Atlantischer Hurrikan verursachet Naturkatastrophen

Längst ist es kein Geheimnis mehr, dass wir weltweit immer heftigere Extremwetterereignisse erleben. Hier die neusten Entwicklungen aus dem atlantischen Raum.

Hurrikane im Atlantik

Nicht nur im Pazifik geht es stürmisch zu, sondern auch im Atlantik. Gerade baut sich in der Karibik Hurrikan Ian zusammen. Berechnungen zeigen, dass er am Dienstag Kuba erreichen wird und dann Richtung Florida weiterzieht. Er entwickelt sich zu einem Hurrikan der Kategorie 3. Die Bewohner der Gefahrenzonen werden aufgerufen, entsprechende Vorbereitungen zu treffen, denn es werden starke Zerstörungen erwartet.

In Kanada und auf Island trafen Ausläufer des ehemaligen Hurrikans Fiona ein, der in der Vorwoche noch die Karibik verwüstete und sich eigentlich abgeschwächt hatte. Doch auch er gewann über dem offenen Wasser wieder an Fahrt und traf am Wochenende die Ostküste Kanadas. Teils mit verheerenden Folgen, denn auch hier wurden starke Überschwemmungen angerichtet, Erdrutsche ausgelöst und Infrastruktur zerstört. Es wurden starke Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 138 km/h gemessen. Damit wäre Fiona eigentlich ein Hurrikan der Kategorie 1. Eigentlich, weil Fiona ihren Status als Hurrikan verlor, als sie über dem Nordatlantik kalte Luftmassen anzapfte. Damit war sie nur noch ein außertropisches Sturmtief und per Definition kein Hurrikan mehr. Die kalten Luftmassen des Jetstreams verstärkten den Sturm weiter.

Fiona wütet und zerstört also weiter. Besonders hart traf es die Provinzen Neufundland und Labrador, aber auch Nova Scotia. Hausdächer wurden abgedeckt, Bäume und Strommasten knickten um, was fatale Folgen für die Stromversorgung von gut 400.000 Haushalte hatte: fast dreiviertel der Bewohner der Region waren ohne Strom. Entlang der Küste kam es zu Sturmfluten. Ganze Häuser wurden ins Meer gespült.

Bürgermeister Brian Button, sagte in einem CBC- Interview, dass seine Stadt Channel-Port aux Basques ein Bild der totalen Verwüstung biete. Im Wortlaut hieß es :“Das Ganze ist größer und schlimmer geworden, als wir es uns vorgestellt haben.“

Sturm auf Island

Fionas Finger reichen weit und verursachen selbst auf Island einen ausgewachsenen Sturm. Für das ganze Land gibt es Sturmwarnungen. Erstmalig wurde die „rote Warnstufe“ für den Nordosten der Insel ausgerufen. Bei Höfn peitschen heftigste Winde über die Küste. Die Ringstraße wurde gesperrt. Es wurden Windgeschwindigkeiten von mehr als 160 km/h erwartet.

Bei meinem ersten Islandaufenthalt Anfang der 1990iger Jahre, wurde ich genau dort von einem ähnlich starken Sturm erwischt, der sich auch aus den Ausläufern eines karibischen Hurrikans entwickelte. Damals harrte ich tapfer im Zelt aus, welches ich auf einem Sportplatz am Stadtrand aufschlug. Es hielt den Böen tatsächlich stand. Allerdings waren sie „nur“ bis zu 120 km/h schnell.

Naturkatastrophen-News: Taifune am 25.09.22

Die diesjährige Wirbelsturmsaison kam nur langsam in Fahrt, doch hat sie mittlerweile stark an Dynamik gewonnen: zum Leidwesen der Betroffenen. Besonders Japan wird in diesen Tagen von Stürmen am laufenden Band getroffen und ein Ende ist nicht in Sicht, denn während der eine Sturm gerade abzieht, baut sich der Nächste bereits auf. Dabei erreicht nicht jeder Wirbelsturm Taifun-Niveau, aber auch die schwächeren Stürme richten Zerstörungen an. Doch der Reihe nach:

Tropische Wirbelstürme in Japan

Gestern wirbelte der tropische Sturm Tales Zentraljapan durcheinander, indem er sintflutartige Regenfälle und starke Windböen mit ich brach. Das JMA (Japanische Meteorologische Agentur) maß im Zentrum des Sturm Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 km/h, womit sie nicht stark genug waren, damit Tales als Taifun klassifiziert werden konnte. Dennoch richteten die starken Winde Schäden an und verursachten massive Stromausfälle, von denen über Hunderttausend Haushalte betroffen waren.

Wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete, fanden 2 Menschen den Tod. Bei den Opfern handelte es sich um einen 40-jährigen Mann, der infolge eines Erdrutsches ums Leben. Ein 29-jähriger Mann wurde tot in seinem Wagen gefunden, nachdem er in einen Stausee gestürzt war.

Die starken Regenfälle begannen bereits am Donnerstag. Seitdem fielen in der Stadt Shizuoka rekordverdächtige 417 mm Niederschlag. Ganze Ortschaften unweit Tokios wurden überflutet. Es kam zu mehreren Erdrutschen. Einer von ihnen riss 2 Strommasten um, woraufhin es zu den beschriebenen Stromausfällen kam.

Tales bewegt sich in nordwestlicher Richtung, wobei er auf seinem Weg zu weiteren Inseln Japans wieder über dem warmen Ozeanwasser Kraft tankt. Es könnte sein, dass er dann doch noch Taifun-Stärke erreicht.

Während Tales abzieht, steht südöstlich von Japan der nächste Sturm in den Startlöchern. Bei Mnidulle handelt es sich um den 16. tropischen Wirbelsturm der Saison und er hat bereits die analoge Hurrikane-Kategorie 3 erreicht. Windstärken von bis zu 180 km/h peitschen über den Pazifik. Er könnte bis zu seinem möglichen Landfall (seine Bahn lässt ich noch nicht genau festlegen) zu einem sehr starken Taifun der Kategorie 5 heranwachsen, in dem Windgeschwindigkeiten von bis zu 288 km/h herrschen.

Dem nicht genug, so wird die philippinische Insel Luzon gerade von einem starken Taifun heimgesucht. Er hört auf den Namen „Noru“ und wird als sich explosionsartig entwickelnder Supertaifun bezeichnet.

Eruption Piton Fournaise am 25.09.22

Vulkanische Aktivität am Piton Fournaise hält an

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Spalteneruption

Am 6. Tag der Eruption hält die Aktivität weiter an. Sie geht von einem Schlackenkegel aus, der sich am unteren Ende der Eruptionsspalte gebildet hat. Im Krater des Kegels brodelt ein Lavapond. Von ihm geht Lavaspattering aus, das glühende Tephra einige Meter über den Krater hinaus auswirft. Am unteren Spaltenende treten auch Lavaströme aus, die in ihrem oberen Verlauf gedeckelt sind und durch Tunnel fließen. Aktuelle Bilder zeigen, dass es direkt am neuen Schlackenkegel keine oberflächlich fließenden Lavaströme gibt. Doch die Situation ist dynamisch und kann sich jeder Zeit ändern. Es kommt zu zahlreichen Lavaausbrüchen von kürzeren, oberflächlich fließenden Lavaströmen. Es gibt 2 Hauptströme, die in Richtung Süden und Südosten unterwegs sind. Die Lavafront hat dabei die 2000 Höhenmeterlinie erreicht und befindet sich im Bereich des Kraters Château Fort.

Messung der Förderrate am Piton Fournaise

Gestern Morgen gelang es Forschern des OVPF die Lavaflussraten abzuschätzen. Sie schwanken zwischen 1-3,5 Kubikmeter pro Sekunde. Diese Daten korrespondieren mit dem Schwefeldioxid-Gasfluss und der Leistung der Wärmestrahlung, die bei MIROVA einzusehen ist. Sie liegt bei 350 MW. Die Flussschätzungen ergeben, dass seit Eruptionsbeginn zwischen 1,2 und 2,5 Millionen Kubikmeter Lava gefördert wurden. Dieser Wert wird als Minimalwert angesehen, da die schlechten Wetterbedingungen während der Anfangsphase der Eruption Flussschätzungen vereitelten.

Es wird weiterhin vulkanischer Tremor registriert. Seine Amplitude beträgt noch 20% des Maximalwertes der initialen Eruptionsphase und ist stabil. Stabilisiert haben sich auch Seismizität und Bodendeformation, was bedeutet, dass in den letzten 2 Tagen weder vulkanotektonische Erdbeben, noch eine anhaltende Bodenhebung registriert wurden.

Das Gefahrenpotenzial der Eruption wird als nicht besonders groß eingeschätzt. Die Vulkanologen schreiben, dass sich der Vulkanausbruch auf die Caldera Enclos beschränkt und keine besondere Bedrohung für die Sicherheit von Personen, Gütern oder der Umwelt darstellt. Die Alarmstufe 2 bleibt bestehen. Der Zugang zur Caldera ist trotzdem nicht gestattet.

Vulkan-News 24.09.22: Sakura-jima

Sakurajima mit weiteren Ascheeruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

Am Vulkan in der Bucht von Kagoshima gab es weitere Ascheeruptionen. Im Vergleich zum Vulkanausbruch gestern Mittag waren sie deutlich kurzlebiger. Der größte Ausbruch förderte Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3700 m. Die Aschefahne driftete in Richtung Südosten. Die Seismizität ist leicht erhöht.

Aus einem Bericht des JMA geht hervor, dass im Beobachtungszeitraum 19. September bis 23. September (15 Uhr) einige Eruptionen stattfanden, bei denen große pyroklastische Blöcke bis zu 700 m vom Minamia-dake entfernt landeten. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 1900 Tonnen am Tag und wurde als hoch bezeichnet. Es gab nur wenige vulkanotektonische Erdbeben. Also, alles wie gehabt und es gab keine Anzeichen einer sich anbahnenden größeren Eruption. Diese manifestierte sich eigentlich am Ende des erwähnten Beobachtungszeitraum, zog aber nicht in den Bericht mit ein. Das wird dann wohl am Montag der Fall sein.

Video der Eruption vom Vortag

Hier noch ein Video, das aus den Aufzeichnungen der Livecam-Aufnahmen von gestern extrahiert wurde. Bei der vergleichsweise lang anhaltenden Eruption, floss ein pyroklastischer Dichtestrom über den Ost- und Südhang des Vulkans. Wie Vulkanologe Ullrich Küppers in unserer FB-Gruppe hinwies, gehören auch Pyroklastische Ströme zu den Dichteströmen. Sie umfassen alle ähnlichen Ereignisse und müssen nicht immer so schnell und totbringend sein, wie die geläufigen pyroklastischen Ströme. Im Grunde genommen kollabierte die Aschewolke: die Asche sank zu Boden und floss relativ langsam den Vulkanhang hinab, ohne auf einem heißen Gaskissen zu gleiten. Obwohl solche Ereignisse kein allzu großes, zerstörerisches Potenzial aufweisen, kann ein Vulkanwanderer, der in solchen Wolken gerät, arge Probleme bekommen. Die Vulkanologen vom JMA weisen ausdrücklich auf die Zugangsbeschränkung zum Vulkan hin und warnen vor Pyroklastischen Strömen und Vulkanbomben. Wie sich zeigt, waren die Warnungen berechtig.

Suwanose-jima mit Eruptionen

Weiter südlich des Sakura-jimas befindet sich der Inselvulkan Suwanose-jima. auch dieser Vulkan ist in den Meldungen des VAACs vertreten. Demnach stieg Vulkanasche bis zu 3700 m hoch auf. Da es relativ Windstill war, verteilte sich die Aschewolke um den Vulkan und driftete nicht in eine bestimmte Richtung. Die Seismizität ist leicht erhöht.

Erdbeben-News 24.09.22: Chile

Starkes Erdbeben Mw 6,1 vor chilenischer Küste

Datum: 23.09.22 | Zeit: 22:53:26 UTC | Lokation: 41.31 S ; 75.58 W | Tiefe: 10 km | Mw 6,1

Gestern Abend erschütterte ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,1 die Küste von Chile. Der Erdstoß manifestierte sich um 22:53:26 UCT (19:53:26 Uhr Ortszeit). Das Epizentrum lag offshore. Es wurde 159 km west-nord-westlich von Ancud lokalisiert. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 10 km. Beim EMSC gibt es 2 Wahrnehmungsmeldungen. Die Bebenzeugen befanden sich in mehr als 200 km Entfernung zum Epizentrum und beschreiben den Erdstoß als ein starkes Zittern. Erdbeben dieser Magnitude können bereits beachtliche Schäden verursachen, allerdings lag das Epizentrum gut 130 km von der Küste entfernt, so dass ich nicht mit großen Schäden rechne. Entsprechende Meldungen liegen auch noch nicht vor.

Erdbeben dieser Magnitude können die Aktivität von Vulkanen beeinflussen. Davon gibt es in einem Umkreis von 1000 km zahlreiche. Feuerberge wie Calbuco, Osorno und Chaiten liegen in wesentlich geringerer Entfernung zum Erdbebenzentrum. Vor 12 Jahren gab es dort einiges an Aktivität, doch in den letzten Jahren ist es um die chilenischen Vulkane im Lago-Distrikt ruhiger geworden. Das gleiche gilt für die Erdbebentätigkeit. Vielleicht ist es die Ruhe vor dem Sturm?

Tektonik vor der Küste Chiles

Vulkane und Erdbeben in Chile haben den gleichen tektonischen Ursprung. Vor dem größten Teil der chilenischen Küste liegt die Nazca-Platte. Vor der Südwestküste grenzen die Nazca-Platte und die Antarktische Platte aneinander und bilden eine divergente Plattengrenze. Beide Platten kollidieren mit der Südamerikanischen Platte und werden unter dieser subduziert. Die Platten tauchen bis in den Erdmantel ab und verbiegen sich dabei. Es entstehen große Spannungen, die entweder durch Bruch eines Plattensegments abgebaut werden, oder durch ein explosionsartiges Zurückschnellen. Bei beiden Ereignissen wird viel Energie freigesetzt und Erdbeben entstehen. Die Nazca-Platte wird mit einer Geschwindigkeit von fast 8 cm pro Jahr subduziert, was für Plattentektonische Prozesse schnell ist. Je weniger Erdbeben es gibt, desto größer die Spannungen, die im Untergrund entstehen. Das Erdbeben heute wird nur einen kleinen Teil der aufgebauten Spannungen abgebaut haben. Studien zeigten auch, dass starke Erdbeben entlang eines Störungsabschnittes gehäuft auftreten. Es gibt quasi einen Domino-Effekt, sobald angefangen wird, die Spannungen in der Erdkruste abzubauen. Daher ist in der Region mit weiteren starken Erdbeben zu rechnen.

Vulkanausbruch Sakurajima am 23.09.22

Vulkanausbruch am Sakurajima erzeugt Aschestrom

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

Heute Nachmittag ereignete sich am Sakurajima in Japan eine größere Eruption. Sie manifestierte sich aus dem Minami-dake und begann gegen 13:35 Uhr Ortszeit. Die Eruption entwickelte sich sehr langsam und nach gut 10 Minuten begann die Eruptionswolke zu kollabieren, wobei die Asche Richtung Südosten driftete und zu Boden fiel. Am Boden breitete sich dann eine Aschewolke aus, die in dem Zeitraffervideo unten wie ein Pyroklastischer Strom aussieht. In den Realtime-Aufnahmen läuft das Voranschreiten der Asche am Boden allerdings sehr langsam ab, und ich denke, es fehlte das heiße Gaskissen, auf denen sich Pyroklastische Ströme bewegen, so dass ich zögere von einem richtigen Pyroklastischen Strom zu sprechen. Allerdings warnen die Vulkanologen vom JMA seit einigen Wochen davor, dass Pyroklastische Ströme entstehen könnten. Mal gucken, wie die Wissenschaftler vor Ort die Situation einschätzen. Der Hauptteil des Aschestroms scheint in Richtung Osten geflossen zu sein und vielleicht ergab sich aus einer anderen Perspektive ein anderes Bild.

Die Front des aschereichen Stroms erreichte im Süden fast die Basis des Vulkans und stoppte kurz vor der Küstenstraße. Auf dem LiveStream erkennt man, dass mehrere Bootsbesitzer ihre Boote in Sicherheit brachten und die Flucht ergriffen. Im Osten scheint der Aschestrom eine größere Strecke zurück gelegt zu haben und könnte den Bereich der unteren Lahar-Verbauungen erreicht haben. Dort in der Nähe steht eine Messstation mit einer weitern Livecam, die aber nicht öffentlich zugänglich ist. Bilder von dort könnten spannend werden, wenn sie von den Forschern geteilt werden. Das VAAC Tokio registrierte bei einer vorherigen Eruption Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Die Aschewolke driftete in Richtung Südosten.

Update: Mit reichlich Verzögerung kam eine neue Meldung heraus, nach der die Aschewolke bis auf 4000 m aufstieg.

Alaid: Vulkan der Kurilen

Der Stratovulkan Alaid ist der nördlichste Vulkan der Kurilen und zeichnet sich durch seinen symmetrischen Kegel aus. Zugleich ist er mit einer Höhe von 2285 m der höchste Vulkan des Inselbogens und bildet die Insel Atlasov. Der Inselvulkan liegt nordwestlich der größeren Insel Paramushir und direkt vor der Südspitze Kamtschatkas. Paramushir ist uns durch den Vulkan Ebeko bekannt, der in den letzten Jahren häufig in den Schlagzeilen stand.

Vulkanismus der Kurilen

Der Vulkanismus der Kurilen steht im Zusammenhang mit der Subduktion der Pazifischen Platte unter der Ochotsk Platte. Sie ist im Westen dem Eurasischen Kontinent vorgelagert und grenzt im Norden an die Platte Nordamerikas. Im Süden grenzt die Platte an die Philippinische Platte.

Der Alaid fördert intermediäre Laven von basaltischer- bis andesitischer Komposition. Der Gipfel wird von einem 1,5 km durchmessenden Krater eingenommen. Auf den unteren Vulkanflanken befinden sich zahlreiche Schlackenkegel. Die meisten verlaufen auf einer Nordwest-Südost streichenden Linie, die den Verlauf einer Störung durch den Vulkan markieren könnte. Der jüngste und tiefst gelegene dieser Kegel entstand durch eine submarine Eruption im Jahr 1933 und liegt vor der Küste von Atlasov.

Das GVP listet 16 Eruptionen auf. Mit der Dokumentation der Ausbrüche wurde 1790 begonnen. Dieser erste dokumentierte Ausbruch zählt mit dem letzten Ausbruch zu den stärksten Eruptionen der Kurilen. Sie brachten es auf einen VEI 4. Es gab auch 3 Eruptionen mit einem VEI 3. Entsprechend hoch wird das Gefährdungspotenzial für den Flugverkehr eingeschätzt.

Jüngste Eruptionen des Vulkans Alaid

Am 15. September 2022 begann eine neue Eruptionsphase am Alaid. Auf Satellitenbildern erschien eine thermische Anomalie, die vom Vulkankrater ausging. Am Folgetag erhöhte das zuständige Observatorium (KVERT) den VONA-Alarmstatus auf „gelb“.  Am 18. September wurde ein Observierungsflug durchgeführt und man fand den Vulkan in strombolianischer Eruption begriffen. Die Vulkanologen wiesen darauf hin, dass es jeder Zeit zur Eruption von Aschewolken kommen könnte, die höher als 6 km aufsteigen und dann den Flugverkehr gefährden würden. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht.

Vulkan-News 23.09.22: Alaid

Alaid mit thermischen Signal

Staat: Russland | Koordinaten: 50.85 ,155.55 | Eruption: Ascheeruption

Der Kurilen-Vulkan Alaid emittiert heute eine sehr hohe Thermalstrahlung, die von den Sentinel-Satelliten erfasst wird und im Infrarotbereich sichtbar ist. Eine thermische Anomalie geht vom gesamten Kraterboden aus. MIROVA zeigt eine Leistung der Thermalstrahlung von 140 MW an. Laut KVERT ist der Vulkan strombolianisch aktiv und stößt Aschewolken aus. Es wurde ein Foto vom 18. September veröffentlicht, auf dem eine Aschewolke zu sehen ist. Die Luftaufnahme zeigt aber auch eine Dampfspur am linken Bildrand, die meiner Meinung nach von einem Lavastrom emittiert wird. Möglich ist auch, dass der Damp einer Fraktur entströmt. Der Alarmstatus für den Flugverkehr steht auf „orange“.


Piton Fournaise mit schwacher Aktivität

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Spalteneruption

Gestern hielt die Aktivität am Piton de la Fournaise an, wird von Beobachtern des OVPF aber als schwach beschrieben. Mittags ließen die Wetterbedingungen eine Inspektion des Vulkans zu und man konnte sogar die Lavaflussrate bestimmen: sie lag bei mageren 3 Kubikmetern pro Sekunden. Die meiste Lava entspringt einem Schlot am unteren Ende der Spalte. Darüber findet in einem neuen Kraterkegel Lavaspattering statt. Das Bild wurde am Vorabend aufgenommen.


Shiveluch eruptiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka eruptiert der Shiveluch Vulkanasche. Das VAAC detektiert sie in einer Höhe von 4000 m. Die Aschewolke wird vom Wind in Richtung Südosten verdriftet. Auf einem Sentinel-Bild erkennt man einige kleinere und einen größeren Hotspot am Lavadom. Der scheint besonders auf der Nordseite aktiv zu sein. Der Alarmstatus für den Flugverkehr steht ebenfalls auf „orange“. Das Gleiche gilt für den Status des Klyuchevskoys, der in Sichtweite des Shiveluch liegt. Auch vom Klyuchevskoy liegt eine VONA-Warnung wegen Vulkanasche vor, doch diese soll von starken Winden aufgewirbelt werden und stammt nicht von einer aktuellen Eruption.

Erdbeben-News 22.09.22: Mexiko

Erdbeben Mw 6,8 in Michoacan

Datum: 22.09.22 | Zeit: 06:16:10 UTC | Lokation:  18.38 N ; 102.92 W | Tiefe: 20 km | Mw 6,8

Im mexikanischen Bundesstaat Michoacan kam es heute Morgen erneut zu einem starken Erdbeben. Es hatte die Magnitude 6,8 und ein Hyppozentrum, das 20 km Tief lag. Das Epizentrum wurde 51 km südöstlich von Coalcomán de Vázquez Pallares verortet. Die Daten sind noch frisch und könnten korrigiert werden. Das Erdbeben befand sich in der gleichen Region wir der Erdstoß vom 19. September, der es auf Mw 7,6 brachte.