorphos gekommen ist. Hoffentlich löste man kein Asteroiden-Billiard aus. Die Wissenschaftler betonten, dass das Asteroiden-Paar keine Gefahr für die Erde darstellt. Dennoch gilt es als sicher, dass irgendwann ein großer Asteroid auf der Erde einschlagen wird und dann große Zerstörungen verursacht. Asteroiden mit einem Durchmesser von mehr als 100 m treffen die Erde ca. alle 10.000 Jahre.

Erdbeben-News 27.09.22: Türkei

Türkei: Erdbeben Mw 5,3

Datum: 27.09.22 | Zeit: 14:08:34 UTC | Lokation: 40.72 N ; 42.89 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,3

Im Nordosten der Türkei ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,3. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurden 21 km west-nord-westlich von Kars lokalisiert. Die Grenzen zu den Nachbarländern Georgien und Armenien sind nicht fern. Der Erdstoß war mit den Erdkrustenbewegungen entlang der Nordanatolischen Verwerfungszone assoziiert.

Vulkan-News 27.09.22: Piton Fournaise

Alaid emittiert hohe Wärmestrahlung

Staat: Russland | Koordinaten: 50.85 ,155.55 | Eruption: Ascheeruption

Der Kurilenvulkan Alaid eruptiert Vulkanasche. Seit gestern brachte das VAAC 4 Warnungen heraus, nach denen die Asche bis auf einer Höhe von 5500 m aufgestiegen ist und in Richtung Nordosten driftete. KVERT weist darauf hin, dass eine moderate Eruption im Gange sei und mit Aschewolken zu rechnen ist, die bis auf 6000 m Höhe aufsteigen könnten. Der Eruptionstypus wird als strombolianisch eingestuft. Darüber hinaus emittiert Alaid eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 654 MW. Damit ist sie ähnlich hoch, wie am Piton de la Fournaise, bei dem nicht nur ein Schlackenkegel Lava spattert, sondern auch Lavaströme unterwegs sind.


Piton Fournaise: Lava fließt noch

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Spalteneruption

Um meine Andeutung von oben zu konkretisieren: Der Fournaise emittiert eine Wärmestrahlung mit 636 MW Leistung . Sie wurde von MIROVA ermittelt. Die Eruption veränderte sich seit meinem letzten Update nur geringfügig und wird von den Vulkanologen des OVPFs als stabil beschrieben. Gestern Abend gab es einen kleinen Peak in der Tremor-Amplitude, der sich auch in der Lava-Förderrate widerspiegelte. Es wurde kurzfristig eine Steigerung der Förderrate auf 8 Kubikmeter pro Sekunde festgestellt. Ansonsten lag der Wert bei ca. 3 Kubikmetern.


Sangay mit Aschewolken

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Ein ähnliches Bild wie der Alaid liefert der Sangay in Ecuador. Er emittiert eine Wärmestrahlung mit 197 MW Leistung, was immer noch als hoch eingestuft wird. Der Vulkan ist ebenfalls strombolianisch aktiv und es wird glühende Tephra gefördert. Vulkanasche erreicht heute eine Höhe von 7000 m und driftet nach Westen. Die Vulkanologen vom IGEPN registrierten gestern rekordverdächtige 1152 Explosionssignale. Außerdem gab es 58 langperiodische Erdbeben und 51 Tremorphasen. Dem Vulkan wird eine gute Form attestiert.

Vulkan-News 26.09.22: Stromboli

Stromboli mit Phase erhöhter Aktivität

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

In der Nacht vom Samstag auf Sonntag gab es am Stromboli eine Phase erhöhter explosiver Aktivität. Wie das INGV berichtete, gab es nachts einige stärkere Explosionen aus dem nördlichen Kraterbereich, die glühende Tephra bis auf die Sciara del Fuoco hinaus warfen. Die Tätigkeit förderte auch einen kleineren Lavastrom zutage, der ebenfalls im oberen Bereich der Feuerrutsche unterwegs war. Es wurde eine Warnung zur erhöhten Tätigkeit herausgegeben, die heute Morgen wieder aufgehoben wurde.

Die Eruptionen kündigten sich bereits in den letzten Tagen durch Phasen von Lavaspattering an. Am 19.September gab es einen kurzlebigen Peak in der Tremoramplitude. Aktuell bewegt sich das vulkanische Zittern im gelben Bereich, der Vulkan-Aktivitätsindex steht ebenfalls auf „gelb“. Eine Messstation registriert seit 2 Stunden einen seismo-akustischen Tremor. Dieser könnte von starken Winden verursacht werden. Die geophysikalischen Parameter zeigen ansonsten keine besonderen Abweichungen.

Wie ich schon einmal erwähnte, stellte das LGS leider seinen täglichen Update-Service ein. Für die Öffentlichkeitsarbeit zeichnet sich nun ausschließlich das INGV verantwortlich. Dieses weist auf besondere Tätigkeiten hin, bringt ansonsten nur ein wöchentliches Bulletin zum Stromboli heraus. Dieses erscheint für gewöhnlich Dienstags. Falls es erwähnenswertes zu Berichten gibt, halte ich euch auf dem Laufenden.

Über den Vulkan Stromboli

Stromboli ist ein 924 m hoher Stratovulkan. Er bildet eine der 7 Hauptinsel im Äolischen (Liparischen) Archipel. Hierbei handelt es sich um einen vulkanischen Inselbogen, der neben den Vulkanen der Inseln, auch einige submarine Vulkane beherbergt. Stromboli ist namensgebend für den strombolianischen Eruptionstyp, der sich durch schwache, aber regelmäßige Explosionen auszeichnet. Auf Stromboli werden meistens mehrere Explosionen pro Stunde registriert, wobei es auch mehrstündige Pausen geben kann. Typischer Weise wird glühende Tephra bis zu 150 m hoch ausgeworfen. Auswurfshöhen bis zu 300 m sind selten. Noch seltener sind Phasen paroxysmaler Eruptionen, oder Flankeneruptionen. Diese beiden Eruptionsarten stellen eine ernste Gefahr für Urlauber und Bewohner in Kraternähe dar. Im Extremfall können Vulkanbomben bis in den Ort fliegen.

Erdbeben-News 26.09.22: Reykjanes Ridge

Erdbeben Mw 5,7 am Reykjanes Ridge

Datum: 26.09.22 | Zeit: 09:59:57 UTC | Lokation: 54.08 N ; 35.23 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,7

Mitten im Atlantik ereignete sich heute ein Erdbeben der Magnitude 5,7. Der Erdbebenherd befand sich nach Angaben des EMSCs in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 903 km südöstlich von Nanortalik (Grönland) lokalisiert. Das isländische Reykjavik befindet sich 1347 km entfernt. Trotz der großen Entfernung zu Island, wird dieser Teil des Mittelatlantischen Rückens noch dem Reykjanes-Ridge zugeordnet. Das Erdbeben fand seinen Ursprung entsprechend in der Divergenz der Kontinentalplatten von Nordamerika und Europa.


Deutschland: Erdbeben Ml 21, in der Vulkaneifel

Datum: 24.09.22 | Zeit: 17:41:2 UTC | Lokation:  50.38 N ; 7.37 E | Tiefe: 10 km | Ml 2,1

Bereits vorgestern manifestierte sich nahe des Laacher-See-Vulkans in der Eifel ein Erdstoß Ml 2,1. Für die regionalen Verhältnisse war es nicht einmal ganz so schwach, lag aber noch unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit 10 km angegeben. Das Epizentrum wurden 9 km südwestlich von Neuwied verortet. Tatsächlich lag es nur 5 km vom Laacher See entfernt.

Vulkan-News 26.09.22: Lahargefahr durch Taifun

  • Taifun Karding/Noru wütete über den Philippinen
  • Der Wirbelsturm brachte große Wassermassen mit sich
  • Für Pinatubo und Taal wurden Lahar-Warnungen ausgegeben

Warnung vor Laharen an philippinischen Vulkanen

Aktuell werden die Philippinen vom Taifun Karding heimgesucht. Der in den Medien als „Supertaifun“ bezeichnete Wirbelsturm zieht über die Hauptinsel des Archipels hinweg und bringt große Mengen Regen mit sich. Daher wurde für die Vulkane der Region eine Lahar-Warnung ausgegeben. Sie gilt insbesondere für die Vulkane im Gebiet der Hauptstadt Manila, zu denen Pinatubo und Taal gehören. Letzterer findet aber auch aus einem anderen Grund hier Erwähnung: In den letzten Tagen war der Schwefeldioxid-Ausstoß wieder hoch. Täglich stößt der Caldera-Vulkan mehr als 8000 Tonnen Schwefeldioxid aus. Das ist 4 Mal mehr, als der in Eruption begriffene Sakurajima emittiert. Die Vermutung liegt nahe, dass im Untergrund große Mengen Magma stecken, die entgasen. Es könnten aber noch andere Prozesse hinter den ungewöhnlich starken Entgasungen stecken, die Wissenschaftlich bislang noch nicht erforscht sind. Heute steigen Dampfwolken bis zu 1200 m hoch auf, gestern erreichten sie eine Höhe von 2000 m. Die Vulkanologen messen eine leichte Bodenhebung: Magmatische Fluide dringen in den Untergrund ein und verursachen den Uplift. In Bezug auf die Lahargefahr befürchten die Wissenschaftler, dass große Bodenrisse, die während der Eruption von 2020 im Nordwesten und Südosten der Caldera entstanden, erodiert werden und sich so vergrößern. Das erodierte Material könnte Lahare verstärken.

Bei dem anderen Vulkan, für den eine Lahar-Warnung ausgegeben wurde, handelt es sich um den Pinatubo. Er brach im Jahr 1991 groß aus und verwüstete die gesamte Landschaft. Bemerkenswert ist, dass die Eruption zeitgleich mit dem Wüten eines Taifuns stattfand und es damals nicht nur zur Generierung von Pyroklastischen Strömen kam sondern auch zu Laharen.

Bei Laharen handelt es sich um Schlammströme, die entstehen, wenn Wasser am Vulkanhang abgelagerte Vulkanasche mobilisiert und in Schlamm verwandelt. Lahare können metergroße Felsblöcke transportieren und Baumstämme im Gepäck haben. Das rüstet sie mit einem besonders hohem Zerstörungspotenzial aus. Verkeilen sich Baumstämme an Brücken, entsteht ein Staudamm und das Wasser-Schlamm-Gemisch kann die Brücke überspringen.

Der Taifun selbst, der bei uns als Noru bezeichnet wird, richtete große Schäden an und setzte die Landschaft unter Wasser. Mindestens 5 Menschen starben. Es wurden Windböen von bis zu 200 km/h gemessen. Damit fällt der Sturm in die mittlere Hurrikan Kategorie 3 und kann eigentlich nicht als „Supertaifun“ bezeichnet werden.

Erdbeben-News 25.09.22: Iran

Iran: Erdbeben Mb 5,0

Datum: 25.09.22 | Zeit: 15:25:19 UTC | Lokation: 27.73 N ; 56.64 E | Tiefe: 40 km | Mb 5,0

Im Südiran bebte es mal wieder. Diesmal hatte das Beben eine Magnitude von 5,0 und ein Hypozentrum in 40 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 70 km nördlich von Bandar Abbas lokalisiert. In dieser Region bebte es im letzten Monta häufig. Das aktuelle Beben manifestierte sich einige Kilometer östlich der vergangenen Erdstöße. Ein Indiz dafür, dass die betroffene Störungszone über eine längeren Distanz unter Spannung steht. Daher muss man mit weiteren Erdbeben rechnen. Das EMSC verweist auf 2 Wahrnehmungsmeldungen aus Bandar Abbas.