Vulkan Stromboli pausiert am 27.03.23

Lavastrom am Stromboli stoppte dafür gab es Samstag Explosionen

Gestern stoppte endgültig der Lavastrom am Stromboli, der bereits seit Donnerstagabend aus einem Schlot im nördlichen Randbereich des Kraters geflossen war. Der Lavastrom verabschiedete sich mit einem kleinen Feuerwerk, das der Vulkan bereits am Samstagnachmittag veranstaltete. Wie das INGV berichtete, ereignete sich um 14:49 UTC eine Explosion, die größer als die üblichen Eruptionen war. Der Explosion folgten zwei kleinere Eruptionen. Sie manifestierten sich aus einem der südlichen Schlote des zentralen Kraterbereichs. Das Ereignis ging mit einer leichten Versteilung der Vulkanflanke einher. Sie betrug in einem Sektor der Flanke ca. 0,2 µrad. Außerdem kam es zu einem Tremorpeak, als sich das vulkanische Zittern verstärkte. Inwiefern Tephra auf der Cima und dem Pizzo niederging, wurde nicht kommuniziert.

Der Lavaüberlauf fand zu einer Zeit statt, in der Vulkanologen, Zivilschutz und der Bürgermeister Riccardo Gullo mit Vertretern der Tourismus-Branche auf Stromboli über eine Wiederaufnahme der geführten Wanderungen bis zur Quota 400 diskutiert wurden. Aufgrund der Ereignisse wurde eine Entscheidung aufgeschoben, nicht ohne zuvor festzustellen, dass vor einer Eröffnung der Wanderrouten diese repariert und verbessert werden müssen. Tatsächlich musste ich auch während meines Besuchs vor 2 Wochen feststellen, dass die Wege bis zur Quota 400 in einem desolaten Zustand sind. Besonders nachts droht man an einigen Stellen der alten Aufstiegsroute am Punta Labronzo vorbei in ausgewaschene Rinnen zu stürzen. Die beiden Unwetter im letzten Jahr, sowie der Macchiabrand haben ihre Spuren hinterlassen.

Tourismus auf Stromboli stockt

Ende März beginnt normalerweise die Vorsaison auf den Liparischen Inseln und man ist bemüht, den durch Sperrungen, Pandemie und Preissteigerungen ins Stocken gekommenen Tourismus auf Stromboli wieder anzukurbeln. Ob es ohne eine Gipfelöffnung des Strombolis jemals gelingt, wieder auf ein Niveau wie zu Beginn des Jahrtausends zu kommen, ist fraglich. Hilfreich wäre es sicherlich, wenn sich die Zugangsbeschränkungen nicht ständig ändern würden und wenn man Vulkanspotter nicht wie Verbrecher jagen und mit einem hohen Bußgeld bestrafen würde, wenn sie trotz Verbote den Aufstieg machen oder auch nur ohne Führer auf Quota 400 wagen. Sorry, unter diesen Bedingungen macht Vulkanspotten keinen Spaß und wird viele Touristen dauerhaft abschrecken! Unter Sicherheitsaspekten ist es auch vollkommen sinnbefreit, den Aufstieg bis auf Quota 400 nur mit Führern freizugeben. Da einzelne große Explosionen praktisch ohne Vorwarnung kommen, können die ein Unglück kaum verhindern. Im Gegenteil, es wird höchstens ein falsches Sicherheitsgefühl vermittelt. Für sinnvoller halte ich ein Alarmsystem mit einer Sirene, die zur sofortigen Evakuierung des Areals aufschrillt und ein Ampelsystem am Beginn des Aufstiegs, das signalisiert, ob es ein ungewöhnliches Gefahrenpotenzial gibt.

Zusammenfassung: 

  • Der Lavastrom am Stromboli stoppte
  • Am Samstag gab es eine größere Explosion
  • Pläne den Aufstieg mit Führer bis auf Quota 400 m zu öffnen, wurden aufgeschoben

Erdbeben erschüttert Hawaii – News am 27.03.23

Erdbeben Ml 4,4 vor der Küste von Big Island Hawaii

Datum 27.03.23 | Zeit: 04:39:15 UTC | 18.84 N ; 155.16 W | Tiefe: 21 km | Ml 4,4

Heute Nacht kam es um 04:39:15 UTC (18:39 Uhr Lokalzeit) zu einem moderaten Erdbeben vor der Südküste von Big Island Hawaii. Laut EMSC hatte das Beben eine Magnitude von 4,4. Das USGS ermittelte eine Magnitude von 4,1. Das Epizentrum wurde 52 km südöstlich von Pāhala lokalisiert und manifestierte sich südlich des submarinen Vulkans Kama’ehuakanaloa. Früher war der Unterwasservulkan unter dem Namen Lō’ihi Seamount bekannt gewesen. Die Tiefe des Erdbebenherds wird mit 21 km angegeben. Damit hat das Beben eine gute Chance magmatischen Ursprungs zu sein. Die Geowissenschaftler vom HVO stellten fest, dass dem Erdbeben zwei Vorbeben mit den Magnituden 3,1 und 3,2 vorausgegangen waren.

Das Pacific Tsunami Warning Center meldete, dass das Hauptbeben nicht stark genug war, um einen Tsunami auszulösen, fügte aber hinzu, dass einige Gebiete auf Hawaii möglicherweise spürbar erschüttert wurden.

„Wie bei allen Erdbeben sollte man sich der Möglichkeit von Nachbeben bewusst sein“, heißt es in einer Mitteilung des Hawaii County Civil Defense. „Wenn das Erdbeben in Ihrem Gebiet stark zu spüren war, überprüfen Sie bitte alle Schäden, einschließlich, aber nicht beschränkt auf bauliche Schäden und Schäden an Gas-, Wasser- und Stromversorgungseinrichtungen.“

Das USGS Hawaiian Volcano Observatory schrieb in einer Informationserklärung, dass „es nicht bekannt ist, ob diese Ereignisse durch vulkanische oder intrusive Aktivität auf dem Kamaʻehuakanaloa verursacht wurden“, aber das Ereignis hatte keine offensichtlichen Auswirkungen auf die Vulkane Kīlauea oder Mauna Loa.

Beim Kamaʻehuakanaloa handelt es sich um einen aktiven Unterwasservulkan, der irgendwann Big Island vergrößern wird und vielleicht auch die beiden Vulkane Kīlauea oder Mauna Loa ablösen wird. Bis jetzt befindet sich sein Gipfel allerdings noch in einer Wassertiefe von 975 m.

Zusammenfassung:

  • Vor der Südküste von Big Island Hawaii ereignete sich ein moderates Erdbeben Ml 4,4.
  • Das Beben manifestierte sich unter der Südflanke des Unterwasservulkans Kama’ehuakanaloa.
  • Es ist unklar, ob es ein tektonisches oder magmatisch-bedingtes Erdbeben war.

Weitere Erdbeben-Meldungen

Türkei: Erdbeben Ml 4,6

Datum 27.03.23 | Zeit: 14:35:16 UTC | 38.07 N ; 36.51 E | Tiefe: 5 km | Ml 4,6

Die zentralanatolische Erdbebenregion wurde von einem weiteren Erdbeben Ml 4,6 heimgesucht. Das Hypozentrum lag nur 5 km tief. Das Epizentrum wurde 6 km nördlich von Göksun festgestellt. Dem EMSC liegen Wahrnehmungs-Meldungen vor. Immer noch gibt es recht viele Nachbeben.


Schweiz: Erschütterung Ml 2,9

Datum 27.03.23 | Zeit: 17:21:15 UTC | 47.37 N ; 6.91 E | Tiefe: 7 km | Ml 2,9

Heute Abend gab es in der Grenzregion von Schweiz, Frankreich und Deutschland ein weiteres Erdbeben. Es hatte eine Magnitude von 2,9 und einen Erdbebenherd in 7 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 13 km südlich von Audincourt (Frankreich) verortet. es handelt sich um ein Nachbeben des stärkeren Erdbebens Ml 4,4 vom 22. März.

Vulkan Merapi am 27.03.23: Schuttlawinen

Vulkan Merapi | Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Lavadom

Am Merapi gehen viele glühende Schuttlawinen ab

Der Merapi auf Java bleibt aktiv und generiert weiterhin viele Schuttlawinen, die auf nächtlichen Aufnahmen Glutspuren hinterlassen. Es sieht so aus, als würde der südwestliche Lavadom weiter wachsen. Auf dem Bild erkennt man auch, dass es zur Bildung von Lavazungen kommt, die im Prinzip kurze, zähflüssige Lavaströme bilden. Das VSI registrierte gestern 113 seismische Signale, die durch Schuttlawinen und große Steinschläge ausgelöst wurden. Die Signale dauerten bis zu 210 Sekunden und hatten Amplituden von bis zu 40 mm. Darüber hinaus wurden 17 Hybriderdbeben und 7 flache vulkanotektonische Erschütterungen festgestellt.

Im letzten Wochenbericht vom BPVGB hieß es, dass die beiden Dome vor der Eruption am 11. März gewachsen seien und dass das Wachstum anhalte. Das Volumen des südwestlichen Lavadoms betrug nach der Eruption 1.686.200 Kubikmeter und das der mittleren Kuppel 2.312.100 Kubikmeter.

Die Gefahr, dass es zu weiteren Kollaps-Ereignissen am Lavadom kommt, ist groß. Dabei können pyroklastische Ströme entstehen, die mehrere Kilometer weit gleiten können. Im Extremfall könnten sogar Siedlungen bedroht sein.

Das aktuelle Gefahrenpotential besteht in Form von Lavalawinen und heißen Wolken im Süd-Südwest-Sektor einschließlich des Flusses Boyong für maximal 5 km und der Flüsse Bedog, Krasak, Bebeng für maximal 7 km. Im südöstlichen Sektor umfasst es den Woro-Fluss für maximal 3 km und den Gendol-Fluss für 5 km. Während der Auswurf von vulkanischem Material im Falle eines explosiven Ausbruchs einen Radius von 3 km vom Gipfel erreichen kann. Der Alarmstatus des Vulkans Merapi steht auf „orange“.

Beim Merapi handelt es sich um einen 2911 m hohen Stratovulkan in der Nachbarschaft der Großstadt Yogyakarta. Der Merapi fördert überwiegend andesitische Lava, die zur Dombildung neigt. Bei einer großen Eruption im Jahr 2010 starben mehr als 350 Menschen durch pyroklastische Ströme, die mehrere Ortschaften zerstörten.

Zusammenfassung: 

  • Am Merapi gingen gestern 113 heiße Schuttlawinen ab.
  • Vulkanische bedingte Erdbeben zeugen von Magmenbewegungen im Untergrund.
  • Der Südwestdom hat ein Volumen von 1.686.200 Kubikmeter.
  • Es könnten neue pyroklastische Ströme entstehen.

Vulkan-News 27.03.23: Mount Asama

Am Mount Asama wurde die Warnstufe erhöht

Die japanische Wetterbehörde (JMA) hat die Vulkanwarnstufe für den Vulkan Asama von Stufe 1 auf 2 erhöht. Grund hierfür ist eine schwache Bodendeformation, die sich in leichten Neigungsänderungen des Vulkanhangs äußert. Sie wird als Anzeichen für aufsteigendes Magma interpretiert. Es kommt also zur Inflation. Hierfür spricht auch eine Zunahme vulkanotektonischer Erdbeben, die ebenfalls auf Magmenaufstieg hindeuten. Die Bevölkerung wird gewarnt, sich dem Krater zu nähern. Die Behörde hob die Stufe des fünfstufigen Alarmsystems am Donnerstag an, nachdem die Aktivitätssteigerung seit dem 15. März anhielt.

Das JMA ruft die Bevölkerung auf, sich im Umkreis von 2 Kilometern um den Krater besonders vorzusehen und aufzupassen, ob Lavabrocken ausgestoßen werden. Eine weitere potenzielle Gefahr stellen pyroklastischen Strömen dar, die bei einer Eruption entstehen könnten.

Der Mount Asama ist ein komplexer Stratovulkan und zählt zu den aktivsten Vulkanen der Insel Honshū. Er liegt 150 km nordwestlich von Tokio und erstreckt sich über die Präfekturen Gunma und Nagano. Wie es für Komplexvulkane typisch ist, verfügt er über mehrere Kraterkegel. Die Eruptionen in historischen Zeiten gingen vom Krater Maekake aus. Einige der Vulkanausbrüche verliefen katastrophal und wirkten sich aufs Weltklima aus. Hervorzuheben sind die beiden Eruptionen aus den Jahren 1108 und 1783. Im Jahr 1110 soll sich das Klima sogar in England verändert haben. Asche und Aerosole sorgten für einen Blutmond. Die plinianische Eruption von 1783 erzeugte große pyroklastische Ströme. Es gab ca. 1500 direkte Todesopfer durch den Vulkanausbruch. Im Norden Japans kam es in den Folgejahren zu mindestens 2 Hungersnöten, die weitere Opfer forderten. Aufgrund heftigen Ascheniederschlags und klimatischer Veränderungen kam es zu Ernteausfällen. Die letzten Eruptionen vom Mount Asama fielen weniger stark aus und ereigneten sich in den Jahren 2004, 2008, 2009 und 2019. Es bildete sich ein Lavadom, der aber nicht kollabierte.

Zusammenfassung:

  • Am Mount Asama in Japan sind Seismizität und Inflation erhöht.
  • Es wurde Alarmstufe „2“ verhängt.

Erdbeben-News 26.03.23: Island

Schwarmbeben am Rand der Katla

Datum 24.03.23 | Zeit: 22:33:35 UTC | 63.956 ; -19.381 | Tiefe: 6,1 km | Ml 2,3

Gestern kam es unter Katla und Myrdalsjökull zu einem kleinen Schwarmbeben. Die Beben verteilten sich auf zwei Areale. Eines lag im Südwesten der Caldera, ein weiteres am Nordwestrand des Gletschers. Die meisten Erschütterungen hatten sehr schwache Magnituden und lagen im Bereich der Mikroseismizität. Insgesamt wurden im Einzugsbereich des Myrdalsjökull innerhalb von 2 Tagen 29 Erdbeben festgestellt. Der stärkste Erdstoß brachte es auf M 2,3 und hatte ein Hypozentrum in 6,1 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 13.1 km nordwestlich von Álftavatn verortet.

Der Ursprung der Beben ist nicht zweifelsfrei geklärt. Sie könnten rein tektonischer Art sein oder im Zusammenhang mit einer Magmenintrusion stehen, wobei es möglich ist, dass aufsteigendes Magma Störungszonen aktiviert und somit tektonische Erdbeben auslöst. Besonders die flach gelegene Erschütterungen am Gletscherrand könnten durch Eisbruch ausgelöst worden sein. Die GPS-Daten im Bereich der Katla sind unauffällig, sodass es keine Indizien für eine stärkere Inflation gibt. Dass die Beben einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch ankündigen ist unwahrscheinlich. Statistisch gesehen ist eine Eruption der Katla überfällig, doch das scheint den Vulkan nicht weiter zu stören. Vor einem Vulkanausbruch würde man wochenlang anhaltende Erdbebenschwärme erwarten, bei denen es täglich zu Hunderten Erdbeben kommt.

Auch in anderen Bereichen von Island kam es zu weiteren Erdbeben. So zeigen die Erdbebenlisten von IMO für die letzten 48 Stunden 167 Erschütterungen an. Zu Erdbeben kam es in der Region Selfoss, auf der Reykjanes-Halbinsel in Zentralisland und an der Nordküste. Im Bereich der Tjörnes-Fracture-Zone wurden 15 Erschütterungen detektiert. Im Bereich des Askja-Herudbreid-Systems ereigneten sich vergleichsweise wenige Erdbeben. Dafür hält die Bodenhebung an der Messstation OLAC weiter an und beträgt fast 53 cm. Auch wenn es im Moment keine weiteren Anzeichen einer unmittelbar bevorstehenden Eruption gibt, bleibt die Situation spannend.

Beim Myrdalsjökull handelt es sich übrigens um den 4. größten Gletscher auf Island. Der Plateaugletscher bedeckt eine Fläche von fast 600 Quadratkilometern. Unter dem Gletscher liegt die gut 100 Quadratkilometer große Katla-Caldera.

Zusammenfassung:

  • Im Bereich der Katla und des Myrdalsjökull gab es Schwarmbeben.
  • Ein Cluster lag innerhalb der Caldera, ein weiterer am Nordwestrand des Gletschers.
  • Auch in anderen Regionen Islands gab es schwache Erdbeben.

Vulkan Semeru mit Lahar am 26.03.23

Vulkan: Semeru | Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Aktivität: Dom

Lahar am Semeru löst Panik aus

Am indonesischen Vulkan Semeru lösten vorgestern starke Regenfälle einen Lahar aus. Er bewegte sich sehr schnell und rauschte durch den Fluss Kobokan Bulk, der zum Flussgebiet in Lumajang gehört. Dort riss der Schlammstrom einen Bagger und einen Lastwagen von Sandschürfern mit. Die Arbeiter flohen in Panik vor den Schlammmassen. Tatsächlich brach auch ein Deich am Flussufer, sodass der Lahar in die Dörfer Supit Urang und Sumber Wuluh eindrang und mindestens 3 Häuser beschädigte und mit Schlamm flutete. Der Schlamm lagerte sich 25 cm hoch in den Gebäuden ab. Auch hier flohen die Anwohner panikartig vor dem Lahar. Die Angst der Menschen ist nicht unbegründet, denn schon öfters kamen Personen bei ähnlichen Ereignissen am Semeru ums Leben. Lahare gehören neben den Pyroklastischen Strömen zu den zerstörerischen Phänomenen eines Vulkans, obwohl sie eigentlich nicht direkt eruptiert werden, sondern ein Nebenprodukt der Eruptionen sind. Lahare entstehen, wenn am Vulkanhang abgelagerte Tephra aus Vulkanasche und Lavablöcken von Wasser mobilisiert wird. Das Wasser stammt für gewöhnlich von starken Regenfällen, es gibt aber auch Laharen, die durch Wasser aus einem Kratersee gespeist werden. Ein Kratersee kann auslaufen, indem sich ein Riss in der Kraterwand bildet oder überlaufen, wenn er zu voll wird. Natürlich können auch explosive Eruptionen das Wasser aus einem Kratersee schleudern. Eine weitere mögliche Wasserquelle ist Schmelzwasser von einem Gletscher am Vulkangipfel.

Im Falle des Semerus stammt das Wasser von starken Regenfällen. Die Tephra wird von den täglichen Eruptionen gefördert. Davon werden zur Zeit zwischen 80 und 100 pro Tag registriert. Vulkanisch bedingte Erdbeben gibt es nur wenige. Dafür wächst im Krater ein Panake-Lavadom, von dem ein kleiner Lavastrom ausgeht, der durch eine Bresche in der südlichen Kraterwand fließt. Auf Sentinel-Satellitenfotos erkennt man, dass der Lavastrom derzeit nur rudimentär ausgeprägt ist und praktisch nur eine kleine Lavazunge bildet. In aktiveren Zeiten gehen von ihm Schuttlawinen und Pyroklastische Ströme ab, so wie es aktuell am Merapi der Fall ist, der ebenfalls auf der Insel Java liegt. Allerdings besteht der Dom am Merapi aus Lava, die noch zäher ist als am Semeru und es bildet sich kein Lavastrom.

Zusammenfassung:

  • Ein Lahar am Semeru floss durch den Fluss Kobokan Bulk.
  • Der Schlammstrom erfasste Baufahrzeuge der Sandschürfer.
  • Die Schlammmassen sprengten einen Deich und Flossen in 2 Dörfer.
  • Mindestens 3 Gebäude wurden beschädigt und Anwohner flohen in Panik.

Naturkatastrophe am 25.03.23 in den USA: Tornado

Tornado verwüstet zwei Kleinstädte in den USA

Der US-Bundesstaat Mississippi wurde erneut von einem Tornado heimgesucht, der große Zerstörungen in den Städten Silver City und Rolling Fork anrichtete. Bis jetzt wurden 23 Todesopfer bestätigt und die Zahl wird wahrscheinlich weiter steigen, da noch 4 Personen als vermisst gelten.

Der Tornado bildete sich im Zuge von Unwettern, die die Bundesstaaten Mississippi, Alabama und Tennessee heimsuchten und auch abseits des Tornados Schäden verursachten. In Medienberichten heißt es zudem, dass sich weitere Tornados gebildet hätten. Was sie anrichteten, darüber liegen noch keine genauen Berichte vor. In den drei Bundesstaaten kam es zu Stromausfällen, von denen fast 100.000 Menschen betroffen waren. Die Unwetter brachten zudem starken Hagelniederschlag mit sich. Es wurde von golfballgroßen Hagelkörnern berichtet.

In Bezug auf den Tornado, der Silver City und Rolling Fork traf, schrieb die Katastrophenschutzbehörde von Mississippi (MSEMA) auf Twitter, dass es neben den Todesopfern und Vermissten zahlreiche Personen mit Verletzungen gab. Such- und Rettungsteams sind nach wie vor im Einsatz.

Brandy Showah, ein Bürger aus Rolling Fork, äußerte sich gegenüber dem Fernsehsender CNN und sagte: „Das war eine großartige Kleinstadt- und jetzt ist sie weg.“

Wetterdienste berichten, dass der Tornado eine Windgeschwindigkeit von bis zu 113 km/h hatte. Damit fällt er in die niedrigste Kategorie und sollte der Wert stimmen, dann ist seine große zerstörerische Kraft umso erstaunlicher. Tornados der stärksten Kategorie F5 können Windgeschwindigkeiten von bis zu 318 km/h erzeugen.

Tornados entstehen, wenn in einer Gewitterwolke feuchtwarme- und damit energiereiche- Luft spiralförmig nach oben steigt und aufgrund einer starken seitlichen Windscherung in Rotation versetzt wird. Es entsteht eine schlauchartige Unterdruckzone. Erreicht sie den Boden, spricht man von einem Tornado.

Die tornadoreichsten Monate in den USA sind März, April und Mai. Oft suchen sie sich ihren Weg entlang der Tornado-Alley im Mittleren Westen der USA.

Meldungen über Naturkatastrophen gibt es aktuell nicht nur aus den USA. In Spanien lodert ein großer Waldbrand. Als erster großer Waldbrand des Jahres in Europa verwüstete er bereits eine Fläche von 4000 Hektar.

Zusammenfassung:

    • Im US-Bundesstaat Mississippi verwüstete ein Tornado zwei Kleinstädte
    • Mindesten 23 Personen starben. 4 Menschen werden vermisst. Es gab viele Verletzte.
    • In Spanien zerstörte ein Feuer bereits 4000 Hektar Waldfläche.

Erdbeben-News 25.03.23: Hawaii

Erdbeben Ml 4,2 erschüttert Vulkan Mauna Loa auf Hawaii

Datum 24.03.23 | Zeit: 03:04:00 UTC | 19.49 N ; 155.46 W | Tiefe: 14 km | Ml 4,2

Gestern ereignete sich auf Big Island Hawaii ein moderates Erdbeben der Lokal-Magnitude (Richterskala) 4,2. Das Hypozentrum befand sich in 14 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 24 km westlich des Ortes Volcano verortet. Schaut man auf die Erdbebenkarte, dann sieht man, dass sich das Beben am Nordostrift des weltgrößten Vulkans Mauna Loa ereignete. Es folgten mehr als 20 schwache Nachbeben. Die Daten stammen vom EMSC. Das USGS berechnete zuerst eine Magnitude von 4,1, stufte sie aber anschließend auf Ml 3,9 herab. Die Geowissenschaftler vom HVO schrieben in einem Statement, dass es sich bei dem Beben um ein tektonisches Ereignis an der Kaʻōiki-Verwerfungszone handelte und dass es nicht mit magmatischer Aktivität innerhalb des Mauna Loa zusammenhing. Es soll auch keinerlei Auswirkungen auf das Fördersystem des Nachbarvulkans Kilauea gehabt haben.

Am Kilauea wird weiterhin eine schwache bis moderate Bodenhebung infolge von Magmen-Inflation registriert und eine neue Eruption könnte ohne große Vorwarnungen beginnen. Für den Mauna Loa hält man das allerdings für unwahrscheinlich, da der Vulkan nicht so häufig ausbricht und erst im letzten Jahr Druck in einer Eruption abgebaut hat. Ich bin allerdings der Meinung, dass wir nicht wieder 38 Jahre warten müssen, bevor wir den nächsten Vulkanausbruch am Mauna Loa erleben werden.

In der Region der Kilauea-Gipfelcaldera werden täglich um die 50 schwache Erdbeben festgestellt. Die meisten Erschütterungen haben Magnituden im Mikroseismik-Bereich. Entlang des Ostrifts gibt es keine signifikanten Änderungen. Es ist vollkommen ungewiss, ob der Puu’O’o-Krater jemals wieder aktiv werden wird. Die Seismizität bei Pahala am unteren Südwestrift ist nicht mehr ganz so stark, wie es noch zum Jahresanfang der Fall war. Es sieht so aus, als wäre der Magmenzustrom in den unteren Magmenkörper geringer geworden.

Zusammenfassung:

  • Im Nordosten des Vulkans Mauna Loa gab es ein Erdbeben Ml 4,2 (Ml 3,9 laut USGS).
  • Es gab gut 20 Nachbeben.
  • Der tektonisch bedingte Erdstoß manifestierte sich an der Kaʻōiki-Verwerfungszone.

Erdbeben-News 24.03.23: Schwarmbeben

Heute gibt es gleich 2 Schwarmbeben in vulkanisch aktiven Regionen. Sie finden sich in Süditalien und auf Island. Konkret ist die Rede von einem Schwarm in der italienischen Caldera Campi Flegrei und auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel.

Reykjanes: Schwarmbeben bei Bláfjallaskáli

Der seismische Schwarm bei Bláfjallaskáli setzte am Mittwochabend ein, als erste Erschütterungen registriert wurden. Im Laufe der Nacht steigerte sich die Erdbebentätigkeit und bis heute Nachmittag wurden im Bereich der Reykjanes-Halbinsel 151 Erdbeben registriert. In der Region Bláfjallaskáli gab es zwar die meisten Beben, doch einige manifestierten sich auch in anderen Lokationen der Halbinsel. Laut IMO hatten 22 Beben Magnituden im 2er-Bereich. Der stärkste Erdstoß brachte es auf Md 2,8 und hatte ein Hypozentrum in 5,8 km Tiefe. Die Erdbeben sind wahrscheinlich tektonischer Natur. Es ist nicht auszuschließen, dass die Beben zumindest indirekt mit Magmenaufstieg assoziiert sind. Doch bevor man hier über einen bevorstehenden Vulkanausbruch spekulieren kann, müsste die Aktivität wochenlang anhalten und noch stärker werden.

Bláfjallaskáli ist ein Wintersportgebiet am BláfjöllVulkansystem, dass sich in einem der 5 großen Spaltensysteme von Reykjanes befindet. Hierbei handelt es sich um das Brennisteinsfjöll- System. Zum Bláfjöll-Vulkansystem gehört auch die Lavahöhle, die als begehbare Magmakammer des Vulkans Thrihnukagigur beworben wird. Die Beben dürften den Betreiber des Betriebs nicht erfreuen.

Auch an anderen Stellen auf Island kam es zu weiteren Erdbeben. Hervorheben möchte ich einige Erschütterungen, die sich unter dem Gletschervulkan Katla ereigneten. Hier gab es in den letzten 2 Tagen 17 schwache Beben. Eine Handvoll Erdbeben gab es auch im Bereich des Askja-Herdubreid-Systems. Doch hier ist eher ein Rückgang der seismischen Aktivität festzustellen als eine Aktivitätssteigerung.


Campi Flegrei mit Schwarmbeben

Unter der süditalienischen Caldera gab (und gibt) es ein Schwarmbeben, das heute 24 Einzelerschütterungen erzeugte. Das stärkste Beben brachte es auf eine Magnitude von 2,6. Es hatte ein Hypozentrum in 2,4 km Tiefe und ein Epizentrum, das ein wenig östlich des Kraterandes der Solfatara lag. Die Bodenhebung hält unvermindert an.

Im letzten Bulletin hieß es, dass sich der Boden seit 2011 bis jetzt um 1 Meter hob. Die restlichen geophysikalischen Parameter lagen im Bereich dessen, was man mittlerweile gewöhnt ist.

Zusammenfassung:

  • Im isländischen Vulkangebiet von Bláfjöll kommt es zu einem Schwarmbeben.
  • Bis jetzt wurden gut 150 Beben in dem Areal registriert.
  • Einen Erdbebenschwarm gibt es auch unter dem italienischen Calderavulkan Campi Flegrei.
  • Hier wurden 24 Beben festgestellt.